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Muskelzuckungen in den beiden Waden...

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Gilbert

New member
Hallo,

erstmal vielen Dank für Ihre Antwort !!!

Ich habe aufgrund der Faszikulationen in den Waden einen Neurologen aufgesucht...Auch habe ich ihn auf ALS und MS angesprochen.

Er hat darauf hin einen kompletten neurologischen Staus erhoben, der ohne pathologischen Befund war.

Die Elektroneurographie ergab folgende Werte...
PN-Programm rechts.
Pereonaeus : dl 3,2 ms, MOT 30 m/s, 3,1 mV
Tibialis : dl 4,6 ms, MOT 41 m/s, 11,6 mV
Suralis : SENS 43 m/s, 3,1 uV

Befund: verzögerte Nervenleitgeschwindigkeit

Elektromyographie:
M. gastrocnemius rechts: im ruhenden Muskel keine PSW, keine Fibrillationen, vereinzelt Faszikulationen. Bei leichter Willküraktivität etwas vermehrte Polyphasirate, bei Maximalinnervation Interferenzmuster.

Berurteilung/Diagnose: Es finden sich hinweise auf eine Polyneuropathie, dagegen keine Hinweise auf eine ALS, da keine upper-neuron Zeichen vorliegen.

Was bedeutet, etwas verlängerte Polyphasirate im EMG ??? Was sagt die Elektromyographie aus ???

Kann ich die Diagnose so stehen lassen ???

Ich würde ja gerne den Arzt danach fragen, doch der hat jetzt leider Urlaub :-(
 
Sehr geehrter Gilbert,
Die verzögerte NLG des N. Peroneus (30 m/s) ist deutlich und die des N. Tibialis (41 m/s) ist grenzwertig zu langsam. Aber auch die Amplituden sind mit < 4 mV (N. Peoneus) und < 4 µV (N. Suralis) signifikant reduziert. Dies deutet auf eine gemischte axonale und demyelinisierende Polyneuropathie (PNP) hin.
Da im Falle einer PNP nicht alle Fasern gleichmäßig Schaden erleiden, so gibt es Fasern, die schnell leiten und welche, die langsam leiten. Dies führt dann im EMG dazu, dass die Muskeln mal schnell und mal langsam angesprochen werden (der Reizimpuls kommt früh oder spät am Muskel an), so dass nicht eine Spitze im EMG zu sehen ist, sondern mehrere (=Polyphasie). Die Ausprägung der Polyphasie (Polyphasierate) sagt uns etwas über das Ausmaß des Nervenschadens an.
Zu klären ist jetzt, warum überhaupt eine PNP vorliegt. Dies zu klären ist nicht immer ganz einfach. Oft gelingt eine umfassende Abklärung erst stationär, da neben zahlreichen anderen Messungen u.A. auch eine Liquorpunktion notwendig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Schneider
 
Hallo Herr Dr. Schneider,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort !!!

Dann gehe ich mal davon aus, dass diese Faszikulationen von der PNP kommen ?!?

Ich frage das, da mir auch schon vor gut zwei/drei Jahren gelegentlich diese Faszikulationen an den Waden aufgefallen sind, meistens nach dem Sport. Ich habe dem aber keine große Bedeutung geschenkt und das wegen der möglichen Überlastung gesehen. Auch habe ich schon über die Jahre mal mehr mal weniger mit Muskelkrämpfen, meist an der rechten Wade zu tun...

Das da nun eine umfangreiche Diagnostik auf mich zu kommt, hat der Neurologe schon in seinem Bericht geschrieben, Möglichkeiten gibt es ja da leider viele :-(

Ich bin seit Jahren wegen einer autoimmunen Gallenwegserkrankung in Behandlung, der Hausarzt sieht da vielleicht einen eventuellen Zusammenhang ?!?

Auch muss ich einige Medikamente nehmen, unter anderem Ursofalk wegen der Leber, Candesartan wegen erhöhten Blutdruck, Pantoprozol wegen einer Magenhernie, und Simvastatin... Das letzte Medikament hat der Neurologe extra in seinem Bericht erwähnt, da es auch erst im Mai auf 20mg erhöht wurde.

Im Bericht stand auch was von kleiner Tumorsuche im Rahmen von einem Röntgen Thorax und einem Sono Abdomen.
Solche Untersuchungen finden im Rahmen der autoimmunen Vorerkrankung zu genüge statt :-(
Ein Sono Abdomen war erst vor drei Wochen. Ein Röntgen Thorax incl. Bronchoskopie hat aus einem Grund im Februar stattgefunden...

Lieben Gruß,
Gilbert
 
Sehr geehrter Gilbert,
es kann schon gut sein, dass verstärkte Faszikulationen durch eine Polyneuropathie bedingt ist. In dem Falle wäre es eine axonale PNP, da nur diese mit Faszikulationen einhergehen. Das ist wichtig für die Suche nach der Ursache, da es die Möglichkeiten einschränkt.
Ob ein Zusammenhang mit der Gallenwegserkrankung besteht, muss geprüft werden. Möglich ist das ganz sicher. Aber wie gesagt, es gibt ganz viele Ursachen. Das Simvastatin macht eher eine Myopathie und kann somit auch EMG Veränderungen machen. In dem Fall müsste die CK erhöht sein.
MfG
Dr. Schneider
 
Sehr geehrter Gilbert,
Hinweise auf eine ALS hatte der Neurologe ja nicht finden können. In dem Fall wäre der EMG Befund auch ein ganz anderer gewesen. Bei einer ALS steht eine Spontanaktivität mit PSWs im Vordergrund und nich nur eine Polyphasie. Zudem passt zu einer ALS nicht eine PNP.
Aber die Inhalte beziehen sich jetzt nicht mehr um das Thema MS und sind in diesem Forum nicht richtig platziert.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Schneider
 
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