Re: Medikamentenübergebrauch
Hallo,
die Empfehlungen für den Vitamin-D-Spiegel im Blut (25-OH-Vitamin D) sind nicht ganz einheitlich. Es scheint aber ein Konsens zu bestehen, daß er nicht unter 30 und nicht über ca. 100 ng/ml liegen sollte. Dr. von Helden empfiehlt 50 bis 90 ng/ml als gesundheitlich optimalen Bereich.
Corticoide sollen die Umwandlung des Vitamin D in seine "aktive Form" (Calcitriol) behindern. Ich nehme an, daß das auch für das Budesonid gilt, das Sie einnehmen. Insofern wäre eine eher "reichliche" Versorgung (Blutwert 60 bis 80 ng/ml) wohl anzustreben.
Die Vit.-D-Therapie nach v. Helden besteht aus einer Anfangs- und einer Erhaltungstherapie. Zunächst wird der Blutspiegel recht schnell in den gewünschten Bereich angehoben. Danach nimmt man regelmäßig eine gewisse Dosis ein, um ein erneutes Absinken zu verhindern. (Der monatliche Verlust liegt bei 10 bis 30 Prozent, im Mittel etwa 20%. Raucher haben im Durchschnitt eine höhere Verlustrate als Nichtraucher).
*Um den Spiegel um 1 ng/ml anzuheben, ist bei einem Körpergewicht von 70 kg die Gabe von ca. 10.000 Einheiten erforderlich.* ( Zitat S. 73 )
Um von 12,3 auf ca. 65 ng/ml zu kommen, benötigen Sie - unter Berücksichtigung Ihres Gewichts von 81 kg - eine rechnerische Anfangsdosis von 610.000 Einheiten Vitamin D3, entsprechend 30 bis 31 Kapseln Dekristol. Sie können also z.B. 10 Tage lang drei Kapseln pro Tag einnehmen, oder 7 Tage lang vier pro Tag und dann noch 2 oder 3 am achten Tag.
Danach sollte der Blutspiegel (25-OH-Vitamin D) erneut kontrolliert werden. Dr. v. Helden empfiehlt, diese Messung erst ca. 4 Wochen nach Einnahme der Anfangsdosis durchzuführen.
Erhaltungsdosis: Um im Bereich von 65 ng/ml zu bleiben, müssten Sie nach der Formel von v. Helden etwa 150.000 I.E. pro Monat einnehmen, wobei ein "Verbrauch" im Körper (Verlustrate) von 20% pro Monat angenommen wird. Sie könnten es meiner Auffassung nach auch erst mal mit etwas weniger versuchen (4 bis 6 Kapseln pro Monat) und nach einigen Monaten eine weitere Laborkontrolle durchführen lassen.
Die Erhaltungsdosis kann im Sommer verringert werden oder evtl. auch entfallen, wenn die Haut möglichst regelmäßig mit UV-B-Licht bestrahlt wird (Sonnenbaden -- natürlich nicht übertreiben, Sonnenbrand muß vermieden werden).
Grüße,
thomas