RE: http://m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/schm
RE: http://m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/schm
Das stimmt so nicht, was Sie schreiben.
Zum einen ist eine medikamentöse Therapie eine konservative Therapie, im Gegensatz zu einer operativen. Falls sie nicht kausal ist, sondern wie hier nur der Schmerzlidnerung dient, nennt man sie palliativ, konservativ bleibt sie trotzdem.
Das ist aber nur sprachlich, viel wichtiger ist:
Opioide werden in Deutschland leider viel zu wenig verordnet, weshalb tausende von Patienten mit Schmerzen leben. Gerade bei Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen sollte - neben einer kausalen, evtl. operativen Therapie - frühzeitig eine gute Schmerztherapie eingesetzt werden. Dadurch kann nämlich u.U. die Entstehung von chronischen Schmerzen verhindert werden.
Es ist also nicht so, daß man als Patient erst monatelang alles versuchen sollte, um die Probleme in den Griff zu bekommen, und dann letzten Endes Opioide zu nehmen. Sondern man sollte frühzeitig Schmerzmittel nehmen, die so stark sind, daß Schmerzfreiheit möglichst dauernd erreicht wird - wenn es sein mu, eben auch Opioide. Weitere Therapieversuche sollten parallel laufen, wobei man die Schmerzmittel immer mal wieder reduzieren kann, um zu schauen, ob sie noch nötig sind. Starke Schmerzen über einen langen Zeitraum führen ost dazu, daß selbst nach Ausschaltung der Ursache dann chronische Schmerzen bestehen bleiben.
Im übrigen ist es zwar richtig, daß auch somatoforme Störungen sich in Form chronischer Schmerzen äußern können. Hier ist aber die Rede von einem eindeutig diagnostizierten Bandscheibenvorfall, der die Schmerzen verursacht, so daß man eine somatoforme Ursache wohl nicht erst lang und breit suchen muß.
Thomas