Re: Perückenforum
Hallo Mausi!
man sollte zwischen der Tragbarkeit und der Haltbarkeit von Haarersatz unterscheiden. Wenn eine Perücke unansehnlich geworden ist, wäre sie noch tragbar. Es ist auch die Frage des eigenen Wohlbefindens! Soweit mir bekannt ist, hilft der Hinweis auf dem Rezept, sie sei verschlissen. Jede Krankenkasse hat jedoch eigene Zuzahlungssätze.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, daß ich das Kunsthaar bevorzuge, weil sie gegenüber dem Echthaar erhebliche Vorteile haben. Die Qualität des Kunsthaares ist sehr unterschiedlich auch der Unterbau (Montur). Ein normales Kunsthaar hat, je nach Länge eine Tragbarbeitsdauer von ca. 4-8 Monaten. Es gibt inzwischen auch Kunsthaar, was gut 24 Monate hält. Echtes Haar, was im Normalfall in deutschen Zweithaarstudios verkauft wird, kommt aus Asien. Es wird chemisch geteilt, dann gefärbt und noch mit einer Kaltwelle bearbeitet. Es ist also sehr intensiv bearbeitet worden, worunter der Fall des Haares sehr leidet. Es wird im Verhältnis zum Kunsthaar sehr dick geknüpft und ausdünnen ist technisch nicht vertretbar. Bei feuchtem Wetter fällt es zusammen und quillt auf, was Kunsthaar nicht tut. Kunsthaar ist für Laien viel leichter in der Pflege. Es ist in jedem Falle leichter als das Echthaar und man hat weniger Fülle auf dem Kopf. Letztendlich sollte man sich genau nach seinen Bedürfnissen beraten lassen. Man muß SICH gefallen.
Leider ist es fast ausschließlich so, daß in den Zweithaarstudios Leute stehen, die maximal eine Friseurausbildung haben, aber selbst nicht in der Lage sind einen Haarersatz anzufertigen. Man muß vieles beachten, was maßgeblich mit über die Qualität des Endergebnisses entscheidet! Ich muß die Frisur im Kopf haben und so muß ich arbeiten. Die Farbgebung (Melierung) muß ich ständig im Blick haben und wissen, wie ich die Natur bestmöglich nachahme. Der Schnitt von Perücken unterscheidet sich von dem am Kopf wachsender Haare. Auch dieser will sehr gekonnt sein! So fällt dann auch die Beratung und der Qualitätsanschruch mancher, NICHT ALLER, aus. Aber woher soll der Betroffene das von außenerkennen, ob er in kompetenten Händen ist?
Wenn ich Dir Deine Fragen nicht ausreichend beantwortet habe, kannst Du sie mir gern als Privatnachricht schicken.
Gruß Renie