Ja, die Psychotherapeuten möchten natürlich dass man sein Problem erkennt und selber auf die Lösung kommt, dann ist die Wirkung definitiv nachhaltiger.
Aber sie sind natürlich auch dafür da dich in die richtige Richtung zu leiten und ein wenig als Spiegel zu fungieren, der durch Fragen und Bemerkungen aufzeigt wo es hakt und was man machen könnte.
Im Prinzip soll er dich ein wenig leiten, auf deinem Weg, Möglichkeiten aufzeigen, nur umsetzen musst du sie dann alleine denn die Hauptarbeit findet außerhalb der Therapie statt, der Therapeut liefert nur das Werkzeug dazu und begleitet dich bis du ihn nicht mehr brauchst.
Aber das reicht ja auch und mehr geht auch nicht.
Sind die Therapeuten denn Ärzte?
Ich denke am Häufigsten wird die Bearbeitung im Hier und Jetzt angestrebt, wo vergangenes eher keine große Rolle spielt und oberstes Ziel ist das zu verbessern was gerade schlecht ist und nicht in Altlasten zu wühlen, so arbeiten meiner Meinung nach die meisten Verhaltenstherapeuten.
Ein Psychotherapeut arbeitet nicht wie ein Arzt und ein Arzt macht keine Psychotherapie (außer hat diesen Beruf zusätzlich erlernt).
Da funktioniert alles ein bisschen anders, das schnelle finden einer Ursache und dann gleich das Rezept zu geben welches diese beseitigt,
das funktioniert wenn überhaupt, nur bei den Medizinern.
Der Psychotherapeut ist da sehr viel mehr den individuellen Begebenheiten ausgesetzt, er stellt sich auf dich ein (zumindest sollte es so sein) und dafür gibt es kein Patentrezept, aber Erfahrungswerte die meistens gut funktionieren, wegen der Ähnlichkeiten der Mechanismen.
Ich finde es auch nicht ganz zutreffend dass man auf das Unterbewusstsein nicht zugreifen kann, zumindest kann man durch Fragen und Antworten herausfinden was im Unterbewusstsein mit hoher Wahrscheinlichkeit vor sich geht und da diese Mechanismen immer ähnlich ablaufen, sind sie auch wichtige Ansätze für den Therapeuten.
Man kann das Erlebnis finden welches die Angst auslöste und schon weiß man was es bei dir noch zusätzlich ausgelöst hat und welche Mechanismen dahinter stecken, dazu sind Gespräche wichtig.
Ist die Ursache nicht zu finden ist es aber auch nicht so tragisch, weil ja diese Krankheitsbilder immer ähnlich ablaufen und somit Übungen und Gespräche die anderen helfen, auch dir helfen werden.
Es ist aber auch so, dass Therapien die sich intensiv mit dem Unterbewusstsein und verdrängten Erlebnissen beschäftigen, nicht zu den Aufgaben eines Verhaltenstherapeuten zählen (ich nehme mal an es geht bei dir um eine Verhaltenstherapie, die sicher auch die richtige Form ist), für die suche im Unterbewussten, also die Tiefenpsychologie, braucht es eine Zusatzausbildung und ohne die darf ein Therapeut das auch gar nicht und dann muss es natürlich noch eine Diagnose geben die eine solche Therapie rechtfertigt.
Vielleicht erwartest du ein wenig viel?
Zu viel Arzt und einen zu tiefen Blick in deine Seele?
Kennst du die unterschiedlichen Therapieformen?
Eine Psychotherapie ist bei weitem nicht so durchleuchtend und einfach zu absolvieren (Gespräche und das reicht), wie viele meinen, sie schaut dir nicht in die Seele und spuckt dann das passende Rezept aus.
In der Tat hängt es vor allem von dir ab wie die Therapie verläuft, der Therapeut gibt Impulse um dir dabei zu helfen, Hinweise und der Rest ist deine Arbeit, an dir selber.