• Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Früherkennung ist ebenso wichtig wie die Diagnose und Therapie. In unserem Forum Prostatakrebs können Sie sich mit anderen Betroffenen über dieses Thema austauschen und Ihre Erfahrungen berichten.

OP oder Brachytherapie

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Johnboy

New member
Hallo, ich bin 51 und habe die Diagnose PK erhalten. In einer von 14 Stanzen wurden 2% des PK entdeckt. Gleason Score 6 (3+3) links apikal. Meine Prostata ist ca 42 ccm groß.
Jetzt überlege ich, welche Therapie ich machen soll. Erst habe ich gedacht, um eine bessere Lebenqualität zu haben, wäre die Seeds-Therapie die bessere Variante, dann will ich auf Nummer sicher gehen und denke, dass die OP das beste ist. Leider machen mich hier die möglichen Nebenwirkungen etwas Angst. Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Ich lese immer wieder, das die Brachytherapie die besser Variante ist und das auch zu schnell operiert wird.

[www.openpr.de]

[www.presseportal.de]

Die Studien machen leider keine Angaben über das Alter des Patienten.

Es ist immer ein hin und her und ich kann mich einfach nicht entscheiden.

Ich bräuchte mal eine klar Aussage, welche Therapie mit 51 Jahren die bessere ist. Ein Arzt sagt "raus damit", der Andere "abwarten", der Dritte hält die Brachytherapie für eine gute Sache.
Das hilft einen nicht wirklich weiter.

Ich lese immer häufiger, in "jungen Jahren" ist die OP die bessere Alternative. Ist das wirklich so?

Es gibt eine DaVinci-OP und eine offene OP. Müssen bestimme Voraussetzungen erfüllt sein für eine die DaVinci-OP. Ist es das Alter oder dieRisikoklassen des PK (gering, mittel, hoch). Welche Faktoren spielen hier sonst noch eine wichtige Rolle. Ist die DaVinci OP besser als die offene OP, Inbesondere in Bezug auf die Nebenwirkung?

Sage schon mal vielen Dank für die Antwort.

Gruß
Johnboy
 
Re: OP oder Brachytherapie

Viele Ihrer Fragen sollen in der vor kurzem angelaufenen PRFERE Studie beantwortet werden, da es gerade eben für diese Fragen keine validen Daten gibt.
Zum Alter ist zu sagen, dass es für die Behauptung de Operateure, die Jungen Patienten fahren besser mit der OP keine Belege gibt. im Gegenteil. Beim diesjährigen Urologenkongress in San Diego wurden Studien veröffentlicht, die belegten, dass es keinen Unterschied in der Heilungswahrsheinlichkeit gibt.
Es gibt jedoch grosse Unterschiede in den Nebenwirkungen insbesondere der Inkontinenz. Hier schneidet die Brachytherapie deutlich besser ab. Auch der Potenzerhalt ist besser.
Eine grosse Metaanalyse von Peter Grimm aus März 2012 konnte zeigen, dass die langfristigen Heilungschancen der Brachytherapie mindestens gleichwertig, in vielen Stadien sogar besser als die der Radikaloperation waren. Hier war es übrigens auch unerheblich, ob die OP offen oder mit DaVinci durchgeführt wurde.
Von vielen meiner urologischen Kollegen wird der DaVinci nur als Werbemassnahme angesehen, da weder im ontklogischen Bereich (sprich Heilungsrate) noch im funktionellen Bereich (Inkontinenz, Impotenz) entscheidende Vorteile für DaVinci belegt sind.
Ich würde Ihnen raten, sich bei einer interdisziplinären Sprechstunde vorzustellen.
Falls Sie weitere Infos zur Brachytherapie benötigen stehen wir Ihnen auch gerne zur Verfügung.
 
Re: OP oder Brachytherapie

Na klasse. Jetzt war ich kurz vor der Entscheidung OP, da kommt nun Ihre Antwort. Die Ärzte machen es einem nicht leichter. 2 sagen OP, 2 sagen Brachy und einer AS. Ich weiß jetzt nicht wie ich mich entscheiden soll. :-(

Gruß
Johnboy
 
Re: OP oder Brachytherapie

Das ist das Risiko, wenn man viele Meinungen erfragt dass diese auch verschiedene Empfehlungen geben. Wenn Sie sich nicht entscheiden können, warum treten Sie nicht der PREFERE Studie bei und lassen sich randomisieren.
 
Re: OP oder Brachytherapie

Hallo Johnboy,

sieh es mal von der positiven Seite!

Kaum eine Krebsart bietet beim Anfangskrebs soviel Möglichkeiten, wie der Prostatakrebs.

Den Ratschlag von Dr. Kahmann finde ich Klasse, lass den Zufall in der Prefere-Studie für Dich entscheiden1

Gruß

Hansjörg Burger
 
Re: OP oder Brachytherapie

Zu 90% habe ich mich für die OP entschieden. Habe noch einen Arzttermin, dann folgt die endgültige Entscheidung.

Gruss
Johnboy
 
Re: OP oder Brachytherapie

Nach dem ich mich weiter informiert habe und die S3-Leitlinie für PK genausten studiert habe, kommt für mich eigentlich nur die AS in Frage. Meine Werte sprechen dafür. Für eine OP wäre es noch zu früh. Ferner habe ich meine Lebensqualität an 1. Stelle gesetzt. Prof. Dr. Martin Schostak von der Uniklinik Magdeburg hat einmal einen Vortrag zur AS gehalten. Er wurde in der Ärzteliste der Zeitschrift Focus (Sonderausgabe Krebsärzte 10/2011) als einer der kompetentesten Krebsbehandlungsexperten in Deutschland, insbesondere für urologische Tumoren, ausgezeichnet. Die Folien seines Vortrages können hier nochmal nachgelesen werden.

http://www.knittkuhl.com/pdf/Schostak_active_surveillance.pdf

Auch haben ich mich mit einem Onkologen intensiv über die weitere Vorgehensweise unterhalten. Er ist der selben Meinung.
Er hat mir Auszüge aus einem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Otto aus Neuss mitgegeben, in dem die Behandlungen des PK (pro/contra) wiedergegeben werden.

Zusätzlich habe ich auch einige Kontakte zu Betroffenen (viele haben die OP bereits hinter sich) geknüpft. Diese haben mir mit ihren Erfahrung u.a. bei meiner Entscheidung helfen können. Alle raten mir zur AS.

Zur Brachytherapie "Seeds" hätte ich noch Fragen.
Können die Seeds wandern. Die einen sagen ja, die anderen nein.
Ich haben gelesen, dass die Nebenwirkungen, Inkontinenz und Inpotenz nach Jahren auftreten können. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit und wie wäre die Zeitspanne (3, 5 oder 10 Jahre). Gibt es da Erfahrungswerte.

Danke im Voraus für Ihre Antwort.

Gruß
Johnboy
 
Re: OP oder Brachytherapie

Die AS ist sicher eine gute Option.
Die Migration der Seeds ist seit Einführung von verknüpften Seeds, sog. Strands sehr unwahrscheinlich geworden. Werden einzelne Seeds implantiert, was einige Kollegen machen, ist dienmgrationsrate um den Faktor 20 höher.
Inkontinentesten liegen bei erfahrenen Zentren bei unt 1% auch im langfristigen Verlauf.
Die langfristige Rate an Impotenz sind bei jungen Patienten bei ca 20% in den ersten 3 Jahren.
 
Re: OP oder Brachytherapie

P.S. Wir werden in Kurze zusammen mit Prof. Schostak in Magdeburg die brachytherapie etablieren.
 
Re: OP oder Brachytherapie

Eine Woche vor einem neuen PSA-Test soll ich eine Woche vorher Tabletten nehmen. Ist das üblich?

Wegen eines hohen PSA bei der letzten Messung, der vermutlich durch eine Entzündung so hoch war, will er mit diesen Tabletten eine Entzündung ausschließen. Wird der Wert durch die Tabletten nicht verfläscht?

Johnboy
 
Re: OP oder Brachytherapie

Wenn der PSA durch den Tumor so hoch ist, wird er durch die Antiotika-Gabe nicht beeinflusst. Wenn der Wert aber durch eine Prostataentzündung erhöht ist, kann er durch die Antibiose gesenkt werden und man hätte eine besse Einschätzung des durch den Tumor bedingte PSA.
 
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