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Re: Prostatakrebs
Hallo Walter,
bei Ihnen liegt ein Prostatatumor der low risk Gruppe vor, d.h. mit einem niedrigen Risiko der ausbreitung des Tumors ausserhalb der Prostata (cT1c, PSA kleiner 10, Gleason kleiner 7)
Für diese Tumoren kommen verschiedenen Therapien in Betracht. Zunächst die Radikaloperation, d.h. die Entfernung der Prostata mit den Samenblasen. Dann die externe Bestrahlung und als dritte Option die Implantation von Seeds. Als weitere -nicht invasive- Methode kommt ausserdem noch wie von Ihrem Urologen genannt das active surveillance in Frage. Die Radikaloperation ist die Standardtherapie in Deutschland, in anderen Ländern wie z.B. den USA hat die Seedimplantation gleich gezogen. Die Heilungschancen sind bei allen drei Therapieformen in Ihrem Fall gleich.
Die Kattan Nomogramme geben für Ihre Tumorparameter eine Chance, dass der Tumor in den 5 Jahren nach Therapie nicht wieder auftritt von 90-92% an und zwar für alle 3 Optionen gleiche Chancen.
Die 3 Therapieoptionen unterscheiden sich jedoch im Risiko für Nebenwirkungen. Hier ist gerade im Bereich der Inkontinenz die Radikaloperation deutlich schlechter als die Seedimplanatation. auch bei der Impotenz scheint die seedimplantation besser zu sein als die Radikaloperation. Häufigste Nebenwirkung bei den seeds ist eine Drangproblematik bei Wasserlassen was auch mit Brennen beim Wasserlassen einhergeht.
Bezüglich der active surveillance wäre es noch interessant, wie schnell der PSA Wert angestiegen ist und wie alt Sie sind. Active surveillance bedeutet, dass Sie engmaschig kontrolliert werden müssen. Regelmäßige PSA Kontrollen und auch erneute Biopsien. Wie häufig diese Biopsien wiederholt werden müssen, ist noch in der Diskussion. Wie gesagt, hier wären die o.g. Infos noch wichtig.
Die Entscheidung, welche Therapie durchgeführt werden soll, muss gemeinsam zwischen Ihnen und Ihrem Urologen ggf. mit einer zweiten Meinung eines Urologen/Strahlentherapeuten, getroffen werden. Ihre Frage nach meinem Vorschlag ist shwer zu beantworten, das geht meistens nur in einem persönlichen Gespräch, bei dem man Ihre Vorstellungen mit den Chancen und Risiken der einzelnen Therapieoptionen in Deckung bringen muss. Ich bin ein bekannter Unterstützer der Brachytherapie, da ich diese für die bei richtiger Indikation -wie bei Ihnen- als Therapie mit den besten Verhältnis zwischen Wirkung (Heilungschancen gleich wie bei der Radikaloperation) und Nebenwirkungen sehe.
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