• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Lusttropfen

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julia09

New member
Hallo liebes Onmeda-Team!

Ein Freund von mir an der Uni studiert Medizin und hat mir erzählt sein Professor (für Gynäkologie), also ein Mann, der ja große Ahnung haben sollte, hat den Studenten erklärt, dass im Lusttropfen kein Sperma enthalten ist. Nur, wenn kurz vorher schon ein Samenerguss stattgefunden hat. Wenn man aber stundenlang vorher keinen Orgasmus hatte und auch schon uriniert hat, sind keine Samen im Lusttropfen.
Mich wundert es jedoch, dass auf sämtlichen Teenie-Beratungs-Seiten im Web steht, dass eben doch Sperma im Lusttropfen drin ist. Wer hat denn nun Recht?

Dankeschön, Julia
 
Re: Lusttropfen

Das gesamte Ejakulat hat zwei Quellen -
zum einen aus der Prostata (eine Flüssigkeit ohne Sperma)
zum anderen das Sperma aus den Hoden.
Beides zusammen ergibt das Ejakulat, welches in der Harnröhre zusammen kommt.

Rein theoretisch hat also der Gyn-Professor Recht - im Prostatasekret befinden sich zunächst keine Samenzellen.
Nur die Mischung beider Sekret in der Harnröhre ergeben das komplette Ejakulat, welches die Fortpflanzung auslösen kann.

Da aber der aus der Harnröhre austretende Lusttropfen eine Mischung beider Sekrete darstellen kann, ist es wahrscheinlich, dass dann Samenzellen enthalten sind.

Zumindest sollte man sich nicht in der falschen Sicherheit wähnen, dass der Lusttropfen nur Prostatasekret ohne Samenzellen sei.
 
Re: Lusttropfen

Hallo Julia
der Lusttropfen wird in der Bulbourethraldrüse (oder Cowpersche Drüse) produziert und soll die Harnröhre im Penis sowohl chemisch gegen Harnreste neutralisieren als auch Gleitmittel für den eigentlichen Vaginalverkehr sein. Samenblasensekret (bis zu 60%), Prostatasekret (30 bis 40 %), Lusttropfen (ca. 2 %) und Spermien (nur etwa 0,5 %) bilden das Ejakulat. Erst bei der Ejakulation werden die Spermien aus den Nebenhoden (Reservoir nach der Reifung in den Hoden) durch Muskelkontraktionen mehrerer Organe in die Harnröhre transportiert, dort mit den vorgenannten Sekreten vermischt und als Ejakulat über die Harnröhre ausgeschleudert (wohin auch immer, denn meist wird masturbiert). Da Spermien unter Idealbedingungen sehr lange überlebensfähig sind, ist nie auszuschließen, dass sich ein paar "verstecken" und mit der nächsten Erregung, bei der Lusttropfen austreten "mitgenommen" werden. Diese Überlebenskünstler sind sicherlich so stark wie die wenigen, die eine Befruchtung im Eileiter schaffen können - wo es ja in der Regel dann auch nur einen Sieger gibt, denn der Weg dahin ist sehr beschwerlich! Der Einfachheit halber lässt man in der allgemeinen Aufklärung die hier beschriebene umfangreichere einfach weg. Wenn dadurch ungewollte Schwangerschaften von Teenys oder auch älteren verhindert werden können, dient das sicher einen guten Zweck.
Vorsicht ist also immer besser als "ein Mensch, der das erste Mal verloren hat, bevor er geboren wurde" (Zitat aus dem Lied von Ute Freudenberg)

LG Kommissar
 
Re: Lusttropfen

Die medizinisch hochklassigen (und natürlich richtigen) Angaben der andren möcht ich mi einem ergänzen:

Es ist einerseits klug anzunehmen, dass auch ein Lusttropfen noch ein paar Spermien enthalten kann. Andererseits wünsche ich mir, dass keine Frau mehr die "Pille danach" einnähme (eine wahre Hormonbombe!), weil ein Penis an Ihren Unterleib (mit evtl. noch Wäsche dazwischen) und ohne Erguss gerieben wurde und dann der Lusttropfen evtl. eine Schwangerschaft hätte auslösen können. Das ist wirklich Unfug.

Lg, Dr. Höllering
 
Lusttropfen bei der Frau

Lusttropfen bei der Frau

[quote kommissar]der Lusttropfen wird in der Bulbourethraldrüse (oder Cowpersche Drüse) produziert und soll die Harnröhre im Penis sowohl chemisch gegen Harnreste neutralisieren als auch Gleitmittel für den eigentlichen Vaginalverkehr sein.[/quote]
Hallo Herr Kommissar,

alles völlig klar, nur :
Wenn es beim Mann dafür eine Drüse gibt, wo werden die Lusttropfen denn dann bei der Frau gebildet?

Wir kennen ja alle inzwischen dieses Phänomen, das fälschlicherweise als "weibliche Ejakulation" bezeichnet und gern pornografisch vermarktet wird. Aber sagen Sie jetzt bitte nicht, jaaaa, das ist was gaaaanz anderes.....! Nein, nach meiner Überzeugung ist es bei beiden Geschlechtern ein- und dasselbe, nur gibt es bei der Frau keinen Spermaanteil.

Was mich irritiert, weshalb in diesem Zusammenhang oft von vielen winzigen Drüsen innerhalb der Harnröhre die Rede ist. Wie weitreichend sind denn die Erkenntnisse, daß diese auch beim Mann vorhanden sind, um Lusttropfen oder sagen wir besser einen Luststrahl zu bilden?
g.
 
Re: Lusttropfen

Hallo Golem!
Nach meiner Meinung ist das korrekt --> die Glandula vestibularis major der Frau entspricht den Cowperschen Drüsen von uns Männern und ist ebenfalls paarig angeordnet. Die Frage nach dem männlichen "Strahl" beantworte ich mir damit, dass die Ableitung der Drüsenflüssigkeit fast direkt aus den erbsgroßen Drüsen in die Harnröhre erfolgt (siehe Darstellung bei Wikipedia). Den Cowperschen Drüsen fehlt der starke Muskel, den die Prostata hat. Das produzierte Sekret wird sicherlich im Erregungszustand produziert und sofort kontinuierlich abgegeben, so dass es auch nicht zur Ansammlung einer Mindestmenge kommen kann, da den "Erbsen" einfach das Volumen und damit die Speicherfähigkeit fehlt. Die Funktion des Sekretes wird jedenfalls in allen erkennbaren Punkten erfüllt.
(Frau Dr. Höllering wird sicher sofort widersprechen, wenn meine Antwort unkorrekte Details enthalten sollte)

Grüße vom Kommissar

(Nick hab ich nach Falcos Lied: "Alles klar Herr Kommissar" gewählt)
 
Lusttstrahl der Frau

Lusttstrahl der Frau

Hallo Herr Kommissar,

na, wenn wir uns da mal nicht mißverstehen!

Wenn ich es recht verstanden habe, dann sind die erwähnten "Glandula vestibularis major", auch als Bartholinische Drüsen bezeichnet, für die Bildung des Scheidensekrets zuständig, der jedoch nicht aus der Harnröhre austritt.

Ich bezog mich auf die sogenannten "Skene-Drüsen", die in einer Vielzahl innerhalb der Harnröhre angeordnet sind und welche die Flüssigket bilden, die unter bestimmten Umständen als Strahl aus der weiblichen Harnröhre austritt und leicht mit Urin verwechselt wird.

Mich interessiert ganz einfach nur, ob diese Skene-Drüsen in gleicher Weise auch in der männlichen Harnröhre zu finden sind und für den gleichen Effekt sorgen, der im Internet nur als "weibliche Ejakultion" kolportiert wird.

golem
 
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