• Was tun bei Zwischenblutungen? Was kann man gegen Scheidenpilz tun? Wann muss der Frauenarzt aufgesucht werden? In unserem Forum Gynäkologie können Sie diese und andere Fragen zum Thema diskutieren.

Progesteron und Estradiol niedrig

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MichaP

New member
Hallo,

meine Frau ist 30, hat zwei Geburten hinter sich, die zweite liegt jetzt knapp zwei Jahre zurück. Etwa seit einem Jahr leidet sie an Depressionen, Ängsten, unregelmäßige bis ausbleibende Menstruation, und starker Gewichtszunahme. Wir leben in Kolumbien und die bisherigen Arztbesuche haben zu nichts geführt. Ich will damit nicht sagen, dass hier die Ärzte unfähig wären, aber sie sind halt Angestellte der Krankenkassen und sehr auf Sparen bedacht. Man muss um jede Laboruntersuchung kämpfen.
Daher haben wir auf eigene Faust Progesteron und Estradiol bestimmen lassen. Etwa 12 Stunden nach der Blutentnahme hatte meine Frau dann ihre Menstruation sodass ich die Blutentnahme noch auf die Lutea-Phase lokalisiere. Ich hoffe das ist korrekt, denn zumindest beim Progesteron macht es bei der Interpretation des Ergebnisses etwas aus.

Progesteron:
0,257 ng/ml (Referenzbereich Luteaphase 1,7-27 ng/ml, Follikelphase 0,2-1,5 ng/ml)

Estradiol:
68,7 pg/ml (Referenzbereich Luteaphase 294-752 ng/ml, Follikelphase 173-315 ng/ml)

Estradiol ist jedenfalls absolut außer dem Rahmen, Progesteron wäre in der Follikelphase noch im Referenzrahmen, aber wie gesagt, am Tag der Blutentnahme folgte die Menstruation einige Stunden später.

Östrogenmangel kann ja verschiedene Ursachen haben. Meine Frau hatte bereits mit 10 ihre erste Menstruation, was dann aber mit Medikamenten unterdrückt wurde. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass jetzt schon mit 30 die Wechseljahre beginnen. Die Eierstöcke wurden vor 3 Monaten per Ultraschall untersucht und keine Zysten oder gar Polyzystische Ovarien diagnostiziert.

Meine Frage wäre jetzt, welche weiteren Laboruntersuchungen in diesem Fall Klarheit bringen könnten? LH, FSH, Dhea? Cortisol, Testosteron? Wie können wir dem Problem näher kommen, bzw. ggf. per Ausschlussverfahren das Problem eingrenzen?

Wir würden dem Arzt gerne möglichst gute "Beweise" vorlegen, damit er die weiteren Untersuchungen bzw. die Behandlung veranlasst.

Ich danke schon jetzt für eine informative Antwort.
 
Hallo,

ein solcher Hormonmangel kann - wie Sie richtig schreiben - verschiedenste Ursachen haben, eine genaue Abklärung wäre da nur durch einen Endokrinologen möglich. Ich würde aber eher zur Anwendung einer niedrig dosierten Pille raten, damit lässt sich das Problem meist schon lösen.

Gruss,
Doc
 
Hallo

ihre Frau hat höchst wahrscheinlich sehr niedrigere Schilddrüsenfunktion
Wie hoch ist die Körpertemperatur? unter 36,8? Bevor sie aufsteht soll man messen.
Wie ist mit dem Blutdruck? Ständig müde? Schlecht drauf ?Verstopfung?
Zunge verdickt und hat seitlich abdrücke von den Zähnen, Haarausfall, Blutarmut usw.
Eigentlich kommt alles außer Kontrolle von A bis Z. Auch die andere Endokrindrüsen funktionieren mit Aussetzung!
Die mehrere Schwangerschaften führen bei den Frauen oft zu starker Schilddrüsenfunktion.
Die Schilddrüse füllt sich wie ausgepresste Zitrone.
Dass der Regel ausbleibt ist auch sehr typisch.
Jod bei heutiger Zeit utilisiert sich auf Stress und für Körper fehlt (in unseren armen Jodboden) nicht zehnfache, sondern 100 fache. Jod- organischen Jod ist nicht gleichmäßig auf der Erde verteilt. Ganzes Jod ist im Meer und Ozean.
Am Anfang könnte gut 5% Lugolische Jodlösung helfen. Auf 10Tropfen Lösung 20Tropfen Wasser. Dann aus diesem Mischung auf Sauermilch, oder gepressten (besser frisch) Säften mischen:
Ersten Tag-1Tropf am Tag, 2 Tag -2 Tropfen usw. bis 7 und dann zurück zu 1Tropf. 10 Tage Pause und wieder und so insgesamt 3 mal. Na ja mit synthetischem Jod(aber besser als gar kein) kann man die Schilddrüse trotzdem nicht vollständig gesund bekommen.
Danach 2 Monate Tee aus Ginsengwurzeln trinken und danach 2 Monate aus Schizandrafrüchte, danach 2 Monate Tee aus Aronia(Apfelbeeren) Zucker stark reduzieren bis weg lassen. Guten Imker Wabenhonig täglich kleine Stücke kauen.
Örtlich: Schnaps 50 zu 50 mit Wasser mischen und ein Umschlag aus Baumwolltuch über Nacht auf den Hals machen. Obendrauf trockenen Lein oder Baumwolltuch und ein Wolltuch - 30 Tage lag. Ihre Frau sollte sich für Regel machen - mindestens 2 Mal die Woche Meeresfisch essen und mindestens jeden zweiten Tag grünen oder Bunten Salat. wenn möglich 1 die Woche - Salat aus Algen.
Mit synthetischen Hormonen würde ich lieber lassen - macht man nur ganzes Hormonsystem durcheinander.
 
Ich habe jetzt in der Apotheke nachgefragt und es sind drei Produkte verfügbar, bei denen Estradiol und Gestagen kombiniert ist (wenn ich es richtig verstanden habe):

Adella 0,03 mg Ethinylestradiol + 2 mg Chlormadinonacetat
Sinovul 30 mcg Ethinylestradiol + 150 mcg Levonorgestrel
Minipil suave 20 mcg Ethinylestradiol + 100 mcg Levonorgestrel

Wäre davon eines für das Problem meiner Frau geeignet? Wenn ja, welches wäre am besten?
 
Hallo Herr Dr. Scheufele,
vielen Dank für Ihre Antwort. Wir haben jetzt auch LH und FSH bestimmen lassen und die Werte sind:

FSH 0,12 mUI/ml
LH 0,00 mUI/ml

Das spricht laut Wikipedia für eine hypophysäre-hypothalamische Ovarialinsuffizienz. Muss man dem nicht auf den Grund gehen?
 
Den Grund haben sie doch jetzt. Hypophysäre-hypothalamische Ovarialinsuffizienz. Den Grund dafür wird man nicht herausfinden. Wenn man die Periode ihrer Frsu medikamentös Unterdrückt hat, kann das schuld sein. Ich bin kein Pillenfan, aber die hormonellen Defizite werden sich anders nicht ausgleichen lassen
 
Hallo Herr Dr. Scheufele,

Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich diesen alten Thread nochmal aktiviere. Meine Frau hat eine Weile die o.g. Minipil suave genommen und die Symptome sind tatsächlich weggegangen. Allerdings hat sie im Laufe der Zeit immer extremere Regelschmerzen bekommen, so stark und langandauernd, wie sie zuvor nie gewesen sind. Jetzt hat sie die Pille deswegen abgesetzt und die Symptome des Estradiol-Mangels kommen wieder. Ich würde sie daher gerne überzeugen, ein anderers Präparat zu probieren, welches den Estradiolmangel ausgleicht, aber weniger starke Menstruationskrämpfe zur Folge hat. Könnten Sie mir einen Rat geben, vielleicht eine andere Kombination der Hormone?
 
Hallo,

eine Möglichkeit wäre in diesem Fall zunächst die Anwendung der Pille im Langzeitzyklus.

Gruss,
Doc
 
Hallo Herr Dr. Scheufele, danke für die schnelle Antwort. D.h. die Pille würde ohne jede Unterbrechung eingenommen?
 
Eine Pause kann man dann in 3-4 monatigen Abständen einlegen.
 
Hallo Herr Dr. Scheufele,

meine Frau hat seit Mitte April 2016 die Minipil suave genommen, was zunächst ihre Symptome verbessert hat. In den letzten Monaten hatte sie dann sehr starke Regelbeschwerden und auch die Depressionen, Agressivität und Reizbarkeit sind zurückgekehrt. Wir haben dann beschlossen, die Pille im Langzeitzyklus zu nehmen, wie von Ihnen vorgeschlagen.

Außerdem haben wir erneut Estradiol bestimmen lassen (in der Luteaphase, drei Tage vor der Menstruation):

Estradiol: 23,12 pg/ml

Referenzbereiche:
- Follikelphase 173-315 pg/ml
- Ovulation 317-525 pg/ml
- Luteaphase 294-752 pg/ml

Der gemessene Wert beträgt nichtmal 10 Prozent des unteren Referenzbereichs. Wie kann es sein, dass trotz Einnahme der Pille, der Estradiol-Wert nochmal 60% geringer ist, als im April, als sie noch gar kein Estradiol genommen hat?

Wäre es sinnvoll eine stärkere Pille zu nehmen? Oder sollten anderweitige Ursachen gesucht werden?
Vielen Dank nochmals für Ihre Infos.
 
Die Bestimmung der Hormonwerte ist unter Anwendung der Pille nicht aussagekräftig, daher sollte zunächst der weitere Verlauf abgewartet werden.
 
Hallo Herr Dr. Scheufele,

leider dauern die Probleme meiner Frau an: sie hatte eine ganze zeitlang die o.g. Minipil suave eingenommen und zumindest die psychichen Probleme mit Depressionen und Ängsten und Reizbarkeit sind deutlich besser geworden.
Allerdings hat Sie weiterhin körperliche Beschwerden: nahezu permanente Vaginalifektionen (vermutlich Pilze, jedenfalls hilft meist Clotrimazol, allerdings kaum ist eine Behandlung beendet geht es nach ein paar Tagen wieder los). Häufige und starke Migräne.

Starke Gewichtszunahme, an Beinen, Hintern, Bauch und Oberarmen, obwohl sie nach meinem Empfinden nur wenig isst.

Die Menstruation tritt spordisch auf und die Blutungen sind auch untypisch. Z.B. hat sie drei Monate lang trotz Menstruationsschmerzen gar keine Blutung. Dann bei der nächsten Menstruation eine ganze Weile Krämpfe und Rückenschmerzen, ohne Blutung, dann kommt in einem einmaligen "Schwall" schwarzbraunes Blut und dann kommt nichts mehr, obwohl die Menstruationsbeschwerden noch tagelang andauern. Oft gibt es trotz starker Menstruationsbeschwerden gar keine Blutung, dann kommt ein einmaliger schub und wieder monatelang nichts mehr, oder nur Schmierblutungen. Auch gab es öfter den Fall, dass bereits nach zwei Wochen erneut zu Blutungen gekommen ist. Es gibt also keinen erkennbaren Rythmus.

Das war bereits mit der Minipil so. Seit etwa 3 Monaten hat sie auf Rat eines Apothekers auf Qlaira umgestellt, um die Migränen zu reduzieren. Das ist tatsächlich der Fall. Die Häufigkeit und Stärke von Migränen ist spürkar zurückgegangen. Alle anderen Symptome aber sind unverändert geblieben.

Haben Sie noch weitere Ideen? Welche Untersuchungen wären angebracht? Welche Änderungen der Therapie könnten wir noch ausprobieren? Könnte evt. zusätzlich Progesteron sinnvoll sein?

Vielen Dank im Voraus.
 
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