RE: Malaria-Prophylaxe
Verhaltensempfehlungen
Nahrung: Der Verzehr von ungekochten oder nicht frisch zubereiteten Speisen wie Salate, rohes Gemüse oder offene Früchte sollte vermieden werden gemäß der Devise: "Koche es, überbrühe es, schäle es oder vergiß es!" Gekochte Speisen sollten gut gar sein und unverzüglich gegessen werden. Wichtig ist, daß zubereitete Speisen nicht durch schmutziges Geschirr, Wasser oder Insekten kontaminiert werden.
Wasser: Falls kein sicheres Trinkwasser vorhanden ist, sollten nur industriell abgepackte Getränke, die
mit abgekochtem Wasser zubereitet wurden (Kaffee, Tee) konsumiert werden. Alternativ kommt eine Wasserbehandlung mit Desinfizientien in Frage. Eiswürfel sind besonders gefährlich, weil die Reinheit des verwendeten Wassers immer im Ungewissen bleibt.
Frische Milch muß vor dem Genuß abgekocht werden.
Moskitos: Vorbeugung gegen Mückenstiche ist besonders wichtig in Gebieten mit Malariaübertragung.
Jedoch können auch eine Reihe anderer Krankheiten durch blutsaugende Insekten übertragen
werden. Daher sollte neben der medikamentösen Malariaprophylaxe die Verwendung von
DEET-haltigen Repellents, Aerosolen, Sprays und Moskitonetzen ausdrücklich betont werden.
Dehydrierung: In heißem Klima ist es wichtig, genug Flüssigkeit aufzunehmen. Durst ist vor allem bei älteren
Menschen kein guter Indikator für ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Als Faustregel gilt: Der Urin sollte eine hellgelbe Farbe haben.
Sonne: Zu große Sonneneinstrahlung ist vor allem für Kinder gefährlich. Daher müssen ausreichende
Sonnenschutzmaßnahmen (Hut, Mütze, Sonnenbrille, Sonnencreme) angewandt werden.
Barfußlaufen: Durch direkten Hautkontakt mit sandigen, feuchten oder mit Tierexkrementen kontaminierten
Böden kann eine Infektion mit Sandflöhen oder mit Wurmlarven (Hakenwurm, Strongyloidiasis) begünstigt werden. Außerdem können schon kleine Hautwunden sich in tropischem Klima schnell bakteriell superinfizieren. Daher sollten vor allem Kinder Schuhe oder Sandalen tragen und nicht auf solchen Böden spielen.
Gifttiere: In Gegenden mit Gifttieren (Schlangen, Skorpionen, Spinnen u.a.) sollte man nichts anfassen
und auf nichts treten, was man nicht sieht. Robustes Schuwerk und lange Hosen sind wichtige Präventivmaßnahmen. Die Mitnahme von Antiserum ist nur in wenigen Extremfällen angezeigt.
Sexuelle Kontake: In Anbetracht des hohen Risikos, sich in vielen beliebten Urlaubsgegenden mit HIV und anderen sexuell übertragenen Krankheiten zu infizieren, sollten sexuelle Gelegenheitskontakte möglichst vermieden oder zumindest durch Safer-sex-Praktiken (Kondome) geschützt werden.
Unfälle: Auto- und Motorradunfälle, Gewalt und Aggressionen, Ertrinken, Sportverletzungen, Tierbisse
und Unfälle anderer Art sind unerwünschte, aber dennoch recht häufige Ereignisse während einer Reise. Zu häufig stehen solche Unfälle mit zu hohem Alkoholgenuß in Verbindung. An eine entsprechende Auslandskrankenversicherung sollte vor Abreise gedacht werden.
Höhenprobleme: Flugreisen, hochgelegene Ziele, vor allem aber trekking und Bergsteigen benötigen eine
spezielle und individualisierte Betreuung. Im allgemeinen gilt, auf eine überdurchschnittliche Flüssigkeitszufuhr zu achten und Kaffee und Alkohol zu meiden.
Merkblatt Verhaltensregeln in den Tropen
Beachten Sie, daß Sie meist nach einem mehrstündigen Flug in einer klimatisch andere Region landen werden. Die nachfolgenden Ratschläge sollen Ihnen Ihren Aufenthalt "weg von zuhause" angenehm gestalten helfen.
1 Passen Sie sich dem Lebensrhythmus des Gastlandes an. Eine Siesta in der wärmsten Zeit des Tages wird Sie für abendliche Unternehmungen auffrischen.
.2 Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholgenuß, vor allem wenn Sie Medikamente einnehmen.
3 In wärmeren Gegenden werden Sie einen höheren Flüssigkeitsbedarf haben. Je nach körperlicher
Anstrengung und Außentemperatur kann dies bis zu 4 Liter mehr pro Tag bedeuten. Achten Sie auf die Farbe Ihres Urins, er sollte hellgelb sein.
4 Die meisten Touristen klagen über Darmerkrankungen. Diese können sowohl durch ungewohnte Kost als auch durch eine Infektion bedingt sein. Leichtere Durchfälle (2-3 weiche oder breiige Entleerungen am Tag) ohne Fieber sind in der erste Woche meist durch die Kostumstellung bedingt. Schwere (u.U. blutige) Durchfälle, vor allem mit Fieber und Bauchkrämpfen, sind Zeichen einer
infektiösen Erkrankung. Bei schweren Durchfällen besteht die Gefahr der Austrocknung. Der Flüssigkeits- und Salzverlust muß umgehend ersetzt werden. Nehmen Sie aus Ihrer Reiseapotheke die sogenannten "oralen Rehydratationsmittel" oder, wenn diese nicht vorhanden, ein Glas frisch gepreßten Orangensaft oder Tomatensaft, geben dazu 1 Teelöffel Kochsalz, 10 Teelöffel Zucker und füllen das Ganze mit 1 Liter abgekochtem Wasser oder Mineralwasser auf. Hiervon trinken Sie soviel wie möglich.
Um infektiösen Darmerkrankungen vorzubeugen, beherzigen Sie folgendes: Nicht erlaubt:
Kalte Speisen, Ungeschältes Obst, Eiswürfel in den Getränken, Rohe Salate,
Erlaubt: Tee oder Kaffee, Getränke aus Flaschen oder Dosen, Frisch gepreßte Säfte, Gekochte heiße Speisen
Wenn Sie in ein Gebiet mit Malaria reisen, sollten Sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt eine Malaria-Prophylaxe durchführen. Das beste Mittel gegen Malaria ist die Vermeidung von Mückenstichen. Wenn Sie sich nach der Dämmerung in geschlossenen, klimatischen Räumen
aufhalten, ist das Risiko eines Mückenstiches gering. Tragen Sie möglichst langärmliche, langbeinige Kleidung! Je weniger offene Hautstellen Sie haben, desto weniger Angriffsfläche bieten Sie der Mücke. Ungeschützte Hautstellen reiben Sie mit einem Insektenabwehrmittel ein. Benutzen Sie ein Moskitonetz.
Bei flüchtigen sexuellen Kontakten besteht die Gefahr einer HIV-Infektion (AIDS).
GEBEN SIE AIDS KEINE CHANCE !
Zur Vermeidung einer Tollwutinfektion sollte der Kontakt mit streunenden Hunden und Katzen vermieden werden.