• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

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...dann hängt man dem Verpassten vielleicht sehr nach.

Ein wahres Wort.

Wenn ich so an die VT von damals zurückdenke, hatte sie schon auch positive Aspekte, die Erfolgserlebnisse, nachdem man sich der Situation ausgesetzt hat und die Erkenntnisse, die selbstständig durch die Übungen erfolgten, waren sehr motivierend und positiv.

Die Rückschläge waren sehr negativ besetzt und hat auch direkt die gesamte Therapie und auch mich selbst in Frage gestellt, aber letzten Endes hat dies nichts mit dem therapeutischen Ansatz zu tun, denn Rückschläge treten überall auf.
 
Enttabuisiert man psychische Krankheiten?
Fördert man die Akzeptanz von psychischen Krankheiten?

Das wäre sicher ein großer Schritt, um Hemmschwellen zu überwinden und für alle die Krank sind hilfreich.

Ich glaube aber, um schlimme Verläufen vorzubeugen ist es notwendig die Krankheit früh genug zu erkennen, dazu fehlt aber im Umfeld die Kompetenz und manchmal auch der Wille.
Man selber leidet ja auch oft Jahrzehnte vor sich hin, bevor man realisiert dass mit der Psyche etwas nicht stimmt.
Also wie will man erkennen, wo der Punkt ist an dem sich eine Krankheit manifestiert?
Vorbeugung dürfte wegfallen, die ist nicht möglich, in so großem Umfang.
Da kann man sich wohl nur daran halten die Gesellschaft so zu formen, dass im Fokus das Aufwachsen starker Kinder steht, über das soziale System von Anfang an gefördert.
Mut machend Probleme zu thematisieren und mit jemanden darüber zu sprechen, wo wir wieder beim Tabu angekommen wären.
Also wäre das wohl ein guter Anfang.
Es ist ja schon ein Tabu als Erzieherin oder Lehrerin auf Probleme hinzuweisen, von den Eltern wird das als sehr persönlicher Angriff gewertet.
Die sagen nur was wenn sie sich absolut sicher sind, um niemanden zu vergraulen und wenn die Sorge keine Grundlage hat ist es für Eltern eine regelrechte Verleumdung, aber auch mit Grundlage.
Man müsste also lernen mit solch Themen so offen umzugehen, dass sich niemand angegriffen fühlt, sondern es als vollkommen normales Thema ansieht, nichts ehrenrüchiges.
Das bekommst du aber nicht in die Köpfe hinein, da finden ja schon weniger tabuisierte Themen keinen Weg hinein.
Man kann also nur über die kommenden Generationen einen besseren Umgang damit finden, indem man jetzt damit beginnt ihnen die Vorurteile und Kontaktängste zu nehmen.
Wo dann auch wieder Eltern aufschreien werden, dieselben die meinen dass die Thematisierung der Homosexualität in der Schule, ihre Kinder schwul machen kann.

Probieren geht über studieren :)

;)
 
aber letzten Endes hat dies nichts mit dem therapeutischen Ansatz zu tun, denn Rückschläge treten überall auf.

Yab, sogar wenn du gar nichts in Sachen Therapie machst, nur dann fehlen dir auch komplett die therapeutischen Werkzeuge dem entgegen zu wirken.
 
Ich glaube aber, um schlimme Verläufen vorzubeugen ist es notwendig die Krankheit früh genug zu erkennen, dazu fehlt aber im Umfeld die Kompetenz und manchmal auch der Wille.

Für mich persönlich erscheinen die Hürden gar nicht so unüberwindbar, wenn Vertrauen herrschen würde und man Akzeptanz genießt.
So könnte man doch beispielsweise beim Hausarzt, wenn man dort mit einem Problem vorspricht, einen Standardfragebogen ausfüllen um das Depressionsrisiko einzuteilen und welcher Grad gerade vorliegt.
Es dauert nicht lang und eine Auswertung ebenso so wenig.
Hierfür müsste aber der Patient bereit sein, sich zu öffnen und die Gewissheit haben, dass er für das Kreuz an der richtigen Stelle, nämlich die er empfindet, nicht verurteilt zu werden.

Man müsste also lernen mit solch Themen so offen umzugehen, dass sich niemand angegriffen fühlt, sondern es als vollkommen normales Thema ansieht, nichts ehrenrüchiges.

Einen entscheidenden Beitrag leistet hier auch gewiss die Akteure der verschiedensten Institutionen.
Zudem müsste man von dem Gesellschaftsbild, das konstante Leistung fordert, abrücken.
Hier müssten auch Arbeitgeber in die Verantwortung gezogen gleichzeitig aber auch die Arbeitnehmer ermutigt werden auf ihre seelische Gesundheit zu bestehen ohne einen Arbeitsplatzverlust zu fürchten.

[/QUOTE]
 
Rückblickend wünschte man sich sehr oft, dass man schon In der Kindheit eine Intuition gehabt hätte, die einen vor den Erfahrungen und Erinnerungen bewahrt hätte.

In Hass und Misstrauen getränkt sendete einem der Körper in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder widersprüchliche Signale, die zwar subjektiv körperlich spürbar waren, jedoch nicht greifbar für die Realität und Außenstehende.

Ob der Körper wohl nun versucht Frieden mit einem zu schließen, indem er rechtzeitig Warnsignale gesendet hat?!


Der Fehler liegt doch zumeist darin begründet, dass wir unseren Körper und unseren Geist nicht als Einheit betrachten.

Möchte man nach all den Jahren, in denen einen immer wieder Schmerzen zugefügt wurden Frieden schließen und sich um die Genesung seines Körpers kümmern?

Möchte man erneut zulassen, dass fremde Menschen den eigenen Körper in dessen Bewusstlosigkeit erneut malträtieren?

Im Zuge von Diagnosestellungen sieht man sich doch automatisch mit der Frage konfrontiert, ob Krankheiten tatsächlich medizinisch behandelt werden sollten oder ob es nicht (Gott)gewollt ist, oder?

Gerade nach den negativen, medizinischen Erfahrungen - vor allem in diesem Jahr - frage ich mich, ob nicht gerade das Eingreifen durch medizinische Behandlungen - sei es nun psychisch oder physisch - der falsche Weg ist.

Will man seinem Körper und seiner Psyche diesen Prozess zumuten?
Zweitmeinung, Biopsie, OP -> Therapie?!
Oder sollte man auf die Selbstheilungskräfte vertrauen und das der Körper wenigstens dieses Mal auf der richtigen Seite steht?

Ohnehin stelle ich zwischenzeitlich alle Aspekte, die mit der Medizin behaftet sind in Frage.
Ist das Risiko, dass der Körper sich nicht selbst heilen kann größer?
Oder ist das Risiko, dass Medikamente und medizinische Behandlungen, seien sie noch in der allerbesten Absicht, weitaus weitreichendere Folgen nach sich ziehen, größer?

Selbst die Entfernung eines Tumors, was auf den ersten Blick äußerst rational klingt, birgt Risiken, da die Zellen beim minimalsten Fehler, sei das Risiko noch so gering, in gesundes Gewebe streuen könnten bzw. auch dies nicht eine 100 % Garantie bietet, dass alle krankhaften Zellen erfasst wurden und eine Neubildung vollständig ausgeschlossen ist

Einzig vom Standpunkt des Glaubens, vollkommen gleich welche Religion:

Eine Operation stellt grundsätzlich eine Körperverletzung dar, wäre es von diesem Gesichtspunkt betrachtet nicht der mitfühlendere Weg wenn man auf die Selbstheilung seines Körpers - ohne Eingriffe in seinen Körper - glaubt?
 
Eine Operation stellt grundsätzlich eine Körperverletzung dar, wäre es von diesem Gesichtspunkt betrachtet nicht der mitfühlendere Weg wenn man auf die Selbstheilung seines Körpers - ohne Eingriffe in seinen Körper - glaubt?

Mitfühlender vielleicht, aber sicher auch kurzlebiger.
Gerade bei schweren Erkrankungen ist es ja nicht selten dass dieser Weg gewählt wird und solange an die Selbstheilungskräfte geglaubt wird, bis es für medizinische Maßnahmen zu spät ist.
Das tragische ist dass auch Eltern diesen Glauben an ihren Kindern ausleben, ihnen medizinische Versorgung verweigern.

Man muss halt abwägen, was muss sein, was nicht, womit kann ich leben, womit nicht, gerade in der Psychiatrie wird danach vorgegangen, mehr noch als in anderen Fachrichtungen.
Da wird sich viel Mühe gegeben um herauszufiltern wo Medikamente nötig sind und wo nicht, mit welcher Dosis sich die Patienten am besten fühlen, oder man Medikamente ganz weg lässt.

Klar, von anderen Fachrichtungen kann man diese Experimentierfreudigkeit nur bedingt erwarten, dort sprechen die Fakten auch meist eine eindeutige Sprache, was sein muss und was nicht.

Eigentlich musst vor allem du dich entscheiden, gehst du zum Arzt weil du möchtest dass es dir besser geht, dann solltest du auch die Therapieempfehlungen durchdenken und möglichst wahrnehmen.
Denkst du es ist Gott gewollt und willst es so hinnehmen, dann musst du auch nicht zum Arzt, denn der kann gegen Gott nicht an.
So ist es in jedem Fall deine Entscheidung, nicht die Gottes und auch nicht die des Arztes und die Konsequenzen der Entscheidung musst du tragen, nicht Gott und auch nicht der Arzt.
 
Eine Operation stellt grundsätzlich eine Körperverletzung dar

Nein, solange sie sinnvoll ist und eingewilligt wurde, ist es keine Körperverletzung sondern eine Therapie um weitere Qualen zu vermeiden.
Was wäre denn dann die Verweigerung einer notwendigen OP, wenn diese Körperverletzung wäre?
Barmherzigkeit?
Eine Hinrichtung durch unterlassen?
Sterbehilfe?
Op's sind nichts unrechtes, ganz im Gegenteil, nur bei Missachtung von Gesetzen, dem gesunden Menschenverstand und Regeln wird sie zur Körperverletzung, was aber an dem liegt der dies tut und nicht an der Operation als solches.
Wie so oft, richtig angewandt ein Segen, nicht richtig angewandt ein Gesundheitsrisiko.
Hierzulande meist sinnvoll und oft alternativlos, zumindest wenn es um Sachen wie Tumore und ähnlich schlimmes geht.
 
Letzten Endes erfordert dies wohl immer die Abwägung von rationalen Verstand und die Intuition der Seele.

Daher wäre es sicherlich nicht verkehrt mehrere Meinungen in Betracht zu ziehen und im Endresultat abzuwägen, ob man sich auf diesen Weg einlässt oder eben nicht.

Entweder betrachtet man eine OP, die zumindest jes Mal eine Verletzung für das körperliche & seelische Gleichgewicht ist, als vorbeugende Maßnahme oder eben verschlimmernde Maßnahme.

Was man denkt, tritt für gewöhnlich ein -> Mind-Body-Connection

Aus diesem Grund erfordert wohl jede OP einen starken Geist.
Und wenn dieser Zeit zum Trainieren hat, sollte diese auch genutzt werden.

Bei Grey's Anatomy gab es hierzu einmal eine tolle Folge:

Yang und Burke (exzellenter Herzthoraxchirurg des Landes) führen eine Herztransplantation bei einem 10-jährigen Jungen durch, der das Spenderherz aus Schuldgefühlen aber ablehnt, weil er das Herz, was sein Weiterleben garantiert, das Leben eines anderen jungen Kindes gekostet hat.

Und da meinte Burke eben: Wir können tun was wir wollen, noch so gut sein, wenn sein Geist nicht dieses Geschenk annimmt, wird sein Körper das Herz ablehnen und abstoßen.

Diese Folge ist mir bis heute in sehr guter Erinnerung geblieben, weil sie auf eindrucksvolle Weise verdeutlicht, wie abhängig wir von unserem Gleichgewicht zwischen Körper und Geist sind.

Für vollkommen abwägig halte ich persönlich eine Heilung nicht, wenn man wieder im Einklang kommt, dafür aber umso fataler das Risiko einzugehen, dem Körper einen Eingriff auszusetzen, wenn man gerade milde ausgedrückt miteinander 'zerstritten' ist.
 
Ja, man muss es im Enddefekt immer alleine entscheiden, nicht umsonst wird dafür auch unterschrieben.

Dass die Seele heilen kann ist glaube ich nicht sehr umstritten, aber sie hat ihre Grenzen.
Leider gibt es zu wenige Ärzte die ganzheitlich praktizieren, von der Kostenübernahme mal ganz zu schweigen.
Hier hat halt jeder sein Fachrichtung, man bekommt da das Beste was im System möglich ist, aber eben alles schön getrennt voneinander.
Einerseits gut, dass es für alles den Facharzt und Spezialisten gibt, da ein Arzt die Gebiete gar nicht so drauf haben kann, anderseits bleibt auch einiges auf der Strecke.

Ich denke, wenn ich ernsthaft krank werde, dann ist die Seele auch nicht im Stande das zu heilen, besonders nicht in der Zeit die man hat um die Erkrankung einzudämmen.
Wenn Seele und Körper in Gleichklang sind, dann werde ich vielleicht nicht so leicht krank, aber wenn doch, dann sind die beiden nicht im Gleichklang obwohl man ja immer darum bemüht ist.
Wieso sollte die Seele also plötzlich schwere Erkrankungen heilen können, die sie nicht verhindern konnte, nur weil man sich dessen bewusst wird?
So einfach ist es sicher nicht, den nötigen Gleichklang zu finden war vorher nicht möglich, ist also hinterher auch fraglich.
Dann gerät man noch an Leute, wenn man sich mit denen Beschäftigt die dort ihr Business betreiben, die sagen du musst nur dran glauben und wenn du dran stirbst hast du halt nicht genug geglaubt.

Man muss beides nutzen, den Gleichklang bevor man krank wird, die Medizin wenn man krank geworden ist, natürlich nach Abwägung.

Der Glaube an die seelischen Heilkräfte ist ja auch ein bisschen wie der Glaube an Gott, entweder du kannst es, oder halt nicht.
Nur weil man es selber gerne will und glauben möchte passiert nichts, außer vielleicht ein Placeboeffekt.
Man müsste ein komplett anderer Mensch werden um solch Ressourcen nutzen zu können und das ist den meisten nicht gegeben, auch wenn sie es glauben.

Und wie soll ein psychisch kranker z.B., in Gleichklang kommen, wenn ständig darum kämpfen muss und es kein Ende nimmt?
Das geht oft nicht, manchmal mit Medikamenten, aber ansonsten ist es lebenslanger Prozess der immer wieder mal instabil wird.
Da würde ich mich dann nicht drauf verlassen heilende Kräfte entwickeln zu können, das gelingt ja nicht einmal jenen die ich als psychisch gesund und sehr ausgeglichen wahrnehme.
Natürlich würde jetzt ein Verfechter der ausschließlichen Selbstheilung sagen, dass die dann doch nicht so stabil sind wie sie scheinen, das ist aber in meinen Augen ein Holzweg und würde gleichzeitig aussagen, dass ich selber so im Gleichklang sein müsste, wie es niemand ist dem ich je begegnet bin.
Das ist unmöglich, nicht in einem Leben zu schaffen.


ob Krankheiten tatsächlich medizinisch behandelt werden sollten oder ob es nicht (Gott)gewollt ist, oder?

Gleichklang hilft sicher länger gesund zu bleiben, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
Und wenn man an Gott glaubt, dies als Gott gewollt nimmt, dann frage ich mich wozu uns Gott die Fähigkeiten gab unsere Krankheiten wissenschaftlich angehen zu können?
Damit wir dann entsagen?
Ein medizinisches Zölibat, komme was da wolle?
Wozu?

Ne, man muss beides pflegen und nutzen, nicht zu viel, nicht zu wenig und individuell angemessen, dann passt es schon.
 
In meinen Augen ist es einfach schon mehr als 'nur' ein Zufall, dass erst an jener Stelle, die Lebewesen kreiert und dann jene Stelle, die die Lebewesen am Leben hält und nährt 'Steine' in den Weg gelegt werden.

Jene Stellen, die vor vielen Jahren immer wieder ungewollten Taten ausgesetzt waren und die es wohl nie ganz überwunden haben.

Aber selbst so etwas ist auch wissenschaftlich belegt, wie bei dem 'gebrochenen Herzen'.

Bei einer Dringlichkeit sollte man selbstverständlich nicht allzu lange auf seine Selbstheilungskräfte bauen, wenn jedoch Zeit ist in erster Linie schon ABER mit regelmäßigen Kontrollen und dann könnte immer noch interveniert werden.

Ist es richtig, wenn man den Teufel an die Wand malt und den radikalsten Schritt wählt, so wie Angelina Jolie in der Hoffnung dadurch die Kontrolle zu haben oder ist es körperlich und vor allem seelisch gesünder die Dinge ihren Lauf nehmen zu lassen und sie zu beobachten, aber nicht exzessiv?
 
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Ist es richtig, wenn man den Teufel an die Wand malt und den radikalsten Schritt wählt, so wie Angelina Jolie in der Hoffnung dadurch die Kontrolle zu haben oder ist es körperlich und vor allem seelisch gesünder die Dinge ihren Lauf nehmen zu lassen und sie zu beobachten, aber nicht exzessiv?

Naja, wenn ich weiß dass ich ohne diese radikale Maßnahme meines Lebens nicht mehr froh werde und es in Angst verbringe, dann ist es wohl durchaus vertretbar.
Jemand der keine Angst hat, vor dem was kommt und es so nehmen kann wie es ihn trifft, der wird sich wohl anders entscheiden.
Ich denke, da gibt es kein richtig und kein falsch, nur für einen selber.
 
Gerade wenn man selbst einmal mit erlebt hat, wie eine nahestehende Person sich im Endstadium befand, verändert dies selbstverständlich die Sicht der Dinge.

Aber hierfür gibt es eben die Einteilungen und Prognosen und das ist der Vorteil, an nichts anderem halten sich auch die meisten Mediziner.

Ausweiden ist eben nicht immer das richtige Mittel.

Wenn ich an Berichte denke, in denen Frauen die Brust amputiert wurde, obwohl dies nicht notwendig war, wie man später, nachdem es schon geschehen ist, feststellte.

Aus diesem Grunde befürworte ich eben die Abwägung, die rationale Abwägung.
 
Eine Krankheit hat doch auch immer etwas Gutes - sei es psychisch oder physisch: Man gewinnt die Wertschätzung für seinen Körper und seinen Geist wieder.
 
Eine Krankheit hat doch auch immer etwas Gutes - sei es psychisch oder physisch: Man gewinnt die Wertschätzung für seinen Körper und seinen Geist wieder.

Oder man sieht dass Körper und Geist nie mehr so sein werden wie es mal war und kann darüber den Ist-Zustand nicht schätzen.#

Bei den Brustamputationen ist vielen wohl auch das Sicherheitsdenken zugrunde gelegt worden, gerade früher wo die Medizin die Erhaltung nicht als Priorität sah.
Heute weiß man um die psychischen Folgen, erkennt sie an, geht damit anders um.
Ich denke da sollte auch der Patient das letzte Wort haben, nach Kenntnis aller Fakten, auch wenn er eine Entscheidung triff die auf Unverständnis stößt.
Als ein pures Ausweiden würde ich es nicht betrachten, sofern es notwendig oder vom Patienten gewollt ist.
Ich habe da größtes Verständnis, wenn jemand sagt lieber ganz weg, als mit einem höheren Restrisiko leben.
 
Ist nicht das ganze Leben ein Risiko und das von Beginn an?

Es beginnt doch schon bei der Zeugung und welches Erbgut und Gene aufeinander treffen, genau dies bestimmt doch schon fast zwangsläufig das Schicksal des Menschen.
Dann das Leben als Embryo, tagtäglich neuen Gefahren ausgesetzt, seien es äußeren wie ein Sturz oder inneren wie Streitereien oder ähnliche Belastungen.
Dann die Geburt selbst: Befindet man sich in der richtigen Position? Wird die Nabelschnur, die dich genährt zu deinem Feind und beendet hier deinen Weg?
Wirst du die wichtige Liebe erfahren, die einen Baby von seinen Eltern braucht erfahren?
Wird Acht auf dich gegeben, sowohl im Sinne von Zuneigung, medizinischen Untersuchungen als auch Vorbeugung von Unfällen...

das ganze Spiel lässt sich bis zum jetzigen Lebensjahr fortführen.

Das Risiko und die Angst sind es doch, was uns darin hindert unser Leben und die Momente wahrzunehmen und auszukosten und wann bemerken wir dies?
Erst wenn die Irreversibilität schon eingetreten ist.

Diese Ansicht rührt natürlich aus der buddhistischen Lehre und ist nur meine persönliche Meinung und betrifft überwiegend körperliche Gebrechen.
 
Bei den Brustamputationen ist vielen wohl auch das Sicherheitsdenken zugrunde gelegt worden, gerade früher wo die Medizin die Erhaltung nicht als Priorität sah.
Heute weiß man um die psychischen Folgen, erkennt sie an, geht damit anders um.

Psychische Folgen hat es wohl auch deshalb, weil dem Menschen suggeriert wird, das er sich durch seine Äußerlichkeiten auszeichnet und dadurch einen Wert hat, wobei doch viel mehr der innere Wert zählt.

Oder eben anders herum.

Die Fragestellung ist einzig aus einer Trauma-Sicht heraus formuliert:

Kann man etwas vermissen, dass Unheil angezogen hat oder betrachtet man es nicht viel mehr als Erleichterung, wenn jene Körperteile nicht mehr im klassischen Sinne existieren und somit nicht mehr denselben Wert besitzen und man dadurch die Sicherheit hat niemals mehr etwas wie Begierde in jemanden zu wecken.
 
Das Risiko und die Angst sind es doch, was uns darin hindert unser Leben und die Momente wahrzunehmen und auszukosten und wann bemerken wir dies?
Erst wenn die Irreversibilität schon eingetreten ist.

Aber wie will man etwas auskosten, wenn man das Gegenteil noch nicht kennt?
Wenn du ein Mensch bist der immer zufrieden war, wie willst das genießen wenn du nie Unzufriedenheit kennen gelernt hast?
Wie willst du genießen dass du gesund bist, wenn du niemals krank warst, dass du laufen kannst, wenn es nie anders war?

Die Lehre des Buddhismus ist ja auch ein ewiges lernen, ohne die dunkle Seite der Medaille wird niemand erleuchtet.
Man kann anfangs nichts schätzen, kann dies erst lernen wenn etwas in Gefahr ist oder etwas verloren geht.
Ohne solche Erfahrungen ist weder wirkliche Zufriedenheit und Achtung vor dem was man hat möglich, noch mit sich selber.
Aber, wir sind auch in der Lage uns manch unangenehme Erfahrung zu ersparen und ohne sie etwas schätzen zu können, dann aber nur über die Erfahrungen und Geschichten anderer.

Man kann doch eigentlich nichts auskosten, an dem es nicht irgendwann mal gemangelt hat, sei es bei einem selber oder jemandem der sehr plastisch davon erzählen kann.

Ich habe mal irgendwo gehört, dass die Zufriedenheit im Alter steigt, statistisch gesehen.
Rational betrachtet müsste es doch umgekehrt sein, den Unterschied machen wohl die Erfahrungen, denke ich.

Es beginnt doch schon bei der Zeugung und welches Erbgut und Gene aufeinander treffen, genau dies bestimmt doch schon fast zwangsläufig das Schicksal des Menschen.

Ob nun genetisch, oder sonst wie, beeinflusst oder nicht, ist für den Einzelnen ohnehin nicht so präsent, außer es handelt sind um schwere Erbkrankheiten o.ä.
Zum Glück, denn wäre die Genetik sehr präsent, dann würde auch das jeweilige Leben ganz anders verlaufen, da man davon ausgeht das manches schon festgeschrieben ist und auch zwangsläufig eintritt.
Das Leben wäre dann tatsächlich vorhergesagt, in vielen Bereichen, wie das Wetter und wir wissen ja wie es mit der Wettervorhersage so ist, eben nicht in Stein gemeißelt trotz all dem Wissen darüber.

Der Buddhismus lebt ja auch davon das man sich Verändert, man also durchaus eine gewisse Macht über sein Schicksal und damit auch seine Anlagen hat.

und man dadurch die Sicherheit hat niemals mehr etwas wie Begierde in jemanden zu wecken.

Warum nicht?
Viele Brust amputierte wecken noch Begierde bei ihren Männern und es gibt ja auch die Möglichkeit Chirurgisch etwas zu machen, in den meisten Fällen.
 
Warum nicht?
Viele Brustamputierte wecken noch Begierde bei ihren Männern und es gibt ja auch die Möglichkeit chirurgisch etwas zu machen, in den meisten Fällen.

Würde etwas Künstliches tatsächlich etwas wiederherstellen, das niemals mehr sein wird?

Würde ein Mann oder eine Frau tatsächlich eine Frau begehren können obwohl weibliche Attribute, wesentliche weibliche Attribute fehlen?
Würde die betroffene Frau sich jemals selbst wieder als begehrenswert betrachten?

Ist eine Amputation für eine traumageprägte Frau Segen oder Fluch?

Fluch, weil der Körper endgültig versagt hat und einen entstellt hat?
Oder Segen, eben weil der Körper entstellt ist und nie wieder anziehend wirkt?
 
Fluch, weil der Körper endgültig versagt hat und einen entstellt hat?
Oder Segen, eben weil der Körper entstellt ist und nie wieder anziehend wirkt?

So mag es von Fall zu Fall sein, aber es ist sicher nicht pauschal so.
Es gibt etliche Frauen die damit ihren Frieden gemacht haben, begehrt werden und sich schön finden.
Natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber das ist bei jeder Art von Amputation ein längerer Prozess.

Und natürlich können Implantate ein gutes Körpergefühl wiedergeben, nicht wenige lassen sich ja auch ohne Not implantieren und bei mancher stehen die Männer Schlange.
Man kann nicht sagen dass es generell so oder so ist, es kommt auf die Frau und die Einstellung zu ihrem Körper an und sicher auch auf den Lebenspartner, sofern einer da ist.
 
Hallo Fortune,

Sie haben sich zwar etwas entfernt vom eigentlichen Thema, aber mir ist beim nochmaligen Durchlesen noch eine Variante eingefallen, die vielleicht interessant für Sie sein kann.

Es gibt bei Intubationsnarkosen gelegentlich ein Erhalten selektiver Wahrnehmung trotz eindeutiger Bewusstlosigkeit in der anaesthologisch gewünschten Tiefe, die die Schmerzempfindung ausschaltet. So bleiben Teile des Geschehens in Erinnerung und können im Traum plastisch wiederkehren.

Mir hat mal ein Patient berichtet, dass er bei einer OP mit Vollnarkose sogar ein paar Gesprächsinhalte der beiden Operateure wiedergeben konnte. Schmerz oder andere Sensationen hatte er jedoch nicht empfunden.

Bei Ihnen wäre allerdings ein anderes Hirnareal aktiv geblieben (als im o.g. Fall).

Vielleicht hilft Ihnen dieser Gedanke, Ihr Traumerlebnis besser zu verstehen.

Beste Grüße

Dr. Riecke
 
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