RE: Leberkrebs - wie lange noch?
hallo walter,
ich kann die Ansicht des Prof. Wust nicht teilen!!!!. Ich bin 24 Jahre alt und vor gut eineinhalb Jahren ebenfalls an einem fibrolammelären leberzellkarzinom von 10x12 cm erkrankt. Die schlauen Ärzte haben mir anhand ihrer Wagen Prognosen keine 2 Monate mehr gegeben und haben mich eigentlich schon abgeschrieben (was jedem "frischen" Krebspatienten sehr viel Mut macht). Gott sei Dank habe ich dann aber einen Professor ausfindig gemacht (zufällig auch noch in meiner näheren Umgebung) der alles daran gesetzt hat, mir zu helfen. er hatte Anfangs auch eine Transplantation in erwägung gezogen, die aber dann leider aufgrund eines Befalls der Lymphknoten an der Bauchspeicheldrüse nicht durchgeführt werden konnte. Trotzdem hat er dann noch versucht, den Tumor zu entfernen, was aber wegen der schlechten Lage des Tumors (er umschliesst die Vena Hepatica) nicht gemacht werden konnte. Die Ärzte haben sich dann für eine Chemo entschlossen, welche den Rückgang des Tumors um fast 40 % bewirkte, was keiner der Doktoren so richtig begreifen konnte. Ich glaube, man kann nicht pauschal sagen, dass jemand aufgrund einer Diagnose und einigen wenigen (!!!) Erfahrungswerten aufgegeben werden bzw totgesagt werden, sollte so wie es unser lieber Herr Prof. Wust allzuoft macht, und den Menschen damit das letzte Bißchen Überlebenswillen nimmt. generell kann Dir kein Arzt schwarz auf weiß geben, wann jemand anhand einer Diagnose stirbt oder auch nicht. vor allem, wenn er den Patienten noch nicht einmal selbst gesehen, geschweige denn untersucht hat. es kommt immer auf die Einstellung und den Überlebenswillen des einzelnen an; klar ist die Diagnose Lebertumor eine niederschmetternde Nachricht, aber noch lange kein Todesurteil. Du kannst mir gerne eine E-Mail schreiben, dann kann ich Dir meine Erfahrungen genauer schildern und Dir/Euch auch die Adresse meines Arztes geben, einer der wenigen, der nicht gleich anhand von 5 Sätzen ein Urteil abgibt.
@ Prof. Wust:
Lieber Herr Doktor (wobei ich da manchmal meine Zweifel habe) ich möchte Sie innigst darum bitten, Hilfesuchenden Menschen in dieser Lage nicht gleich die Faust ins Gesicht zu schlagen mit Ihren paar Einzelfällen die zu dieser Diagnose bestehen (bei einem fibrolammelären HCC sind es meines wissens nicht mal 20 Fälle in Europa), sondern erstmal das ganze objektiv zu betrachten und den Menschen ein wenig Mut zu machen, anstatt gleich von vornherein zu sagen, dass sie sich schonmal auf das Sterben einstellen sollen, damit helfen Sie den Menschen viel mehr. Durch Ihre Vorschnellen Diagnosen erreichen Sie nur, dass die Leute ihr letztes bißchen hoffnung aufgeben. Bitte entschuldigen Sie meine direkte und etwas harte ausdrucksweise, aber bei solch lapidaren Aussagen platzt mir der Kragen, und ich weiss wovon ich rede, denn ich lebe schliesslich schon über ein jahr länger als mir die besten Mediziner vorausgesagt haben.
hochachtungsvoll,
Thomas Trinkl