RE: Lactose Intoleranz
RE: Lactose Intoleranz
Hallo Andras!
Sicher hat Sie diese Diagnose erstmal hart getroffen. Sie haben jedoch viele "Leidensgenosen" und deshalb gibt es schon viele Nahrungsmittelhersteller, die auf Ihre Unverträglichkeit Rücksicht nehmen. Dies erfordert für Sie jetzt ertmal eine Orientierung auf dem Lebensmittelmarkt. Schauen Sie also erstmal in die genannten Links von Lili. Eventuell auch
www.laktonova.de.
In der akuten Phase muss sich Ihre Darmschleimhaut, die sicherlich entzündet ist erstmal beruhigen, und Sie sollten erstmal ganz auf Milch und Milchprodukte verzichten. später können Sie mit kleinen Mengen der Milchprodukte, die nur geringe Mengen Laktose enthalten probieren.
Ein Laktasemangel entwickelt sich - auch wenn die Veranlagung dazu erblich ist- , in den meisten Fällen erst im Erwchsenenalter. Außerdem tritt die Laktoseintoleranz häufig auch als Begleiterscheinung von akuten und chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes auf. Ist die Darmschleimhaut aufgrund einer Erkrankung gereizt oder entzündet, kann nicht mehr genügend Laktase gebildet werden. Die Laktose (Milchzucker) gelangt nahezu unverändert in den Dickdarm un wird von der Darmflora vergoren. Leitsymptom: Blähungen, kramfartige Bauchschmerzen und Durchfälle. Das haben Sie leidvoll erfahren.
Die Laktoseunverträglichkeit als Begleiterkrankung gibt sich häufig wieder, sobald die Grunderkrankung efolgreich behandelt wurde.
Beim angeborenen Laktasemangel hingegen muss der Betroffene dauerhaft eine milchzuckerfreie Diät einhalten.
Laktase-Enzymtropfen oder Tabletten können die Beschwerden lindern helfen, wenn man sie vor dem Verzehr einer milchhaltigen Mahlzeit einnimmt. Bei völlig fehlender Laktoseaktivität muss die Ernährung praktisch völlig laktosefrei sein, d.h. kleiner als 1 g Laktose/Tag.
Außer Hartkäse, Schnittkäse Sauermilchkäse, Weichkäse dürfen dann keinerlei Milchprodukte gegessen werden.
Oft ist jedoch nur eine laktosearme Diät eforderlich mit max. 10g Laktose/Tag. Sauermilcherzeugnisse, Joghurt, Kefir und Quark sind in eingeschränkten mengen oft unproblematisch, wenn sie Milchsäurebakterien enthalten, die das Enzym Laktase herstellen und die in den Milchprodukten enthaltene Laktose in Milchsäure umwandeln.
Butter wird meist ohne Probleme vertragen.
Milch, Milchmischgetränke und Sahne haben einen relativ hohen Laktosegehalt und sind ohne Einnahme von Laktase-Enzympräparaten nicht gut verträglich.
Laktose kommt aber auch in einigen Wurstsorten, Süßstofftableten, zahlreichen Medikamenten und Schokolade vor, deshalb immer die Zutatenliste beim Einkauf studieren. Für die tägliche Praxis hat sich die Verwendung von Sojamilch und Sojaprodukte (Puddings und Joghurt) oder Laktosefreier Milch (auch in Supermärkten teilsweise im Angebot) bewährt.
Um ausreichende Mengen Kalzium und Eiweiß zuzuführen sollten Sie genügend Fleisch, Fisch, Eier, Sojaprodukteund Hülsenfrüchte in Ihrem Speisenplan berücksichtigen.
Buchtipps: "Milchallergie und Laktoseintoleranz" von Nora Kirchner Wiesbaden (Oesch) 2000.
Und viele Bücher mehr, Sie werden da viel Hilfe finden.
Ich hoffe, daß ich Ihren Schock etwas mildern konnte.
Informieren Sie sich erstmal ein bißchen über einige Links etc. Falls Sie Fragen haben melden Sie sich wieder, wir sind auch interessiert an Ihre weiteren Erfahrungen. Sie können Betroffenen sicherlich bad auch gute Tipps geben.
Übrigens sind die von Ihnen genannten Medikamente keine ausgesprochenen Krampflöser sondern Schmerzmittel und somit nicht umbedingt eine sinnvolle Therapie. Halten Sie sich für den Hausgebrauch ein paar MCP-Tropfen bereit.
Also erstmal gute Besserung
Viele Grüße
Fr. Walter-Friedrich (Forumsbetreuung)