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Prostatitis mit PSA von 16 - Wann PSA erneut überprüfen?

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Rebel

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Hallo!

Ich habe ca. vor einem Monat eine Entzündung der Harnröhre mit Ausfluss, Rückenschmerzen, erhöhter Temperatur und Schmerzen im Analbereich bei meinem Urologen vorgestellt. Bei der ersten Untersuchung stellte sich heraus, dass die Harnblase nach Wasserlassen nicht vollständig entleert wird.
Nach Behandlung mit Ciprofloxacin (10 Tage) und der künftig dauerhaften Verschreibung von Tamsulosin verschwanden die Beschwerden so gut wie. Ich muss trotz der Wassertabletten noch einmal die Nacht auf Toilette.

Nach Abschluss der Antibiotikabehandlung wurde jetzt vor ca. zwei Wochen eine Blutuntersuchung gemacht. Bei dieser Untersuchung erhielt ich daneben den Befund zu einer vergrößerten Prostata.

Aktuell ergab die Auswertung einen stark erhöhten PSA-Wert von 16. Gestern war ich daher wieder in die Praxis bestellt worden und bekam nochmals Ciprofloxacin verschrieben (jetzt 1 Tablette pro Tag, also 20 Tage lang) - Beginn der Einnahme am 30.01.2018.

Fragen

1) Ist eine nun nochmal anberaumte Nachuntersuchung zum PSA-Wert bereits am 01.03.2018 nicht zu früh? Ich muss dazu sagen, dass der Arzt wohl von 6 Wochen später (wäre dann erst Mitte März) sprach. Ich selbst habe aber in meiner Aufregung wegen der möglichen Alternativen "entzündliche Prostata" gegenüber "Prostatakrebs" bei der Schwester den Termin schon 4 statt 6 Wochen später gelegt.

2) Kann ich trotz Ciprofloxacin-Einnahme am Tag höchstens ein Glas Wein oder ein Bier trinken?

Vielen Dank schon mal für die Antworten!
 
Zunächst wegen des alkohols. Es wird prinzipiell empfohlen bei Medikamenteneinnahme auf übermäßigen Alkoholgenuss zu verzichten. Ob ein Glas Wein oder Bier schon dieses Kriterium erfüllt sei dahin gestellt. Ich kann Ihnen da formal nicht zu raten, dennoch glaube ich, dass es keinen wirklichen Unterschied macht.
Bezüglich des PSA können Sie den Wert ja nach 4 Wochen machen lassen und dann nach weiteren 4 Wochen erneut. dann wird sich im Verlauf zeigen, ob der erhöhte Wert durch eine Prostatitis bedingt war.
 
Viele Dank Herr Dr. Kahmann!

Das hilft mir sehr!

Nur noch die Frage:
Ich habe bisher wegen erhöhten Bludrucks und diagnostizierter Arthrose täglich Nahrungsergänzungsmittel eingenommen (L-Arginin, Acai-Beere, Arthrosamin). Diese nehme ich trotz Ciprofloxacin weiter. Dazu kommen täglich 5 mg Ramipril.

Abgesetzt habe ich für die Zeit Antibiotikabehandlung aber die Einnahme täglich von 300 mg Magnesium.

Können Sie aus Ihrer Erfahrung heraus sagen, ob so richtig ist?
 
Die gleichzeitige Einnahme von Magnesium mit bestimmten Antibiotika wie z.B. Tetrazyklinen aber auch Fluorchinolonen (ciprofloxazin) sollte vermeiden werden. Insofern haben Sie richtig gehandelt.
 
Bezüglich des PSA können Sie den Wert ja nach 4 Wochen machen lassen und dann nach weiteren 4 Wochen erneut. dann wird sich im Verlauf zeigen, ob der erhöhte Wert durch eine Prostatitis bedingt war.
Hallo nochmal!
Nun hat sich ein PSA-Wert aktuell von 5,5 ergeben, immer noch zu hoch aber entschieden besser als 16. Mein Urologe entschied, Ende Juni 2018 erneut zu prüfen. Aktuell kein Krebsverdacht, jedoch Diagnose einer zurückgehenden Entzündung der Prostata. Sollte der Wert im Juni noch immer erhöht sein, wäre an eine Gewebeentnahme zu denken.

Fragen: Wie kann denn der PSA-Wert bis Juni hoffentlich auf normal sinken, wenn ich doch keine Antibiotika mehr nehme? Und im schlimmen Fall: Was bringt denn eine solche Gewebeentnahme?
 
Das Antibiotikum hat gegen die Bakterien gewirkt, die die Prostataentzündung ausgelöst haben. Auch nach Eliminierung der Bakterien durch das Antibiotikum ist die Prostata immer noch entzündlich verändert und bildet sich allmählich wieder zurück zum Normalzustand. Dies kann eine Weile dauern und verläuft ohne die Notwendigkeit der weiteren Therapie mittels des Antibiotikums. Der PSA Wert wird mit rückläufiger Entzündung auch sinken. Insofern ist die erneute Messung in 3 Monaten sinnvoll.

Die Gewebeprobe wird dann sinnvoll wenn sich der PSA nicht normalisieren sollte. Sie dient dazu, einen bösartigen Tumor als Ursache der PSA Erhöhung auszuschließen.
 
Hallo Herr Dr. Kahmann,

nun ist nach 3 Monaten mein PSA-Wert mit 5,76 immer noch erhöht. Mein Urologe hat eine MRT-Untersuchung veranlasst.

Fragen:

1) Darf ich mir Hoffnung machen, dass der noch immer erhöhte PSA-Wert auf meinen o.a. Krankheitsverlauf und die mir bisher bekannte gutartige Prostata-Vergrößerung zurückzuführen sein kann?

2) Sollte ich bei Krebsdiagnose nach MRT und ggf. Gewebeentnahme vor einer OP darüber nachdenken, wo ich eine OP machen müsste? Also ist die Qualität des Urologen / der Kliniken unterschiedlich unter Bezug auf das Risiko einer späteren Impotenz und Inkontinenz durch die OP?
 
Hallo Herr Dr. Kahmann,

heute war das multiparametrische MRT in Stralsund. Der Radiologe stellte eine Gewebeveränderung fest mit einem Ausmaß von 7mm. Er konnte nicht sagen, ob das Gewebe entzündlich oder bösartig ist.

Wenn Sie wieder da sind, Herr Dr. Kahmann, würde ich mich sehr über Ihren Rat freuen zu meinen Fragen:

1. Sollte ein mMRT nicht gerade den unterschied zeigen zwischen den entzündlichen und bösartigen Geweben?

2. Kann ich die MRT-Auswertung woanders beurteilen lassen: Den PW-Zugang für das Internet und die CD habe ich ja vorliegen.

3. Wie sollte ich denn weiter vorgehen? Zz. hat mein Urologe Urlaub.
 
Hat der Radiologe Ihnen einen sog. PI-RADS Wert mitgeteilt? Dies ist eine Einteilung wie auffällig das Gewebe ist und wie hoch das Risiko ist, dass es sich bei dem Befund um einen bösartige Veränderung der Prostata handeln könnte.
 
Ja! Im anschließenden Arztgespräch. Pi Rads soll zwischen 3 und 4, mit Tendenz zu 4 liegen. Der Befund wird noch geschrieben.
 
Bei einem Befund Pirads 4 sollte eine Biopsie gemacht werden, nach Möglichkeit eine Fusionsbiopsie. Falls sich ein PIRADS 3 ergeben sollte, wäre dies nicht notwendig sondern eoine MRT Kontrolle nach 6-12 Monaten.
 
Hallo Herr Dr. Kahmann,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde erst mal den Befund abwarten und dann sehen wie es weitergeht!
 
Hallo Herr Dr. Kahmann,

hier ist nun der Befund des Radiologen. Würden Sie bitte beurteilen, inwieweit ich vielleicht etwas unbesorgter sein kann bei einer Einstufung nach PIRADS 3 und meiner vorhergehenden Prostata-Entzündung?
Ihre Meinung wäre mir sehr wichtig! Mein Urologe vor Ort ist derzeit im Urlaub:

Befund:
"Klinische Angaben:
Steigender PSA-Wert (jetzt PSA 5,76 ng/ml).
Kernspintomographie der Prostata nativ/KM vom 19.07.2018
Technik: 3.0 Tesla;
T1-w TSE FS tra, T2-w TSE tra, cor und sag, Diffussions-gewichtete Sequenz tra,
T1-w FS GE-Sequenz tra,
nach KM i.v. (Gadovist): dynamische T1-w GE tra, T1-w TSE FS tra. Spektroskopie
Die zentrale Zone links des apexnahen Organdrittels weist anterior lokalisiert eine kleine diffusionsgestörte Läsion (Maximaldurchmesser 5,5 mm) subkapsulär auf. In der T2 Bildgebung ist hier lediglich unsicher eine Läsion abgrenzbar.
Es besteht eine intakte Organkapsel. Keine Auffälligkeiten der peripheren Zone. Es liegen reizlose Samenbläschen vor. Kein Nachweis suspekter lokoregionärer Lymphknoten.
Nebenbefundlich Sigmadivertikulose.
Beurteilung:
Unklare Läsion (PIRADS 3) der zentralen Zone links anterior des apexnahen Organdrittels
 
Ein Befund PIRADS 3 bedeutet, dass keine sichere Läsion erkennbar ist und deshalb auch keine Empfehlung einer Biopsie gegeben wird. Dieser Befund sollte kontrolliert werden mittels PSA und Kontroll-MRT. Dieses sollte nach 6-12 Monaten erfolgen.
 
Hallo Herr Dr. Karmann,

seit Freitag habe ich wieder Symptome der Prostatitis. Schmerzen im Analbereich über das Becken bis in die Nieren. Geringe Schmerzen beim Wasser lassen. Erhöhte Temperatur bis 38 Grad. Nehme Aspirin und Grippostat. Nachdem die Tabletten nicht mehr wirken, geht die Temperatur wieder hoch.

Kann vermutet werden, das bei dem Krankheitsverlauf die Entzündung der Prostata nicht wirklich weg war?

Erst dachte ich an Sommergrippe, aber die Schmerzen kommen von da „unten“.

Reicht es wenn ich Montag zu meinem Urologen gehe?
 
Gehen Sie bitte am Montag zum Urologen.
Falls sich das Fieber stark erhöhen sollte oder Sie kein Wasser lassen können, gehen Sie bitte gleich in eine Klinik.
 
Vielen Dank! Das mache ich so!

Die Temperatur kann ich mit Tabletten bei unter 38 Grad halten, musste nachts 10 mal auf Toilette. Ganz kurz war heute einmal Blut im Urin, ist aber wieder weg. Ich trinke ganz viel Salbei-Tee mit Zitronenmelisse und werde es wohl bis morgen zum Urologen schaffen.
 
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