• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

Panische Angst vor Schizophrenie/Psychose

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Loulou_91

New member
Hallo zusammen,




lange habe ich überlegt mich im Forum anzumelden und einen Beitrag zu schreiben, will es aber doch mal wagen.




Ich bin 28 Jahre alt und hatte keinen einfachen Start ins Leben, meine Mutter starb als ich 3 war, meinen Vater kenne ich nicht. Wurde dann zu meiner jetzigen Familie adoptiert, die ich über alles liebe.




Meine Teenagerzeit war nicht einfach, habe viel gefeiert, viel getrunken, falsche Freunde gehabt und regeln missachtet und meinen Eltern im Nachhinein den ein oder anderen Kummer bereitet.




Habe mich dann mit 23 schlagartig geändert und habe das Partyleben und die falschen Freunde hinter mir gelassen.




Nun aber zum Wesentlichen:




Um alles aufzuarbeiten hatte ich seit längerem geplant eine Therapie zu machen, nie durchgezogen bis dann 2017 der große Knall nach meinen rauchstopp kam.




Panikattacken, Ohnmachtsanfälle auf Partys und daraus resultierend viel angst. Ich war dann auch ein Dreiviertel Jahr in Therapie, was mir geholfen hat. Damalige Angst war Angst vor Erbrechen, Ohnmacht .




Danach hatte ich auch eine weitgehende angstfreie Zeit bzw bei Attacken konnte ich mich selbst wieder gut auf den Boden der Tatsachen zurückholen.




Bis zum Dezember 2019, das Jahr war wirklich anstrengend, da ich sehr große Angst um zwei Familienmitglieder durch Krankheit hatte, mich getrennt hatte und ich viel gearbeitet habe ( ich liebe aber meinen Beruf)




Im Dezember war ich dann schon leicht angekratzt. Ich war dann mit meinen Freundinnen auf einer Party, und bin am nächsten Tag aufgewacht und wusste nichts mehr. Habe dann meine Mädels bestimmt 100x gefragt, aber sie meinten es sei nicht schlimmes passiert. Dieser kontrollverlust hat aber so eine Welle in mir ausgelöst, hatte dann Angst etwas schlimmes getan zu haben, mit einem wildfremden Sex gehabt zu haben, Angst hiv zu haben etc. habe versucht es so gut wies geht zu verarbeiten, aber ich wurde immer reizbarer und konnte es einfach nicht vergessen.




Seit letzter Woche hatte dann alles seinen Höhepunkt erreicht. Wieder totale Ängste, Panikattacken, Angst meiner Familie etwas anzutun.




Ich habe eben auch seit dieser Woche das Gefühl, irgendwie neben mir zu stehen, die Umwelt etwas unwirklich wahr zu nehmen.




Jetzt habe ich totale Angst etwas zu tun/getan zu haben, an das ich mich nicht mehr erinnern kann, eine psychose zu bekommen oder an Schizophrenie zu erkranken oder vielleicht schon zu sein und ich merke es nicht . Vorallem weil ich so ein dumpfes Gefühl hab, mich verspreche und verschreibe und den Text hier beim Schreiben gefühlt 10x korriergen musste.

Gestern hat der Drucker neben mir gepiepst und ich dachte es sei die Mikro in der Küche, lauter solche Sachen verunsichern mich.




Das schlimmste von allem ist einfach dieser Zustand mit dem Zweifel, ob alles real ist oder nicht ( es ist mal besser mal schlechter)




Habe mir auch Bücher durchgelesen, was man gegen Ängste, wie man Gefühle richtig wertet, die Persönlichkeit stärkt etc und fühle mich im Kopf klarer, aber auch das macht mir Angst, weil es sich anders an fühlt als sonst.



Und jetzt wache ich morgens auf und hab totale Panikattacken mit wirren Gedanken. Was ist, wenn das alles nicht mehr real ist und ich es nicht merke, was ist wenn die Geräusche die ich höre nur einbilde, was mir wiederum noch mehr Angst macht...dabei merke ich wie mein kompletter Körper auf Spannung ist. Hab einfach so tierische Angst paranoid/schizophren zu sein und es gar nicht zu merken




Dazu kommen mir in letzter Zeit auch solche Fragen hoch wie:




Ist das hier alles real?

Kann ich auf das vertrauen, was ich sehe und höre oder bilde ich mir alles nur ein?




Ich habe panische Angst vor Psychose/Shizophrenie, durchzudrehen, meinen Liebsten was an zu tun.




Ich hatte vor 1,5 Jahre wenigstens nur Angst vorm spucken, ohnmächtig werden, aber nun DAS?




Ich weiß ja, dass meine Gedanken nicht meine Realität sind. Aber ich Steiger mich so sehr rein, weil es ja eigentlich keine Antwort auf meine Fragen gibt und dann kommen die Zweifel und darauf hin wieder die Angst total verrückt zu werden.




Am Montag hab ich einen Termin bei meinem Therapeuten.




Ich drehe sonst wohl echt noch am Rad. Es fühlt sich alles einfach wahnsinnig unreal an und ich weiß nicht, wie das werden soll, wenn es nie wieder weggeht. Ich hatte doch noch viele Träume und Pläne für die Zukunft.




Mein Kopf brennt einfach nur wie Feuer und ich schäme mich für solche Gedanken.
 
Nachtrag:

Vorallem das schlimmste, was ist wenn ich diese Zweifel für immer haben werde und nicht mehr trauen kann usw. Es ist einfach unglaublich belastend und widerum nicht nachvollziehbar, wie man sich in SOWAS so reinsteigert kann :(
 
Wieso sollte das nicht mehr weggehen?
Es ist kein Unterschied zu deinen früheren Ängsten, nur das Thema ist anders, sicher weil es eine Schwachstelle ist und sich dementsprechend verlagert hat.

Die Therapie wird dir bestimmt helfen.
Du kannst aber auch selber was tun, Ausdauersport, Entspannungstechniken, dich immer wieder dran erinnern dass es die Angst ist und keine Realität.
in wenig Autosuggestion üben, die dann während der Panikattacken greifen kann.
 
Es ist einfach unglaublich belastend und widerum nicht nachvollziehbar, wie man sich in SOWAS so reinsteigert kann
:(

Doch, es ist nachvollziehbar, wenn man es als eine Erkrankung sieht die sich genau so äußert und damit ist es typisch und nachvollziehbar.
 
Wieso sollte das nicht mehr weggehen?
Es ist kein Unterschied zu deinen früheren Ängsten, nur das Thema ist anders, sicher weil es eine Schwachstelle ist und sich dementsprechend verlagert hat.

Die Therapie wird dir bestimmt helfen.
Du kannst aber auch selber was tun, Ausdauersport, Entspannungstechniken, dich immer wieder dran erinnern dass es die Angst ist und keine Realität.
in wenig Autosuggestion üben, die dann während der Panikattacken greifen kann.

Ich hab irgendwie Angst, dass mich die Frage mein Leben lang quälen wird
 
Da muss man nicht viel vermuten, du schilderst eine klassische Angststörung und keine Psychose.
 
Da muss man nicht viel vermuten, du schilderst eine klassische Angststörung und keine Psychose.

Danke für deine Antwort. Bin erleichtert. Wie in meinem Beitrag vorher haben mich nur diese existenziellen Gedanken und Realitätsfragen sehr verwundert...
 
So fragen stellt sich mancher und teilweise auch sehr intensiv und dennoch kerngesund.

Man muss nur mal in die Philosophie schauen, da wird und wurde ständig über so etwas nachgedacht und die Leute gelten keinesfalls als psychotisch, manche halten sie sogar für Weise.
Es ist genauso normal, wie das nachdenken über Gott.,;-)
 
So fragen stellt sich mancher und teilweise auch sehr intensiv und dennoch kerngesund.

Man muss nur mal in die Philosophie schauen, da wird und wurde ständig über so etwas nachgedacht und die Leute gelten keinesfalls als psychotisch, manche halten sie sogar für Weise.
Es ist genauso normal, wie das nachdenken über Gott.,;-)

Heut ist zum Beispiel wieder so ein Tag. Stimmung nicht so toll, alles kommt mir fremd vor.
Nachdem das Realitätskapitel fast abgeschlossen ist, kommt das nächste Kapitel, ob ich meinen Sinnen noch trauen kann.

Ob ich dem trauen kann, was ich sehe, höre, fühle.
Natürlich weiß ich auch, dass meine Gedanken nun nicht die Realität sind. Wenn ich mir im Wohnzimmer eine lila Kuh vorstelle, steht dann da ja nicht wirklich eine. Aber es ist trotzdem so beängstigend, wie ich mein Vertrauen zu verlieren scheine.

Ich hab wieder so Angst einfach durchzudrehen, etwas schlimmes zu tun, es ist einfach so ein unerträglicher Zustand.

Ich schäme mich einfach wieder dafür, wie man so durch den Wind sein kann :-(
 
Um es genauer zu beschreiben:

sehe/höre ich wirklich was ich sehe/höre oder vllt komplett was anderes

es ist einfach so krank
 
Genau, es ist krank und dafür kannst du nichts.
Das wäre als wenn du dich dafür schämen würdest wenn du Diabetes hättest, oder eine Grippe zu bekommen.

Das ist doch keine Willensfrage, sondern eine ganz normale Krankheit die man bekommen kann wie jede andere auch, die aber auch gut behandelbar ist.
 
Genau, es ist krank und dafür kannst du nichts.
Das wäre als wenn du dich dafür schämen würdest wenn du Diabetes hättest, oder eine Grippe zu bekommen.

Das ist doch keine Willensfrage, sondern eine ganz normale Krankheit die man bekommen kann wie jedeandere auch, die aber auch gut behandelbar ist.

Aber das mit den Sinnen ist halt schon eine Stufe, was mir halt schon wahnsinnige Angst macht. Vorallem, wie man auf sowas kommt...
 
Das ist aber das Prinzip einer Angststörung.
Meist geht es um das Bedürfnis nach Kontrolle, alles im Griff zu haben, da wo man weniger oder keine Kontrolle hat, setzt die Angststörung an.
Gerade weil es Dinge sind die man nicht so sehr beeinflussen kann, steigt das Bedürfnis nach Klärung und dem immer weiter nachzugehen um vorbereitet zu sein, damit beginnt der Kreislauf dessen was die Ängste suggerieren und dem Bedürfnis die suggerierten Szenarien zu kontrollieren.
Das geht aber nicht, also verliert man sich in noch mehr Ängsten und noch mehr Bedürfnis Sicherheit zu erlangen.

Bist du denn ein Mensch dem es wichtig ist die Kontrolle zu haben, der ängstlich ist wenn der eigene Einfluss auf eine Situation nicht mehr da ist?
 
Das ist aber das Prinzip einer Angststörung.
Meist geht es um das Bedürfnis nach Kontrolle, alles im Griff zu haben, da wo man weniger oder keine Kontrolle hat, setzt die Angststörung an.
Gerade weil es Dinge sind die man nicht so sehr beeinflussen kann, steigt das Bedürfnis nach Klärung und dem immer weiter nachzugehen um vorbereitet zu sein, damit beginnt der Kreislauf dessen was die Ängste suggerieren und dem Bedürfnis die suggerierten Szenarien zu kontrollieren.
Das geht aber nicht, also verliert man sich in noch mehr Ängsten und noch mehr Bedürfnis Sicherheit zu erlangen.

Bist du denn ein Mensch dem es wichtig ist die Kontrolle zu haben, der ängstlich ist wenn der eigene Einfluss auf eine Situation nicht mehr da ist?

Ja absolut. Und bei diesem Blackout Abend hab ich für mich halt irgendwie das Vertrauen verloren, weil die anderen mir alles erzählen mussten...

Denke da kam der Stein ins Rollen
 
Um es genauer zu beschreiben:

sehe/höre ich wirklich was ich sehe/höre oder vllt komplett was anderes

es ist einfach so krank

Da hab ich halt schon Angst, dass es auch ins paranoide gehen könnte. Das ich irgendwann mir nicht mehr, niemandem mehr trauen kann. Angst jemand etwas anzutun.

irgendwie hab ich jetzt auch Angst auf Arbeit zu gehen, weil ich Angst habe, dass ich die Leute nicht richtig verstehen kann oder richtig lesen kann, was in den emails steht.

Ich fiebere auf jedem Fall dem Termin morgen bei meinem Therapeuten zu...
 
Dieses ständige hinterfragen/zweifeln, ist das so oder hab ich es mir nur eingebildet etc ... es tut mir auch Leid, hier so stark mein Leid klagen zu müssen :(
 
Das ist absolut typisch für Angst/Zwangserkrankungen, ganz besonders diese Denkweise, bei Psychosen läuft es anders.
 
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