Re: Osteomyelofibrose
Hallo Uwe,
habe mich sehr über Ihre Nachricht gefreut, zeigt mir, dass ich Gesprächsbedarf habe....also doch Phsychologe. Werde dass bei meinem nächsten Arztbesuch Anfang Mai ansprechen. Da ich seit 1986 an dem Myeloproliferativen Syndrom leide, hatte ich mich ans nicht Gesundsein gewöhnt, zumal es bis vor dem Wechsel zur sekundären Osteomyelofibrose einigermaßen gut lief, von den üblichen Beschwerden wie Aqua pruritis einmal abgesehen. Das ist übrigens eine überaus quälende Angelegenheit, die warmes Duschen oder Baden bisweilen unmöglich gemacht hat und auch heute noch macht.
Das Jakavi kennt mein Hämatologe natürlich auch. Es heilt aber nicht die, sondern kann nur die Symptome lindern, die insbesondere durch die große Milz verursacht werden, wie das bei Ihnen der Fall zu sein scheint. Ich habe diese Probleme noch nicht, ich glaube der Durchmesser meiner Milz liegt so bei 21 cm. Tiefes Durchatmen lässt mich spüren, wo das Organ liegt, hin und wieder auch Sodbrennen. Jakavi wird auch bei der sekundären Osteomyelofibrose eingesetzt, allerdings wird mir dieses Medikament nicht gegeben. Ich benötige offensichtlich Syrea um die Proliferation zu bremsen, eine Zeitlang hatte ich rote Blutkörperchen en masse......16 bis 18 Hb waren Standard. Ebenso Thrombozyten in Hülle und Fülle, bis über eine Million. Aber diese Zeiten sind nun vorbei. HB liegt bei 9 im Moment, die anderen Werte gut im Normbereich, was aber immer noch nichts über deren Qualität aussagt. Es sind nur Zahlen. Gottlob sind meine Kinder erwachsen (35 und 25 J), aber Sie scheinen noch erheblich jünger zu sein, da 7-jähriger Sohn. Der braucht seinen Vater noch.....und das nach dem Schwimmbadbesuch ein tagelanger Ausfall folgt, kann ich nachvollziehen.
Meine Wochenenden dienen ausschl. der Erholung....ich brauche die Kraft für den Arbeitsalltag. Überanstrengungen rächen sich....ich versuche hauszuhalten. Mein Beruf bringt mich unter Leute und ich grübele nicht so viel.....es lenkt ab und tut mir gut.
Außerdem hätte ich die Arbeitsminderungsrente nicht bekommen.....nach Bekanntwerden meiner veränderten Knochenmarkssituation und der geplanten Transplantation habe ich mich für eine Weile krank schreiben lassen. Es folgte nach Ablauf des Krankengeldes eine Aufforderung zur Reha, ohne dass die Transplantation überhaupt stattgefunden hatte. Reha in einer psychosomatischen Klinik wurde mir angeboten....na denn, die scheinen alle keine Ahnung zu haben von dieser Krankheit. Meine Psyche sollte rehabilitiert werden scheinbar....steckt man natürlich einfach weg wenn man eine Überlebenszeit von 3 Monaten offeriert bekommt. (auch so eine Unverschämtheit von Seiten einiger Ärzte, alles ganz ganz schlimm und ganz furchtbar).
Will damit sagen, dass oft die Prognosen überhaupt nicht stimmen. Klar, heilbar ist es wenn überhaupt nur durch die KMT, aber die kann auch schiefgehen und tot ist nun mal tot! Es ist und bleibt eine Gradwanderung und die richtige Behandlung zur richtigen Zeit ist das Kunststück bei der ganzen Angelegenheit.
Ich habe laut gelacht als ich den Rehaantrag bekam. Zu dem Zeitpunkt hatte ich meine Arbeit aber schon wieder aufgenommen und ich hoffe, dass ich noch lange mein eigenes Geld verdienen kann und auf die Almosen unserer Regierung nicht angewiesen bin.
Bis bald mal wieder und viel viel Gesundheít bzw. Wohlbefinden....jeder Tag zählt!
Charlotta