• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

Lebensfreude fehlt ... (gerne an alle)

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Moin Katha,

es ist wie gesagt eine Übungssache.
Die aktuell noch vorherrschenden negativen Denkmuster hast Du über viele Jahre und vielleicht sogar 1-2 Jahrzehnte hinweg vorgelebt bekommen, abgeguckt, entwickelt und "perfektioniert". Neuronal gesehen haben sich diese Synapsen in Deinem Gehirn stärker ausgeprägt, sind quasi zu vielspurigen Autobahnen geworden, die die Elektronen rasend schnell und "im Schlaf" auswendig nehmen können.

Aber wie schon geschildert, geht es, Synapsen umzuprogrammieren - die negativen "Autobahnen" verkümmern zu lassen und stattdessen neue, positivere Verbindungen herzustellen. Es ist allerdings eben Trainingssache, genauso, wie im realen Leben eine Autobahn ja auch nicht über Nacht gebaut wird. Und genauso, wie man als Autofahrer dazu tendiert, jeden Morgen die gleiche Strecke ins Büro zu nehmen und sich erstmal an Umleitungen und alternative Stauumfahrungen gewöhnen muß, so ist das eben auch mit den Gedanken.

Wenn Du geduldig mit Dir umgehst, lernst, die Erwartungen nicht zu hoch zu stecken (spreche ich aus Erfahrung; mußte ich am Anfang auch erstmal lernen), dann wird es mit der Zeit sicher klappen, 100%, versprochen.

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich auch über diverse Literatur ein bißchen mit den Themen Achtsamkeit, positivem Denken und Affirmation zu beschäftigen. Mir hat es sehr geholfen, ein und dasselbe immer wieder von verschiedenen Leuten aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln zu lesen, weil es mir zu verstehen gegeben hat, daß es sehr sehr vielen Menschen so geht und es eigentlich immer einen Ausweg gibt. Im Prinzip ist ja auch das Lesen unterschiedlicher Bücher und Texte zu den Themen nichts anderes als ein unterstützender Weg des Lernens, daß es funktioniert und daß man Vertrauen dahinein entwickeln kann.

Falls Du da Anregungen brauchst, sag Bescheid - ich hab mittlerweile bestimmt ein Dutzend guter Empfehlungen an der Hand ;)

Ansonsten guck auch mal hier rein:

http://www.depressiv-leben.de/ich-hasse-mein-leben/

Mir machen seine Ausführungen Mut und zeigen mir auch immer wieder, daß es geht :)


Ich wünsche Dir einen schönen Tag - wirst sehen: Es wird/ist ein schöner Tag! :)
 
@Tired: Danke dir für deine lieben Worte! DAs baut wirklich auf!! Danke!!!

@alex: vielen dank für den Link, da werde ich mal vorbeischauen! lesen beruhigt mich ja soweiso und wenn ich dann auch noch ein Buch zu deisem Thema in den Händen halte, dann kann doch gar nichts mehr schief!! Ja, wohl wahr, die Geduld ist nicht so meine Stärke!! :( Aber heute ging es mir schon wieder sehr viel besser! Das einzige,was noch da ist, ist dieser gemeine Schwindel, der schlimmer wird, je mehr ich daran denke!!!

Dr. Riecke: Können Sie mir einen Tipp geben, was ich gegen diesen Psyogenen Schwindel machen kann?
 
"was ich gegen diesen Psyogenen Schwindel machen kann?"

Wo stammt die diagnostische Einordnung in psychogenen Schwindel her?

Ist denn schon mal eine HNO-Diagnostik erfolgt? Oder eine neurologische?
 
Zu Lebensfreude zurück gewinnen, fällt mir noch was ein.
Ich denke durch Achtsamkeit, schrieb Alex ja auch schon, den Dingen gegenüber die du machst, kann schon viel bewirkt werden.
Du könntest z.B. jeden Abend zehn Dinge überlegen die dir Freude gemacht haben, oder zumindest angenehm waren,die können auch ganz lapidar sein.

Lege mehr Fokus auf das was du tust, mach es dir bewusster.
Wenn du Pause machst und einen Kaffee trinkst, dann mach das ganz bewusst. Wenn du einen Spaziergang machst dann versuche alles wahrzunehmen, den Geruch, die Farben usw.
Schaffe dir besondere Momente, indem du sie durch deine Aufmerksamkeit zu etwas besonderen machst und rufe sie dir abends noch einmal ins Gedächtnis um sie zu verfestigen.
 
@Dr. Riecke: HNO und Hausarzt-Diagnostik erfolgte! Ohne Befund! Der Schwindel tritt immer dann auf, wenn ich eine solche Phase erlebe, wenn ich zu sehr in mich und meinen Körper hinhöre. Wenn ich dann aufhöre, soviel Fokus auf den Schwindel zu legen, habe ich diesen auch seltsamerweise nicht!

@Tired: Danke dir!! Das ist ein guter Tipp, ich werde es am Ende des Tages versuchen!

Mit geht es schon ein wenig besser! Meine Mama sagte vor zwei Tagen zu mir, ich darf nicht soviel grübeln. Klingt einfach, aber recht hat sie. Ich lenke mich seit zwei Tagen wirklich konsequent ab und schaffe es sogar, immer wieder zu lächlen und auch kein Schwindelgefühl zu haben!! Ich hoffe, es geht weiter bergauf! ;)
 
Hallo Katha,

meinen Tageskalenderspruch von gestern finde ich ganz schön und passend zu unserem "Kampf" gegen negative Gedanken:

"Gute Gedanken sind Engel, die man aussendet, um das Erwünschte herbeizuführen."
(Zenta Maurina)

In diesem Sinne: Laß uns Engel denken ;)
 
Ach der ist aber wirklch schön!! Jetzt habe ich etwas, woran ich denken kann, wenn es mir wieder so schlecht geht! ;)

Du merkst, es geht mir schon merklich besser. Seit drei Tagen keine neg. Gedanken mehr. Ein wenig Schwindel im Kopf, aber sonst nichts, und gegen den komme ich auch noch an! DAs weiß ich, ist ja nicht das erste Mal.

Jetzt merke ich aber, wie angespannt ich war!! Mir tut der ganze Nacken weh und der Kopf! :( Aber gut, dammit kann ich umgehen!! Denn nichts war schlimmer, wie diese schlechten Gedanken ...
 
Laß Dir mal ne Massage verpassen. Am besten in einem Thai-Massagestudio, wenn es so eins bei Dir in der Nähe gibt.
Das hilft wunderbar beim Entspannen - sowohl körperlich als auch gedanklich.
 
Hallo Alex, danke dir für den Tipp! Nur leider gibt es bei sowas hier nicht. Ich habe einen guten Freund, der ist Pysiotherapeut und macht auch Osteopahtie ... Aber dann hab ich wieder so ne Pahse und alles wieder verspannt! ;) Aber das wird schon wieder werden!
 
Naja, klar, wenn man häufiger solche Phasen hat, können regelmäßige Massagetermine schnell ins Geld gehen ;)

Aber es ginge ja im Zweifelsfall auch nur darum, mal wieder zu erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man entspannt ist, und daß das geht.

Ne Alternative wäre evtl. noch ein Solarium. Hab ich in 2013 und 2014 während meiner akuten Phasen in den dunklen Monaten 1x im Monat gemacht. Die Wärme entspannt auch ganz ungemein, gerade, wenn's eben drumherum kalt und usselig ist.

Zuguterletzt mache ich immer wieder die Erfahrung, daß ich mir meine Verspannungen in 70-80% der Fälle auch "wegsuggestieren" und "wegaffirmieren" kann. Klappt fast ausschließlich und am besten, wenn ich mich gemütlich ins Bett lege. Hatte das am Samstag Abend nach dem Kino auch wieder ganz übel - Schultern und Nacken verspannt, Kopfdrücken. Ins Bett gelegt, mich trotz der Verspannnungen ganz zufrieden in meine Decke gekuschelt, mir mit möglichst viel Überzeugungskraft gesagt, daß ich mich wunderbar entspannen und einschlafen werde, noch ein Hör"buch" mit Affirmationen via Kopfhörer ins Ohr geklemmt - und als ich zwei Stunden später mal auf Toilette mußte, waren die Verspannungen wie weggeblasen.

Ich finde es wirklich immer wieder erstaunlich, welche Macht und Kraft unsere Psyche hat. Leider erfahren wir es zumeist erst in negativer Hinsicht. Aber ich freue mich regelmäßig darüber, wenn ich mal wieder feststelle, daß es auch in der positiven Richtung klappt :)
 
Ja, es ist wirklich verrückt, was die Psyche mit uns macht!

Solarium ist leider auch nichts für mich, auf grund von Nerodermitis meide ich das lieber! ;) Ich sag ja, manchmal fühle ich mich wie eine wandelnde Baustelle!!! :) Aber so ist das eben!
Wenn ich verspannt bin, hiflt mir auch oft ein Spaziergang an der frischen Luft mit meiner Tochter. Da geht es mir am besten, habe ich gerade auch wieder gemacht! Gut, der Kopfschmerz ist nicht weg, aber gestern zb. war er komplett verschwunden! Ich darf einfach nicht die ganze Zeit daran denken! ;) Es wird schon wieder besser werden!

Aber du hast recht, was du mit dem Hinlegen gesagt hast, wenn es manchmal gar nicht mehr geht, leg ich mich auch ins Bett und versuche mir selbst zu sagen, dass ich jetzt wunderbar entspannen kann. Und siehe da: Es geht gleich viel besser! ;)

Ich darf wohl einfach nicht so viel in mich hineinhören. Denn jedes kleine Zwicen nehme ich gleich als ganz sclimme Sache! ...
Aber es wird schon wieder und schießlich steht ja auch Weihnachten vor der Tür und die Kinder freuen sich doch so darauf!

Wie alt ist denn eigentlich dein Sohn, wenn ich fragen darf, alex?
 
Hi Katha,

6 ist er, 6-einhalb, um genau zu sein.
Er hat sich auch riesig auf Weihnachten gefreut, und als er dann die Geschenke bekommen hat, die er sich gewünscht hatte, war die Freude nochmal so groß :)

An Sylvester war er dann auch stolz wie Bolle, als er - in meinem direkten Beisein natürlich nur - drei von den Raketen anzünden durfte! Waren natürlich die schönsten und tollsten und diejenigen, die am höchsten geflogen sind ;) :)

Ist ein sehr schönes Alter. Eigentlich schon, seit er vier ist und man ihn nach und nach in Tätigkeiten und Hobbies immer mehr miteinbeziehen kann und auch seine (meistens ;)) begeisterten Reaktionen mitbekommt. Gestern war ich mit ihm mit dem Fahrrad geocachen - Zuhause hat er erst noch nicht gezogen, wollte zunächst partout nicht mit. Als ich mir dann die Schuhe angezogen habe, hat er es sich anders überlegt - und unterwegs haben wir dann auf unseren Fahrrädern Star Wars gespielt, sind in X-Wings geflogen und auf Speedbikes herumgerast, haben auf dem Gepäckträger seines Fahrrads eine Antenne (Holzstöckchen) befestigt, und er hat einen Blaster gefunden, damit wir uns besser verteidigen konnten. Um ein Haar hätte mich auf dem Rückweg auch noch ne Ionenkanone erwischt, weil ich nicht rechtzeitig ausgewichen bin... ;)

Wünschte nur, ich hätte es noch etwas mehr genießen und mitmachen können wie sonst - bin seit 2-3 Tagen nicht so ganz gut drauf... aber ok... wahrscheinlich hoffentlich nur der Neujahrsblues :)


Wie alt ist Deine Tochter?
 
Na da hattet ihr ja wirklich viel Spaß! Wie schön und gemeinsame Unternehmungen sind doch wikrlich immer die schönsten und besten!

Meine Tochter ist 11 Monate alt und mein Sohn ist im Oktober 3 geworden. Also da hbe ich wirklich alle Hände voll zu tun! Der Große geht oft mit seinem Papa mit ... und die Kleine ist dann natürlich mehr bei mir! ;) Sooo einbeziehen kann man sie ja nun auch noch nicht. Sie steht ja jetzt auch erst im Gitter! :) Aber das wird schon!

Ach je, a bist du nicht allein, mir geht es in den letzten Tagen auch nicht so gut. Immer noch Kopfschmerzen und ich amch mich schon wieder verrückt. Aber naja, das kennen wir ja ! :(
 
Sehr geehrter herr Dr. Riecke,

vielleicht haben Sie einen Tipp für mich!
Seit Jahren hatte ich ja immer wieder Angst vor Erkrankungen ... Jetzt ist bei mir der Punkt erreicht, wo ich das einfach nicht mehr will. Ich will nicht mehr ständig in Angst leben!! Es soll besser werden.
Und nun trage ich wieder seit Tagen diesen Gedanken im Kopf herum, wie kurz das Leben ist ... vielleicht auch die Angst vor dem Alt werden, ich kann es nicht beschrieben ... Und es führt wieder zu Kopfdruck, Schwindelgefühl, Benommenheit! :( Wenn ich mich ablenke, zb. mit Putzen, geht es mir sogar besser und ich freue mich an dem, was ich tue. Aber der Gedanke und das Gefühl schleicht sich immer wieder an ...

Können Sie mr einen Tipp geben, wie ich aus diesem Teufelskreis herauskomme? Meine Lebensfreude leidet schon wieder immens ... :(
 
Hi Katha,

ich denke, grundsätzlich (nur) durch mentales Gegenhalten. Geduldig und permanent und immer wieder.

Ich mache seit ein paar Wochen ähnliches durch, wobei sich meine Negativ-Gedanken primär um Anerkennungs- und Akzeptanzmangel und -ängste drehen.

Das Problem dabei ist: Auch, wenn es zwar einerseits Störungen im Neurotransmitter-Stoffwechsel sind bzw. sein können, so sind es auf der anderen Seite eben doch auch "nur" Gedanken.
Das "nur" heißt nun einerseits, daß es leider kein Medikament geben wird, daß uns dauerhaft positivere Gedanken mal eben so bescheren wird.
Gleichzeitig heißt das "nur" aber auch, daß wir diese Gedanken durch positive Gegengedanken selbst entschärfen können.

In meinem Fall ist es eben aktuell so, daß ich mal wieder eine Phase durchmache, in der meine negative Stimme mir immer wieder durch den Kopf spukt, ich könnte nichts bzw. nicht genug, ich sei nicht anerkannt, mich würde niemand wirklich mögen etc. So in dem Tenor. Rein rational weiß ich zwar, daß das so nicht stimmt. Aber die negative Stimme in mir ist eben leider gerade etwas lauter und überhört dieses Argument gern. Was dann gern auch kleinere Angstschübe zur Folge hat *seufz*. Das rührt wahrscheinlich daher, daß mein Selbstbewußtsein komplett im Eimer ist und irgendetwas tief in mir drin genau dieser negativen Überzeugung ist.
Und auch diese negative Überzeugung wird nun leider nicht durch irgendeine Zaubermaßnahme verschwinden. Schön wär's... ;)

Das einzige, was da hilft, ist innezuhalten, in mich zu gehen und ganz verständnisvoll zu mir selbst zu sprechen, daß alles ok ist. Daß ich eine Frau, ein Kind, eine Familie und Freunde habe, die mich lieben, mögen, und zu mir halten. Daß ich im Leben bereits sehr viel erreicht habe - Abitur, Studium, Berufseinstieg etc., auf das ich stolz sein kann. Daß ich viele Hobbies und Fähigkeiten habe, die mich interessieren und mir Spaß machen.
Dummerweise ist meine negative Stimme in den letzten Tagen gerade wirklich sehr laut... Was vielleicht daran liegt, daß mein inneres Kind da aus mir heraus spricht, das einige der Verletzungen, die ich in der Kindheit und Jugend durchgemacht habe, offenbar noch nicht verarbeitet hat. Und Kinder (auch innere) können nunmal recht laut und trotzig sein ;)

Also wiederhole ich die ganzen Argumente nochmal - im Kopf gedanklich, oder, wenn ich allein im Auto, Zuhause oder irgendwo unterwegs bin, auch mal murmelnd oder laut vor mich hinsprechend. Ich bemühe mich dabei um einen mir selbst gegenüber liebevollen und verständnisvollen Tonfall, achte darauf, mich wegen meiner Ängste nicht auch noch zusätzlich zurechtzuweisen oder fertigzumachen. Ich behandle mich selbst gedanklich so, wie ich ein (kleines) Kind behandeln würde, bspw. meinen Sohn.

Natürlich kommen wieder Widerworte - die innere negative Stimme gibt so schnell nicht klein bei.

Geduldig gehe ich die ganzen Argumente wieder durch.
Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal.
Immer wieder, solange, bis die negative Stimme langsam leiser wird und mir zumindest für den Augenblick ein bißchen glaubt. Ab dem Moment geht es dann gut und immer besser.
Bis meine Bemühungen entweder einschlafen oder irgendein äußerer Umstand meine innere Stimme wieder weckt...

Das ist manchmal echt ein "Kampf"... *seufz* Und immer wieder habe ich auch meine Zweifel, daß das jemals besser wird und ich wenigstens soviel Selbstbewußtsein, Selbstliebe und Selbst-Anerkennung erlange, daß zumindest die störenden Symptome der Ängste verschwinden.

Nachgeben und aufgeben ist allerdings keine Alternative - wenn ich nicht immer und immer wieder argumentativ gegenhalte, wird sich auf Dauer nichts ändern.
Weiterhin haben schon sehr viele Menschen vor mir diesen Weg genommen und es halbwegs oder sogar komplett hinbekommen - da werde ich es auch schaffen.

Es dauert nur eben leider.
Geduld, Ausdauer, Zuversicht und Hoffnung sind da die Schlüssel.


Ich denke, in ähnlicher Art und Weise könntest Du es auch angehen:
Je nachdem, wie weit die ein oder andere ärztliche Untersuchung schon zurückliegt, lasse sie ggfs. zur Absicherung noch einmal auffrischen. Aber dann nimm Dir auch das negative Untersuchungsergebnis und überzeuge Dich selbst gedanklich, mental und verbal immer und immer und immer wieder davon, daß die Werte und Befund ok sind und Du absolut kerngesund bist. Und wieder und wieder. Und nochmal. Insb. natürlich dann, wenn die Bedenken, Sorgen und Ängste wieder angekrochen kommen. Hol Dir die Befundergebnisse heraus und vergewissere Dich mit Deinen eigenen Augen, daß alles ok ist. Sage Dir, daß Du Deinem Arzt vertrauen kannst und er Auffälligkeiten in den Ergebnissen bemerkt hätte.
Du kommst in der Sache nur weiter, wenn Du daran arbeitest, Dich mit der Zeit selbst davon zu überzeugen, daß mit Dir alles ok ist.

Weiterhin könntest Du, soweit nicht schon gesehen, mal gucken, was Du an Deiner Ernährung verbessern kannst. Hier geht's jetzt nicht um so Extreme wie Vegetarisch, Vegan oder ähnliches, sondern einfach nur darum, evtl. Süßigkeiten ein bißchen zu reduzieren, weniger Kaffee zu trinken, jeden Tag ein Stück Obst, und solche Sachen. Einfach Kleinigkeiten, die mit dazu beitragen Dich davon zu überzeugen, daß Du einen gesunden Lebensstil pflegst. Wenn Du einen Apfel oder eine Banane ißt, sage Dir dabei, wie wertvoll und wichtig und gesund die Vitamine und Mineralstoffe sind und daß sie Dir und Deinem Körper helfen, fit und gesund zu bleiben.


Ängste sind ein psychisches, mentales Thema. Vollkommen überzogene Befürchtungen ohne Realitätsbezug.
Enttarne sie als das, mache Dir diese Erkenntnis mal so richtig bewußt. Und dann entkräfte sie - behutsam, liebe- und verständnisvoll! Kritisiere Dich nicht, mach Dich nicht fertig, stauch Dich deswegen nicht zusammen!! Nimm Dich selbst gedanklich in den Arm, tröste Dich und erkläre Dir selbst in aller Ruhe und Liebe, warum Du eigentlich gar keine Angst zu haben brauchst :) Genau so, wie Du es auch mit Deinen Kindern machst, wenn sie Angst haben oder nachts aus einem Alptraum aufwachen.


Du schaffst das, die Phase geht vorüber. Versprochen! Bleib ruhig :)

LG,
Alex
 
Hallo Katha,
das es dir beim Putzen besser geht zeigt ja das es Maßnahmen gibt die dir helfen.

Wichtig wäre regelmäßig Sport zu treiben, wenn schon das Putzen die Hormone zum strahlen bringt, dann wirkt regelmäßiger Sport wahre Wunder, also versuche da dran zu bleiben.

Hast du denn Hobbys?
Malen, schreiben, lange Spaziergänge, einfach in ein Café setzen, Yoga; Thai-Chi (da werden regelmäßig Kurse angeboten)..........
Such dir Beschäftigungen die dir etwas geben, die du gerne machst, ich bin mir sicher du bist ein Typ Mensch der über sinnvolle, meditative und auch sportliche Beschäftigungen zur Ruhe kommen kann und das du die Fröhlichkeit zurück eroberst.
 
Danke für eure Ausführungen, die wiedereinaml wirklich hilfreich sind.

Ja, diese innere böse Stimme schreit mich wirklich manchmal an. Und dann bringe ich sie zum verstummen, bis sie wieder schreit!! Ein langer Prozess, aber ich bin guter Hoffnung, dass es wieder besser wird.

Ja Hobbys habe ich durchaus. Ich fang jetzt wieder an mit dem lesen und Freitaig steht ein lange erwartetes Konzert an, das sicherlich Ablenkung bringt!! Also wenn das nicht hilft, dann weiß ich auch nicht mehr weiter! ;)
 
Moin Katha,

Ja, diese innere böse Stimme schreit mich wirklich manchmal an. Und dann bringe ich sie zum verstummen, bis sie wieder schreit!!
Auf den ersten Blick liest sich das recht energisch - die innere böse Stimme zum Verstummen zu bringen.

Es könnte hilfreich sein und Dir den Druck etwas nehmen, wenn Du es vielleicht nicht ganz so radikal formulierst:
Erstens solltest Du sie nicht als "böse" Stimme sehen: Sie will dir nichts Böses!
Diese innere - und besser gesagt negative - Stimme ist vielmehr ein sehr wichtiger und essentieller Bestandteil von dir selbst, nämlich eben sehr wahrscheinlich die Stimme Deines inneren Kindes. Dieses innere Kind hat ein Alter von vielleicht drei, fünf oder acht Jahren - mehr nicht. Dieses Kind = diese innere Stimme jetzt zu vehement als böse zu bezeichnen, könnte genau den gegenteiligen Effekt haben und es/sie erst recht gegen Dich aufbringen.

Zweitens geht es weniger darum, diese Stimme zum Verstummen zu bringen! Sie soll vielmehr mit der Zeit einsehen, daß sie mit ihren Aussagen falsch liegt und diese dann irgendwann unterläßt. Stattdessen soll sie sich mit Dir zusammen wieder des Lebens erfreuen und Spaß haben und diesen dann auch ausdrücken.

Das alles soll jetzt wirklich nicht zu esoterisch klingen.
Fakt ist aber, daß in den ganzen alten Weisheiten - ich orientiere mich da auch immer gern am Buddhismus - insofern doch eine Menge Wahrheit drinsteckt, als man eben schon vorsichtig damit sein sollte, wie man über sich selbst denkt und spricht - auch und gerade im inneren Zwiegespräch mit sich selbst!

Klar - ich hab schon auch meine Momente, in denen ich meine innere Stimme / mein inneres Kind etwas anherrsche und ihr sage, sie soll jetzt endlich mal still sein. Mittlerweile fällt mir das aber auf, und ich relativiere die harten Worte dann anschließend sofort wieder etwas. Denn mit zuviel Härte gegen sich selbst erreicht man eben genau wie mit einem Kind im realen Leben auf Dauer meist das Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen möchte... Sieht man ja nun auch an uns, sonst wären wir nicht da, wo wir sind.


Vielleicht hilft es Dir so wie mir, wenn Du Dir vielleicht auch mal ein gutes, leicht lesbares und verständliches Buch über den Buddhismus und die Philosophie, die dahintersteht, besorgst. Das eröffnet Dir vielleicht ein paar neue Blickwinkel und Ansätze, wie Du mit Dir und Deiner inneren Stimme besser umgehen lernen kannst.


Und noch eine Sache beginne ich langsam immer besser zu begreifen:
Wir DÜRFEN wirklich Angst haben! Das ist absolut in Ordnung, menschlich und mal definitiv KEINE Schwäche!

Diese ganzen Aussagen und Durchhalteparolen von wegen "Da mußt du härter werden.", "Da mußt du dir ein dickeres Fell zulegen." usw. mögen einerseits ein bißchen Daseinsberechtigung haben - wir wollen ja auch nicht aufgeben und uns dem ängstlichen Schicksal ergeben ;) Aber eigentlich kommen solche "doofen" Sätze meistens von Leuten aus unserer Leistungsgesellschaft, die keine Ahnung haben und einfach nur dumpf die ganzen Platitüden ganz im Sinne unserer Leistungsfähigkeit wiederholen. Da sind auch nicht wenige darunter, denen persönliche und gesundheitliche Schicksale wurscht sind.

Mir ist das gestern Abend mal wieder bewußt geworden, als ich Sohnemann vom Wing Tsun abgeholt habe. Da hängt im Eingangsbereich ein großes Plakat gegen Mobbing, um Betroffene, Eltern und die Schulen für das Thema und den richtigen Umgang damit zu sensibiliseren.
Und da steht unter anderem folgendes - sinngemäß: " 'Du sollst nicht petzen!' ist von Mobbing-Tätern und -Täterinnen kreiert worden."
So habe ich das bisher noch nie gesehen - ich bin ja mit diesem Glaubenssatz quasi auch groß geworden und habe ihn ungefragt geschluckt.
Aber wie das da gestern so schwarz auf weiß geschrieben stand, fiel es mir doch wie Schuppen von den Augen :-O


Und genauso ist es mit uns und unseren Ängsten auch: Auch hier hinter stehen vielfach irgendwelche Glaubenssätze und Überzeugungen, die wir irgendwann in unserem Leben aufgeschnappt und (teils unbewußt) übernommen haben und die uns nun das Leben schwer machen.

Sobald wir all diese Sätze aber mit der Zeit und mit Bewußtsein entlarven und wohlmeinend und liebevoll entkräften, kommen wir irgendwann auch aus dieser Falle raus. Wichtig ist nur eben "wohlmeinend" und "liebevoll" - denn ansonsten ersetzen wir ohne Überzeugung nur eine Überzeugung durch einen anderen Satz, ohne daß sich unser Umgang mit uns selbst sich im Kern tatsächlich geändert hätte.


Aber erstmal genug für den Moment - so lang sollte mein Text eigentlich gar nicht werden ;)

Du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, und ich drücke Dir die Daumen :)

LG, und einen schönen Donnerstag,
Alex
 
Hallo Alex,
danke mal wieder für deine Worte. Okay, vielleicht bin ich manchmal wirklch zu streng mit mir. Aber ich will am liebsten, dass alles von einer Sekunde auf die nächste wieder wie früher ist. Aber leider muss ich wohl akzeptieren, dass es nicht so ist.

Nach wievor bin ich auch der Meinung, das meine jeztiges Problem mit meinem jahrelangen Krankheitsängsten zu tun hat. Seit ich meine zwei Fehlgeburten hatte, begann diese Angst. :( Es verging kaum eine Woche, dass ich nicht vor einem Ziepen und Zwacken angst hatte. Ja, es mein Leben bestimmt. Und nun bin ich an einem Punkt, wo ich weiß, dass es nicht mehr so weitergehen kann. Ich sehe, wieviele Jahre an mir vorbeigangen sind, sinnlos ... und nun habe ich wohl angst, dass auch die nchsten Jahre so schnell vergehen.

Heute Nachmittag war ich draußen mit den Kindern, es war richtig schön und ich hatte auch keine bösen Gedanken. Meine Schwiegermutter erzählte mir von einem Patienten von sich, der nicht mehr leben will ... sie sprach von "des Lebens müde" und das er alles gesehen hat. Und mein Gedanke war sofort, dass ich das nicht bin, ich will noch so viel sehen in meinem Leben und will meine Kinder genießen auf groß werden sehen und das ich damit älter werde, gehört zum Lauf des Lebens dazu ... Ich muss einfach lernen, jeden TAg zu genießen und am Abend, wenn ich mich ins Bett gehe, möchte ich sagen: "Ja, das war ein guter Tag!!" Ich denke, wenn ich genau das eine Weile schaffe, dann werde ich auch irgendwann keine Angst mehr haben. Ich darf mich nciht von diesem Gedanken, dass das Älter werden schlimm ist, auffressen lassen!!!
 
"es war richtig schön und ich hatte auch keine bösen Gedanken."

Genau so sollte es sein. Ganz bewusst im Hier und Jetzt leben.

"Ich sorge mich nie um die Zukunft. Sie kommt früh genug."
Albert Einstein
 
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