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Probleme nach Katarakt OP

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edenwilli

New member
Vor 4 Wochen wurde ich am rechten Auge operiert. Direkt nach der OP hatte ich im äusseren Augenwinkel immer den Eindruck, als wenn das
Bild flackert. Bei hellem Licht, insbesondere bei seitlichem Einfallswinkel, wird dieser Effekt recht unangenehm. Hält man seitwärts die Hand
ans Auge ( wie eine Scheuklappe für Pferde ) dann verschwindet dieser Effekt fast ganz. Nun habe ich entdeckt, dass ausserdem in diesem
Randbereich des Sichtfeldes ein Schatten wahrzunehmen ist. Schaue ich nach rechts, verschwindet dieser Schatten. Schaue ich geradeaus,
dann habe ich den Eindruck, als wenn jemand neben mir steht. Schaue ich nach links, kann man den Schatten ebenfalls nicht mehr sehen.
Es gibt aber eine Möglichkeit ihn eindeutiger zu sehen. Man blickt auf seine Fingerspitze und bewegt diese langsam in Richtung Nasenspitze. Dadurch schielt das Auge und der Schatten bewegt sich deutlich ins Blickfeld und man erkennt, dass es sich um einen dunklen, senkrecht stehenden Strich handelt. Dieser bewegt sich bei jeder Aktion des Auges.
Auch wenn ich z.B. die Augenlieder schliesse und dann plötzlich wieder öffne, schwenkt der Schatten aus dem rechten Augenwinkel heraus einmal
kurz und leicht in Richtung Pupille und wieder zurück. Hier liegt der Grund vermutlich in der Bewegung der Pupille, die nun plötzlich kleiner wird, um die Helligkeitsschwankung auszugleichen.
Ich glaube, dass die Ursache für diesen "Strichschatten" dieselbe ist, wie für das flackernde Bild.
Ich habe meinen Augenarzt schon mehrfach auf diesen wirklich unangenehmen Effekt angesprochen und keinerlei akzeptable Antwort erhalten.
Ausserdem hatte er jedes Mal eine andere Erklärung dafür.
Ich habe im Forum schon andere Patienten entdeckt, die ein sehr ähnliches Problem hatten. Davon hat sich einer noch einmal operieren lassen,
der andere sagte, dass das Problem bei Ihm nach 3 Monaten von selbst verschwunden sei.
Es wäre natürlich nett, wenn sich die anderen noch einmal gemeldet hätten, damit man erfährt wie sie dieses Problem gelöst haben.
Vielen Dank im voraus - Edenwilli
 
Sehr geehrte Frau Dr.Liekfeld,

es wäre nett, wenn Sie mir einen Tipp für die weitere Vorgehensweise geben könnten.
Die beschriebenen Sichtprobleme gehen auch mit physischen Bewegungen im Auge einher.
Bei viel Licht - z.B. in einem Kaufhaus - wird es sehr nervig !
Das Auge sendet dann Schmerzsignale ( Sand-Körnchen-Effekt ) aufgrund der Überlastung aus.
In diesem Forum hatte jemand ähnliche Symptome beschrieben, welche aber nach ca. 3 Monaten von selber verschwanden.
Da ich diesbezüglich eher pessimistisch denke, muss ich natürlich überlegen, welche Aktionen nun "lebensnotwendig" sind.
Sollte man das Auge noch einmal operieren lassen oder besser nicht, etc..
Sie hatten aber in einem anderen Kommentar einmal erwähnt, dass man nicht unbedingt länger als 2 Monate
warten solle, wenn man die neue Linse wieder entfernen will, da diese beginnt mit dem Auge zu verwachsen.

Vielen Dank im voraus - Edenwilli
 
Guten Abend, edenwilli,
es könnte sich bei de Schatten/ Flackern von der Seite um einen Reflex, der sich an der Kante der Linsenoptik bildet, handeln. Das verschwindet häufig mit der Zeit.
Mit freundlichen Grüßen,
Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.
 
Guten Abend, edenwilli,
eine erneute Operation ist sicher nicht sinnvoll oder nötig. Wenn die Beschwerden nicht verschwinden, kann man auch versuchen, mit Augentropfen die Pupille eng zu halten. Hinsichtlich der Belastung der Augen und dem Fremdkörper-Gefühl würde ich regelmäßige (häufig am Tag) Anwendung von "künstlichen Tränen" empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen,
Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.
 
Sehr geehrte Frau Dr.Liekfeld,

die "künstlichen Tränen" benutze ich ja seit der OP regelmässig. Daran kann es nicht liegen. Das Argument mit der
Reflexion am Linsenrand hatte mein AA ebenfalls erwähnt. Aber wie darf ich das " Kleinstellen " der Pupille mittels
Augentropfen verstehen ? Kurzfristig, um das Problem analysieren zu können, oder langfristig, um es dadurch zu beseitigen ?
Augentropfen, welche die Pupille verkleinern, können doch unmöglich - aufgrund ihrer Nebenwirkungen - derart
langfristig eingesetzt werden, oder ?

MFG edenwilli
 
Sehr geehrte Frau Dr.Liekfeld,

das Problem mit den Schmerzen bei hellem Licht hat sich auf etwas ungewöhnliche Art von selbst geregelt.
Durch einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf (Sturz von der Leiter) mit kurzer Ohnmacht, stellte ich noch im Krankenhaus fest, dass das Auge nun schmerzfrei ist.
Der Grund war vielleicht ein OP-Trauma des Auges, welches durch ein neues Trauma
gelöscht wurde. Diese erfolgreiche Behandlungsmethode ist zur Nachahmung allerdings ungeeignet, da die Nebenwirkungen doch recht extrem sind.
Bezüglich des sichelförmigen Schattens wurde ich auch fündig. Der Fachausdruck nennt sich
negative Dysphotopsie und ist relativ bekannt. Ich fand einen Artikel von Dr.Olson
(Univers. of Utah/USA) welcher sagt, dass sich dieses Problem langsam auf den Platz Nr.1 der Risikoliste nach gelungener KA-OP zubewegt.
Es scheint sogar so zu sein, dass das Risiko für dieses Problem mit der Perfektion des OP-Ergebnisses steigt. Das heisst, je besser die OP verlief und desto perfekter die IOL sitzt, desto
höher liegt das Risiko.
Angeblich nimmt dieses Phänomen dramatisch ab, wenn Siliconlinsen mit abgerundeten Ecken
genutzt werden. Das heisst dieser optische Effekt müsste dann tatsächlich an dem Rand der
IOL entstehen, was ja auch Ihre Aussage bestätigt.
Leider muss man sagen, dass momentan scheinbar niemand dieses Thema sicher beherrscht und die Gründe dafür wissenschaftlich nicht bestätigt sind.
Das heisst, wenn sich jemand seine IOL explantieren lässt, um diesen Schatten zu beseitigen,
dann geht er ein sehr hohes Risiko ein, dass sich nicht der erwünschte Erfolg einstellt.
Aufgrund dieser Erkenntnis werde ich mir die IOL nicht austauschen lassen, sondern stattdessen, meinem Gehirn die Möglichkeit geben, in Ruhe und ohne Zwang, sich dieser
neuen Situation anzupassen. Mit etwas Glück findet es einen Weg alles auszublenden, so wie
es dies auch in anderen Fällen mit beachtlichem Erfolg tut.
Mit freundlichen Grüssen - edenwilli
 
Guten Abend, edenwill,
aber ein Versuch mit Augentropfen (da ist Brimonidin als Wirkstoff gegen den grünen Star sinnvoll) könnten Sie bei entsprechendem Leidensdruck durchaus versuchen (kurz- oder langfristig).
Mit freundlichen Grüßen,
A. LIekfeld.
 
Guten Abend, Frau Dr.Liekfeld,

am 4.Dezember habe ich einen Termin bei meinem AA und werde mir diese Augentropfen -
versuchsweise zum Testen - verschreiben lassen. Als mein Auge nach der letzten Untersuchung
extra weitgestellt wurde habe ich nachts um alle Autos riesige Lichtkreise gesehen. Hier handelte
es sich offenbar um positive Dysphotopsien, die durch Lichtreflexionen am IOL-Rand entstehen, oder ? Diese Lichtkreise - der Durchmesser der IOL könnte zu dieser Grösse passen -
verschwanden mit zunehmender Verkleinerung der Pupille wieder restlos. Vielleicht führt ja eine
weitere, unnatürliche Verkleinerung der Pupille dazu, dass der sichelförmige Schatten im äusseren Augenwinkel dann verschwindet.
Dies würde dann zu der Werbeaussage der Firma Lenstec passen, die eine spezielle IOL genau
für diesen Fall entwickelt hat. Sie nennt sich HDO ( HDO OVAL IOL ) und hat eine ovale Optik
mit den Massen 5,75mmx6,5mm. Angeblich die größte, auf dem Markt erhältliche IOL.
Habe den Artikel eines amerikanischen AA gefunden, der behauptet, dass Patienten mit diesem
Schatten im Augenwinkel, meistens das gleiche Problem auch auf dem anderen Auge bekommen, wenn dies zu einem späteren Zeitpunkt operiert werden soll.
Er brachte das Beispiel einer 76-jährigen Dame, welche dringend ihr zweites Auge, wegen des
weit fortgeschrittenen "Grauen Stars" bei ihm hatte operieren lassen wollen, aber nur unter der
Voraussetzung, nicht auch hier den Schatten zu bekommen. Auf beiden Auge, das könne sie nicht ertragen. Dann verzichte sie lieber auf diese OP. Er konnte sie trotzdem zu einem Versuch
mit dieser ovalen Linse überreden und die OP war ein voller Erfolg, ohne Schatten.
Werbung der Fa. Lenstec oder nicht, es hört sich jedenfalls logisch an.
Was meinen Sie dazu ?
Werde mich nach Einnahme der Tropfen wieder melden und berichten.

Bis dahin alles Gute

edenwilli
 
Guten Abend, edenwilli,
das Phänomen, das Sie bei weiter Pupille beschrieben haben, wird wohl durch die Lichtstreuung in der Peripherie der Linse hervorgerufen, den Schatten, den Sie beschreiben, nennt man "negative Dysphotopsien und ist häufig im Zusammenhang mit "scharfen" Kanten der Linsen-Optik beschrieben. Ob eine ovale Optik dabei wirklich hilft, wage ich zu bezweifeln. Eine insgesamt große Optik ist sicher sinnvoll. Die größte Optik, die ich bei den Kunstlinsen kenne, ist eine 7.0mm-Optik der Firma Zeiss.
Mit freundlichen Grüßen,
Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.
 
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