• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Kopfchaos, Angst um Kinder

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Ich glaube, dass ist genau das was ich versuche. Wobei für mich verlieben und lieben zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
Und ich denke auch das ist bei mir das Problem. Erst verliebt man sich, man wird ein Paar und die Liebe muss wachsen.
Ich glaube das genau das Wachsen bei uns ausgeblieben ist. Hhhmmmm glaube??? Ja da ist es wieder....dieses was erzählst du da!!!!

Du erzählst da meiner Meinung nach etwas das sehr richtig ist, verliebt sein ist da und verschwindet irgendwann wieder, Liebe muss wachsen und bleiben, wenn man eine Beziehung führen möchte.
Ich glaube ihr habt euch als Paar nicht richtig weiterentwickelt, eure Partnerschaft wurde kaum gepflegt und du bist sehr schnell in die Rolle der Verantwortlichen, der Mutter hineingewachsen.
Dein Mann hat in dir nicht mehr die Partnerin gesehen, sondern auch deine Rolle als Mutter angenommen und sie für sich selber genutzt.
Du warst in der Beziehung seine Mama, Kinder glauben das Mama alles richten kann, sie muss nur die nötige Motivation haben und seine Motivationen an dich waren die Drohungen. In der Partnerschaft konnte sich ab einem gewissen Punkt auch nichts mehr entwickeln, du warst damit beschäftigt und überfordert das Leben deines Mannes zu beschützen und er fand wohl die Rolle sich beschützen und umsorgen zu lassen sehr angenehm, hat wenn dies nachließ sogar immer noch eine Schippe drauf gelegt, damit du deine mütterliche Rolle nicht verlassen kannst.

>>>Hat jemand dazu eine Theorie????<<<

Na logo.;)

Du hast dich in deine Rolle eingefügt, sie jahrelang gelebt. Trotz allem hattest du eine gewisse Kontrolle, wusstest was auf dich zukommt wenn du dies oder das machst, konntest dein Leben und seins gut abschätzen und eben auch im Rahmen dessen kontrollieren. Es war etwas das du gekannt hast, mit dem du gelernt hast zu leben, etwas das berechenbar war und wo nicht viel unvorhersehbares geschehen konnte.

Jetzt bist du ins kalte Wasser gesprungen, alles ist neu und unbekannt. Du hast keine eingefahrenen Linien mehr und damit auch keine Kontrolle über das was noch passiert, du musst dich und deine Handlungen neu formieren. Früher wusstest du, wenn ich dies und das mache, oder nicht mache, wird dies und das die Folge sein. Heute scheinen die Folgen unabsehbar, unkontrollierbar, weil es eben neu und unbekannt ist.
So gesehen hat dir dein altes Leben natürlich wesentlich mehr Sicherheit suggeriert, wahrscheinlich konntest du dir gedanklich schon die nächsten fünf Jahre vorstellen, wie es wahrscheinlich weiter gehen würde. Das kannst du jetzt nicht mehr, alles steht noch in den Sternen, du hast keine Ahnung wo du in fünf Jahren sein wirst, was das Schicksal noch für dich bereit hält und so ist deine jetzige Situation (gefühlt) sehr unsicher und damit auch beängstigend.

Vielleicht hilft es dir ein wenig voraus zu denken: Was ist mein Ziel, was könnte auf mich zukommen? Was wäre schlimm daran und bin ich dem tatsächlich machtlos ausgeliefert?
Ich denke dir fehlt das Vertrauen in dich selber, das Vertrauen das du auch mit unvorhersehbaren klar kommen kannst und das du dein Leben unter Kontrolle hast, auch wenn es etwas holpriger werden könnte.
Ich denke auch das dir Träume fehlen, Träume von einem Leben wie du es gerne hättest, die dich zum positiven Denken motivieren. Du denkst immer noch wie die Mutter die ihr Nest verlassen hat und nun auch noch von der Umgebung gesagt bekommt das sie doch einen so feschen Kerl zurück lässt, wie falsch und unverständlich das ist. Dadurch wird dir auch nochmal suggeriert das du die Fehler machst, das alles ein Fehler war, aber du hast in wirklichkeit nicht mehr gemacht als dich selber und deine Kinder zu retten und die anderen haben davon wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung.
Zum tollen Mann ist dein Mann erst durch dein handeln geworden, dein Weggang hat ihm die Chance gegeben erwachsen zu werden und auf eigenen Beinen zu stehen, das wäre nicht so wenn du geblieben wärst.
So gesehen hast du nicht nur dich gerettet und bist damit auf einem absolut richtigen Weg, sondern auch ihn, der daran gewachsen ist. Selbst wenn ihr nie wieder ein Paar werdet, du hast mit deinem Weggang seine Chancen eine Partnerin zu finden und diese auch glücklich zu machen, um einiges erhöht.
Also pack deine Zweifel und dein schlechtes Gewissen am Schopf und bring es dorthin wo es hingehört, in dein altes Leben, in deinem neuen hat es nichts mehr zu suchen.
 
Hi,

Ob das aber so ganz alleine mein Verdienst ist, dass ich mich mit dem schlechten Gewissen so beschäftige, wage ich mal zu bezweifeln.
Die Mehrheit in meinem Umfeld, versteht meine Entscheidung gar nicht, dazu gehören auch mir sehr nahestehende Personen.
Alle sehen wie positiv er sich geändert hat. Niemand sieht aber wie "negativ" ich mich verändert habe.
Ich weiß ja, dass das mein Leben ist.....aber es wäre schon toll wenn ich dies auch verinnerlichen könnte und mir vor allem aber selber zugestehen könnte, dass ich ein Recht darauf habe das so zu sehen wie ich es sehe....

Genau das ist im Prinzip der springende Punkt: Jede(r) hat ein Recht darauf, die Dinge so zu sehen, wie er / sie es möchte.
Das heißt selbstverständlich nicht, daß man sich nicht auf die Ratschläge und Meinung anderer anhören und ggfs. berücksichtigen sollte. Das sollte man sogar in jedem Fall, weil es dazu beitragen kann, die eigene Sichtweise zu objektivieren. Nur heißt das noch lange nicht, daß man die Meinung anderer deswegen auch unreflektiert und unabhängig von den eigenen Bauchgefühlen immer annehmen muß.

Und meiner Meinung nach gibt es einen ganz wesentlichen Aspekt im Leben, wo man am Ende auf sein eigenes Herz, Gefühl und die Intuition hören sollte. Und das ist das Familien- und Liebesleben.

Ich halte zwischenzeitlich viel bzw. noch mehr von den ganzen Vergebungs- und Mitgefühlslehren der Christen, Buddhisten etc. als noch vor meiner Depression. Sicher spricht nichts dagegen, grundsätzlich jedem gegenüber liebend, mitfühlend und nachsichtig zu sein und demjenigen eine zweite Chance einzuräumen; unsere Welt wäre sicher ein besserer Ort, wenn mehr Menschen nach diesen Devisen leben würden.

Das gilt aber in meinen Augen nicht bedingungslos für den Fall einer Partnerschaft, in der einer der beiden Partner sich gefühls- / liebesmäßig vom anderen Partner aus welchen Gründen auch immer entfernt hat. Das führt in letzter Konsequenz nämlich nur dazu, daß mindestens einer von beiden, im äußersten Fall aber sogar beide mit der Zeit, den Jahren unglücklich werden. Und sich am Ende wünschten, sie hätten früher mal die Handbremse gezogen.

Sicher ist nicht auszuschließen, daß die Gefühle (Deine Gefühle) für Deinen Mann vielleicht zurückkommen könnten; vielleicht wäret ihr / wärest Du in der Lage, Dich zu arrangieren, und es würde vielleicht mit der Zeit tatsächlich (wieder) Liebe daraus erwachsen.

Der Haken an der Sache ist nur: Im Augenblick ist das Klima in Deinen Augen „vergiftet“ (um es mal drastisch auszudrücken), was ich anhand Deiner Schilderungen in Bezug auf Drohungen u.ä. mal locker sofort nachvollziehen kann. Und da ist Abstand und eine räumliche Trennung wichtig, damit Du Dir mit der Zeit über das alles klarer werden kannst. Solange Du Dich zwingen würdest – bzw. Dich aufgrund der Meinungen Deines Umfeldes gezwungen fühlen würdest –, bei Deinem Mann zu bleiben und es „auszuhalten“, würdest Du den Kopf wahrscheinlich nicht frei genug bekommen, um eine klarere Sicht zu gewinnen.

Weiterhin mag es ja so sein, daß Dein Mann sich in der letzten Zeit tatsächlich zum Positiven hin verändert hat. Aber warum hat er das getan? Weil Du ihm klargemacht hast, daß es so, wie in der Vergangenheit, nicht weitergehen kann und Du ihn verlassen wirst. Da ist es meinen Augen nicht unlogisch, daß er versucht, sich zu ändern, um Dich zu halten.
Nur: Niemand kann Dir sagen, ob er sich auch geändert hätte, wenn Du die Trennung nicht angedroht und vollzogen hättest. Und niemand kann Dir garantieren, daß er so positiv eingestellt bleiben wird, wenn Du zurückkämest. Ich will ihm hier nichts unterstellen – aber auch er ist da ein Gewohnheitstier, wie jeder andere Mensch auch: Sein „altes“ Verhalten wird auch er nur schwerlich „über Nacht“ um 180° gedreht bekommen.
Allerdings ist natürlich auch nicht auszuschließen, daß er sich mit der Zeit vielleicht wirklich dauerhaft ändert und ein „besserer“ Mensch würde.

Aber von daher kannst Du Dich mal mindestens ganz getrost auf diesen Standpunkt stellen: Soll er doch erstmal über eine Zeit X beweisen, daß er es ernst meint und sich wirklich nachhaltig geändert hat.


Stichwort „Umfeld“: Liste für Dich mal auf, wer denn dieses „Umfeld“ ist. Sind es z.B. diejenigen Menschen, die primär sowieso schon immer eher „auf seiner Seite“ standen, bspw. seine Eltern, Geschwister, alte Freunde, etc.? In dem Fall wären Deine Gewissensbisse und Selbstvorwürfe ebenfalls stark zu relativieren: Daß diese Menschen naturgemäß mehr zu ihm als zu Dir halten, halte ich für relativ nachvollziehbar.
Welche Menschen stehen denn auf der Liste derjenigen, die mehr zu Deiner Sichtweise tendieren?
Und zuguterletzt: Frage Dich, welche Beweggründe die einen wie die anderen für ihre Meinungen haben könnten. Eltern, Verwandte, Bekannte aus älteren Generationen sind noch komplett anders erzogen und „gepolt“ worden als es die jüngeren Generationen sind. Da spielten die klassische Familienkonzepte „Vater arbeitet, Mutter ist Hausfrau und erzieht die Kinder“ bspw. noch eine größere Rolle, ebenso das „Sich-zusammenreißen um jeden Preis“, usw usf. Soll heißen: Die Meinungen dieser Leute solltest Du zwangsläufig nicht für Dich übernehmen geschweige denn danach handeln, weil es Dich mit ziemlicher Sicherheit kreuzunglücklich machen würde. Das soll jetzt nicht heißen, daß man sich NIE zusammenreißen sollte – aber man sollte abwägen können, wo es sinnvoll und notwendig ist und wo nicht bzw. auf Dauer sogar schädlich. Und Dein Fall sieht mir da eher nach letzterem aus. (PS: Eine solche klassische Sichtweise kann im äußersten Fall übrigens auch auf Deine eigenen Eltern zutreffen, müßtest Du Dir dann mal überlegen. Aber auch das sollte Dich nicht kirre machen! In der Zwischenzeit sind eben wirklich ein paar Jahre / Jahrzehnte ins Land gegangen. Die jüngeren Generationen haben ein Recht darauf, ihren eigenen Lebensweg zu formulieren und zu gehen.)

Umgib Dich in der nächsten Zeit daher vorzugsweise mit den Leuten, die Dich besser verstehen können – selbst wenn es etwas weniger sind. Lieber ein paar wenige, die zu Dir halten und Dir Ruhe und Mut zusprechen. Als viele, die Dich verunsichern und Dich aus dem Gleichgewicht bringen.
Und es gibt bestimmt ein paar, die die Dinge so sehen, wie Du sie siehst. Halte Dich für’s erste an die. Du bist Du, und nicht eine andere, die vielleicht (fälschlicherweise) die Zähne zusammengebissen und durchgehalten hätte. Na und? Du bist Du, und was Du in dieser Hinsicht denkst und fühlst, ist vollkommen in Ordnung – wer wird schon gern über Monate und Jahre hinweg bedroht und gedemütigt, verletzt? Und wer kann das dann so schnell beiseitekehren und zum Alltag übergehen?
Sieh es einmal so herum: In meinen Augen zeugt es von großer Charakterstärke, daß Du diesen Weg gehst und durchhältst! Es gibt genug, die wären gar nicht erst so weit gekommen oder eingeknickt.

Du bist Du! :)

Ich habe extrem große Angst, die Angst loszulassen.
So blöd sich das jetzt auch anhören mag, irgendwie gibt mir die Angst Sicherheit. Und ich halte an ihr fest....mit all meinen Kräften.....
Ich habe Angst davor, sie loszulassen....und dadurch vielleicht unvorsichtig zu werden....ja vielleicht sogar glücklich zu werden....und dann falls etwas passieren würde...einen mega Schlag in die F..... zu kriegen (entschuldigt den Ausdruck, aber genau das geht mir durch den Kopf)
Auch das erscheint mir vor dem Hintergrund des natürlichen Sicherheitsdenkens eines jeden von uns vergleichsweise normal: Ich weiß nicht genau, wie lange Du schon mit Deinen Problemen und Ängsten zu kämpfen hast. Aber auf Dauer kann sich das durchaus zu einer Art zweiten Haut entwickeln. Du bist es wahrscheinlich einfach gewohnt, Angst zu haben, und der Gedanke daran, diese zweite Haut abzustreifen, keine Angst zu haben, womöglich sogar Zufriedenheit und Glück zu empfinden, verunsichert Dich. Vor allem, weil Du Dir (un)bewußt ausmalst, daß Du (wieder) enttäuscht werden und eins in die Fr**** bekommen könntest.

Falls es Dich tröstet: Auch mir geht das – aber zum Glück nur manchmal – so in Bezug auf meine Depri und die Angst davor: Ich habe mir in den letzten Monaten angewöhnt, mich genauer zu beobachten, in mich hineinzuhorchen, meine Ängste und Gefühle zu verstehen. Und wenn ich meine Depression irgendwann überstanden habe… tja… was dann… ?

Doch ich mache mir immer wieder klar, sobald mir dieses Denken bewußt wird: Das ist auch alles nur wieder eine trügerische Scheinsicherheit! Denn eigentlich bin ich damit nicht zufrieden und fühle mich damit nicht wohl. Es ist zwar ein Gebiet, auf dem ich mittlerweile eine gewisse „Expertise“ gewonnen habe, und das ist / war auch sicher notwendig. Aber eine „schöne“ Sache ist es eher weniger.


Deswegen:
Mache auch Du Dir immer wieder klar und bewußt, mit Nachdruck, daß Du ein Recht darauf hast
- zufrieden und glücklich zu sein;
- Dein eigenes Leben so zu führen, wie Du es Dir wünschst;
- eigene Meinungen zu haben und sie vertreten zu dürfen;
- deswegen keine Gewissensbisse oder Ängste zu haben brauchst.


Es ist das gottgegebene Recht eines jeden Menschen, möglichst wenig Leid und dafür umso mehr Zufriedenheit und Glück im Leben erfahren zu dürfen. Auch Deines.

Mache Dir das immer wieder klar, Tag für Tag, Morgen für Morgen nach dem Aufstehen, Abend für Abend vor dem Schlafengehen – am besten lächelnd vor dem Spiegel.

Und ich versichere Dir, Dein Denken wird sich in ein paar Wochen schon massiv zum Positiven hin geändert haben :)
Du bist Du, und Du bist in Ordnung so, genau so, wie Du bist :)
 
Puuuuuhhhhhhh Tired, jetzt bin ich erst mal platt:o

Es ist schon auf irgendeine Weise traurig, dass du mich mehr verstehst als ich mich selber....
Ich meine....die oben geschriebenen Worte könnten echt von mir stammen....denn genau so sehe ich das....wenn ich es zulasse...umso mehr tut es mir gut, deine Gedanken dazu zu lesen....denn sie sind wie meine.....dies bestätigt mir, dass ich das alles gar nicht so falsch sehe....

Danke dir von ganzem Herzen!!!!!!
Das tut sooooooooooooo gut!!!!

Mehr kann ich im Moment nicht dazu schreiben....

Muss das erst mal alles sortieren.....

Unglaublich was "man" alles rauslesen und begreifen kann wenn man unparteiisch sein kann.....


Das was du da schreibst über meinen Mann, dass ich ihm geholfen habe.......

Er hat sich bei mir dafür bedankt, dass ich ihm genau auf dem Weg geholfen habe.....dass ich ihm die Augen geöffnet habe usw.

Ich versuche jetzt mal wirklich ruhiger zu werden....werde mir deine Worte zu Herzen nehmen und mein Leben neu sortieren....
ich weiß, dass es nicht jetzt gleich klappen wird aber Übung macht bekanntlich den Meister :)
 
Ein recht schönes Dankeschön, auch an dich Alex :)

Das Buch hab ich gestern bestellt.

Dein Beitrag erklärt mir einiges und verstärkt mein Denken positiv.

Mit einem ganz kurzen Satz komme ich nicht auf eine Wellenlänge.....und zwar....

Du bist Du!!!

Im Moment sehr stark, aber auch schon länger oder sagen wir mal die Wahrheit.....schon extrem lange, stelle ich mir die Frage, wer ich überhaupt bin. Ich habe so das Gefühl, dass es mich gar nicht mehr gibt. Oder besser ausgedrückt, ich kenne mich überhaupt nicht.

Das macht mir echt zu schaffen, denn ich bin schon sehr lange auf einem "Du bist ein Niemand" Trip.

Ich habe "keine" Freunde. Und das schreibe ich nicht einfach nur so. Es ist so. Die Personen die ich vorher erwähnt habe ist meine Familie.
Ich habe eine Freundin, die jetzt auch und schon immer voll und ganz hinter mir steht, jedoch trennen uns ca.160 km. Wir sehen uns selten.

Ansonsten, habe ich niemanden. Und das ist schon so seit gut 14 Jahren. Gut ab und zu treffe ich mich mit einer Bekannten vielleicht so 2 mal im Jahr und ansonsten.....ja hänge ich alleine rum.....
Ich habe nicht eine Person die ich spontan anrufen könnte um irgendwo einen Kaffee trinken zu gehen oder shoppen oder sonst was.

Ich versuche damit irgendwie klar zu kommen und es gelingt mir auch dieses meist gut zu verdrängen aber manchmal könnte ich einfach nur heulen.

Aber immer öfters bekomme ich einfach nur Angst, dass ich irgendwann naja sehr bald....irgendwie mega depressiv werde und nicht nur panisch durch die Gegend laufe.

Ich weiß, dass das an mir liegt, weil ich meine Mauer mittlerweile komplett um mich herum gebaut habe und sie schon fast bis zu den Wolken reicht...

Aber ich bin nicht in der Lage irgendetwas daran zu ändern.
 
Moin Leticia,

Aber ich bin nicht in der Lage irgendetwas daran zu ändern

Irrtum!! Bist Du!
Rede Dir das bitte bloß nicht (weiter) ein – Du erschaffst Dir damit eine selbsterfüllende Prophezeiung bzw. erhältst diese aufrecht, soweit sie schon eingetreten ist.

So gesehen habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich (so drückt es meine Frau immer in Bezug auf meine Probleme aus):
Die schlechte: Nur Du kannst etwas daran ändern.
Die gute: Eben genau Du KANNST etwas daran ändern – Du mußt da auf niemanden warten, der Dir den Startschuß o.ä. gibt.

Und im Prinzip ist doch Deine jetzige Trennungssituation auch eine gute Gelegenheit, eben genau daran auch etwas zu ändern.
Jetzt nur mal fix auf die Schnelle und vielleicht etwas unreflektiert. Aber:

- Fahr Deine Freundin besuchen, wenn Deine Kinder Papa-Tag haben. Organisiere mit ihm zusammen solche Papa-Tage bzw. -Wochenenden. Wenn er sich wirklich geändert hat, müßte das machbar sein. Eine gute Gelegenheit auch für ihn, seine Veränderung unter Beweis zu stellen. Es geht ja nicht darum, daß Du das jedes zweite Wochenende oder so machst. Aber einmal im Monat, alle anderthalb Monate für 1-2 Tage müßte doch machbar sein.
- Wo liegen Deine persönlichen Interessen? Bastelst Du gern, malst Du gern, machst Du gern Sport, vielleicht sogar Mannschaftssport, nähen, stricken, häkeln, Gartenarbeit, etc. etc.? Versuche mal für Dich herauszufinden, was Dich interessiert.
- Und guck Dich dann mal um, ob Du Dich nicht irgendeiner Gruppe oder einem Verein anschließen kannst. Basteln, malen, Sport, etc. – das alles kann mit anderen zusammen mehr Spaß machen. Klar wird das organisatorisch / zeitlich mit Kindern schwierig. Aber auch hier ergibt sich vielleicht über Deinen Mann eine Möglichkeit, daß er an einem Abend in der Woche für 2 Stunden auf die Kinder aufpaßt und Du Deinen Hobbies nachgehen und neue Kontakte knüpfen kannst. Eventuell gibt es auch Eltern von Freunden Deiner Kinder oder Nachbarn, die da mal einspringen können und wollen.

Ich will nicht behaupten, daß sowas leicht ist, vor allem eben mit Kindern im Hintergrund und quasi halb alleinerziehend, wie es bei Dir jetzt der Fall ist.

Aber nimm Deinen Mann beim Wort: Wenn er sich wirklich geändert hat, Dich gleichzeitig auch noch liebt, und seine Kinder sowieso, dann müßte es möglich sein, daß Du Dich für einen Tag in der Woche irgendwie freischaufeln kannst.


In jedem Fall:
Du bist KEIN Niemand – Du bist Jemand!
Daß Du gerade in einer Selbstfindungsphase bist, ist verständlich und in Ordnung.

Aber mach Dich nicht verrückt, ok? :)
Das wird alles wieder! Bestimmt.

 
Moin Alex,

danke für deine aufbauenden Worte und Tipps.

Heute erscheint mir alles irgendwie grau.
Es scheint auch irgendwie kein Ausweg aus diesem Zustand.

Ich weiß, man sagt, dass es immer einen Weg gibt und den gibt es wahrscheinlich auch aber heute scheint es mir eher nicht so.

Deshalb schreibe ich jetzt nichts mehr. Würde mich eh nur im Kreis drehen.
Gehe mich jetzt mal fertig machen und düse etwas in die Stadt, hoffe, dass mich das etwas aufbaut.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich euch :)
 
Heute erscheint mir alles irgendwie grau.
Es scheint auch irgendwie kein Ausweg aus diesem Zustand.
Ich weiß, man sagt, dass es immer einen Weg gibt und den gibt es wahrscheinlich auch aber heute scheint es mir eher nicht so.

Den gibt es, hab Vertrauen und Geduld.

Als ich im November drinhing, dachte ich auch, da geht nichts mehr, das wird nie wieder besser.
Aber mittlerweile geht es mir wieder sehr viel besser; seit letzter Woche Montag traue ich mich sogar, meine Antidepressiva langsam auszuschleichen (mal gespannt, was mein Psychiater am Donnerstag dazu sagt… der hatte mir vor 6 Wochen sogar eher noch zu ner Erhöhung geraten…).
Was hat mir da geholfen? :
- Mein verständnisvoller und kompetenter Hausarzt, der eine leichte Depression diagnostizierte und mir Citalopram Dura 20mg verschrieben hat. Wer weiß, wie lange ich mich ohne das Medikament noch herumgequält hätte…


- Meine Psychotherapie: 1x in der Woche kann ich mich jemandem anvertrauen, bei dem ich mir vergleichsweise wenig Gedanken darüber machen muß, was er von mir hält oder dem, was ich denke und tue. Natürlich gibt er mir Denkanstöße und hilft mir dabei, die Dinge objektiver und weniger schwarz/weiß zu sehen. Aber ich muß mir schonmal weniger Sorgen darum machen, ob ich ihm mit meinen in dem Moment Sorgen zur Last falle – wie das ja beim (Ehe)Partner schon manchmal der Fall ist ;)

- Familie (insbesondere meine Frau) & Freunde. Das ist da jetzt sicher ein schwierigeres Thema für Dich. Aber vielleicht hast Du ja wirklich ne Möglichkeit, Dich mehr an Deine Freundin zu halten(?). Und wenn es nur einmal die Woche telefonisch ist. Ich kann mich noch daran erinnern, daß es mir in meiner akuten Depri-Phase im November mit jedem Telefonat, das ich mit zwei Freunden geführt hatte, noch im Laufe der Gespräche jedesmal besser ging. Vorher: „Uuääääh… alles ätzend…“ – danach: „Puuuh, jetzt geht’s mir doch schon etwas besser.“

- Diverse Bücher und Ratgeber zu den Themen „Depression“, „Loslassen“, „Lebensführung“, „Zufriedenheit“, etc. Insbesondere die mit (leicht) buddhistischem Hintergrund finde ich da mit die besten, weil sie in der Regel recht unverbindlich und wenig zwingend formuliert sind, nach meinem Empfinden. Der Tenor in diesen Büchern liegt eher auf einem freibleibenden „Können“ und "Wollen"; ich werde mit Fragen konfrontiert, die zur Selbstreflektion anregen – den Rest erledigt dann meist das logische (Nach)Denken, der gesunde Menschenverstand, so daß bei mir mit der Zeit eine entsprechende tiefere Überzeugung in den einzelnen Aspekten heranreift.
Falls Dir zum Selbst-Lesen aktuell Zeit und Ruhe fehlen sollten, sieh Dich mal nach entsprechenden Hörbuch-Varianten um. Um Denkanstöße zu geben, damit man sein negatives Denken hin zum Positiven anfängt zu verändern, sind sie eventuell fast besser geeignet, weil man es akustisch aufnimmt. Ein Hörbuch ersetzt quasi einen geduldigen Gesprächspartner, der nicht anfängt zu murren, wenn er einzelne Passagen zum besseren Verständnis wiederholen oder die ganze Platte zum zehnten Mal abspielen muß ;) Sehr angenehm :)


- Dieses Forum hier.

- Vitamin-D-Tropfen, 2.000 bis 4.000 IE pro Tag. Wenn Dich der Punkt interessiert, sag Bescheid oder frag den User Thomas – ansonsten verschone ich Dich an dieser Stelle erstmal mit Details ;)
Gehe mich jetzt mal fertig machen und düse etwas in die Stadt, hoffe, dass mich das etwas aufbaut.
Guter Ansatz :)
Versuche, Dich nicht einzuigeln, auch wenn der Drang an solchen Tagen groß ist. Es hilft schon etwas, einfach unter Leute zu gehen, ein bißchen zu bummeln und eventuell ein Eis zu essen, nen Kaffee zu trinken etc. Nimm Dir ein Buch mit, setz Dich gemütlich für ne halbe Stunde irgendwo hin.

Das wird wieder.
Nicht zuletzt sind solche psychischen Störungen bzw. (leicht) depressiven Verstimmung auch immer eine Folge von noch nicht verarbeiteten Veränderungen. Du bist nun recht frisch in einer neuen Lebenssituation, und damit muß sich Deine Psyche, Deine Seele erst einmal auseinander setzen. Das kennt sie so einfach noch nicht bzw. nicht mehr ;)


Sieh es als Chance, daß Du Dich weiterentwickeln kannst. Neue Dinge ausprobieren, neue Dinge lernen, Dich selbst besser kennenlernen kannst.
So zumindest sehe ich meine Depression mittlerweile, und schon diese Sichtweise hilft mir, meiner Depression den größten Teil des Schreckens zu nehmen, mich nicht mehr ganz so ausgeliefert zu fühlen. Trotz Depression kann ich mich eigentlich in fast jedem Moment des Tages nahezu frei(er) entscheiden, ob und wie ich mit meinen Gefühlen – eben insbesondere den negativen – umgehen möchte. Meine Depression ist zwar da, aber ich gucke, daß nicht sie mich beherrscht, sondern daß ich den Spieß so weit möglich herumdrehe und den größtmöglichen Nutzen daraus ziehe - und wenn es eben nur in einer positiveren Sichtweise liegt - wobei das schon sehr viel ausmacht und wert ist!

Hier geht’s natürlich nicht um’s Verdrängen oder „ins-Kellerloch-sperren-und-Stein-drauf“; das fällt einem später nur auf die Butterseite. Aber eben um das bewußte Wahrnehmen, Akzeptieren und sich-dann-sagen „Ok, ich fühl mich gerade nicht so gut / schlecht. Aber ich mache trotzdem dieses oder jenes. Meine Ängste / Sorgen / Depri können ja "mitkommen", wenn sie wollen - und wenn nicht, dann nicht, umso besser. Auf jeden Fall mache ich jetzt was anderes, als mich davon runterziehen zu lassen. Und vielleicht macht mir das, was ich tue, sogar Freude, wer weiß, und dann vergeht das schlechte Gefühl auch wieder.“

Von daher denke ich, daß Du das so schon genau richtig machst :)
Wünsche Dir einen schönen Nachmittag und Abend :)
 
Guten Morgen :)

der Tag gestern hat sich gestern echt als schwierig erwiesen.
Ich bin zwar in die Stadt gefahren aber der Schuss ging echt nach hinten los.

Ich habe da ja das Problem mit den Panikattacken.
Dazu hätte ich unbedingt eine Frage: Warum tauchen diese Panikattacken in Geschäften so stark auf???

Das Problem habe ich, seit meine Panikattacken in mein Leben getreten sind.
Es erwischt mich in Geschäften sehr häufig oder eigentlich jedes mal, wenn die Panik so Präsent ist wie momentan.

Ich war gestern beim DM, und da ging es dann auf einmal wieder los.
Ich frage mich immer wieder warum? Es ist ja nicht so, als ob ich Angst vor Geschäften hätte.
Ich verstehe das einfach nicht. Ich habe dann nur einen Gedanken: Ich muss hier raus!!!!!

Ich laufe dann zwar nicht weg, aber diese Gefühle sind dann einfach nur ekelhaft.
An der Kasse schaukelt es sich dann meistens noch ein Stück höher. <<<<ich stehe dann regelrecht neben mir!!!,alles nervt, ganz toll wird es wenn dann jemand seine Cents sucht, oder sonst was dazwischenkommt dann könnte ich echt explodieren, ....also innerlich...ich wirke dann zwar ruhig nach außen aber es ist fast unerträglich....

Ich hatte das ganz stark als es 2009 mit den Attacken angefangen hat....dann ging es mir ja eine Zeit lang recht gut...und da konnte ich auch durchaus richtig bummeln....dann schlich es sich wieder langsam ein und nu ist es fast wieder Standard.....


Wäre toll wenn jemand was dazu zu berichten hätte.

Wie gesagt, der Tag gestern war ziemlich anstrengend...aber ich habe mich durchgekämpft.
Gegen Abend wurde es dann auch etwas besser.

Heute Morgen habe ich mich dann dabei erwischt wie ich meinen Tag beginne!!!

Mit Sorgen und Angst!!! Ich wache auf und zack....sind Gedanken da...ja eher schon Kopfkino....ich habe dann so Bilder vor Augen wie: Was machst du wenn du Herzstolpern bekommst und das nicht nur einmal sondern immer wieder...oder Herzrasen....was ist wenn es ernst ist....

Einerseits denke ich mir, dass ich das ja kenne aber es geht ja in meinem Kopf eher darum, dass ich Angst habe, dass es dann was ernstes ist oder wenn mein Blutdruck explodiert...und es ist ja nicht ungefährlich...weil man ja nie wissen kann ob es jetzt nur Stress oder doch ernst ist.....

Ich wunder mich ja nicht, dass es mir dann so geht wenn ich schon mit Angst um mein Leben aus dem Bett falle.

Ich habe aber nur eins im Kopf: Ich will leben und die Angst, dass ich sterben könnte ist extrem groß!!!

Wie kann man so etwas verstehen??
 
Guten Morgen Leticia

>>>Ich hatte das ganz stark als es 2009 mit den Attacken angefangen hat....dann ging es mir ja eine Zeit lang recht gut...und da konnte ich auch durchaus richtig bummeln....dann schlich es sich wieder langsam ein und nu ist es fast wieder Standard.....<<<

Ich denke wir sind uns darin einig das du momentan, deiner jetzigen und vergangenen Situation geschuldet, viel Angst hast?
Angst ist etwas das normalerweise beschützt, ein Instinkt der einem sagt das du laufen musst, denn der Mensch ist ein Fluchttier.
Nun laufen wir Menschen meistens nicht mehr vor der Gefahr weg, wir können es meistens gar nicht und so müssen wir die brenzligen Situationen aushalten.
Wenn man einen gesunden Umgang mit seiner Angst hat und die Ursachen so entschärfen kann das man nicht mehr Flüchten muss, um der Angst zu entgehen, sondern sie einfach durch rationales Denken kontrollieren kann ist meist alles gut, denn man weiß das nichts passieren kann und ist auch davon überzeugt.
Du hast wohl mittlerweile eine irrationale Angst entwickelt, bist innerlich immer zur Flucht bereit, aber kannst nicht flüchten.
Ich glaube gerade deshalb treten Panikattacken oft in Situationen auf denen man nicht entfliehen kann, an der Kasse musst du ausharren, es wird dir unbewusst bewusst;-) das du in der Falle sitzt, nicht weg kannst. Wenn du keine Ausweichmöglichkeit hast, dann steigerst du dich noch mehr in Szenerie die eintreten könnten und das Ergebnis ist eigentlich ganz logisch: Wird die gefühlte Gefahr zu groß und man kann nicht flüchten, dann bekommt man Panik. Das kannst du bei jedem Geschöpf der Erde beobachten, sind alle Rückzugmöglichkeiten versperrt verfällt so ziemlich jedes Wesen in unkontrollierbare Panik, auch ganz unabhängig davon ob die Situation nun wirklich so gefährlich ist oder nicht, die Ausweglosigkeit entsteht im Kopf.
Ich denke auch das es so ähnlich wie mit körperlichen Symptomen, die durch die Psyche ausgelöst werden, ist. Ein Katalysator, das Bedürfnis etwas zu tun was gerade gar nicht geht, der Drang sich in Sicherheit zu bringen.
Klar das dies meist passiert wenn man im öffentlichen Raum unterwegs ist, denn da hast du keine Kontrolle, musst funktionieren und wenn vor, sowie hinter, dir Menschen sind gibt es auch keinen Fluchtweg mehr.


Ich habe aber nur eins im Kopf: Ich will leben und die Angst, dass ich sterben könnte ist extrem groß!!!
Wie kann man so etwas verstehen??

Auch die Angst zu sterben dürfte ähnlich funktionieren, der Tod ist etwas ungewisses, was im Grunde jeden zu jeder Zeit treffen kann und noch schlimmer, das kann niemand kontrollieren.
Atemtechniken können da sehr gut helfen, Entspannungsübungen die du auch in solchen Situationen anwenden kannst. Gedankenkonstrukte die beruhigen und die du dann abspulst, können da auch einiges bewirken. Das hilft schon alleine weil man dann in solchen Situationen, wieder einen aktiven Part hat, beschäftigt ist, etwas entgegen setzen kann, die Kontrolle wieder an sich reißt und nicht dem hilflosen nichts Tun ausgeliefert ist.

Vielleicht hilft es auch wenn du dich mit den Mechanismen der Angst auseinandersetzt, wozu sie eigentlich da ist und wie es kommt das sie manchmal Überhand nimmt, nicht mehr steuerbar ist.
Die Angst vor dem Tod kennen viele, auch ich habe da große Probleme, aber was ist am Tod sein eigentlich so furchtbar?
 
Guten Morgen Leticia,

bei Deinem Angst- und Panikproblem kann ich Dir nicht richtig weiterhelfen, außer mit den buddhistischen Weisheiten, die ich gelesen habe und versuche, soweit es mir möglich ist, umzusetzen:
Die Ängste zulassen, sich darauf zu konzentrieren, ruhig zu atmen und die Angst einfach durchfließen zu lassen. Zu versuchen, den Teufelskreis Angst zu stoppen, indem ich nicht noch zusätzlich Angst vor der Angst entwickle.

Setze Dich ruhig in und gehe mal die Angst- und Gefühls-Sondierung durch, die ich Dir auf der ersten Seite beschrieben hatte. Stelle Dir im Laufe dessen vor, Du würdest ein Geschäft betreten und in eine ähnliche Situation geraten wie gestern. Erforsche in aller Ruhe Deine Gefühle, Deine Angst dabei. Grabe ganz achtsam und vorsichtig tiefer, ähnlich wie es ein Archäologe beim Ausbuddeln irgendwelcher antiker Schätze oder Knochen machen würde. Wenn Du etwas entdeckst, halte inne, betrachte es, grabe erstmal nicht weiter. Versuche zu verstehen, was Du da entdeckt hast.
Und behalte Dir die ganze Zeit im Bewußtsein, daß Dir nichts passieren kann. Daß Du Dich in einem geschützten Raum, Deinem sicheren Zuhause befindest.
Übertreibe es mit dieser Sondierung aber auch nicht! Normalerweise macht man solche Angsterforschung anfangs unter (professioneller) Begleitung. Also gehe behutsam vor, beobachte Dich dabei und breche ab, wenn Du das Gefühl hast, es nicht mehr beherrschen zu können.

Für solche Übungen gibt Dir das Zen-Buch, das Du Dir ja auch bestellt hast, eben sehr gute Anleitungen :)

Laß Dich nicht entmutigen.

Mit Sorgen und Angst!!! Ich wache auf und zack....sind Gedanken da...ja eher schon Kopfkino....ich habe dann so Bilder vor
Augen wie: Was machst du wenn du Herzstolpern bekommst und das nicht nur einmal sondern immer wieder...oder Herzrasen....was ist wenn es ernst ist....


Ging mir heute Morgen ähnlich: Ich hatte gestern wieder etwas mehr Magenproblem, auch, weil ich essenstechnisch etwas unvernünftig war (Eis und Süßes). Heute Früh dann beim Aufwachen war mein Magen erst ruhig, ich hab in mich reingehorcht und dachte mir noch „Gut, ist wieder weg.“ … gefolgt von dem Gedanken „mal sehen, wann es wiederkommt… ob ich das Frühstück vertrage… und dann nachher ins Büro, der Streß…“ Und schwupp – rate mal, was schon kurz darauf wieder losging und sich nach dem Frühstück bis vor rund ner halben Stunde gesteigert hat…? Richtig, das Unwohlsein im Magen *seufz*



Die Psyche ist im Prinzip ein von Natur aus bestens geschmiertes System, das in vielerlei Hinsicht vollautomatisch abläuft, bis man das ein oder andere durchschaut, die Justierungsrädchen gefunden bzw. montiert und gelernt hat, diese zu bedienen. Was alles Zeit erfordert. Und dummerweise kann die Psyche bis dahin vieles auslösen, verstärken etc. – aber eben auch eindämmen, reduzieren etc., sobald man dann gelernt hat, wie.

Ich hab heute auch etwas mehr Anlaufschwierigkeiten, bin wieder ansatzweise auf dem Trip, wie sinnlos einiges doch ist. Ey… hepp… falsche Formulierung, falsche Denke! => „… wie sinnlos einiges MIR doch SCHEINT!“ Sobald mir solche negativen Formulierungsfehler auffallen, bemühe ich mich, eine realistischere und positivere Sichtweise einzunehmen: Wie würden andere meine Situation sehen, was habe ich (alles), was würde ich anderen raten bzw. was würden andere mir raten, usw.? Im Prinzip bin ich gesund, es geht mir gut. Ich habe „nur“ Streß um die Ohren, den ich noch besser zu managen lernen muß / möchte.

Ich denke daher, eine Psychotherapie wäre für Dich im Augenblick sehr sinnvoll, um nicht zu sagen, sogar notwendig. Du brauchst jemanden, der Dir in regelmäßigem Dialog hilft, Deine Sichtweisen zurechtzurücken und den Ursachen Deiner Sorgen und Ängste auf die Spur zu kommen.


Nochmal:
Laß Dich nicht entmutigen, mach Dich nicht selbst (noch zusätzlich) fertig. Du hast die Kraft, alle Kraft, die Du brauchst, um das durchzustehen und am Ende gestärkt aus dieser Phase herauszugehen. Du hast sie, auch, wenn Du es im Moment vielleicht nicht glauben magst.

Ein gutes Mittel gegen diese Tiefs ist auch das „Spiegelgespräch mit sich selbst“, wie ich es mittlerweile nennen – ich hatte es ja schonmal angerissen:
Stell Dich ruhig vor den Spiegel, lächle Dich an und sage Dir:
„Ich bin gesund!“
„Es geht mir gut.“
„Es ist alles in Ordnung, es kommt alles in Ordnung.“
„Ich habe ein (grundsätzlich) schönes Leben.“
„Ich bin stark, ich habe die Kraft, das alles zu schaffen und durchzustehen.“
usw.

Es geht hierbei weniger darum, nur solche Dinge zu formulieren, die zu 100% richtig sind – es geht hier vielmehr darum, das negative Denken abzustellen, sich nicht mehr nur auf das Negative im Leben zu konzentrieren, sondern auch – eventuell nur teilweise positive – Dinge stärker zu betonen und ein Gegengewicht herzustellen. Also kannst Du hier auch Dinge mit aufnehmen, die vielleicht nur teilweise schön sind bzw. der Wahrheit entsprechen. Wichtig ist wie gesagt, dieses Positive zu verstärken.


Und mach ansonsten langsam, höre auf Deine innere Stimme, wenn sie Dir sagt, daß Du im Moment zu schnell, zu hektisch bist. Wichtig ist nur auch hier darauf zu achten, daß Du der Lethargie nicht gänzlich nachgibst und Dich (tatenlos im Bett) vergräbst. Lieber weniger und langsamer, aber etwas Positives und Sinnvolles getan – als gar nichts. Ersteres erfüllt Dich letzten Endes trotz allem mit einer gewissen Zufriedenheit über das Erreichte – zweiteres verstärkt nur die Selbstzweifel und Schuldgefühle, auch wenn der Drang, nachzugeben und sich einzuigeln, im ersten Schritt verlockend erscheint.


Leticia, Du schaffst das! Hab Geduld, halte durch, gib Dir und der Situation Zeit, gehe achtsam und behutsam diesen Deinen Weg. Gib die Hoffnung nicht auf, vertraue auf Dich und Deine innere Kraft, das Positive, was Dir – wie jedem Menschen - innewohnt, und es wird mit der Zeit besser werden. Ganz bestimmt. :)

 
Hallo ihr zwei :)

Als erstes wiedermal ein Danke, dafür, dass ihr euch die Zeit nimmt und mir hilft etwas Ordnung in mein Chaos zu bringen!!!!

Erst mal zu dir Tired:
Ich verstehe was du schreibst...das mit dem Fluchttier ist mir durchaus bekannt, habe am Anfang meiner Panikkarriere viele Fachbücher gefressen.
Dennoch frage ich mich wovor ich weglaufe??? Ich versuche das vielleicht zu sehr zu analysieren??
Wie auch Alex schon geschrieben hat, habe ich mal von einer Krankenschwester als ich 2011 in stationärer Behandlung war, den Tipp bekommen die Angst einzuladen, ihr aber keine/sehr wenig Beachtung zu schenken.

Hhhmmm ganz spontan, fällt mir dazu ein: Ich will diese blöde Kuh gar nicht einladen!!! Ich will, dass sie sich aus meinem Leben verzieht!!!

Jetzt....ich weiß kompletter Wiederspruch!!!! Ich habe Angst sie loszulassen!!!

Also sollte ich mich doch mit ihr anfreunden....kommt mir in den Sinn.

Stichpunkt Kontrolle!!! Jap das ist wohl ein ganz großes Thema!!
Auch wenn wir Menschen uns meistens eh nur einbilden wir hätten etwas unter Kontrolle, ist es beim Thema Tod ganz klar....dass man darüber null Kontrolle hat. Das ist wohl auch das was mir so eine Angst macht. Ich glaube schon, dass das durch den plötzlichen Tod meiner Tante 2009 vollkommen und ganz an mich ran gekommen ist. Zu nah wie es aussieht.

Die Angst vor dem Tod kennen viele, auch ich habe da große Probleme, aber was ist am Tod sein eigentlich so furchtbar?

Hhhmm, ich weiß es nicht! Am Tod selber vielleicht ja eher nichts, man merkt es wohl nicht mehr.
Und glaub mir in meiner ganz fiesen Phase, habe ich selbst das mal in Frage gestellt....
Mein Hirnchen machte mir dann so Gedanken, wie, was wenn man es doch merkt, wenn man das alles mitbekommt....
Echt schlimm...ich meine ich habe mich nun davon entfernt...wissen tut es aber keiner!

Ich glaube für mich ist es einfach so, dass ich noch hier bleiben will.
Ich möchte glücklich sein! Möchte noch was erleben! Möchte meine Kinder aufwachsen sehen! usw.
Ich weiß aber, dass es in diesem Fall keine Rolle spielt, was ich möchte!!

Auch wenn das jetzt ja voll doof ist was ich mache!
Denn ich will Leben, habe aber Angst es ohne Angst zu tun, und das lässt mich ja wiederum gar nicht so leben wie ich es möchte!

Hä, ehm ja irgendwie so, ich denke ihr versteht was ich meine.

Ich habe wohl noch einen langen Weg vor mir....
Heute bin ich aber etwas positiver gestimmt.



Alex:
Ich hoffe dein Magen hat sich wieder beruhigt.



Laß Dich nicht entmutigen, mach Dich nicht selbst (noch zusätzlich) fertig. Du hast die Kraft, alle Kraft, die Du brauchst, um das durchzustehen und am Ende gestärkt aus dieser Phase herauszugehen. Du hast sie, auch, wenn Du es im Moment vielleicht nicht glauben magst.


Ich würde es gerne glauben.
Manchmal tue tue ich es ja sogar. Das ist dann der Fall, wenn ich die Angst vergesse.
Ja das passiert manchmal. Deswegen weiß ich ja, dass ich so sehr an ihr festhalte, damit sie mich beschützt.

Wie Tired ja schreibt:


Angst ist etwas das normalerweise beschützt, ein Instinkt der einem sagt das du laufen musst, denn der Mensch ist ein Fluchttier

Ich versuche wohl vor dem Tod zu flüchten...weil ich nicht weiß wann, wo, wie er mich holen wird!!

Mein Psychotherapeut fragte mich mal, ob ich es gerne wissen würde.
Ob ich mir ein Leben vorstellen könnte, wenn ich meinen Todestag wüsste?

Ganz klar: Nein, ich will es nicht wissen.
Aber so ist das ja auch nix...ständig auf der Flucht.....

Ich bin echt froh, wenn Freitag ist und ich hoffentlich die Therapie zugesprochen bekomme.

Auch wenn es nicht danach aussieht, ich werde kämpfen.....
Vor allem gegen die Angst....da sind ja dann noch so ein paar andere Dinge, wie Selbstachtung...Selbstakzeptanz die ich mal angehen sollte, ich mag mich selber nämlich gar nicht...aber vielleicht werde ich dadurch, wenn ich mich ein Stück von der Angst befreie....auch etwas mehr Selbstachtung erreichen???!

So....ich muss....nein ich darf gleich arbeiten gehen!!

Ich wünsche euch einen schönen stressfreien Tag
 
Ich glaube für mich ist es einfach so, dass ich noch hier bleiben will. Ich möchte glücklich sein! Möchte noch was erleben! Möchte meine
Kinder aufwachsen sehen! Usw


Das sind sehr, sehr gute und wichtige Gedanken und Ansätze!
Denn sie geben Dir erstmal Halt und einen Grund-Lebenssinn.

Und selbstverständlich willst Du noch hierbleiben.
Es sind psychische Störungen – Ängste, Panik, Depressionen, u.ä. –, die einem Menschen gegebenenfalls den Lebensmut und -willen rauben. In einem meiner schlauen Bücher stand mal über die Depression so schön geschrieben - sinngemäß: Bei einer „normalen“ organischen Krankheit behalten die meisten Menschen normalerweise ihren Über- und Lebenswillen, kämpfen gegen die Krankheit und für das Leben. Eine Depression (vielleicht auch Angst- und Panikzustände, weiß ich nicht) kann diesen Mechanismus im Extremfall aushebeln (noch dazu schleichend, bis Du glaubst, solche Gedanken seien normal), sie „sabotiert“ Dich also quasi von innen heraus.

Ich persönlich halte schon das für eine sehr wesentliche, in sich überlebenswichtige Erkenntnis: Es ist nicht der depressive Mensch, der nicht mehr leben möchte – es ist die Krankheit „Depression“, die den Menschen dazu verführt!
Sobald man das erkannt hat – daß man hier quasi durch eine Krankheit „fremdgesteuert“ wird –, kann man bewußt dagegen angehen.
(Anm.: Man könnte jetzt noch darüber philosophieren, ob ein depressiver Mensch nur nicht mehr leben oder wirklich sterben will. So, wie ich das bis jetzt gelesen und verstanden habe, wollen die meisten eigentlich gar nicht sterben – aber sie können sich eben auch ein Leben vor dem Hintergrund der Depression und Angstzustände nicht mehr vorstellen, sehen keinen Sinn mehr darin, sind einfach des Lebens müde.)

Deswegen finde ich es definitiv sehr gut, daß Du Dir darüber im Klaren bist und es so deutlich formulierst. Ein Tipp: Mache das immer und immer wieder, vor allem, wenn Dich ein Tief überkommt. Aber auch sonst. Halte Dir vor Augen, im Bewußtsein, was Dein Leben lebenswert und wertvoll macht. Schreib es Dir auf, lies es Dir durch, besonders für die und in den Phasen, in denen es Dir schwerer fällt, einen klaren (positiven) Gedanken zu formulieren.
Wie heißt es auf dem Hörbuch von Dr. Hansch so schön: „Hämmern Sie sich das immer wieder ein!“ ;)
Ich kenne sogar von einem Kollegen ne Story, der hat sich einen entsprechend treffenden Spruch über’s Bett gepinnt. Wenn’s hilft… ;)

Ich schreibe und lese abends auf der Bettkante mein Positiv-Tagebuch, mit ner Tasse Tee dabei, in aller Ruhe (wenn ich’s nicht vergesse *g*). Den Tag reflektieren, was war schön, was habe ich gut gemacht, etc. Und in den 10-15 Minuten wische ich negative Anflüge einfach beiseite, interessieren mich in der Zeit nicht. Danach eventuell noch ein „Spiegelgespräch mit mir selbst“, ansonsten Licht aus, ins Bett kuscheln, und mit einem Lächeln auf den Lippen eindunseln und schlafen.

Ich weiß aber, dass es in diesem Fall keine Rolle spielt, was ich möchte!!
In meinen Augen ein kleiner Denkfehler.
Klar spielt es in dem Moment des tatsächlich eintretenden Todes wirklich keine große Rolle mehr, was man möchte. Aber bis zu diesem Moment, der in ungewisser zeitlicher Ferne liegt, spielt es sehr wohl eine Rolle, was Du möchtest. Und Gedanken wie die von Dir oben formulierten helfen Dir, so lange obenauf zu bleiben. Und zwar so lange wie möglich – plötzliche Unfälle oder schwere Krankheiten einmal außen vor gelassen.

Heute bin ich aber etwas positiver gestimmt
Schön zu lesen, freut mich für Dich :)

Auch wenn es nicht danach aussieht, ich werde kämpfen.....
Das ist der richtige Ansatz :)
Wobei ich es vielleicht für das Zwiegespräch mit Dir selbst und Deiner Psyche weniger als Kampf formulieren würde. Sieh es als ein „Nicht aufgeben“, als ein „Bewältigen“, „Überstehen“, „Gesund werden“ bis hin zu einer von mir bereits erwähnten „Chance, an der ganzen Sache zu wachsen und Dich weiterzuentwickeln.“ Mag jetzt etwas spitzfindig klingen. Aber überlege Dir einfach mal, was das Verb „kämpfen“ wohl für Dein Unterbewußtsein und Deine Psyche bedeuten kann…welchen Schluß müßten Deine Psyche, Deine Sorgen, Deine Ängste, Deine Depri-Tiefs wohl folgerichtig ziehen, wenn Du ihnen mit „Kampf“ drohst…? Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen. Selbstverständlich ist Dein Unterbewußtsein kein von Dir unabhängiges Wesen. Aber Bewußtsein und Unterbewußtsein sind wie zwei Seiten einer Münze, die beiden Enden eines Stabes, usw. => Druck erzeugt Gegendruck, was der einen Seite widerfährt, widerfährt früher oder später auch der anderen, Kampf kann zu kräftezehrendem „Wettrüsten“ führen. Auch hier wieder das Bild der Münze: Stelle sie auf eine Schmalseite und stoße "eine Seite" an, so daß sie sich dreht => die andere Seite wird sich zwangsläufig mitdrehen müssen. - Nicht zuletzt läufst Du mit solchen kämpferischen Sichtweisen auch Gefahr, Dich ungewollt zu sehr zu verkrampfen und Dich unter zusätzlichen Streß zu setzen. Da läuft eben sehr viel unbewußt im Untergrund ab.
Überlege Dir einfach einmal, wie Du das Ganze einvernehmlicher und akzeptierender formulieren kannst, Anregungen s.o.. Das heißt wie gesagt nicht, daß Du die „die Waffen strecken“, Dich dem Ganzen „ergeben“, kurz aufgeben, sollst ;) Ok?

So....ich muss....nein ich darf gleich arbeiten gehen!!

Ganz richtig – Du darfst :) arbeiten gehen. Es ist Deine freie Entscheidung, Du möchtest das, so nimmst Du Dir den Druck :)

Wünsche Dir einen schönen Rest-Tag und viel Erfolg auf und bei der Arbeit :)

 
Jetzt....ich weiß kompletter Wiederspruch!!!! Ich habe Angst sie loszulassen!!!

Hallo Leticia,

die Wörter Widersprüchlich und Unlogisch solltest du im Zusammenhang mit solch Problemen getrost vergessen.
Es ist nichts klares das man nachvollziehen kann wenn man einfach nur drüber nachdenkt, die Seele und Gefühle sind nun mal nicht wirklich auf der Logik aufgebaut, sondern ich denke, eher auf Hormonen, Konditionierungen, Reflexen und solchen Sachen.

Dagegen ist man erst mal machtlos, wenn man der Sache mit Ordnen und Analysieren bei kommen will ist man auch erst mal machtlos, weil halt das alles nicht zu unserer geordneten Ordnung passt und deshalb kommt man so auch nur schwer weiter.

Das mit der Angst zulassen, sie als Freund sehen kann sicher helfen, wenn man es kann.
Es ist meiner Meinung nach auch dasselbe Prinzip als wenn man es bewusst auf der Gefühlsebene versucht, nur zwei etwas unterschiedliche Wege.
Du kannst also Angst annehmen und zulassen, das bedeutet das du zwangsläufig deine eher unkontrollierten Gefühle zulässt, Gefühle die du ansonsten verdrängst und so auch ein Verständnis für sie entwickeln kannst, sie werden greifbarer und damit auch beherrschbarer.
Genauso kann man sich hinsetzen und versuchen das Ganze rein mental anzugehen, den Gefühlen nachzuspüren, Verbindungen aufdecken, eigentlich auch eine Analyse, aber mehr eine die auf deinen Gefühlen aufgebaut ist und nicht auf dem rationalen Denken, das dich sowieso immer wieder zu Widersprüchen anstatt zu Lösungen führt. Die Widersprüche sind also erst mal vollkommen wurscht, warum die da sind wirst du sicher irgendwann nachvollziehen können, es ist aber eher hinderlich wenn man sich gedanklich damit befasst warum es so ist, das bringt nicht viel weiter, aber es zu nehmen wie es ist und sich damit zu beschäftigen schon eher. Ich habe immer den Eindruck das man dem Wirrwarr der Gefühle und irrationalen Auswüchse die sie verursachen, auch nur über das Gefühlsleben beikommen kann, sobald man das Denken anschaltet ist es als würde das worauf es ankommt und nach dem man sucht ganz schnell wieder verschwinden. Die Überlegungen haben irgendwie was meditatives, aber genau dieses Prinzip des in sich Kehrens kann uns zeigen was wir mit der Logik nicht begreifen können, eben durch Gefühle.
Ich denke einen großen Teil ihrer Macht über uns, haben Ängste und Panikattacken gerade weil wir es verstehen wollen und nicht können, auch das ist eine Form des Kontrollverlustes. Es ist vielleicht nicht das Problem wovor wir augenscheinlich Angst haben und was uns eine Panikattacke beschert, es ist der Umstand das wir es nicht verstehen und da die Lösung in uns ist wird es umso schwerer, denn uns selber verstehen wir erst recht nicht.

Ich hoffe das kommt jetzt auch so an wie ich es meine, etwas chaotisch hört sich das ja schon an, aber, es geht ja auch um Gefühle und die sind chaotisch.;-)

Dann noch ein frohes schaffen, oder schönen Feierabend.:-)
 
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