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Neu hier und unsicher

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Was du besser machen kannst?
Hab kein schlechtes Gewissen, denn es geht um dich, um deine Gesundheit und wenn die dahin ist hast du wieder ein schlechtes Gewissen der Familie gegenüber.

Wie ist es denn mit den Kollegen?
Bleiben die zuhause wenn es ihnen schlecht geht, oder kommen die mit dem Kopf unterm Arm und verlangen dass dann auch noch von allen anderen?
Krank ist krank, dass ist so und das "muss" jeder respektieren!
 
Hallo liebe Traumfänger,

ich wollte Dir eigentlich schon gestern auch kurz geantwortet haben - aber ich hab mir die Grippe eingefangen und liege so richtig flach...

Womit wir beim Thema wären:
Ich bin bis diese Woche Freitag inkl. krankgeschrieben. Und wahrscheinlich wird das nicht reichen, wenn ich mir ansehe, daß zwei Freunde und etliche Kollegen allesamt 2-3 Wochen krank Zuhause bleiben mußten.
Klar - es bleibt Arbeit im Büro liegen. Klar - da pressieren auch ein paar Dinge. Und auch klar - manches müßte eigentlich auch wirklich von mir selbst bearbeitet werden.

... und?

Mit 39,x Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen machste nix!
Klar stehe ich zwischendurch auch mal für ne Stunde auf, so wie jetzt. Aber auch da macht es einen erheblichen Unterschied, ob ich mich via HomeOffice dem Streß aus dem Büro aussetzen würde oder etwas angenehmeres mache.
Ganz zu schweigen davon, daß ich meine Kollegen im Büro anstecken würde, wenn ich es mit Gewalt versuchen würde.


Und soll ich Dir noch was sagen:
Job-wechseltechnisch stehe ich vor ähnlichen Schwierigkeiten wie Du: Ich bin mit meinem Job seit Jahren unzufrieden, möchte wechseln, hätte gern wieder neue Abwechslung. Die Krux: Ich arbeite in einer Branche, die SEHR SEHR gut zahlt. Und ich bin der Hauptverdiener in der Familie, wie meine Frau auch nicht müde wird mir zu versichern...
Interne Umbewerbungen sind bisher gescheitert, drei externe Bewerbungen in den letzten fünf Jahren waren auch erfolglos.

Mittlerweile bin ich im 5. Jahr depressiv-ängstlich (klingt fast ein bißchen lustig, wenn ich es so formuliere *g*), und mein Bammel vor einem neuen Job in einer neuen Firma sind eher größer denn kleiner. Ich werde auf jeden Fall finanzielle Abstriche hinnehmen müssen (wir), und zwar erhebliche, was uns beiden durchaus Bauchschmerzen macht. Und ich muß trotz meiner psychischen Labilität mal mindestens ein halbes Jahr durchhalten und nen ordentlichen Job hinlegen, damit ich übernommen werde. Hinzu kommt, daß ich in der unteren Leitungsebene tätig bin - da wird etwas mehr erwartet als Dienst nach Vorschrift von 8-16 Uhr. Ist also ein ganz ordentlicher Druck, der da auf mir lastet.
Allerdings weiß ich auch, daß ich in meiner jetzigen Firma nicht glücklich bin und es ab in einem halben Jahr eher noch beschwerlicher werden wird: Dann geht ein altgedienter Kollege in seinen wohlverdienten Ruhestand, und ich darf ihn beerben. Wäre nicht das Problem - wenn nicht viele der Systeme und Methodiken in der Firma so uralt, kompliziert und vergewaltigt wären, daß ich da mitunter echt nicht durchblicke. Ändern geht aber nicht so einfach, weil in den 30-40 Jahre alten Systemen so viel miteinander verknüpft ist - da hat NIEMAND mehr den vollen Überblick darüber, was passiert, wenn man an einer Stelle etwas ändert...
Besagter Rentner hat einen Kollegen in meinem Alter (Anfang 40), der mich dann eigentlich auch weiter unterstützen - sollte. Denn der war so schlau und hat sich letzte Woche in den Betriebsrat wählen lassen. Tschüssikowski.
Wir haben zwar auch nen ganz neuen Kollegen in die Abteilung bekommen, letzte Woche Dienstag. Aber der ist noch unerfahrener als ich und wird innerhalb des verbliebenen halben Jahres kaum eine bessere Unterstützung für mich sein als ich für ihn...
Und, ach ja, Januar 2019 geht unser neues, mit der heißen Nadel (sprich viel zu wenig Geld und Know-how) selbst programmiertes Materialbewegungssystem an den Start, an dem ich aus Auftragssteuerungssicht maßgeblich mitbeteiligt bin. Was ich mich da schon in den A**** gebissen habe, weil sich Dinge aus welchen 30 Jahre alten Gründen nicht umsetzen lassen... *aaargh*

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich halte mich grundsätzlich für einen sehr loyalen Mitarbeiter meines Unternehmens.
Trotzdem habe ich den Eindruck, daß die Luft dünner wird - und das nicht nur, weil auch die ganze deutsche und europäische Branche am Bröckeln ist.

=> Nächste Woche habe ich einen Vorstellungstermin bei einer Firma hier am Ort. Der wäre eigentlich schon heute gewesen, aber da hat mir die Grippe dazwischen gefunkt.

Und wenn wir uns handelseinig werden, kündige ich noch diesen Monat bei meinem jetzigen Arbeitgeber und bin in spätestens einem halben Jahr weg - zeitgleich mit dem Kollegen, der in Rente geht, ein Vierteljahr, bevor der Ärger rund um die Inbetriebnahme des neuen Systems losgeht.

Das mag nicht ganz fair und loyal klingen, von außen betrachtet.
Aber wie gesagt: Obwohl ich mich durchaus für einen loyalen und engagierten Mitarbeiter halte, hat alles seine Grenzen. Und die sind spätestens dann erreicht, wenn ich mich permanent ausgebremst fühle und mir die Sache an die Substanz geht.

Das finanzielle wird sich regeln - irgendwas läßt sich immer finden und kürzen. Allein schon der kürzere Fahrtweg wird mir mehrere Hundert Euro im Monat einsparen!
Dafür habe ich schonmal morgens auf dem Weg zur Arbeit und abends auf dem Heimweg weniger Streß (kein Stau, kurze Fahrtzeit) und insgesamt hoffentlich wieder ein Stück Lebensqualität mehr.


Liebe Traumfänger,
ich schreibe Dir das alles, weil ich Dir sehr gut nachfühlen kann, daß das alles keine einfachen Entscheidungen sind.

Aber das allerwichtigste im Leben bist zuallererst Du selbst! Ohne daß es Dir gut geht, kannst Du auch nicht für Deine Familie, Deine Kinder, Deinen Mann dasein.
Ich weiß, daß es eine ziemliche Umstellung im Denken und unserem Bewußtsein erfordert, weil wir von Kleinauf anders erzogen werden - "denk an Deine Schwester, denk an Deinen kranken Vater, denk an Deine Mitschüler, denk an 'die anderen' "... In den jungen und wichtigen Jahren bekommen wir nur selten zu hören "denk an dich selbst" - klar, wahrscheinlich deshalb, weil Kinder eben von Natur aus noch sehr selbst-bezogen sind und im Gegenzug erst einmal lernen müssen, daß es noch andere Menschen gibt. Dummerweise übertreiben wir es damit aber in unserer Gesellschaft, auch, weil sie komplex geworden ist: Man muß ja quasi pausenlos aufpassen, nicht irgendjemand anders auf die Füße zu treten. Zumindest ist das die Botschaft dahinter.

Wenn dann jemand wie wir im Forum hier daherkommen und sagen "Denk zuerst an Dich selbst", gerät man in einen Konflikt mit den über Jahre und Jahrzehnten hinweg gelernten Glaubenssätzen.


Kurz, liebe Traumfänger,
es ist alles okay mit Dir :)
Gönn Dir die Ruhe und die Auszeit.

Vielleicht zum Schluß noch ein Satz aus der Bibel zum Nachdenken, den ich vorgestern im Hörbuch eines buddhistischen Mönchs - Ajahn Brahm - gehört habe:

"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!"

;)


Mache ganz in Ruhe, und triff irgendwann, wenn Du Dich bereit fühlst, Deine Entscheidungen. Es muß nicht heute und nicht diese oder nächste Woche sein. Lediglich: Wenn Du selbst schon spürst, daß es so nicht weitergehen kann, mußt Du früher oder später Entscheidungen treffen :)


LG,
Alex
 
Hallo zusammen,

es tut mir leid, dass ich mich länger nicht gemeldet habe.

ich war inzwischen bei 3 Ärzten darunter ein Neurologe und habe diverse Test gemacht. Langzeit Blutdruck ergab ich komme Nachts nicht zur Ruhe. Je näher das Monatsende rückte, desto nervöser wurde ich und meine Beine sind seit gestern wieder fast ohne Pausen nachts aktiv. Was aber damit zusammen hängt, dass mein Chef mit bis heute keinen Lohn überwiesen hat. Ich bin inzwischen seit 4 Wochen krank geschrieben. Habe noch ein Langzeit EKG vor mir und weiß noch nicht, was mich erwartet. Ich rede mit einem Psychologen (wobei ich hier Glück habe und es sich um meinen Ex Chef handelt, der mir hilft alles klarer zu sehen). Aber eben gerade am Monatsende hatte ich Angst vor genau dieser Sache. Ich kenne den Chef und wer nicht arbeitet bekommt auch ungerne seinen Lohn. Das war mitunter ein Grund nie krank zu werden. Das schimpfen über kranke Kollegen war schon immer zu viel. Ich habe heute auf das Firmen Konto geschaut und bis auf einen Kollegen (den Chef nicht mag) und eben mich weil ich jetzt fehle hat er alle ausbezahlt. D.h. ich werde aufgrund dessen hinten angestellt und kann früh sein, wenn ich meinen Lohn Mitte des Monats erhalte. Das ich damit finanziell ins Minus komme ist ja egal und das ich damit wieder einen Kampf habe und mir Gedanken machen muss wohl auch. Wenn ich nicht ständig zwischen gut und böse schwanken würde Stimmungstechnisch, wäre vieles einfacher aber so kämpfe ich fast täglich mit mir selbst. Vormittags suuuuper nachmittags Weltuntergang. Und die Beine zucken. Alles nicht so einfach.
Danke für Eure Worte.
 
Hallo Traumfänger,

Ich habe heute auf das Firmen Konto geschaut und bis auf einen Kollegen (den Chef nicht mag) und eben mich weil ich jetzt fehle hat er alle ausbezahlt. D.h. ich werde aufgrund dessen hinten angestellt und kann früh sein, wenn ich meinen Lohn Mitte des Monats erhalte.
Ganz im Ernst: Das hört sich - sorry und mit Verlaub - nach ner ziemlichen Klitsche an...

Ich an Deiner Stelle würde mich wirklich nach nem neuen Job umsehen. Zur Zeit stehen die Chancen gut, daß Du zügig etwas findest.

Ich weiß, daß das nicht leicht ist. Ich bin ja zur Zeit selbst auf der Suche, und ich hab das Thema jahrelang vor mir hergeschoben. Aus Bammel, nichts zu finden; aus Bammel, den neuen Anforderungen nicht gerecht zu werden; aus Bammel, wegen meiner Depris die Probezeit nicht zu überstehen; und auch aus Bequemlichkeit ;)

Aber ich hab's jetzt endlich ernsthaft in Angriff genommen, vier Bewerbungen in vier Wochen, davon schonmal zwei Vorstellungsgespräche (die beiden anderen laufen noch).

Es gibt derzeit so viele Stellen auf dem Markt wie lange nicht mehr, und es werden auch viele Personaler/innen gesucht.

Laß Deinen Chef Chef (und Ar***) sein und such Dir was mit einer besseren sozialen Komponente bzw. Absicherung, am besten mit Tarifverträgen im Hintergrund und nem Betriebsrat - in solchen Firmen laufen solche Dinge wie Gehaltsauszahlungen sehr viel geregelter.

Vormittags suuuuper nachmittags Weltuntergang. Und die Beine zucken. Alles nicht so einfach.
Ja, ist nicht leicht... kenne ich. Tut mir echt leid für Dich.
Aber gib die Hoffnung nicht auf, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Versuche, so ruhig wie möglich zu bleiben, erhole Dich erstmal weiter, und mache ganz langsam einen Schritt nach dem anderen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut :)

LG,
Alex
 
In meinem letzten Post war ich bereits der Meinung, dass du vielleicht deinen Arbeitsplatz überdenken solltest. Nachdem was du jetzt noch hinzugefügt hast, bin ich noch mehr der Meinung, dass das der Grund deiner Probleme ist. Tue dir selbst einen Gefallen und beende das. Natürlich zuerst nach einer neuen Stelle umsehen, aber ich glaube damit hilfst du dir sehr!
 
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