RE: örtliche betäubung genügend?
hi freshfun,
es stellt sich die Frage, ob die Ovarialzysten laparoskopisch oder invasiv durch einen Bauchschnitt entfernt werden? Obwohl bei bd. Verfahren eine Vollnarkose - eine sogenannte Intubationsnarkose - indiziert ist. Bei der ITN wirst du intraoperativ künstlich beatmet, desweiteren werden Narkotika verabreicht, die die Gedärme zum Erschlaffen bringen. Eine Vollnarkose ist heutzutage relativ unproblematisch und im allgemeinen für den Patient schonender als jegliche *Teil*anästhesie. Mein OP-Register ist lang, u. a. wurden mir bd. Adnexen wg. Ovarialtumore bereits im Kindesalter extipiert/entfernt. Der Ablauf einer Vollnarkose: Sedierung mittels Dormicum und Consorte, im Vorbereitungsraum die Narkose-Einleitung: eine Infusion wird angelegt, über die ein vorab starkes Schlafmittel gespritzt wird. Schläft der Pat. werden weitere Vorbereitungen für die eigentliche Narkose getroffen: eine Magenverweilsonde wird gelegt, oxymetrische Überwachung (Puls, Blutdruck und Blutsättigung werden über einen Monitor kontinuierlich überwacht), dann wird der Kehlkopf lokal betäubt und der Tubus (Schlauch zur Beatmung) eingeführt. Zu dem Zeitpunkt schläft der Pat. bereits tief und fest. Über den Tubus wird der Pat. künstlich beatmet, der Anästhesist verabreicht intravenös über die gelegte Infusion die individuellen Narkotika und Analgetika (Schmerzmittel). Nach Beendigung des Eingriffes wird die Narkose ausgeleitet und der Pat. wird schrittweise wieder aus der Narkose zurückgeholt und erwacht generell frühestens im sogenannten Aufwachraum. Wenn erforderlich wird dort ein weiteres Schmerzmittel gegeben, damit der Pat. relativ schmerzfrei ist. Ist der Patient soweit mobilisiert, wird dieser auf die Normalstation verlegt - d. h. auf das Krankenzimmer zurückgebracht. - Ich bin keine Anästhesistin, mein Wissen beruht auf multiplen Operationen. Ich würde niemals einen derartigen Eingriff in Teilnarkose durchführen lassen - z.B. Peridual- oder Spinalanästhesie. Die Möglichkeit bestünde gfs., ich persönlich halte jedoch nicht viel davon. Du wärst dann ab Lendenwirbelhöhe abwärts gefühllos, deine Beine wären vorübergehend taub, also ähnlich wie bei Gebährenden, die sich während des Geburtsvorganges eine PDA setzen lassen. Spreche bitte vorab mit deinem Gyn. über deine Bedenken und Ängste. Im Narkosevorgespräch stellst du dem Anästhesisten all deine Fragen, die dich bewegen - immens wichtig. Die OP selbst ist mittlerweile unspektakulär und gehört in der Gynäkologie zu den Standardeingriffen. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben! Ich wünsche dir alles Gute und viel Glück für den bevorstehenden Eingriff! Herzlichst Sabine - mit weit über 30 Operationen