Hallo Frau Dr. Liekfeld.
alles Gute für das Neue Jahr!
Leider ist meine Frage vom 04.12.15 "abgerutscht". Hiermit hebe ich sie noch mal empor, denn ich bin neugierig, was Sie meiner Argumentation entgegen zu setzen haben.
hallo Frau Dr. Liekfeld
Allerdings ist eine kurzfristige oder gelegentliche Gabe von Konservierungsmittel-haltigen Augentropfen (z.B. zum Erweitern der Pupille für eine Untersuchung) unbedenklich.
Vielen Dank für die Reaktion; überzeugt bin ich allerdings nicht.
Was macht Sie da so sicher?
Benzalkoniumchlorid (BAC) wirkt indem es die Zellmembranen von Zellen zerstört und so zum Zelltod führt. Doch ein Konservierungsstof kann nicht unterscheiden zwischen Zellmembranen von "guten" und "bosen" Zellen. So werden - mit
jedem Tropfen - neben Zellmembranen von Keimen auch gesunde Augenzellen zugrunde gerichtet. Anders herum: wenn BAC keine
gesunden Zellen töten würde, würde es auch nicht gegen
krankmachende Keime wirken. Die Konservierung hätte in dem Fall keinen Sinn und keine Wirkung.
Meistens geht es auch nicht um einige Tropfen, im Laufe eines Menschenleben kommt da eine ganze Menge zusammen:
Untersuchungen,
Bindehautentzündung, hier eine kleine OP, da noch eine. Während der OP kommt noch mal die Desinfektion des OP-Gebiets, als postoperative Nachbehandlung häufig zwei verschiedene Augentropfen hinzu.
Es ist eine schleichende Zerstörung, sie beginnt bereits bei vielen Patienten im Kindesalter. AUSBLENDEN
hallo edenwilli,
auch Dir ein gutes Neues Jahr!
ich bin, entgegen der Meinung von Dr. Liekfeld, skeptisch, ob sich in deinem Fall etwas machen lässt. Wurdest du auf "0" für die Ferne korrigiert? Welcher Wert hat das andere Auge? Bei unterschiedlichen Werten hättest du in der Brille auch ganz unterschiedliche Dioptrie-Werte. Stimmt's?
Das verursacht Makropsie/Pelopsie sowie Mikropsie/Teleopsie. Was sich kompliziert anhört ist einfach zu erklären: Bei Schielerkrankungen kommt es nicht zur Fusion, weil die Bilder beider Augen sich in horizontaler und/oder vertikaler Ebene nicht zusammenfügen. Wenn man verschiedene Dpt-Werte in der Brille hat, findet etwas Ähnliches statt: der Betroffene sieht - bedingt durch die Brillenkorrektur - Objekte in unterschiedlicher
Ebene, d. h. Objekte erscheinen einäugig betrachtet - unterschiedlich weit entfernt. Das Objekt, welches sich
scheinbar näher am Betrachter befindet, erscheint demnach größer, das Objekt, das
scheinbar weiter entfernt ist, erscheint kleiner. Ein Plusbrillenglas fürt zu Vergrößerung (Makropsie), ein Minusbrillenglas zu einer Verkleinerung (Mikropsie). Das ist auf den Hornhautscheitelabstand (Abstand zwischen Brillenglas und Hornhaut) zurückzuführen.
Das Gehirn schafft vieles, aber damit ist es überfordert. Wenn das Objekt sich nähert, z. B. ein Auto, dann findet
in der Nähe eine Fusion statt. Immobile Objekte, die sich
nicht auf einem zu bewegen, haben beim beidäugigen Sehen Geisterbilder/Schattenbilder in
der Ferne. Deshalb Lichthöfe, -strahlen, ect. (das ganze Programm der bekannten entoptischen Phänomene!). Alles scheint unscharf, das visuelle Bild flackert unentwegt. Die Augen versuchen permanent eine Fusion der Bilder zu erreichen, was zu Augentränen und Krämpfe führt. Da Körper, Kopf und Augen ständig in Bewegung sind und die betrachte Welt sich ebenfalls ständig bewegt, ist das Gehirn permanent beschäftigt eine "Ebenenfusion" zu erreichen. Übelkeit und Schwindel sind die Folgen
http://flexikon.doccheck.com/de/Metamorphopsie
Für einen Nichtbetroffenen - und dazu gehören auch nichtbetroffene Augenärzte - ist das alles schwer vorstellbar. Das soll kein Vorwurf sein, sondern ist nur eine Feststellung. Der Arzt hat die Theorie, der Patient die Praxis
Falls das bei dir der Fall sein sollte, gäbe es allerdings eine Option mit Kombination Minuskontaktlinse/Plusbrillenglas, oder umgekeht, je nachdem ob du kurz- bzw. weitsichtig bist auf dem nichtoperierten Auge
Negative Dysphotopsien sind in der Augenheilkunde durchaus bekannt.
http://www.augenspiegel.com/zeitschrift.php/auge/blog/negative-dysphotopsie-nach-kataraktoperation/
Ferner könnte sich der Glaskörper auch von der Netzhaut abgelöst haben, was bei Katarakt-OP nicht selten vorkommt. Über diesen "Kollateralschaden" wird i. d. R. vor einer OP nicht aufgeklärt.
Vier Wochen Kortison ins Auge, gehört, wenn ich richtig informiert bin, nicht zum Standard. Das deutet auf Prophylaxe von Makulaödemen hin, die, wegen der erhöhten Traktion des Glaskörpers auf die Netzhaut entstehen "können" - nicht "müssen". Die erhöhte Glaskörpertraktion ist allerdings Kat-OP-bedingt nicht vermeidbar!
Alles Gute