• Dr. Nicolas Gumpert

    Was hilft gegen chronische Rückenschmerzen? Wie behandelt man einen Bandscheibenvorfall am besten? Und wann muss operiert werden? Wann ist es Zeit für ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk wegen Arthrose? In unserem Forum "Orthopädie & Rückenschmerzen" können Sie sich mit anderen Usern austauschen und unserem Experten Ihre Fragen stellen: Dr. med. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie am Orthopaedicum in Frankfurt am Main und betreibt unter www.dr-gumpert.de ein eigenes Gesundheitsportal.

Kribbeln und Schweregefühl im Bein

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Bär

New member
Guten Tag ins Forum,

seit ca. zwei Monaten bemerke ich (w., 54) ausschließlich beim Gehen (z.B. längere Spaziergänge) ein Kribbeln, Schwere- und manchmal Taubheitsgefühl im rechten Bein. Im Laufe der Bewegung erreicht dieses Gefühl einen Maximalpunkt, und bei weiterer Bewegung lässt es allmählich wieder nach. In Ruheposition klingt es dann rasch ab.

Vor über 10 Jahren hatte ich einen schweren Bandscheibenvorfall (LWS). In Zusammenhang damit hatte ich - am Fuß auf der „anderen“, also linken Seite - häufiger das Gefühl, auf einem Ball zu laufen, verbunden mit Schmerzen. Dieses Gefühl tritt in letzter Zeit auch wieder gelegentlich auf, ebenso wie die „vertrauten“ Rückenschmerzen. Könnten auch die o.g. Beschwerden (Kribbeln etc.) in Zusammenhang mit dem Bandscheibenvorfall stehen?

Des weiteren wurde mir vor 2 Jahren ein kleiner, zufällig entdeckter Lungentumor entfernt (Stadium IA). Das Risiko einer Streuung ist, wie man mir damals und noch einmal vor kurzem bei einer glücklicherweise befundlosen Nachuntersuchung mitgeteilt hat, sehr gering. Allerdings wurde der Kopf, außer direkt vor der OP, nicht mituntersucht - ist in der Nachsorge in diesem Frühstadium wohl nicht üblich. Muss ich mir dennoch Sorgen machen, dass meine Beschwerden auch von einer Metastase kommen könnten? Außer den geschilderten Beschwerden bin ich symptomfrei.
 
Hallo Bär,

vielen Dank für die Einsendung Ihrer Frage. Sie werden sicherlich verstehen, dass eine sichere Beurteilung und Diagnose über das Internet und ohne gründliche Untersuchung gerade bei einer komplexeren Vorgeschichte nicht möglich ist.

Allgemein gibt es verschiedene Ursachen für Kribbeln und Missempfindungen im Bein.
In Ihrem Fall hört sich Ihre Problematik nicht gefährlich an, da es sich mit 2 Monaten Beschwerdedauer nicht um ein akutes Krankheitsgeschehen handelt.
Eine wahrscheinliche Ursache stellt ein Nervenkompressions-Syndrom, bei der ein Nerv besonders bei bestimmten Bewegungen abgedrückt wird und zu Missempfindungen führen. Dafür würde auch die Zunahme der Beschwerden bei Bewegung sprechen.

Die Beschwerden im rechten Bein, wie Sie sie beschreiben, kann zwar auf einen Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule hindeuten. Hierbei tritt das Kribbeln aber in der Regel mit Schmerzen im Bereich des unteren Rückens auf und mit einer Schmerzausstrahlung in die Beine.

Wie Sie schon selbst beschrieben haben, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Metastasierung bei Ihrem entfernten Lungentumor im Stadium IA tatsächlich relativ gering. Darüber hinaus entwickeln sich Beschwerden bei Gehirnmetastasen relativ schnell. Ein Beschwerdezeitraum von 2 Monaten ist da untypisch. Zudem würden sich solche Metastasen eher mit Lähmungserscheinungen oder Kopfschmerzen äußern.

Aufgrund Ihrer Vorgeschichte ist es allerdings ratsam Ihren Hausarzt aufsuchen, da eine gründliche Anamnese und Untersuchung weitere Informationen liefern kann und auch Maßnahmen eingeleitet werden können, um Ihre Beschwerden zu lindern.

Einen Überblick über mögliche Ursachen bei Kribbelgefühle im Bein finden Sie auf unserer Homepage www.dr-gumpert.de unter Bein kribbelt - Was steckt dahinter?.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Nicolas Gumpert
 
Guten Tag Herr Dr. Gumpert,

mein o.g. Problem hat sich seit einigen Krankengymnastikterminen und regelmäßigen Übungen zuhause zumindest etwas gebessert.

Ein anderes Problem ist dafür leider aufgetaucht, und ich weiß erneut nicht, ob ich damit im orthopädischen Bereich richtig bin: Erstmals vor anderthalb Monaten hatte ich einen starken Schmerz, der vom mittleren Rücken auszugehen schien, ins Brustbein und bis in den Unterkiefer strahlte und über mehrere Stunden anhielt, eine Art Nervenschmerz. Novalgin-Tropfen (und vlt. auch einfach die Zeit?) brachten Linderung. Letzte Woche hatte ich das Gleiche an zwei Abenden in Folge. Ansonsten keinerlei Beschwerden von dieser Stelle ausgehend (nur die üblichen immer wiederkehrenden Schmerzen "weiter unten" infolge des Bandscheibenvorfalls vor über 10 Jahren).

Mein Problem ist, dass ich seit meiner Krebserkrankung bei allem immer das Schlimmste befürchte, und auch in diesem Fall von Knochenmetastase bis Herzinfarkt alles durchspiele. Ein CT Thorax / Abdomen ist vor 2 Monaten im Rahmen der Nachuntersuchung gelaufen. Dort steht sinngemäß, dass sich im Knochenfenster nur die bekannten altersgemäßen degenerativen Veränderungen zeigen. Hätte hier nicht eine wie auch immer geartete neue Veränderung, wie z.B. auch ein Bandscheibenvorfall, auffällig werden müssen?
 
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