RE: Mischkollagenose
Liebe Heidemarie,
schön, das Du wieder zu Hause bist.
Vielen herzlichen Dank für Deine lieben Worte und für Dein Mitgefühl.
Ich habe Dir einen Beitrag von mir aus einem anderen Forum kopiert. Darin hatte ich vieler meiner Symptome, Blutwerte und Diagnosen (bis Sommer 2003) dokumentiert.
Die (angeblichen!) Diagnosen SLE und V.a. Hepatitis habe ich erst seit 09/2003.
Ich hoffe, dass es interessant für Dich ist und vielleicht auch hilfreich.
Der Beitrag fängt mit einer "Einleitung" an, gefolgt von 2 Abschnitten (Warnung: ziemlich lang!

).
Viele liebe Grüße und eine gute Nacht!
Sara
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Ich bin ziemlich durcheinander, weil ich seit einigen Jahren immer mehr gesundheitliche Auffälligkeiten habe und es mir seit Anfang letzten Jahres wirklich schlechter geht. In der Hinsicht sind wir sogar mit meinem Internisten einer Meinung, da er selbst feststellen musste, dass seit letztem Jahr immer mehr "objektivierte" Befunde vorliegen (Herzklappenveränderung [V.a. abgelaufene Endokarditis], autoimmune Schilddrüsenentzündung, Polyneuropathie, viele Auffälligkeiten im Blut..).
Abgesehen davon heißt es schon seit Jahren, ich würde was ausbrüten- aber was?
Und jetzt habe ich Diagnosen (SLE ist sogar keine Verdachtsdiagnose) und jetzt glaubt er immer noch, es ist vielleicht doch was anderes. Nur, ich kann nicht mehr dieses hin und her ertragen.
Es wurde mir leider auch oft nicht sofort geglaubt und deshalb auch schon einiges übergangen wie z.B. eine Lungenentzündung und Endokarditis.
Das ich jetzt soweit gekommen bin (hinsichtlich der vielen "objektivierten" Befunde), verdanke ich auch nur einem Freund, der selbst angehender Arzt ist. Er hat letztes Jahr bei seinem ehem. Professor ein amb. Termin vereinbart, weil er meine Symptome und Blutwerte ziemlich pathologisch eingestuft hatte. Bei diesem amb. Termin wurde mir nahegelegt, ein paar Tage stationär zu kommen wg. Knochenmarkpunktion und einigen anderen Untersuchungen. Am Ende waren es 4 Wochen stationär.
Darf ich Ihnen 2 Beiträge von mir, die ich bereits vor einigen Monaten ins Forum gestellt hatte, zusammenkopiert an Sie richten? Vielleicht haben Sie eine Idee, was die "richtige" Ursache meiner Beschwerden/ Erkrankungen sind.
Vielmals herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und viele liebe Grüße!
Sara
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1. ABSCHNITT (vom Juni/03):
Ich habe schon seit längerem schlechte Blutwerte:
Das IgM ist seit über 5 Jahren am ansteigen; aktuell ca. 6,40 g/l (norm 0,40-2,30). Meine Blutsenkung ist durchschn. mit 35/70 auch oft erhöht. Bei einem Krankenhausaufenthalt im Herbst letzten Jahres wurde ein leicht erhöhter AMA-AK Subtyp 2 festgestellt; somit glaubte man, dass ich evtl. (Leberwerte sind i.O.) eine Primär billiäre Zirrhose (PBC) hätte, weil diese wohl auch mit erhöhtem IgM einhergeht. Jedoch war dieser AK in weiteren Untersuchungen bei meinem Internisten negativ. Auch meine Leberwerte sind und waren bisher im Normbereich. Meine weiteren Blutwerte waren: Doppelstrang-DNS-AK mit 1:80 (Nom <10), ANA negativ, ENA negativ, Kryoglobuline negativ, Immunfixation: kein Anhalt für Paraproteinämie.
Desweiteren wurde in diesem KH-Aufenthalt eine diskrete Polyneuropathie der Beine vom Markscheidentyp, mikrozytäre hypochrome Eisenmangelanämie, Gangrän Zahn 17, Kiefergelenksathropathie, Helicobacter positive Gastritis, "funktionell" bikuspide Aortenklappe mit leichter Insuffizienz (vor 9 Monaten und vor 4 Jahren war nichts am Herz bzw. an den Herzklappen!) und wieder dünne Stellen auf meiner Netzhaut (bereits vor 4 Jahren eine Netzhautlaserung wg. Netzhautablösung gehabt), ...
Die Knochenmark-Punktion ergab, zum Glück nichts schlimmes: Das morphologische Bild wäre mit einer reaktiv entzündlichen Veränderung vereinbar.
Als bekannte Diagnosen galt die HLA-B27-Posivität, kalter Knoten in der Schilddrüse, rez. Bronchitis, Infektasthma, Harnwegsinfekte, Mandelentzündungen, abgelaufene Pneumonie, Streptokokken-Angina mit Arthritis als Kind –mit 8 Jahren (Diagnosen damals: Postinfektiöse Arthritis, DD: beginnende seroneg. rheumatoide Arthritis), Mandel-Op 99, Tinnitus, Netzhautablösung 98, Arthralgien.
Nach mehrmaligem Hinweis, das vorher nichts am Herz war und weil ich auch seit Sommer 2002 ab und an leichtes Fieber habe, wurde der Verdacht auf eine subakute Endokarditis gegeben. Die abgenommen Blutkulturen (ohne Fieber) sind aber negativ.
Ich habe selbst Privat-Blutuntersuchungen durchführen lassen, mit der Hoffnung, endlich eine eindeutige Diagnose zu bekommen und dementsprechend behandelt werden zu können oder den "Übeltäter" zu erwischen, der die ganzen Beschwerden macht (leider ist mir das auch nicht gelungen!).
In dieser Untersuchung war der AK gegen glatte Muskulatur 1:1280 (Norm <1:20) sehr erhöht, AK gegen Actin 1:320 (Norm <1:20) auch erhöht, ANA-Screening war hier positiv: ANA-Isotypen IgG-ANA war mit 1:80 positiv (gesprenkelt fine), Doppelstrang-DNA war hier negativ.
Mein Internist meinte, Ak gegen glatte Muskulatur allein würde keine Diagnose machen.
Aber ich lese in so vielen Laborseiten, dass das für eine Autoimmune Hepatitis sprechen würde!?
Bakterien-Suche ergab: Chlamydia-pneuminae waren positiv (IgG 2.6=hoch positiv und IgM 1.9=positiv). Mycoplasma pneumoniae waren halbpositiv (IgG 11.9=positiv und IgM 11.0=grenzwertiges Érgebnis).
Ich habe im Internet gelesen, dass die Chlamydien nicht in Blutkulturen wachsen können und auch für eine kulturnegative Endokarditis verantwortlich sein kann?!
Als Diagnose-Schlüssel bei der Krankmeldung für die Krankenkasse bzw. auf dem KH-Befund (Serum-IgM-Erhöhung unklarer Genese ICD D47,2) steht "monoklonale Gammopathie". Wenn ich mit diesem Begriff in die Internet-Suchmaschine gehe, kommen darunter alle möglichen "schlimmen" Krankheiten raus!
Kann man denn nichts gegen die Beschwerden und die schlechten Blutwerte tun. Die Polyneuropathie würde wegen Entzündung im Blut entstehen.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter!
Ich habe es auch satt, noch irgendwelche körperlichen Untersuchungen über mich ergehen zu lassen.
Ich kriege Nichts, damit es mir besser geht bzw. damit das Ganze gestoppt wird.
Im KH wurde gesagt, um eine Behandlung zu machen, müssten Sie 1. genau wissen, was ich habe und 2. könne man mir nur immununterdrückende Mittel geben - aber dafür wäre ich viel zu jung (wg. Nebenwirkungen und Kinderwunsch).
Was könnte es denn sein?
Gibt es Zusammenhänge mit meinen bestehenden Krankheiten/ Diagnosen?
Kann es der kalte Knoten in der Schilddrüse sein, der das ganze verursacht (wurde innerhalb 9 Mon. 3 mal punktiert -> einmal wurde nicht getroffen, die anderen 2 Punktate wurden kritisch beurteilt - aber nicht bösartig)?
Liebe Grüße und nochmals im voraus vielen Dank!
Sara (28)
2. ABSCHNITT (vom August/03):
Zwischenzeitlich habe ich neue Laborwerte.
Vor 3 Mon. wurde der Kreatinin-Clearance-Wert im 24h-Urin gemessen. Der war nur "17" (Norm 98-156). Weil einige Ärzte meinten, dass das bestimmt eine Fehlmessung wäre, wurde dieser Mitte Juli wieder bestimmt: jetzt ist dieser "65" - also immer noch niedrig.
Das mit dem niedrigen Kreatinin-Clearance würde doch für eine Nierenfunktionsstörung sprechen?!
Meine aktuellen "auffälligen" Blutwerte sind:
Blutsenkung 60 / 1h (sonst 30-40)
+ GPT 52 (Norm <32)
+ AP 107 (Norm 35-104)
+ IgM 599 (Norm 40-230)
+ RF 35,1
+ Cardiolipin-AK 106 (Norm <30)
- Album 52,7% (Norm 54.0-64.2)
- TSH 0,02 (Norm 0.35-5.50)
+ FreiesT3 6.83 (Norm 2.3-4.2)
+ FreiesT4 2.77 (Norm 0.9-1.8)
+ TPO 60.70 (Norm 60-100)
und wieder eine Anämie.
Was für mich hier auffällig ist, dass meine Leberwerte (außer schwachpositiver AMA-AK-Subtyp 2) , Schliddrüsenwerte (nur kalter Knoten) und dieses Cardiolipin-AK noch nie auffällig waren.
Die vorletzte Blutuntersuchung (ohne Cardiolipin-AK) war vor etwa 3-4 Monaten, und da waren diese Werte im Norm; sogar die SD-Szintigraphie war i.O.! In der aktuellen SD-Ultraschalluntersuchung heißt es jetzt, dass der kalte Knoten nicht mehr zu finden ist, aber ich jetzt eine unerklärliche manifeste Schilddrüsenüberfunktion hätte. Bekomme demnächst wieder eine SD-Szintigraphie.
Ich verstehe mittlerweile gar nichts mehr!
Kann man denn mit diesem Werten (aktuell und von früher) und dem Beschwerdebild (PNP, Arthralgien [HLA-B27 positiv], Netzhautablösung (links), Infektasthma, rez. Bronchitis, Atemnot, Herzrasen, Harnwegsinfekte, Sehstörungen (haupts. links), plötzl. Schmerzen (z.B. an den Rippen), rot/blaue Flecken am Unterarm/ Bein, manchmal Schwächegefühl, Einblutungen in den Zehennägel, leichte Gefühlsstörung an der linken Körperhälfte) immer noch nicht eine konkrete Erkrankung deuten und diese behandeln.
Außerdem möchte ich noch hinzufügen, dass ich mich nach meiner letzten Antibiotika (Amoxi-Clav) kurzfristig besser gefühlt habe.
Trotz mehrmaligem Hinweis (auch von Ärzten), eine längerfristige Antibiotikatherapie zu führen, lehnt es mein Internist ab - wg. mangelnder 100%iger Grunderkrankungsdiagnose.
Hätten Sie eine Idee/ Verdacht, was ich haben könnte?
Herzlichen Dank für Ihre Mühe!
Sara (28)