• Wie sieht gesunde Ernährung aus? In unserem Forum Ernährung & Diäten können Sie Fragen zu ernährungsrelevanten Themen stellen und diskutieren. Viele Krankheiten werden durch falsche Ernährung und damit verbundenem Übergewicht begünstigt.

nem die dritte - der ungläubige thomas

  • Thread starter Thread starter Petronius
  • Start date Start date

TEST TEST TEST 123

P

Petronius

Guest
hi monsti

du hast mich gebeten, etwas zu den unterlagen zu sagen, die bluemoon mir zur verfügung gestellt hat. das möchte ich lieber nicht tun, könnte doch der eindruck entstehen, ich würde bluemoon als person kritisieren oder explizit ihre statistiken anzweifeln

nein, ich habe grundsätzlich ein problem mit den in der ernährungslehre so gern angeführten studien. natürlich (und verständlicherweise) wird jetzt wieder der aufschrei kommen: ja, was will er denn überhaupt? zieht alles in zweifel, und präsentiert man ihm zahlen, dann glaubt ers erst recht nicht?

das ergebnis der studien wird gern auf eine griffige zahl reduziert. beispiel (frei erfunden): müsli-esser weisen ein um 40 % reduziertes magenkrebs-risiko auf

die botschaft ist unmißverständlich, nicht wahr? müsli ist gut gegen krebs

schauen wir mal genauer hin

erstens: können wir sicher sein, daß dieses ergebnis nicht einfach zufall ist? (z.b., weil die untersuchte gruppe viel zu klein war?) "nicht einfach zufall" nennt man "statistisch signifikant". das ist das von milly in die diskussion eingebrachte 0,05-kriterium. es besagt, daß das ergebnis mit einer wahrscheinlichkeit von 5 % reiner zufall ist

diese 5 % sind ein guter wert und werden allgemein als kriterium für ein statistisch aussagekräftiges ergebnis gewertet. dennoch handelt es sich dabei natürlich um ein willkürlich gesetztes kriterium und nicht um eine garantie für die aus der studie abgeleiteten erkenntnisse

nehmen wir also an, unsere müsli-studie besteht den signifikanztest

wir interessieren uns weiter für magenkrebs und wollen nun wissen, wie sich fahrrad fahren darauf auswirkt. rein zufällig stellt sich heraus, daß alle unsere müsliesser auch mit dem fahrrad zur arbeit fahren. da haben wir aber glück gehabt: wir müssen nicht hunderte leute neu befragen. statistisch ist das völlig sauber

was lernen wir aber jetzt daraus?

daß müsli essen vor krebs schützt?
daß fahrrad fahren vor krebs schützt?
daß nur müsli essen zusammen mit fahrrad fahren vor krebs schützt?
daß müsliessende fahrradfahrer vielleicht generell einen gesünderen lebensstil pflegen, der sie vor krebs schützt?

wie auch immer. das ergebnis ist doch interessant, jetzt wollen wir wissen, wozu müsliessen und fahrrad fahren noch gut sind, und wir beobachten unsere probanden auch im hinblick auf andere gesundheitliche aspekte

hätten wir besser nicht getan. es zeigt sich nämlich, daß unsere müsliessenden fahrradfahrer eine gegenüber der durchschnittsbevölkerung deutlich reduzierte lebenserwartung haben. mag sein, das liegt an den lkws ohne ausreichende rückspiegel, die die fahrradfahrer an den radwegkreuzungen umnieten - bloß war das nicht untersuchungsgegenstand. wir haben uns für müsli interessiert und finden nun zu unserem entsetzen, daß müsliessen - statistisch signifikant - das leben verkürzt

wäre ich müsliproduzent, so würde ich dieses ergebnis natürlich nicht veröffentlichen, sondern in meiner werbung nur auf den magenkrebs verweisen


lassen wirs dabei. man wird mich jetzt ohnehin wieder der polemik zeihen. nur ums festzuhalten: ich sage nicht, daß statistische auswertungen von vornherein unfug oder gar betrug wären. ich meine nur, daß solche studien unheimlich schwierig zu bewerten sind. es gilt randbedingungen und einflußfaktoren zu erkennen und bewerten, die aus einer einzigen zahl (-40% magenkrebs) einfach nicht hervorgehen

für ziemlich unsinnig halte ich untersuchungen nach dem motto "schauen wir mal, was dabei rauskommt". ich lasse probanden mein nem einnehmen und vergleiche dann diese gruppe mit nicht-konsumenten, indem ich einen fragebogen zu dreihundert gesundheitsaspekten ausfüllen lasse. es werden viele nichtsignifikante ergebnisse herauskommen, aber auch einige signifikante statistische abweichungen. die "positiven" kann ich dann veröffentlichen - die wissenschaft hat festgestellt, daß nem vor xy schützt - , die "negativen" kann ich ja für mich behalten

ein ursächlicher zusammenhang zwischen nem und (weder positiven noch negativen) effekten wäre damit ohnehin nicht bewiesen

um einen ursächlichen zusammenhang herstellen zu können, müßte ich zumindest vorher wissen, welcher effekt warum zu erwarten ist. dann kann ich meinen versuchsaufbau so gestalten, daß störende einflußfaktoren möglichst ausgeschaltet werden

das ist die wissenschaftliche vorgehensweise: eine hypothese aufstellen, und die dann durch den versuch beweisen. alles andere ist methodisch nicht sauber. und deshalb beharre ich so stur auf meiner frage nach "lasten- und pflichtenheft"


das ist jetzt leider ziemlich lang geworden. ist noch jemand da, der mitliest?

grüße nach tirol und auch an alle anderen

vom arbiter
 
RE: nem die dritte - der ungläubige thomas

Hallo Petronius,
ja ich habe mitgelesen...und bin immer noch am grinsen....
Ich kann nur sagen: Gute Analyse....

Das Problem unserer Gesellschaft ist es aber, auf solche meist in der Werbung benutzten "Tricks" = anpreisen von Produkten , darauf reinzufallen.
Ich möchte mal ein Beispiel geben:
neuerdings stehen auf fast allen Packungen von solchen Gummi-Drops wie Haribo "nur 0,-irgendwas % Fett " drauf.
Deshalb werden diese bevorzugt gekauft, schließlich achtet man ja auf die Gesundheit ;-)
Aber hatten diese Dinger nicht sowieso wenig Fett ?
Du könntest auf eine Tafel Schokolade draufschreiben:
"Nur 30 % Fett" (--> das ist der Normalfettgehalt von Alpenmilch ) und alle würde diese bevorzugt kaufen....
Deshalb werden auch immer noch die teuren Diät-Mittelchen gekauft.

..und mit solchen Argumenten sind auch Statistiken aufgebaut...
Ich habe mal einen Vortrag über eine Statistik gehört, die die Zahlen einer Firma, die kurz vor dem Insolvenzverfahren stand, darlegte. Zu guter Schluß war diese eigentlich gewinnbringend.....
Der Vortragende war super..:-)))

Grüsse Lili
 
RE: nem die dritte - der ungläubige thomas

das ist doch genauso mit der fettreduzierten,überteuerten Wurst.Da schmiert man sich dann davon mehr aufs Brot damit der Geschmack intensiver ist und es kommt aufs gleiche raus,als ob ich ne fettreichere Wurst gegessen habe.
 
RE: nem die dritte - der ungläubige thomas

Mitlesen kann man noch. Aber bestimmt nicht mehr darauf antworten. Da ist jede Zeit zu schade.

Ist es möglich, dass ein bestimmter Nährstoffmangel Deine Hirnzellen angegriffen hat ?

Oder ist das bereits der Ausbruch der noch nicht entdeckten Krankheit "Alles in Zweifel ziehen ohne selbst jemals Erfahrung damit gemacht zu haben " ?

Aufruf an alle. Spart Euch die Zeit um Petronius zu antworten. Ist absolut sinnlos.

Hani
 
RE: nem die dritte - der ungläubige thomas

"Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gemacht hast!"

Gut gemacht! Nett zu lesen!

LUISA
 
@ Hanibal

@ Hanibal

Verzeihe mir, wenn ich direkt zur Sache komme aber Deine Antwort hat mir die Sprache verschlagen! Es ist doch wirklich traurig, wenn Du nicht Ansichten anderer gelten lassen kannst wenn sie nicht Deiner Ansicht entsprechen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Argumente bezüglich Statistiken und vor allem bezüglich der Präsentation von statistisch erhobenen Daten sind IMMER eine Frage des Sichtwinkels und der Spotligths die man auf die Sache legt. Je nach den Vorgaben, die ich habe oder mir auch selber stelle (schon mal was von Selbstzensur gehört?) fallen einige Details der Statistik entsprechend schwächer oder gar ganz aus.

Gruss,

Balu
 
RE: nem die dritte - der ungläubige thomas

Im Gegensatz zu Dir gelingt es Petronius aber trotz möglicherweise eklatanter Mangelerscheinungen *lol* einen angemessenen Ton zu wahren.

Wie wäre es mal mit einer Statistik "Zusammenhang von NEM-Gebrauch und massiven Defiziten im Sozialverhalten"?

Monsti
 
RE: Petronius ;o)))

RE: Petronius ;o)))

Hi Petronius,

mit großem Vergnügen habe ich Deinen Bericht gelesen *gg* - dankeschön! Leider ist es GENAU so, wie Du es fiktiv entwickelt hast.

Es wäre uns doch ein Leichtes, mittels Statistik nachzuweisen, dass z.B. die Haltung von Hunden mit signifikant erhöhter Wahrscheinlichkeit zu einer Kniegelenksarthrose des Herrchens führt.

Grinsegrüßle von
Monsti
 
Gelesen und gelacht! ;-)

Gelesen und gelacht! ;-)

Hallo und schönen guten Tag, lieber Petronius!

Auch wenn Du Dich mal nicht sonderlich kurz fast, sind Deine Ausführungen einfach klasse. Habe nun erstmalig meinem Ehemann eines Deiner Postings vorgelesen und bekomme auch von dieser Seite anerkennende Zustimmung zur Weitergabe an Dich. :-)

Statistik ist ein sehr schönes Themenfeld. Nach der Statistik führt Atmen mit absoluter Sicherheit zum Tode. Die Folgerung, dann eben einfach das Atmen einzustellen, wäre fatal - liegt aber wohl nahe. <fettgrins>

Soviel zur Auswertung von Statistiken aus meiner Sicht.

Hoffe, Du schreibst uns weiterhin so brilliant formulierte "Essays" und ebenso brilliante "Kurzkommentare". Ich freu mich schon drauf!

Grüße - diesmal auch von der besseren Hälfte im Hintergrund!

Anke
 
RE: nem die dritte - der ungläubige thomas

lieber hanibal,

auf fragen zu antworten, war sowieso noch nie deine stärke

bemüh dich also bitte gar nicht erst
 
bitte nicht in den falschen hals!

bitte nicht in den falschen hals!

liebe leute,

mag auch meine formulierenslust wieder mal mit mir durchgegangen sein - ich wollte aber weder statistik per se verunglimpfen noch mich über nem-verfechter lustig machen. die meisten von letzteren sind sicher ehrlich überzeugt von dem, was sie vertreten, und schon gar nicht bewußte fälscher oder irreführer

(damit meine ich jetzt nicht, daß es die nicht auch gäbe. gerade bluemoon und milly würde ich aber keine schlechten absichten unterstellen wollen)

ich wollte nur anschaulich demonstrieren, wie schwierig es sein kann, statistisches material zu interpretieren. und warum ich eben ergebnissen von studien, die ich nicht im vollen umfang zur kenntnis gebracht bekomme, entsprechend skeptisch gegenüber stehe

ich sage nicht, daß die uns präsentierten zusammenfassenden ergebnisse falsch sein müssen. ich sage nur, daß in diesen zusammenfassungen oft weniger beweiskraft steckt, als der laie annimmt
 
RE: bitte nicht in den falschen hals!

RE: bitte nicht in den falschen hals!

Ja, deine Darlegung hat unter bestimmten Aspekten durchaus Hand und Fuß. Allerdings hast du übersehen (aber vielleicht stand es auch in dem Infoblatt nicht drin), dass auch Studien gemacht wurden, bei denen z.B. vorher der Gehalt an Lycopin, Alpha-Karotin, Lutein und Zeaxanthin im Blut gemessen wurde und nach 28 Tagen Einnahme des NEM erneut, und dass signifikante Anstiege zwischen 44 % und 2026 % (Lycopin) nachgewiesen worden sind. Das sind Werte die sind medizinisch im Labor festgestellt und unterliegen damit nicht einer Auslegung durch den Veranlasser der Studie.

Das gleiche gilt für eine Studie mit den Lipid Peroxides (Freie Radikale). Danach wurde nach 28 Tagen Einnahme des NEM ein Abfall der FR um durchschnittlich 75 % festgestellt. Bei einigen Probanden konnten keine mehr nachgewiesen werden. Hier geht es um messbare Daten.

Ob und in wieweit NEM krebsvorbeugend sind oder ob sich die Befindlichkeit, das Immunsystem etc. bessert - das sind persönliche Erfahrungswerte und könnten natürlich nach Belieben augelegt werden.
 
bluemoon

bluemoon

Hi bluemoon,

das mag ja alles sein, nur geht es hier doch um etwas anderes: Wenn ich die gleiche Wirkung mit unbelasteten Nahrungsmitteln aus dem eigenen Garten, aus kontrolliert biologischem Anbau und aus kontrollierter Tierhaltung erzielt werden kann, wozu dann NEM?

Tomaten z.B. wirken ebenfalls krebsvorbeugend. Ich esse sie für mein Leben gern. Im Sommer ernte ich sie in rauen Mengen im eigenen Garten, im Winter verzichte ich darauf und auf andere Gemüse- und Obstsorten aus, mit denen ich das gleiche erreiche.

Aussagekräftiger wäre folglich eine Studie, die sich mit nachgewiesenermaßen krebsvorbeugenden natürlichen Lebensmitteln im Vergleich mit dem entsprechenden NEM-Produkt beschäftigt. Daneben natürlich auch eine Versuchsreihe mit Leuten, die weder das eine noch das andere zu sich nehmen. Ich bin mir ganz sicher, dass die Untersuchungsergebnisse dann anders ausfallen würden.

Liebe Grüße von
Monsti
 
Re: und selbst

Re: und selbst

diese zieh noch in Zweifel ;-)))

Bin allerdings der Meinung das Nahrungsergänzungsmittel durchaus ihre Berechtigung haben, wenn diese gesundheitsbedingt erforderlich sind und vom Arzt verordnet/kontrolliert werden.
Ansonst sollte eigentlich eine weitgehendst gesunde Ernährung ausreichend sein. Zumindest sehe ich das so.

LG Shanti



Luisa76 schrieb:
-------------------------------
"Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gemacht hast!"

Gut gemacht! Nett zu lesen!

LUISA
 
RE: bluemoon

RE: bluemoon

Tomaten, ein Nachtschattengewächs, krebsvorbeugend ? Kann ich bitte die Studie haben :-))

perbios
 
RE: bluemoon

RE: bluemoon

Hi perbios,

dazu gibt es zahlreiche Studien. Musst nur mal gezielt bei google suchen oder in einschlägigen Sachbüchern nachschlagen. Wenn Du wirklich interessiert bist, wirst Du das sicher tun ;o))).

Übrigens weiß ich selbst, dass Tomaten zu den Nachtschattengewächsen gehören (wäre für mich als Botanikerin ja eine Schande, wüsste ich das nicht). Das tut aber nix zur Sache.

Grüßle von
Monsti
 
Re: Monsti

Re: Monsti

liebe Grüsse und alles Gute
zurück nach Tirol

Shanti
 
RE: bluemoon

RE: bluemoon

Tomaten enthalten u.a. Lycopin, den roten Farbstoff der Tomate (ein sog. sek. Pflanzenstoff - Gruppe der Carotinoide). Das Risiko für Männer an Prostatakrebs zu erkranken, kann durch einen erhöhten Verzehr an Tomaten - roh oder gekocht - halbiert werden. Dies geht aus einer 6-jährigen Studie der Harvard University mit fast 50.000 Männern hervor. Der Verzehr von Tomaten und Tomatenprodukten verringert auch das Risiko für andere Krebserkrankungen wie Magen- und Lungenkrebs. Die Wissenschaftler erklären das u.a. damit, dass Tomaten besonders viel Lycopin enthalten. Lycopin weist im Vergleich zu anderen Carotinoiden ein besonders hohes antioxidatives Potential auf. Aber in Tomaten finden sich nicht nur Lycopin, sondern auch Flavonoide und Phenolsäuren, Enzyminhibitoren, Monoterpene sowie Ballaststoffe, die das Krebsrisiko senken, der Arterienverkalkung vorbeugen, Hornhauttrübungen hemmen und das Immunsystem beeinflussen können.

(Text herausgegeben von der Verbraucherzentrale, verfasst von Prof. Dr. Scharpf/Dr. Watzl)

@ Monsti: Wie bereits öfter erwähnt, ist die Ernährung über Naturprodukte die beste Wahl, besonders wenn man einen eigenen Garten haben sollte. Leider haben viel keinen Garten und ernähren sich auch sonst eher unzureichend. Klar kann man ihnen immer wieder sagen: Du musst aber .... - deswegen wird ein Großteil seine Gewohnheiten dioch nicht ändern. Die können dann wenigstens durch gesunde und natürliche NEM einen Beitrag für ihre Gesundheit leisten.

P.S. Hbe gestern gerade in einer Zeitschrift gelesen (Stern Gesundheit), dass viele (nicht alle) synthetische NEM aus Erdöl hergestellt werden. Na lecker!)
 
Petronius

Petronius

meinen Mann hält Hannibal auch für einen schlechten Arzt weil er nichts von NEM hält.Petronius,keine angst,wir werden weiterhin deine Beiträge anregend lesen.Das habe ich schon getan bevor Hannibal hier auftauchte und jeden kritisiert der nicht seiner Meinung ist.Ich glaube ich werde eher seinen Beiträgen keine Achtung mehr schenken.Lg an alle die genauso denken.
 
Back
Top