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Latentes Schielen beim Kind

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Silke.D.79

New member
Guten Morgen,

gibt es eigentlich Richtlinien ab welchem Wert bei latentem Schielen operiert wird? Unser Sohn (fast 11 Jahre) leidet auf dem linken Auge unter latentem Schielen. Innerhalb eines Jahres hat sich der Wert von -7 auf -8 verändert. Ab wann sollte man sich Gedanken um eine Operation machen? Unsere Orthoptistin will das ganze weiter beobachten, jedoch ist auch sie lt. eigener Aussage fasziniert, das er das so noch ausgleichen kann ohne Doppelbilder oder Kopfschmerzen zu haben.

Vielen Dank für die Antwort.

Freundliche Grüsse

S. Daniel
 
Ein latentes Schielen oder auch "Heterophorie" entwickelt erst dann einen Krankheitswert, wenn Beschwerden auftreten oder das beidäugige Sehen darunter zu leiden beginnt. Es gibt Kompensationsmechanismen, die eine solche Exophorie (exo=nach aussen, also zur Schläfe hin), wie sie bei Ihrem Sohn vorhanden ist, gut in den Griff bekommen ohne irgendwelche Anzeichen von Störungen oder Beschwerden. Die genannten Werte lassen leider nicht erkennen, ob die gemessene Abweichung in Grad oder in Prismendioptrien ermittelt wurde. -8 pdtr. wären etwa -4 Grad. Das Ausmaß allein ist aber nicht entscheidend. Es wäre auch hilfreich zu wissen, ob das latente Schielen in der Nähe genauso auftritt, wie in der Ferne.

Ich würde in diesem Falle eine regelmäßige Kontrolle jährlich empfehlen, bei auftretenden Beschwerden, wie Sie sie bereits genannt haben, jedoch sofort. Eine OP ist demnach m. E. zur Zeit nicht angezeigt.

Ihr Sohn kann auch selbst noch etwas zur Stabilisierung des Zustandes beitragen, indem er regelmäßig einige Minuten lang sogenannte Konvergenzübungen macht. Dabei fixiert er ein in etwa 30cm Entfernung vor die Nase gehaltenes Objekt (Bild, Stift o. ä.) und führt dieses langsam immer näher - bis er es doppelt sieht. Diese Übung trainiert die Konvergenzbewegung der Augen, die Ihr Sohn als einen Teil seiner Ausgleichsmechanismen benutzt.
 
Guten Tag, Frau Daniel,
solange Ihr Sohn keine Beschwerden hat, ist ein abwartendes und beobachtendes Verhalten sicher sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld
 
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