• Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Früherkennung ist ebenso wichtig wie die Diagnose und Therapie. In unserem Forum Prostatakrebs können Sie sich mit anderen Betroffenen über dieses Thema austauschen und Ihre Erfahrungen berichten.

Prostatakrebs, Palliativ oder noch kurativ behandelbar?

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Jue75

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Bei einem Bekannten, Alter 67 Jahre, wurde ein PSA von 45 festgestellt, anschließend stanzbiopsiert. 10 Stanzen waren positiv also befallen. Gleason:4+5=9, pathologisch wurde ein Lymphknotenbefall festgestellt. Skelett-Szinti (o.B.), Sono (V.a. Iliakale LK Filiae bds. Bis caudal paraortal links). Zunächst wurde eine Hormonbehandlung eingeleitet und eine Bestrahlung angedacht, nun knapp 2 Wochen später eine 3 Monatsspritze gegeben und gegen eine Bestrahlung befunden.

Hierzu meine Frage: ist eine Bestrahlung der Lymphknoten und Abflusswege + Hormonbehandlung nicht als kurativer Weg noch indiziert, da keine Fernmetastasen gefunden wurden. Vergibt man hier nicht ggf. eine evtl. noch bestehen Chance auf Heilung und sollte man eine Zweitmeinung einnehmen bei der Konstellation?
 
Zunächst würde ich auf jeden Fall zu einer Zweitbeurteilung raten. Vielleicht gibt es eine interdisziplinäre Sprechstunde in der Nähe. Wer hat den Patienten beraten und warum wurde gegen die Bestrahlung entschieden.
Die Kollegen haben natürlich deutlich mehr Information und müsse die Entscheidung ja begründet haben. Vielleicht können Sie die Gründe erfahren.
 
Die Bestrahlung im Falle einer Metastasierung hat nur geringe Aussichten kurnativ wirksam zu sein. Dennoch kann die Tumormenge deutlich reduziert werden und dadurch die Lebensdauer verlängert werden.
 
Hallo Herr Dr. Kathmann,
durch meine Intervention fand im September 2016 auf Wunsch des Patienten ein operativer Eingriff (da Vinci) an einem Universitätsklinikum statt, anschließend Reha und im Januar 2017 eine Bestrahlung über 30 Tage.
Die Hormonblockade besteht seit Diagnose. Der Patient nahm aufgrund anderer Beschwerden langjährig ASS protect ein und nimmt es auch weiterhin.
Der PSA ist unterhalb des Messbereiches. Körperlich bestehen keine Beschwerden mehr und der Eingriff wurde summativ gut "vertragen".
Wie würden Sie die Gesamtsituation bewerten und gibt es etwas, dass aus Ihrer Sicht zu beachten ist?
 
Danke für das Update. Der PSA unterhalb des Messbereiches ist gut, jedoch weiss man nicht, ob ides durch die Hormontherapie oder durch die OP und Bestrahlung bedingt ist. Dies weiss man erst, wenn die hormontherapie wieder abgesetzt wird. Wissen Sie, wie lange die Hormontherapie noch weiter geführt werden soll?
 
Die Hormonbehandlung soll zur maximal erreichbaren Sicherheit mind 2,5 Jahre bis nach der Bestrahlung aufrecht erhalten werden. Nach der Op war der PSA trotz Hormonbehandlung messbar, nach der Bestrahlung nicht mehr. Zwischen Op und Bestrahlung lagen 3 Monate.
Ich glaube er ist mittlerweile bei einem sehr guten onkologen der auf PCA spezialisiert ist.
Haben Sie noch einen Rat bzw. Hinweis?
 
Hallo Herr Dr. Kahmann,
kurzes Update. Die Hormonbehandlung wurde sicherheitshalber aufrecht erhalten. Der PSA ist seit der Bestrahlung Anfang 2017 nie mehr messbar geworden. Der Patient würde die Hormonbehandlung eher gern absetzen wollen und ist überzeugt, dass OP und Bestrahlung gewirkt haben. Der Urologe ist quasi hin und her gerissen.
Was würden Sie denn bei dem Verlauf empfehlen? Ich rate zur Aufrechterhaltung der Hormonbehandlung, wg. dem damaligen Befund, weil es mir sicherer scheint.
 
Bei der Hoch-Risiko-Situation wird die Hormontherapie mindestens 2 besser 3 Jahre fortgeführt. Insofern würde ich der Fortführung der Therapie zustimmen. Nach den 3 Jahren kann man die Hormontherapie absetzen. Nur so erfährt man, ob die Bestrahlung effektiv war und der Tumor zerstört wurde. Sollte der PSA dann wieder ansteigen, kann man die Hormontherapie wieder ansetzen.
 
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