RE: Männer nach dem Akt
Bei der sexuellen Reaktion kommt es zu komplizierten Wechselwirkungen zwischen Gehirn, Nerven und verschiedenen Drüsen (Hormonausschüttung). Normalerweise ist das ein sich aufschaukelnder Prozess. Der Aufbau der Erregung kann aber durch emotionale Barrieren gestört oder ganz blockiert werden.
Ganz grob muss man wissen, welche Rolle das autonome Nervensystem dabei spielt. Das parasympathische System arbeitet, wenn wir entspannt und eher passiv sind (z. B. die Verdauung beim Mittagschläfchen), das sympathische Nervensystem tritt in Aktion, wenn die Flucht- oder Kampfmuskeln gebraucht werden: Adrenalin marsch und los geht’s!
Sexuelle Anregung und Erregung wird vom Parasympathikus gesteuert, d. h. wenn wir entspannt sind und dem Körper erlauben, angenehme, sexuelle Stimulation zu bekommen. Unruhe und Anstrengung wirken hemmend, genauso das sich Beobachten oder der angestrengte Versuch, schnell erregt zu werden. Dann hat nämlich der Kopf die Kontrolle und unterbindet die Steuerung durch den Parasympathikus.
Erst die Muskelkontraktionen beim Orgasmus werden vom Sympathikus gesteuert, d. h. erst kurz vor dem Orgasmus können wir durch körperliche Reaktionen (Atmung, Bewegung, Stimulierung der Klitoris) den orgastischen Reflex fördern – und nicht etwa durch Gedanken oder sonstige Anstrengung des Gehirns.
Die sexuelle Reaktion läuft bei Mann und Frau in 4 Phasen ab: Erregung, Plateauphase, Orgasmus und Rückbildungsphase.
Bei Männern gibt es in der Intensität ihres Erlebens keine gro0en Unterschiede, wohl aber darin, wie lang die einzelnen Phasen dauern.
Frauen unterscheiden sich in der Intensität und der Dauer der einzelnen Phasen.
Ein weiterer Unterschied zum sexuellen Erlebnis des Mannes besteht darin, dass Frauen zu multiplen (mehreren) Orgasmen hintereinander fähig sind, bei ihnen ist der Spannungsverlust nach einem Orgasmus umkehrbar. Ein Mann kann frühestens nach 20 Minuten, oft erst nach Stunden wieder zum Orgasmus erregt werden.