Hallo,
ohne hier jetzt was an die große Glocke hängen zu wollen ...
Der Spender ist verstorben, vermutlich wissen seine Angehörigen von der Schlamperei nichts. Tina, wenn jemand allogen transplantiert wird, ist er langfristig engmaschig unter intensivster Kontrolle. Ich gehe davon aus, dass man das Myelom bei ihm frühzeitig erkannt hat, wenn es denn ausgebrochen ist. Heilbar ist es letztendlich sowieso nicht. Wenn jemand sowieso schon eine solch schwerwiegende Erkrankung hat, ist die Prognose umso ungünstiger ...
Mehr beschäftigt mich aber noch die Frage, inwieweit die künstliche Stimulation von Stammzellen den Ausbruch des Multiplen Myeloms bei meinem Mann ausgelöst bzw. beschleunigt hat. Hier verweist man auf die unterschiedlichen Zellpopulationen und auf Statistiken. Es werden zwar Zellen der myeloischen Reihe produziert, allerdings geht man davon aus, dass die Stimulation bereits an der Stammzelle erfolgt, die noch auf keinerlei bestimmten Typ differenziert ist. Da die biologischen Abläufe bei der Gabe von G-CSF noch nicht bewiesen sind und ich Statistiken nicht für tragfähig halte, weil wegen Ausschluss eigentlich gar keine gesunden Spender mit Monoklonaler Gammopathie darin enthalten sind, kann mich niemand vom Gegenteil überzeugen. Genauso wenig ist ein Argument, dass G-CSF auch in der Krebstherapie angewandt wird. Es hat keinerlei kurativen Nutzen, verlängert die Lebenszeit nicht und wie man in Studien über Wachstumsfaktoren gesehen hat - u.a. auch EPO - begünstigt es den Krankheitsverlauf nicht und führte zum Teil sogar zu einer kürzeren Lebenserwartung.
Außerdem wäre es das Mindeste gewesen, dass man meinen Mann über die Monoklonale Gammopathie aufgeklärt hätte, so dass ihm seinerzeit reihenweise Knochenbrüche bis zur Diagnose erspart geblieben wären.
Das deutsche Rechtssystem ist katastrophal für Patienten, die einen medizinischen Behandlungsfehler erlitten haben. Abhalten wird mich das nicht.
Freundliche Grüße