• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Plötzlich real spürbare Erinnerungsfragmente von zurückliegender OP - aber im Traum

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Aber letztendlich sind die Folgen eines Aufarbeitungsversuches dann doch recht individuell.

Die Äußerung von Luise Reddemann in ihrem Buch haftet einfach immer noch an mir.
Sie sagte, dass eine Traumakonfrontation nicht für jeden Menschen geeignet ist und manchen besser geholfen ist, wenn die 'Dinge' im Keller bleiben.

Dies bedeutet aber nicht, dass keine Therapie erfolgt, sondern dass die Traumata nicht vollständig an die Oberfläche geholt werden, sondern deren Störung behandelt wird, etwa durch eine Verhaltenstherapie damit man im Alltag funktioniert und dieser erträglich für den Patienten ist und alles etwas milder ist und nur auf die Gegenwart abzielt - größtenteils zumindest.
 
Manchmal habe ich das innere Gefühl, so etwas wie eine Vorahnung, dass eine Traumatherapie, mir das Genick brechen würde, obwohl es eigentlich dafür gedacht war, die Brüche verheilen zu lassen.

Da stellt sich die Frage wie sehr man diesem Gefühl vertrauen kann...
 
Diese ständigen ambivalenten Gefühle sind schon merkwürdig.

In manchen Momenten möchte man Erlösung und die Vergangenheit hinter sich lassen oder sich selbst durch Schmerzen, z.B. in Form einer unheilbaren Krankheit bestrafen und dann wieder ist da die andere Seite, die bei Beschwerden zum Arzt geht - wenn auch nur wiederwillig und sich doch um den Erhalt des Körpers kümmert und noch lange leben möchte und körperlich gesund sein will.
 
Da stellt sich die Frage wie sehr man diesem Gefühl vertrauen kann...

Da kommt dann der Therapeut ins Spiel, es doch sehr wichtig einen zu haben der das gut einschätzen kann und dem man vertraut.
Einen der auch für unterschiedliche Strategien offen ist und diese auch gut beurteilen kann, wir selber sind zu sehr in unsrer Erlebenswelt um es umfassen beurteilen zu können, der Blick von Außen ist da doch sehr wichtig.
 
In manchen Momenten möchte man Erlösung und die Vergangenheit hinter sich lassen oder sich selbst durch Schmerzen, z.B. in Form einer unheilbaren Krankheit bestrafen und dann wieder ist da die andere Seite, die bei Beschwerden zum Arzt geht - wenn auch nur wiederwillig und sich doch um den Erhalt des Körpers kümmert und noch lange leben möchte und körperlich gesund sein will.

Das erinnert mich an die Mechanismen suizidaler Gedanken.
Man geht zum Arzt weil man schlimmes befürchtet, hat Angst zu sterben, aber ein Suizid wäre was ganz anderes, viel weniger Angst machend.

Ich glaube bei solch ambivalenten Gefühlen fühlen wir gleichzeitig auf unterschiedlichen Ebenen, führt man selbst eine Krankheit herbei und sei es nur durch den Wunsch, dann hat man die Kontrolle, kommt sie einfach so ist man ausgeliefert.
 
Deine Vorahnung dass dir eine Traumatherapie das Genick brechen wird, vielleicht ist die auch einem befürchteten Kontrollverlust geschuldet und dem Unvermögen diese Kontrolle in Fachkundige Hände abgeben zu können.
 
Deine Vorahnung dass dir eine Traumatherapie das Genick brechen wird, vielleicht ist die auch einem befürchteten Kontrollverlust geschuldet und dem Unvermögen diese Kontrolle in Fachkundige Hände abgeben zu können.

Definitiv.
Für mich wäre es der wahrgewordene Albtraum mein Leben jemanden anzuvertrauen, aber diese Thematik hatten wir schon einmal erörtert bzgl. Ausgänge etc.

Seit meinem 27.Geburtstag, den ich sowieso nie feiere, habe ich die ganze Zeit innerlich immer so ein mulmiges Gefühl und natürlich sind da solche Träume nicht sehr aufbauend und dann wieder der Todestag etc.

Andererseits haben die Erfahrungen diesen Jahres auch einiges hervorgebracht, dass ich so niemals vorher gesehen habe - wieder sehr ambivalent...
 
Welches Gefühl mich niemals loslässt, ist das ich innerlich sehr genau spüre, dass da immer etwas sein wird, das niemals verschwinden wird.
Es gleicht aber nicht dem Gefühl von Trauer, die mit der Zeit etwas weniger wird bzw. akzeptabler, sondern eher dem Ausgeliefertsein, das einen das Gefühl immer wieder überfällt und man von diesem Gefühl dominiert wird.

Das Potential ist da - egal in welche Richtung, Jura, Psychologie, Politik….
Aber ist das Potential, der Wille wirklich groß genug dieses mächtige Gefühl zu besiegen?

Und kann man es ohne eine Traumatherapie besiegen?
Kann man es ohne eine Therapie besiegen?
Oder wird das Gefühl irgendwann siegen?
 
Gerade nach Suiziden von prominenten Persönlichkeiten, wie Chris Cornell oder Chester Bennington, stellt man doch verstärkt den Sinn einer Therapie in Frage, oder?

Beide erlangten durch ihre Authentizität zu (ungewollten) Reichtum, einfach weil sie vielen Menschen aus der Seele sprachen und sie in schweren Zeiten unterstützt haben.

Die Frage, die sich mir hier stellt:
Wie kann man einen Suizid als Ausweg betrachten, obwohl man Kinder hat, obwohl man eine Verantwortung gegenüber seinen Fans jeglicher Altersgruppe hat und das Wichtigste:

Sollte man bei so viel Reichtum nicht eigentlich einen exzellenten Therapeuten haben?
Oder reicht alles nicht aus, weil der Lebenswille einfach da sein muss, der Lebenswille für sein eigenes Wesen?!
 
Hätte eine richtige Therapiemethode, z.B. eine Traumatherapie, das Schlimmste rechtzeitig verhindern können?!

Die Thematik ist natürlich logischerweise ein sehr brenzliges Thema in der Öffentlichkeit, aber in meinen Augen auch endlich einmal der Zeitpunkt um genau jenes zu diskutieren - mit Bedacht!
(Ist eine Therapie das Richtige für mich? Benötige ich eine spezifische Therapie? etc.)
 
Und kann man es ohne eine Traumatherapie besiegen?
Kann man es ohne eine Therapie besiegen?
Oder wird das Gefühl irgendwann siegen?

Muss es denn unbedingt ein Sieg sein?
Vielleicht wäre es sinnvoller etwas das wahrscheinlich immer in irgendeiner Form da sein wird, als dazugehörig anzunehmen, ihm damit den Schrecken zu nehmen?

Sollte man bei so viel Reichtum nicht eigentlich einen exzellenten Therapeuten haben?
Oder reicht alles nicht aus, weil der Lebenswille einfach da sein muss, der Lebenswille für sein eigenes Wesen?!

Wer weiß ob diese Leute eine Therapie so verfolgt haben wie es hätte sein müssen, oder ob ihnen für ein Gelingen nicht die eigenen Überzeugungen im Wege standen, die der beste Therapeut nicht wegreden kann.

Die Frage, die sich mir hier stellt:
Wie kann man einen Suizid als Ausweg betrachten, obwohl man Kinder hat, obwohl man eine Verantwortung gegenüber seinen Fans jeglicher Altersgruppe hat und das Wichtigste:

Da kann ich auch nur aus meinem Denken heraus annehmen, bei einem spontanen Suizid wird wohl nichts eine Rolle spielen, weil nicht mehr groß darüber nachgedacht wird, werden kann.

Bei den Gedanken ist es zumindest bei mir so, das die momentane Einstellung zum Leben die Mechanismen der Verantwortung außer kraft setzt.
Andere sind irrelevant, weil das Leben ansich vollkommen sinnfrei ist, es spielt keine Rolle was mit den Kindern passiert, weil auch ihr Leben keinen tieferen Sinn macht.

Ich habe ja zu den Möglichkeiten eines Suizides immer meine Prioritäten gehabt, es darf keine Dritten mit hinein ziehen (wie z.b. einen Zugfahrer), es darf nicht brutal sein (wie der Sprung in die Tiefe), es muss sicher sein.

Ich war dann aber mal so tief drin, dass dies alles irrelevant wurde, es keine Rolle mehr gespielt hätte ob es ein Zug ist, oder ob es weh tut, oder bis ins kleinste Detail abgesichert ist, vollkommen egal.
Ich glaube im Normalzustand hat man so seine Vorstellungen, wie es zu sein hätte, wenn die Depression dann über einen rollt ist alles anders und was vorher wichtig erschien ein lächerliches Detail.
Genauso wie die Verantwortlichkeiten in den Hintergrund rutschen, das Leben wird für andere so oder so weiter gehen und es wird irgendwann keine Rolle mehr spielen wie es verlaufen ist und warum es so verlaufen ist.

Man ist irgendwie mehrere, wenn es einem einigermaßen geht dann sind die Kinder wichtig, die Zukunft, kippt die Verfassung gibt es nichts mehr was eine so große Rolle spielt, wie der Wunsch sich auszuklinken und sich dieser Sinnlosigkeit zu entziehen.
 
Benötige ich eine spezifische Therapie? etc.)

Hattest du schon eine abgeschlossene VT?
Du könntest eine bei einem Traumatherapeuten machen, um jetzt besser klar zu kommen und dich gleichzeitig dem Thema mehr annähern, über den Therapeuten.
 
Hattest du schon eine abgeschlossene VT?
Du könntest eine bei einem Traumatherapeuten machen, um jetzt besser klar zu kommen und dich gleichzeitig dem Thema mehr annähern, über den Therapeuten.

Damals hätten noch sechs Sitzungen gefehlt, aber diese zielte auch nur einzig auf die Panikstörung ab und nichts anderes.
Irgendwie finde ich mich aber nicht so recht wieder in den Übungen, aber irgendwie auch schon, die Übungen können einen auch bestärken und auch alles einstürzen, wenn es dann mal nicht gelingt.
Ein Gefühl, das nur sehr schwer zu händeln ist - eigenes Versagen - subjektiv betrachtet.
 
Tatsächlich dachte ich in letzter Zeit öfters an unsere Gespräche zurück, denn ich bin auf der Suche nach einem Traumatherapeuten auf einen Therapeuten gestoßen, der mir gleich sympathisch war - sehr selten! - und er arbeitet mit VT und EMDR.
 
Allerdings bezweifle ich, dass ich gegenüber einem männlichen Therapeut schambesetzte Themen, Erfahrungen erzählen könnte und das ist nun mehr als kontraproduktiv.

Andererseits passt es bei meinem Psychiater auch :/
 
der mir gleich sympathisch war - sehr selten! - und er arbeitet mit VT und EMDR.

Das hört sich gut an und gerade bei der Therapeutensuche sollte man seinem Gefühl viel Aufmerksamkeit schenken.
Du kannst ja unverbindlich testen, wie auch er und hast nichts zu verlieren.
Wenn es einmal zu passen scheint und dann übergeht man das, sucht sich jemand anderen, dann hängt man dem Verpassten vielleicht sehr nach.
 
Allerdings bezweifle ich, dass ich gegenüber einem männlichen Therapeut schambesetzte Themen, Erfahrungen erzählen könnte und das ist nun mehr als kontraproduktiv.

Da ticke ich in umgekehrter Richtung, eigentlich müsste ich mit männlichen Fachleuten immense Probleme haben, aber seltsamerweise passt es meist sehr gut und ich lehne eher die Kolleginnen ab.
Find ich etwas merkwürdig, aber irgendwie ist bei mir der Draht zu Männern wesentlich kürzer, als der zu Frauen.

Probier es einfach mal aus.
 
Muss es denn unbedingt ein Sieg sein?
Vielleicht wäre es sinnvoller etwas das wahrscheinlich immer in irgendeiner Form da sein wird, als dazugehörig anzunehmen, ihm damit den Schrecken zu nehmen?

Die Erfahrungen und somit die Vergangenheit sehe ich inzwischen nicht mehr als Feind, dafür aber die Dissoziationen, die sich ohne Erlaubnis in mein Leben - egal ob es gerade stabil ist oder nicht - immer wieder ungefragt in mein Leben drängen.
Daher sprach ich in diesem Kontext von einem Sieg. Die Dissoziationen werden im Keim erstickt und ich darf endlich ein Leben ohne 'Aussetzer' führen.

Ich glaube im Normalzustand hat man so seine Vorstellungen, wie es zu sein hätte, wenn die Depression dann über einen rollt ist alles anders und was vorher wichtig erschien ein lächerliches Detail.
Genauso wie die Verantwortlichkeiten in den Hintergrund rutschen, das Leben wird für andere so oder so weiter gehen und es wird irgendwann keine Rolle mehr spielen wie es verlaufen ist und warum es so verlaufen ist.

Du hast dich in jedem Fall für den richtigen Weg - das Leben - entschieden, Tired.

...kippt die Verfassung gibt es nichts mehr was eine so große Rolle spielt, wie der Wunsch sich auszuklinken und sich dieser Sinnlosigkeit zu entziehen.

All dies sehr komplexen Mechanismen müssen doch irgendwo ihren Ursprung haben.
Irgendwie muss man so eine Tragödie doch abwenden können.
Setzt man also ganz früh in der Kindheit an und stärkt und fördert die seelische Gesundheit der Kinder?
Enttabuisiert man psychische Krankheiten?
Fördert man die Akzeptanz von psychischen Krankheiten?
 
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