Re: Lesefähigkeit verschwunden
Hallo Trost,
da ja, wie Sie schreiben, auch vor zwei Jahren beginnende Alzheimer-Erkrankung festgestellt wurde, wäre zu überlegen, ob Sie nicht versuchen könnten, Ihren Mann davon zu überzeugen, die Möglichkeit von therapeutischen Hilfen zu nutzen. Auch wenn das vielleicht nicht mehr direkt so viel Einfluss auf die Lesefähigkeit hat, so kann es aber insgesamt noch Fähigkeiten erhalten und auch zum Teil wieder erwecken. Physio-, Ergo- und Logotherapie kann nicht hoch genug bewertet werden, besonders, wenn man gute Therapeuten finden. Es kommt allen auch im Verlauf der weiteren Entwicklung der Krankheit zu Gute. Außerdem ist der Kontakt zu den Therapeuten wiederum eine zusätzliche Chance, soziale Kontakte zu pflegen. Demenzerkrankte (und Angehörige) ziehen sich oft immer mehr zurück.
Wenn er eine Alzheimer-Demenz hat, wird er sicher nicht mehr so die Motivation, Kraft und Einsicht haben, etwas für sich zu tun, so dass wohl andere die Initiative ergreifen müssten. Vielleicht finden Sie einen Arzt (Neurologen), der gut argumentieren kann und zum Beispiel eine Behandlung des Leseverlustes als dringlich darstellt, mit dem Hintergedanken, damit auch die Folgen der Demenz zu lindern.
Übrigens, bei Einnahme von Antidementiva sollte man, auch bei guter Verträglichkeit, immer den Gesamtgesundheitszustand engmaschig kontrollieren, denn völlig nebenwirkungsfrei sind die ja nicht.
LG und viel Kraft,
Eva Franziska