RE: Östradiolwert
Octreotid, der Wirkstoff von Sandostatin ist ein synthetisches Octapeptid-Analogon des natürlichen Somatostatins mit qualitativ gleichartigen pharmakologischen Wirkungen, jedoch einer wesentlich längeren Wirkungsdauer.
Es hemmt die Sekretion von Peptidhormonen des gastroenteropankreatischen (GEP) endokrinen Systems und von Wachstumshormon (GH).
Beim Tier hemmt Octreotid die Freisetzung von Wachstumshormon, Glukagon und Insulin
stärker als Somatostatin. Es besitzt zudem eine größere Selektivität für die Suppression
von Wachstumshormon und von Glukagon.
An gesunden Versuchspersonen zeigte Octreotid, wie Somatostatin, folgende Wirkungen:
– Hemmung der auf verschiedene Weise (Arginin, Anstrengung, Insulin-induzierte
Hypoglykämie) stimulierten Wachstumshormon-Freisetzung. Im Gegensatz zu
Somatostatin hemmt Octreotid vor allem die Insulin-induzierte Wachstumshormon-
Freisetzung.
– Hemmung der postprandialen Freisetzung von Insulin, Glukagon, Gastrin und
anderen Peptiden des GEP-Systems, sowie Hemmung der durch Arginin stimulierten
Insulin- und Glukagon-Sekretion.
– Hemmung der durch TRH (Thyreotropine Releasing Hormone) induzierten Freisetzung
von TSH (Thyreoid Stimulatig Hormone). Bei akromegalen Patienten liefert Sandostatin
LAR-Monatsdepot, eine neue galenische Form von Octreotid, die zur wiederholten
Anwendung in vierwöchigen Intervallen geeignet ist, konstante und therapeutisch wirksame
Octreotid-Plasmaspiegel. Dies führt zu einer konstanten Normalisierung der
Wachstumhormonspiegel. Bei den meisten Patienten bessert Octreotid die klinischen Krankheitssymptome wie Kopfschmerzen, Haut- und Weichteilschwellung, Hyperhydrose, Arthralgie und Parästhesie markant. Bei Patienten mit einem großen Hypophysenadenom
kann die Octreotid-Behandlung eine gewisse Volumenabnahme des Tumorgewebes
herbeiführen. Im Gegensatz zu Somatostatin wurde unter der Behandlung mit Octreotid bisher kein ,,Rebound-Phänomen‘‘ (Hypersekretion von Wachstumshormon bei akromegalen Patienten) beobachtet.
Bei Patienten mit endokrin aktiven Tumoren des Gastrointestinaltraktes vermag Octreotid
aufgrund seiner vielfältigen Wirkungen auf das Endokrinium verschiedene klinische
Erscheinungsbilder günstig zu beeinflussen.
Bei Patienten, die trotz anderweitiger Therapie (Operation; Embolisierung der Leberarterie;
Chemotherapie) an schweren Tumor- bedingten Symptomen leiden, kann Octreotid eine erhebliche Besserung herbeiführen.
– Karzinoide
Die Anwendung von Octreotid führt im Allgemeinen zu einer Besserung der Symptome,
insbesondere von Flush und Diarrhö. In gewissen Fällen kommt es auch zu einer
Senkung des Serotoninspiegels im Plasma und zu einer verminderten Ausscheidung
von 5-Hydroxyindol-Essigsäure im Urin.
– VIPome
Das biochemische Merkmal dieser Tumoren besteht in einer Überproduktion von VIP
(vasoactive intestinal peptide). Die Behandlung mit Octreotid ergibt in den meisten Fällen
eine Besserung der für diese Krankheit typischen schweren sekretorischen Diarrhö und somit eine Verbesserung der Lebensqualität. Damit verbunden ist eine Besserung der Diarrhö-bedingten Störungen des Flüssigkeit- und Elektrolyt-Haushaltes (z. B. Hypokaliämie), so dass enterale und parenterale Substitutionsmaßnahmen abgesetzt werden können. Die klinische Besserung geht in der Regel mit einer Senkung des VIP-Plasmaspiegels einher, wobei Normalwerte erreicht werden können.
– Glukagonome
Octreotid führt in den meisten Fällen zu einer wesentlichen Besserung der für diese
Krankheit typischen Hautveränderungen (nekrolytisch-migrierendes Erythem). Ein
leichter Diabetes mellitus - eine bei Glukagonom - Patienten häufige Erscheinung -
wird durch Octreotid wenig beeinflusst; der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika
wird in der Regel nicht vermindert. Eine gegebenenfalls bestehende Diarrhö wird gebessert,
und es kommt zur Gewichtszunahme. Octreotid bewirkt oft eine sofortige Senkung
des Glukagon-Plasmaspiegels. Dieser Effekt hält jedoch bei fortgesetzter Behandlung
nicht an, obwohl die Besserung der Symptome bestehen bleibt.
Soweit die Pharmakologie zu Octreotid, was verstehst Du dabei nicht ?
Vielleicht ist hier etwas für Dich zu finden ?
Die Hormone der Adenohypophyse und ihre Wirkung
GH, STH, Wachstumshormon oder auch somatotropes Hormon genannt, vermindert die
Stickstoffausscheidung und fördert die Aufnahme von Aminosäuren in die Zelle. Die
meisten Stoffwechselvorgänge werden über das in der Leber gebildete IGF1 (früher als
Somatomedin C bezeichnet) vermittelt. STH wird vor allem während des Schlafes
sezerniert. Hunger, körperliche Anstrengung und Streß führen über eine vermehrte
GHRH Ausschüttung zu einer gesteigerten STH- Sekretion. Eine erhöhte
Konzentrationen freier Fettsäuren und Glukose im Blut und Somatostatin hemmen die
Freisetzung.
LH steuert in den Ovarien der Frau die Follikelreifung und die Ausschüttung von
Estradiol.
FSH steigert die Steroidbiosynthese, Follikelwachstum, Ovulation und die
Gestagenbiosynthese.
LH und FSH steuern gemeinsam den normalen Zyklus der Frau mit Eisprung und
Abbruchblutung. Beim Mann ist LH für die Androgenproduktion an den Leydig
Zwischenzellen des Hodens und FSH für die Spermatogenese zuständig.
TSH stimuliert die Schilddrüse zur Produktion und Ausschüttung von Trijodthyronin (T3)
und Thyroxin (T4) und erhöht die enterale Jodresorption. T3 und T4 steigern
Grundumsatz und Gesamtstoffwechsel, fördern Wachstum und Entwicklung und
beeinflussen Nervensystem, Muskulatur und Mineralstoffwechsel.
ACTH stimuliert in der Zona fasciculata der Nebennierenrinde die Bildung und
Ausschüttung von Cortisol. Die Freisetzung des Steroidhormons Cortisol unterliegt einem
Tag-Nacht-Rhythmus mit einem Maximum am frühen Morgen und wird vermehrt bei
körperlicher und geistiger Belastung ausgeschüttet. CRH fördert die Sekretion von
ACTH. Hohe Cortisolserumkonzentrationen wirken hemmend auf die CRH und ACTH
Produktion. Wirkungen von Cortisol sind unter anderen: Anhebung der
Blutglukosekonzentration, Steigerung der Lipolyse, Steigerung der Sympathikuswirkung
an Herz und Kreislauf und Hemmung von Entzündungs- und Immunreaktionen. Cortisol
steigert Erythropoese und neutrophile Granulopoese, vermindert die Bildung von
Lymphozyten, Monozyten, eosinophilen und basophilen Granulozyten.
PRL hat beim Mann keine bekannte physiologische Wirkung. Bei der Frau regt es
postpartal die Milchbildung an. Über die Hemmung von LH und FSH kommt es zu einem
anovulatorischen Zyklus während der Stillphase.
MSH wird nicht als eigenständiges HVL- Hormon gewertet. Bei Fischen und Reptilien
reguliert es die Hautpigmentierung. Es wird diskutiert, ob es diese Wirkung auch beim
Menschen auslöst.
Die Neurohypophyse: Hypophysenhinterlappen (HHL)
Die Neurohypophyse ist wesentlich kleiner als der Hypophysenvorderlappen. Sie besteht
aus marklosen Nervenfasern, in deren Axonenden Vasopressin und Oxytocin
gespeichert werden. Produziert werden die Neurohormone im Nucleus supraopticus und
Nucleus paraventricularis des Hypothalamus. Entlang der Neurone der Kerne gelangen
sie in den HHL und von dort aus in den Blutkreislauf.
Vasopressin oder Antidiuretisches Hormon (ADH) stimuliert die renale Reabsorption
von freiem Wasser.
Oxytocin wird am Ende der Schwangerschaft für Geburt und Laktation benötigt. Es wirkt
auf die glatte Muskelzelle von Uterus und Brustdrüse, reguliert bei der Geburt die Wehen
und fördert postpartal die Milchejektion. Beim Mann ist keine physiologische Bedeutung
von Oxytocin bekannt. Es gibt Vermutungen darüber, daß Oxytocin eine Bedeutung bei
Streß und Sexualität des Mannes hat [McGregor et al., 2001].
Funktionsstörungen der Hypophyse
Sämtliche Funktionsstörungen der Hypophyse werden als sekundäre Störungen des
endokrinen Regelkreises von Hypothalamus, Hypophyse und den Zielorganen -
Gonaden, Schilddrüse und Nebennierenrinde – bezeichnet. Als primäre
Funktionsstörungen (Hypogonadismus, Hypothyreose, Hypocortisolismus) wird die
Insuffizienz der Zielorgane, die bei intakter HP mit Steigerung der glandotropen Hormone
einhergeht, benannt. Die tertiäre Funktionsstörung ist eine Insuffizienz des HT, aus der
eine Verminderung, sowohl der glandotropen, als auch der Hormone der peripheren
Drüsen resultiert. Der Regelkreis Releasinghormon - glandotropes Hormon –
Effektorhormon wird auch als Achse bezeichnet. Es gibt eine somatotrope, gonadotrope,
thyreotrope und eine corticotrope Achse. Wie bereits erwähnt, können diese Achsen auf
verschiedenen Ebenen gestört sein. Näher beschrieben werden sollen hier die
sekundären Funktionsstörungen, also Defekte der HP. Es existieren viele Ursachen für
Störungen der Hypophysenfunktion.
Am häufigsten sind Tumoren der HP und andere selläre Raumforderungen (ASRF) für eine hypophysäre Hypersekretion oder Insuffizienz verantwortlich. Dabei können einzelne oder mehrere glandotrope Hormone vermehrt oder vermindert sezerniert werden.
Übersicht der Ursachen von Hypophysenfunktionsstörungen
Tumoren:
1. hormoninaktive Hypophysenadenome (HIA)
2. hormonproduzierende Hypophysenadenome (HPA)
3. andere selläre Raumforderungen (ASRF)
4. supraselläre Raumforderungen
5. Metastasierende Karzinome
Trauma:
1. Operation
2. Bestrahlung
3. Schädelhirntrauma, Hypophysenstieldrehung, Hypophysenstielabriß
Gefäßerkrankungen:
1. Postpartale Nekrose (Sheehan-Syndrom)
2. Hypophysenapoplexie
3. Diabetische postpartale Nekrose
4. Karotisaneurysma
Entzündlich:
1. Granulome (Sarkoidose, Tuberkulose, Syphilis)
2. Autoimmunhypophysitis
Andere:
1. Entwicklungsstörungen
2. Hämochromatose
3. Amyloidose
4. Genetische Fehlbildungen
Fehlen einzelne glandotrope Hormone, liegt ein partieller Hypopituitarismus vor. Werden
alle Hormone unterhalb ihrer Normbereiche gemessen besteht ein totaler oder
Panhypopituitarismus (Globalinsuffizienz des HVL).
Selläre Tumoren nicht hypophysären Ursprungs sind keine Seltenheit [Albrecht et al.,
1995]. Unter dem Begriff „andere selläre Raumforderungen“ werden in der vorliegenden
Studie folgende pathologische Veränderungen zusammengefaßt:
-Meningeome
-Kraniopharyngeome
-pilozytische Astrozytome
-Lipome
-Chordome
-Zysten
-Empty Sella Syndrome
-Epidermoide
-Metastasen
Diese gutartigen Tumoren (Ausnahme Metastase) breiten sich sellär aus, verdrängen
damit Hypophysengewebe und können zu Einschränkungen der Hypophysenvorder- und
Hinterlappenfunktion führen. Auch Tumoren, die nicht direkt die Hypophyse
komprimieren, können bei Größenzunahme über eine Hirndrucksteigerung Auslöser von
Funktionsstörungen der HP sein. Typische Symptome sind dann außer Kopfschmerzen
und Sehstörungen Mangelerscheinungen der fehlenden Hormone (siehe Kapitel 1.2.1.).
Therapie der Wahl ist die vollständige operative Entfernung des Tumors. Weitere
Therapiemaßnahmen können Bestrahlung und Chemotherapie sein. Bei Hormonmangel
muß eine Substitutionstherapie durchgeführt werden.
Somatostatin und Analoga
Somatostatin (z.B. Octreotid), ein STH-Antagonist, ist die wirksamste Zusatztherapie bei
Akromegalie. Es kann entweder präoperativ zur Tumorverkleinerung oder postoperativ
bei Persistenz des STH-Überschusses und/oder dem Warten auf den Effekt einer
Nachbestrahlung eingesetzt werden. Bei Kontraindikation gegen OP und Bestrahlung
wird die Somatostatingabe auch als alleinige Behandlungsform angewandt.
Nebenwirkungen sind Diarrhö, Steatorrhö und Bildung von Gallensteinen [Stevenaert et
al.,1993; Melmed et al.,1995
<http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00001017/01/Hoge_Sandra.pdf>