• Haben Sie Diabetes mellitus? Oder hat vielleicht ein Verwandter oder ein Freund von Ihnen Diabetes? Egal ob Sie an Typ-1-Diabetes, Typ-2-Diabetes oder an Diabetes in der Schwangerschaft leiden – in unserem Forum können Sie Ihre persönlichen Erfahrungen austauschen.

Polyneurophatie in den Füßen und Beine

TEST TEST TEST 123

Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

Da ich das zum ersten Mal gehört habe, hab ich mal bissel gegoogelt und bin auf folgenden link und folgendes Zitat (auf Seite 2) gestoßen...Guckt mal bitte:
Zitat:Tatsache ist halt, daß keine einzige Studie existiert, die in
der Lage wäre, einen klinisch bedeutsamen Effekt einer
Benfotiamintherapie zu belegen.Zitatende

der link dazu:
http://www.meinews.net/benfotiamin-t94458p2.html

Was nu?
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

... leider ja Tom.
Ich hatte früher einmal, als meine ersten PNPs auftraten, auch angenommen, dass diese bei Normo-Glykämie reversibel seien.
Teilweise wird das von manchen Ärzten auch fälschlicherweise dem Patienten so erklärt.
Aber es ist nun mal Tatsache, so wie es Jürgen auch schon beschrieben hat.

Da kannst Du echt froh sein, wenn Du derzeit von PNPs verschont bist.
In diesem Sinne wünsche ich allen DIE BESTEN BZ-Werte.

Gruß
Rolle
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Hallo Rolle,

ich hatte von 1989 bis 2008 Phantomschmerzen nach einer Beinamputation durch einen Unfall, also die Schmerzen waren ausreichend und- so glaube ich: neuropatisch ähnlich, deshalb halte ich z.B. vom Einsatz von Antidepressiva oder Antiepileptika nicht mehr viel bzw. gar nichts. Man muss mit einer Einschleichzeit von bis zu 3 Monaten rechnen und in den meisten Fällen hat man die 3 Monate umsonst gelitten, weil sich herausstellt, dass das Medikament gar nichts gebracht hat. Aber in den 3 Monaten wird man fast wahnsinnig.
(So habe ich das auch von einigen Diabetikern berichtet bekommen), aus diesem Grund interessiert es mich wirklich sehr, welche tatsächlich w i r k s a m e n Medikamente gegen diabt. Polyneuropathie derzeit e r f o l g r e i c h eingesetzt werden.

Anja benötigt eine gute Schmerztherapie, das heißt eine Grundmedikation UND eine Notfallmedikation, die keine langen Einschleichzeiten hat. Dass sich einen Termin bei einem Schmerztherapeuten geholt hat, war die beste Entscheidung, find ich.
 
Re: Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

Re: Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

Die periphäre PNP begleitet mich seit über 10 Jahren, ungefähr genau so lange wie der Diabetes, nämlch seit seiner Manifestation.
Meine Erfahrungen bzgl. PNP sind folgende:

PNP ist eine progrediente Erkrankung und nicht heilbar.
Alle medikamentösen und physikalischen Behandlungen sind Versuche.
Nur erfahrene Ärzte können die unterschiedlichen Medikationen beurteilen.
Geduld ist erforderlich. Oft stellt sich erst nach längerer Zeit ein Erfolg ein und zwar durch Kombination mehrerer Therapien.
Eine normnahe Stoffwechselführung sowie Abstinenz von Nikotin und Alkohol ist Voraussetzung zum Behandlungserfolg.
 
Re: Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

Re: Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

da steht ja auch nicht "daß" es wirkt, sondern "kann"- und das kann alles bedeuten, ein schluck wasser kann auch helfen.
viele habens benutzt bei manchen hat es "etwas" geholfen(ev selbstsuggestion) bei den meisten hat es nur die geldbörse geleert.
mfg. klaus
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Benfotiamin ist das Prodrug(Vorstufe) von Vitamin B1.
Die Wirksamkeit gegen Schmerzen und Empfindungsstörungen bei PNP ist nicht nachgewiesen, obwohl immer wieder von Erfolgen zu lesen ist. Die Präparate wie z.B. Milgamma sind nicht verschreibungspflichtig und nicht erstattungsfähig.
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Hallo Tom,

ich kann natürlich nicht den Unterschied zwischen Phantomschmerzen und Schmerzen durch PNP beurteilen. Jedoch weiss ich aus eigener Erfahrung, so wie Du es auch schon von anderen Diabetikern gehört hast, dass Du wirklich wahnsinnig wirst. Ich habe Beine und Arme gegen die Zimmerwände gehauen, damit dieser neue Schmerz den neuropathischen Schmerz übertreffen möge. Ohne Erfolg, stattdessen blaue Flecke und Prellungen.

Ich denke mal, dass die Medikation doch sehr schwierig sein dürfte. Denn im akuten neuropath. Schmerzschub hilft gar nichts, ausser Du wirst total sediert und bist dann in Deiner "eigenen Welt".

Zu den Einschleichzeiten kann ich "nur" aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, und sie dauerte bei mir nicht so lange, also keine 3 Monate.
Vielleicht lag es aber an der sehr hohen Schmerzintensität, die ich hatte, sodass die vorhandenen Schmerzen doch unterschwellig da waren, mich aber nicht mehr "nervten".
Ich denke, das Wirkprinzip der Medis ist wohl von Pat. zu Pat. verschieden lang und intensiv.
Ich selbst bekam früher Neurontin bis hin zur Höchstdosis. Geholfen hats nur teilweise.
Jetzt bekomme ich seit ein paar Jahren Lyrica in mittlerer Dosierung.
Und Du kannst mir glauben: ich könnte die Welt umarmen, so sehr helfen mir die "Pillen".
ABER: so manches Mal haut es mir auch mit diesem Medi die Nerven "aus den Socken".

Deshalb mein Fazit: erst mal ausprobieren. Eine Einschleichphase muss man immer in Erwägung ziehen. Und zum Übergang gibt es vielleicht tatsächlich schmerztherapeutische Hilfe.
Anja macht das schon richtig, ich denke in einer Schmerzambulanz wird sie gut beraten werden.
Zu meiner Zeit gab es solche Ambulanzen noch nicht, deshalb habe ich meine Medis vom HA bekommen, da brauchte ich nicht einmal zum Dia-Doc.

Vielleicht meldet sie sich zurück, wenn sie dort war. Bin selbst ganz gespannt.
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Hallo Rolle,

die Schmerzmedikation für Phantomschmerzen und PNP ist wohl fast identisch.
Die Wirkstoffe docken an den gleichen (?) Rezeptoren an.
Neurontin hatte ich auch, Lyrica auch. Wobei eben diese Arzneigruppen den großen Nachteil haben, dass sie auf Leber und Niere gehen und das nicht zu knapp u n d sie machen müüüüüde. Also bei mir war es so. Für konnte ich nicht mal 50 mg nehmen. Meine letzte Dosierung für Lyrica war früh 50, abends 300 mg und dazu Tramadol. Ich habe so die Erfahrung gemacht, auch von Anderen ähnlich gehört, dass es auch sein kann, dass eine Medikation nach einiger Zeit, also sagen wir, nach z.B. 2-3 Jahren mal völlig gewechselt werden muss, weil die bisher wirksamen Medikamente plötzlich scheinbar grundlos nicht mehr wirkten.
Meine letzte Kombination war Targin (Dank des Wölfchens hier aus dem Forum) und Lyrica, wobei ich das Gefühl hatte, das Targin deckt alles allein ab und schlich deshalb - nach Absprache mit dem Schmerzdoc-Targin aus. Es war so. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich habe mir auch lange abgewöhnt und kann das auch jedem PNPer nur empfehlen, wenn es schlimme Phasen gibt, eben n i c h t die Schmerzen aushalten meinen zu müssen, sondern das ganze Ding unterbricht, indem man in ein Notfallzentrum fährt oder den kassenärztlichen Notdienst anruft (das ist nicht die 115, sondern meist eine Ortstel.nr.).
Phantomschmerzen kann man so definieren: Bein, was ab ist, im Schraubstock, erfroren im Schnee und es dreht langsam Jemand den Schraubstock laangsam zu.

Es gibt auch wirklich tolle Hausärzte, die auf dem Gebiet der Schmerztherapie wirklich fit sind. So kann man auch den Weg gehen, die Therapie beim Hausarzt zu beginnen und vom Schmerztherapeuten weiterführen zu lassen.
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Es gibt schon einige Studien, die versuchen, die Wirksamkeit von Benfotiamin nachzuweisen. Die in dem Artikel der Diabetes-News zitierte finde ich ziemlich interessant. Die Studie kann man sich hier http://www.uniklinikum-giessen.de/med3/poster/publ_pdf/069.pdf genauer ansehen.

Die Entscheidung zu bestimmte Ergänzungsmittel kann einem sowieso niemand abnehmen. Man muss die erreichbaren Informationen und Erfahrungsbericht lesen und sich dann dafür oder dagegen entscheiden. Wenn ich PNP hätte, würde ich bestimmt eine 6-Wochen-Kur mit 600 mg probieren, zumal sich der Preis dafür mit unter 50 Euro (Internetapotheke) in überschaubaren Grenzen bewegt. Erfolgsaussichten und Preis sind bestimmt mit denen vergleichbar, die ein Besuch beim Heilpraktiker bringen kann. Entscheiden muss das Anja für sich allein. Das wichtigste ist für sie natürlich der Termin in der Schmerzambulanz. Den hat sie ja schon bekommen, allerdings erst in 2 Monaten.
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

ja, 2 Monate sind lang, aber vielleicht hat sie einen guten Hausarzt bis dahin, der das abfängt....
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

...ja, das habe ich auch schon gehört, dass bei einer dauerhaften Einnahme die Medis "müde" werden und nicht mehr voll wirken. Deshalb bin ich ja auf Lyrica umgestellt worden. Allerdings ist mir die Nebenwirkung auf Leber und Niere unbekannt gewesen. Mein komplettes Blutbild wird aber schon seit Jahren 2 mal jährlich kontrolliert und sieht bislang top aus.
Ich mache mir diesbezüglich keinen Kopf und lese niemals Bpz von irgendwelchen Medis.

Dein besagtes Notfallzentrum gibts hier in meiner Nähe nicht. Wenn, müßte ich wirklich den Notdienst rufen, dies jedoch nur, wenns gar nicht mehr geht.

Mein Hausarzt ist top und weiss ne Menge mehr als so mancher FA. Und darüber bin ich sehr froh.
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Hi Rolle,

also, mir war, als stand sowas drin bei Lyrica..(wie bei anderen Medikamenten auch..) Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion usw.) Nebenwirkungen könne, müssen ja nict auftreten.
Der Notdienst ist aber nicht die 115, die ich meine. Sondern der kassenärztliche Notdienst.
Bei uns im Bundesland kommt der erst nach 18:00 Uhr und am WE. Hat eine Ortstelefonnummer. Das kann schon mal 2-3h dauern.., während die SMH in 5 min da ist und einen gleich mit einkassiert.
Wenn man Glück hat, trifft man im kass- ärztl. Notdienst auf Anästhesisten, die sich gut auskennen mit Schmerztherapie und mit denen man oft was bereden kann...
 
Re: Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

Re: Benfotiamin scheint umstritten, ob es wirkt?

..ich schließe mich der Meinung von gast66 an...eine überzeugende Studie zu Benfotiamin ist mir nicht bekannt..und als nicht verschreibungspflichtiges Medikament wird es in der Regel nicht erstattet...
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

..danke Rolle für die tollen Beiträge..tatsächlich: die Behandlung der Neuropathie braucht Zeit und Geduld..
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Diese Studie soll bestätigen, dass Benfotiamin die Bildung von sogenannten AGE’s in Nerv und Retina reduziert. Das ist jedoch noch kein Beleg für eine über den Plazeboeffekt hinausgehende Wirksamkeit gegen Schmerzen und Empfindungsstörungen bei diabetischer PNP. Auch eine gute Stoffwechselführung reduziert die Bildung von schädlichen AGE’s.
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Guten Morgen, liebe Pia!
Ich war gestern bei meinem Diabetologen. Er hat mir Targin verschrieben.
Ich glaube ich habe schon lange nicht mehr so fest geschlafen. Danke, für Deinen Tip.
Liebe Grüße von Anja!
 
Re: Polyneurophatie in den Füßen und Beine

Superklasse! Das erspart dir ne lange quälende Einschleichzeit mit Antiepileptika, Antidepressiva und Co., nach der es immer noch nicht sicher ist, ob die Mittelchen wirken.
Ich freu mich für dich wie ein Schneekönig.

Welche Dosierung? Hier gibt es eine Dosierung 5/10, mit der begonnen wird.
Wenn die schon so sauber wirkt, ist das der Volltreffer. Der Arzt hat es dir sicher gesagt, auf jeden Fall n i c h t nur nehmen, wenn Schmerzen da sind. Targin möglichst zu festen Zeiten einnehmen.
Dr. Keuthage schrieb: Die Behandlung von PNP erfordert viel Geduld und kann sehr lange dauern.Das stimmt leider, das m u s s es aber nicht. Die Verordnung aus der Gruppe Antiepileptika/Antidepressiva scheint sehr oft ohne Erfolg zu bleiben. Dafür haben die Patienten oft dann 3-6 Monate hinter sich, in denen sie fast wahnsinnig geworden sind. weil der Arzt eben dann NUR dieses Medikament verordnet hat und keines, das diese lange Einschleichzeit überbrückt.
80% der Schmerzpatienten in Deutschland erhalten keine ausreichende und zufriedenstellende Schmerztherapie, die Suche nach den Ärzten, die den Schmerz der Patienten wirklich ernst zu nehmen scheinen, d i e s e ist oft schwierig und man braucht Geduld und viel Kraft.
 
Back
Top