• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Meine Ehefrau möchte keinen Sex mehr

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Curtis

New member
Hallo und guten Abend. Zu aller erst muss ich sagen, dass ich sehr viele Foren besucht habe und mir hier eindeutig die ernstesten und vorallem hilfreichsten Antworten erhoffe. Ich weis überhaupt nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin heute genau seit 4 Monaten mit meiner Frau verheiratet (muss dazu sagen, dass ich auch eine Frau bin - auch wenn mein Erscheinungsbild eher dem eines Mannes entspricht). Wir sind beide um die 30 Jahre alt und hatten vor 2,5 Jahren (als wir uns kennenlernten) ein super erfülltes Sexleben (ca. 4-5 X die Woche)!!. Mittlerweile schlafen wir, wenn es hoch kommt, noch alle 4 - 6 Wochen miteinander. Zärtlichkeiten, wie küssen finden nur zum Abschied und zur Begrüßung statt und streicheln, sowie einfach mal kuscheln tun wir eigentlich nie. Ich gehe regelmäßig duschen, zum Friseur, kaufe neue Klamotten, bringe regelmäßig Blumen und sage ihr oft genug, dass ich sie liebe. Ich achte auch sonst etwas auf den Haushalt und das Zusammenleben (höre aufmerksam zu und bin auch immer für sie da). Da wir trotz meiner Arbeit sehr viel Zeit miteinander haben, bin ich sehr selten allein. Daher muss ich, um mir wenigstens etwas Abhilfe zu schaffen, zum Beispiel die Selbstbefriedigung Morgens zw. Aufstehen und Arbeitsweg erledigen oder manchmal auch in der Arbeit, wenn ich endlich Pause habe. "Gebe dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund." gelesen getan. Seit Jahren wollte sie einen Hund. Ich habe vor ein paar Wochen ihren Liebling gekauft. Das hat nicht zu letzt den Vorteil, dass ich dadurch mal für 10 Minuten mir selbst näher kommen kann. Ich sehe sie auch endlich mal wieder herzlich lachen. Im Grunde versuche mich einfach zu kontrollieren, um sie nicht zu bedrängen und ihr die Möglichkeit zu gewähren, der Mensch zu sein, der sie ist. Das geht jetzt schon über 1,5 Jahre so. Ich vermisse die Zärtlichkeit oder einfach auch mal den hemmungslosen Sex.!. Was kann ich nur noch tun? Ich bedränge sie nicht, da wir natürlich selbstverständlich schon sehr oft über dieses Thema gesprochen haben und ich sie nicht unter Druck setzen möchte. Fremdgehen ist für mich definitiv keine Alternative, auch wenn ich mich schon das ein oder andere Mal dabei erwischte zu genießen, wenn ich einer andere Frau offensichtlich gefalle. Meine Frau bekam auf Grund von finanziellen Existenzängsten vor knapp 2 Jahren einen Burnout, gefolgt von einer (wie es der Arzt nennt) gesicherten depressiven Episode. Sie nimmt seit 1 Jahr täglich Antidepressiva (Amineurin: Amitriptylin). Mir ist bewusst, dass diese Situation ihrer Libido durch das Medikament auch beeinflusst wird und das der Sex im Laufe der Zeit weniger wird. Aber auch die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit? Aber: - ich weiß, dass sie sich ab und an selbst befriedigt Wir reden eben darüber (oder versuchen es zumindest) und sie sagt mir, dass sie eben Lust hätte, wenn ich nicht da bin und das diese wohl wieder vergehen würde, bis ich Abends von der Arbeit nach Hause komme. Kann es sein, dass ihr mit mir irgendetwas fehlt und sie sagt es mir nicht? Ich weiß, dass sie mich liebt. Aber vor meiner Zeit war sie quasi süchtig nach Sex, der aber immer nur mit Männern stattfand. (ca. fast 60 in nichtmal 12 Jahren sexueller Aktivität, wobei sie auch in 3 oder 4 mehrjährigen Beziehungen war) Dieser erfüllte sie zwar in dem Moment, aber eben nicht auf psychischer Ebene und eckelte sie im Nachhinein meist an. Daher heiratete sie mich (eine Frau). Da ihre Libido in Anbetracht der SB ja noch funktionstüchtig ist mache ich mir langsam echt Sorgen. Das Ganze geht so weit, dass ich mich wenn wir uns mal näher kommen nicht wirklich entspannen kann. Muss die ganze Zeit darüber nachdenken, ob ihr was fehlt und was das sein könnte. Wie ihr seht: Ich hab bestimmt trotz den vielen Worten noch wichtige Punkte vergessen und höchstwahrscheinlich ist es auch etwas durcheinander. Ich weiß eben nicht mehr weiter. Hoffe ihr könnt mir ein paar gute Ratschläge geben. Ich liebe sie und bin bereit mich auch einzuschränken, aber gewisse Aufmerksamkeit brauche ich auch. Teilweise habe ich auch Angst, was passieren könnte. Ich meine nicht nur Männer kommen mit Sexentzug nicht klar. Ich als Frau kann es auch nicht (zumindest nicht über Wochen hinweg) und das am Anfang meiner Ehe........ Ich danke euch schon mal recht herzlich, auch für Kritik natürlich.... Ich bin bereit für sie und uns zu arbeiten und über meine Grenzen zu gehen. Liebe Grüßle
 
Wenn ich es recht verstehe ist Sie Bi, du scheinbar nicht, richtig?
Vielleicht hat sie zwischen durch Lust auf Sex mit einem Mann?

An deine Stelle ( rein pro Forma) wurde ich ihr sagen das Sie auch ein Mann haben darf, selbst wenn ihr Verheiratet seit, damit wird's du eventuell bei ihr "Größe" zeigen... du müsste nur deine Besitzanspruch etwas nach hinter legen. ( je Freie ein Mensch ist desto diese Person dankbar ist und auch bleibt, aber auch, damit liebe gibt, via sex).
Natürlich hat nicht nur eine Beziehung seine Lücken, die Auswirkung eine Depressionen auf eine Partnerschaft werden meisten unterschätzt. Macht Sie den eine Therapie? Oder schluckt sie das Zeug ohne Begleitung?
Ich kann mich bis her nicht ganz vorstellen wie Sie lebt in der Zeit wo du Arbeitet?
Wie kann man sich ihr Tag vorstellen? Habe ihr dieses Thipische rollen Verteilung ? Sie zu hause, du Arbeitet? Hat Sie selbst kein Job? Hat Sie selbst ihr Geld wo Sie sich selbst ein Kleid kaufen kann? Oder ist Sie von dir finanziel abhängig? Hat Sie ein Hobby?
 
Hallo Rini, sie sagt immer es kommt nicht auf den Körperbau an, sondern auf die Seele. Daher ja sie ist Bi. Ich interessierte mich schon als Kind mehr für Frauen, war Männern aber trotzdem nie abgeneigt und habe daher auch in diesem Bereich meine Erfahrungen gesammelt. Ich habe sie natürlich schon des öfteren gefragt, ob sie den Sex mit einem Mann vermissen würde. Sei verneinte das immer. Klar das in der Fantasie bei der SB Männer vorkommen (ist bei mir ja auch nicht anders), aber sie betonte explizit, dass der Akt ansicht ihr in keiner Weise fehlt und sie eher froh ist nicht "gezwungen" zu sein mit einem Mann zu schlafen. Ich gab ihr zwar bisher nicht die Freiheit dies zu tun, aber um ehrlich zu sein kann ich das auch nicht. Ich denke, wenn sie dies dann wirklich tun würde.........wäre das für mich nicht zu verarbeiten. Ja in der Hinsicht muss ich gestehen, dass ich diesen "Besitzanspruch" hege. Vielleicht wäre es anders, wenn sie den Sex mit Männern vermissen würde. Aber da wir sehr offen und ehrlich miteinander umgehen hätte sie es mir gesagt, wenn dem so wäre. Die Medikamente begann sie ohne therapeutische Maßnahmen. Ich habe mich natürlich darum gekümmert einen geeigneten Psychologen zu finden, was mir auch jetzt vor 2 Monaten gelang. Wir haben fast 1 Jahr nach einem passenden gesucht, mit dem sie eben reden kann. Der Anfang ist gemacht. Seit Beginn der Depression ist sie arbeitslos, hat aber natürlich trotzdem ihr eigenes Geld. Der Überblick was Ausgaben und Überweisungen angeht ist ihr im Laufe der Zeit abhanden gekommen und überforderte sie total. Daher begann ich mich darum zu bemühen, dass in dem Bereich auch alles läuft. Wir teilen uns sämtliche Ausgaben und es bleibt genug für sie übrig, was sie von der Bank holen und ausgeben könnte. Tut sie aber nicht wirklich. Sie ist sehr sparsam, obwohl wir wirklich nicht darauf angewiesen sind. Samstag Vormittag arbeitet sie, als Verkäuferin, was ihr schon seit Jahren viel Freude bereitet. In der Zeit, wo ich arbeite schreibt sie an ihrem Buch weiter oder auch andere Berichte für verschiedene Leute. Ich habe das immer unterstützt, da das Schreiben ihr eine Art Freiheit bedeutet. Sie ist sehr kreativ, fotografiert gern und bearbeitet diese Bilder auch. Da kann sie ganz leicht Stunden mit verbringen. Sie hat früher auch gemalt. Da hat sie aber schon lange keine lust mehr zu.Sonst erledigt sie sehr zuverlässig den Haushalt, geht auch mal einkaufen und verbringt sehr viel Zeit mit ihrer Familie. Durch den Hund ist sie ja jetzt gezwungen mehr raus zu gehen und sich Bewegung zu verschaffen. Das tut ihr gut. Natürlich kocht sie auch für uns. Die Küche ist eben ihr Bereich, von dem sie sich aber auch nur schwer abbringen lässt. Am liebsten hätte sie nach eigener Aussage diese Verteilung, dass sie einfach nur Hausfrau sein möchte. Ich versuche ihr das zu ermöglichen und setzte daher bei meiner Chefin eine Lohnerhöhung durch und arbeite inzwischen auch etwas länger. Ganz klar packe ich auch im Haushalt mit an. Muss aber gestehen, dass sich das abgesehen von kleineren Dingen eher auf das Wochenende bezieht. Früher haben wir immer Samstags zusammen die Wohnung geputzt. Das tue ich jetzt, wenn sie die Vormittagsstunden arbeitet (zumindest, wenn sie es eben nicht schon unter der Woche erledigt hat). Finanzielle Abhängigkeit besteht nicht, wobei ich bei dem Thema nicht weiß, wie es in ihrem Kopf aussieht. Das werde ich mal ansprechen. Hab ja auch schon überlegt, da sie immer Kinder wollte früher und jetzt nicht mehr. Das könnte auch an der gesamten Situation hängen. Ich mein, mit mir ist das kaum möglich. Sie sagt zwar, sie wolle jetzt keine Kinder mehr, da ihr das zu stessig ist. Aber die Psyche ist nunmal eher unterbewusst. Und was da so im Unbewussten verborgen liegt, weiß ich nicht. Ich hoffe, ich konnte dir (euch) einen besseren Einblick gewähren und danke für die Hilfe.
 
Hi Curtis,
Du, da dein Thema richtig umfangreich ist, (es sind eben viele Themen in einem), empfehle ich dir dein Thema in Partnerschaft und Co reinzustellen, die beide Beiträge die du hier reingeschrieben hast auch dazu... Den es erklärt vieles zu eure Situation, den Hier geht dein Beitrag unter....
Liebe Grüße,
Rini.
 
empfehle ich dir dein Thema in Partnerschaft und Co reinzustellen, die beide Beiträge die du hier reingeschrieben hast auch dazu...

Und vielleicht bei der Gelegenheit einige Absätze einfügen, ich hab nämlich echt Schwierigkeiten solch kompakte Texte zu lesen, ohne ständig in den Zeilen zu verrutschen.
 
Ich finde auch, dass dies eher ein Partnerschaftsproblem ist. Die Lustlosigkeit mag eine Mischung aus Amitryptilin- Nebenwirkung und seelischer Belastung ist, aber ich finde es auch demütigend, dass sie sich selber befriedigt, aber Sie auf dem Trockenen lässt. Ihre ganzen langen Beiträge zeugen von sehr viel Hingabe und Verwöhnung, Vielleicht braucht sie einfach mal eine klare Ansage: " Ich leibe dich, aber ich begehre dich auch, und ich mag nicht mit so wenig Sex leben. Was ist los? Wenn du mir nicht gönnst, was du dir selber gönnst, wenn du nicht verstehst, ass Sex zu einer innigen Beziehung dazugehört: Warum und wie soll ich weiter mit dir leben?" Wenn man zu passiv ist, wird man oft auch zu sehr herumgeschubst.

LG, Dr. Höllering
 
Hallo Curtis

Mach einmal einen Test- wie geht es deiner Frau, wenn sie nicht bei wem ist, der sich um sie sorgt, kümmert, auf sie wartet....

Du musst das wichtig nehmen, was du sehen kannst, nicht, was du aus ihrem Mund hörst.
Deine Frau lacht nicht mit dir, sie weicht dir aus, sie nimmt kein Geld an von dir, sie geht mit deinen Sachen sparsam um, sie will also nicht viel nehmen von dem, was du ihr gibst, sie hat seit dir ein Burn-Out, nimmt seit dir Antidepressiva, benimmt sich nicht glücklich, IST nicht glücklich, also, was denkst du, würde ihr gut tun?

Ich glaub, sie braucht das Gefühl, dass sie mehr ist, als nur deine Frau. Wenn du ihr vielleicht die Möglichkeit gibst, dass sie ein eigenes Atelier hat, wo sie auch übernachten kann, wenn sie will, wenn du sie weniger fragst, sie einige Zeit sich selber überlässt, dich nicht einmischt in ihre Gedanken, Gefühle, dann kann ja sein, dass sie sich wieder so definieren lernt, wie zu Beginn eurer Beziehung- als eigenständiger, normaler, durchaus fähiger Einzelner.
Gerade künstlerisch veranlagte Leute mögen gerne in ihrer Eigenwelt leben, von wo sie ihre Inspirationen holen. Es tut gut, wenn man nicht in Dauerbezug mit wem steckt, sondern eben auch alleine sein darf- auch wenn man verheiratet ist, warum nicht?
 
Ich find, wer zärtlich ist, der sucht Nähe, wer es nicht ist, der sucht Distanz. Also, gib ihr diese Distanz, freundlich, lieb, nicht beleidigt- lass sie frei.
Wenn du dich benimmst, als wärst du nicht ihr Mann, sondern ein Liebender, ( nur so, ohne "Lohnvorstellung", ohne Bedingungen zu stellen, ohne Absicht, sich über sie und ihre Entscheidungen zu legen, ohne ihr Beobachter zu sein, ohne ihr Wachposten zu sein, oder ihr Berater, oder ihr Lehrer, oder ihr Gebender etc.) dann hat sie die Möglichkeit, sich entfalten zu können, wie SIE es will. Da erübrigen sich dann Tabletten. Depressionen sind Druckgefühle unter anderem. Es kann sein, dass sie die "Ehe" als zu schwer empfindet und alles, was mit ihr verbunden ist.

Meine Tochter hat einmal einen Zettel hingelegt bei ihrem Freund, bist du nicht mehr glücklich, stand drauf, dann werde ich gehen. Wortwörtlich: strahlst du mich nicht mehr an, dann bin ich bereit zu gehen. Das ist Liebe.
 
Hallo und erstmal danke für die Antwort...... Ja, das dachte ich in der Richtung eben auch....habe ich vor der ehe ausprobiert und auch jetzt versuche ich es noch.....das Problem hierbei ist, dass sie es ist, die mich voll einbezieht!! Sie will nichts alleine machen und mich am liebsten überall dabei haben.....malen will sie nicht mehr, aber schreiben tut sie noch.....zu der Depression muss auch gesagt werden, dass die schon vor mir bestand.....ich war nur der Mensch, der sie endlich dazu gebracht hat, dass anzunehmen und etwas daran verändern zu wollen.....ich lasse sie sein, wie sie ist und daher hat sie nach eigener Aussage auch nicht das Gefühl: "die Beine breit machen zu müssen, für den Haussegen quasi"....muss sie ja auch nicht, wenn wenigstens ein bissl körperliche Nähe möglich wäre..... Aber so ganz ohne kuscheln, keine küsse und ja, wenn es dann auch keinen sex gibt ist es frustrierend für mich.....klar mache ich es mir regelmäßig selbst, doch das befriedigt nur meinen Körper..... Es ist meine Seele, die zurück bleibt und vereinsamt irgendwie....mir fehlt dieser Ausdruck von liebe, obwohl ich weiß, das sie mich liebt..... Mfg
 
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