Gerade wenn auch Tourette diagnostiziert ist, wäre mein erster Vorschlag was die Medikamentierung angeht auch medizinisches Cannabis. Natürlich nur als Vorschlag, entscheiden muss das der Arzt anhand der uns nicht vorliegenden Krankheitsgeschichte, wie Tired schon schrieb, gibt es natürlich auch Nebenwirkungen wenn Cannabis als Medizin verwendet wird - kein Medikament ist nebenwirkungsfrei, jedoch ist Cannabis verhältnismäßig nebenwirkungsarm.
Zur Behandlung von Tourette wird Cannabis schon länger eingesetzt, in Studien scheint sich auch herauszukristallisieren, dass Cannabis gegen Zwangsstörungen generell helfen kann. Hier gibt es eine längere Erläuterung, die sich mit der Thematik Cannabis und Zwangsstörungen befasst. Vom Krankheitsbild her scheint es also so, als ob dein Bekannter durchaus einmal mit seinem Psychiater darüber reden kann. Seit März letzten Jahres darf Cannabis ohne Ausnahmegenehmigung verschrieben werden, d.h. es ist keine gesonderte Erlaubnis mehr notwendig. Übrigens war Tourette einer der wenigen Fälle in denen es schon vorher verschrieben werden durfte. Mit der nun erfolgten Neuerung ist es jedoch weitaus einfacher und ich denke auch Ärzte werden eher dazu bereit sein.
Wichtig ist meiner Ansicht nach immer auch eine kombinierte Therapie, psychologische Betreuung und Therapie sollten bei Zwangsstörungen immer eingebunden werden.
Was du ganz persönlich tun kannst, ist, denke ich zu vermitteln, dass die Zwänge und Tics für die Umwelt nicht so schlimm sind, wie sie die Person vielleicht selbst wahrnimmt. Zwänge bzw. Zwangsstörungen und insbesondere Tourette wurden ja auch popkulturell etwas aufgearbeitet, sind in der breiten Bevölkerung allgemein bekannter. Auch wenn viele nach wie vor denken Tourette wäre einfach nur das rufen von Schimpfwörtern, immerhin wissen sie, dass es die Krankheit gibt.