Hallo, Herr Dr. Siegers,
Ich habe mit meinem Arzt gesprochen. Er ist nicht der Meinung, dass eine Lymphdrainage derzeit notwendig ist.
Ich glaube aber eher, dass er sein Verschreibungsbutget im Auge behalten muss. Eine Vermutung von mir.
Außerdem ist mein Unfall kein Arbeitsunfall = keine Erstattung über die BG und ich habe auch keine Privatversicherung, noch nicht einmal eine Krankenzusatzversicherung.
Ihr Vorschlag mit dem Kompressionsstrumpf hat mich auf eine Idee gebracht.
Ich bin das erste Mal vor ca. 40 Jahren am Schienbein operiert worden. Damals waren die weißen Kompressionsstrümpfe den Patienten für die OP vorbehalten. Alle anderen Patienten bekamen einen elastische Verband, der täglich neu gewickelt wurde.
Thomboseprophylaxe wie heute mit den Spritzen war noch nicht da. Bei einer Achillessehnenruptur muss der Fuß in Spitzfußstellung bleiben. Jedes "Rumgezerre" am Fuß schadet der Neufindung der Sehnenenden. Auch mein Orthopäde hat im Moment von einem Kompressionsstrumpf abgeraten, genau aus diesem Grund.
Der kaputte Fuß hat nicht die Kraft und auch nicht die Stabilität, das schwierige An- und Ausziehen eines Kompressionsstrumpfes standzuhalten. In 8 Wochen sieht es ( hoffentlich ) da ganz anders aus.
Trotzdem ist Kompression für die Venen und Lymphflüssigkeit nach wie vor das Beste.
Warum empfehlen die Ärzte dann nicht zusätzlich einen Kompromiss? Alte Thrombose-Prophylaxe = die elastischen Wickel ? Die Thrombosespritzen bleiben und gegen einen dicken Fuß wird gewickelt ?
Ich habe mir 4 elastische Binden besorgt und wickle mir diese nach alter Schule ( Ährenmuster) in gleichmäßigen Abständen um Fuß und Bein. (Vorsicht: schön gleichmäßig, keine weichen Lücken lassen, denn dort drückt die Lymphflüssigkeit durch, und das tut ggf. später weh.) Beim Anbringen und Entfernen dieser wird nicht an dem Bein rumgezerrt. Ein kleiner Trick: Ich lege mir ein zusammengefaltetes Kissen dicht unter den Oberschenkel des kaputten Beines, so verkürze ich für meine Arme den Weg zum Fuß und ich kann ihn relativ bequem massieren / pflegen / und einwickeln. Auch das Abwickeln funktioniert mit einem Kissen unter dem Oberschenkel besser.
Auf diese Weise kann ich auch selbst eine zarte Lymphdrainage durchführen.
Zu beachten ist, dass der Fuß immer in ca. 30 Grad Spitzfußstellung gehalten wird. Auch beim Einwickeln ist darauf zu achten. Und bloß NICHT die Zehe an die Nase ziehen. Alles, was Bewegung an die Achillessehne bringen kann, ist zu vermeiden, solange die Null-Stellung nicht erreicht ist.
Ich kann das nur empfehlen - ich denke nicht, dass es mir schadet.