RE: Otosklerose
Hallo Tante Anja,
sorry, ich komme erst jetzt zum antworten.
Von der OP habe ich - Gott sei Dank - nichts mitbekommen, da ich sie unter Vollnarkose hab machen lassen. Leider wurde aber die Information, dass ich eine Spritzenphobie habe, nicht weitergegeben. Und da die Beruhigungstablette zuvor nicht richtig anschlug, habe ich wohl (fast) das ganze Krankenhaus zusammengeschrien, als man mir die Nadeln für die Zufuhr legte. Das war megaheftig!
Was die OP direkt angeht, verlief sie gut. Leider fanden die Ärzte erst etwas anderes, was sie operierten, nämlich den Amboss- und den Hammerkopfknöchel. Die waren fest ver- oder zugewachsen und man hat sie wieder "gangbar" gemacht, sozusagen. So bekam ich also die Hiobsbotschaft, dass ich frühestens in ca. 1/2 Jahr noch mal unter's Messer muss. Na klasse! Warum sie nicht gleich Beides gemacht haben, weiss ich nicht. Ich war damals phychisch nicht in der Lage, das nachzufragen.
Außerdem erfuhr ich später, dass nicht mein "Wunscharzt" Dr. Esahni, sondern ein anderer Arzt operiert hat. Das war eigentlich auch nicht in meinem Sinne.
Die ersten Tage nach der OP hatte ich starke Gleichgewichtsprobleme. Ich konnte nicht alleine, wenn überhaupt, zur Toilette und mein Essen wurde mir gebracht. Als ich einmal alleine probierte, dieses zu holen, kam ich zwar hin, aber nicht wieder alleine zurück, so dass ich dann wieder Hilfe in Anspruch nehmen mußte.
Die Hörtests, die gemacht wurden, fielen positiv aus. Insgesamt war ich 6 Tage im Krankenhaus. Ein Tag hiervon ging für die Voruntersuchungen drauf.
Zuhause angekommen, konnte ich nicht telefonieren. Mir wurde immer schlecht.
Wasser durfte auch nicht in's Ohr kommen und so wurden mein Mann und ich erfinderisch was das Haarewaschen anging. Wir nahmen einen Waschlappen, den wir um einen Zahnputzbecher klebten. So ging es dann einigermaßen.
Mit allem drum und dran war ich vier Wochen krank geschrieben, weil ich am vorletzten Wochenende noch Ohrenschmerzen bekam.
Inzwischen arbeite ich schon wieder zwei Wochen. Bei großen Menschenansammlungen habe ich noch Probleme, die Leute zu verstehen. Vor allem, wenn noch Geräusche im Hintergrund sind. Mein Arzt sagt, das ist normal nach so einer OP.
Telefonieren tue ich überwiegend mit dem rechten Ohr, da das Hörvermögen auf dem linken noch nicht 100%ig ist.
Der gestrige Hörtest hat jedoch ergeben, dass sich mein linkes Gehör etwas verbessert hat. Wahrscheinlich brauch ich jetzt nur noch Geduld....
Übringes, ich habe keinen anhaltenden Ton im Ohr.
Was das Krankenhaus (Skt. Georg) angeht, denke ich, sollte es an seinem Informationsfluss arbeiten. Da auch dort Personal eingespart wird, sind alle sehr im Streß. Wenn man nicht fragt, bekommt man kaum Auskünfte.
Wobei - die Aufklärung im Vorwege war wirklich sehr gut, aber nach der OP sollten sich die Ärzte auch mehr Zeit für die Patienten nehmen und sich nicht alles "aus der Nase ziehen lassen".
Zum Wochenende hin wurden noch einige Stationen geschlossen und mit anderen zusammengefaßt. Was das soll, wenn man eh am Samstag entlassen wird, weiß ich auch nicht, aber ich wollte auch auf Nummer sicher gehen, denn ich bin ja auf diesem Gebiet im Vergleich zu den Ärzten eine Laie. Aber macht es wirklich immer Sinn, die Patienten für eine Nacht noch auf eine andere Station zu verlagern?