RE: Mami völlig am Ende
Liebe Silvia,
ihre Idee ist eine Möglichkeit.
Die Polizei hat aber nur dann Grund den Führerschein wegzunehmen, wenn ihr Vater auffällig den Straßenverkehr gefährdet.
Da sind wir bei dem Betrag von Eike Spruth.....überlegen sie, ob nicht nur ihr Vater, ihre Mutter als Beifahrerin, ob andere Menschen gefährdet werden müssen.
Das ist eine Riesenverantwortung !
Dazu auch:
In einem Gutachten des Bundesverkehrsministeriums und des Ministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit wird eindeutig festgestellt, dass Menschen, die unter einer senilen oder präsenilen Hirnkrankheit leiden, nicht fahrtauglich sind. Angehörige und der betreuende Arzt sollten deshalb frühzeitig auf den Kranken einwirken, um mögliche Risiken zu vermeiden.
Bei zunehmenden Einschränkungen in anderen Lebensbereichen kann das Auto fahren als wichtige Aktivität verbleiben, die die eigene Kompetenz und Unabhängigkeit für den Kranken erfahrbar macht. Für Angehörige ist es deshalb nicht leicht, einzuschätzen, ab wann beim Fahren Risiken mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen entstehen. Während "automatisierte" Vorgänge beim Auto fahren, wie Kuppeln, Schalten, Lenken, Bremsen usw. aufgrund der langjährigen Routine zunächst meist nicht beeinträchtigt sind, treten die ersten Probleme häufig bei der räumlichen Orientierung auf, und es fehlt die innere Weitsicht bei der Einschätzung von Verkehrssituationen. Gewohnte Strecken sind deshalb wesentlich risikoärmer als unbekanntere Fahrtstrecken.
Eine freiwillige Prüfung der Fahrtauglichkeit ist bei der Führerscheinstelle des TÜV möglich. Diese Prüfung kann auch z.B. von Angehörigen angeregt und dann amtlich angeordnet werden. Die Kosten (ca. 150 Euro, bzw. bei der angeordneten Prüfung ca. 270 Euro) sind selbst zu tragen.
und siehe auch:
www.alzheimerforum.de/2/5/1/demenzfahrtuechtig.html
Wenn die Lösung über eine Pseudoreparatur nicht umsetzbar ist, dann wäre zu überlegen:
Kann die Mutti das Auto ausser Sichtweite des Vaters abstellen ?
Akzeptiert er, wenn Mutti ihn heute chauffiert.
Kann man den Autoschlüssel von Papas Bund entfernen ?
Die Mama sollte dann ihren Schlüssel gut hüten.
Natürlich findet ihr Vater sich okay. Überlegen sie sich, wenn Ihnen heute jemand sagen würde, sie können dies und das nicht mehr (alleine). Sie würden sich auch sagen, was wollen die denn von mir ? Fehlende Einsichtsfähigkeit ist eines der Symptome dementieller Erkrankungen.
Arztbesuche sollten in der Form vonstatten gehen, das es die Mama ist, die einen Termin hat und einen Begleiter braucht und NATÜRLICH der Arzt bei dieser Gelegenheit
auch den Papa mit untersucht. Was heisst, jeder Arztbesuch will vorbereitet sein und dem Arzt muss avisiert sein, welche besondere Untersuchungslage auf ihn zukommt.
Aber Mut dazu, in der Regel fährt man mit eingeweihten Ärzten sehr gut.
Herzliche Grüsse in diese schlimme Zeit für sie.
Auguste