RE: BULIMIE/ kessi und moelki
RE: BULIMIE/ kessi und moelki
Hallo kleine Fee,
danke für Deine Antwort!
Der ausschlaggebende Punkt für meinen Schluß mit dem Kotzen war wirklich, daß ich wollte, daß er mich nicht verläßt- wir also weiterhin so zusammenleben wie vorher. Er konnte es eben nicht mehr mit ansehen, wie ich mich zugrunderichtete. Nach einem Kotzanfall war ich immer so aphatisch- hatte keinerlei Emotionen mehr- ich lag sowieso die meiste Zeit im Bett- behauptet er wenigstens. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, doch ich war schon mächtig geschwächt und auch sehr dünn- hatte auch Herzrythmusstörungen...
Nagut: Von einem Tag auf den nächsten kotzte ich dann nicht mehr. Ich habe aber auch schnell gemerkt, daß es mir viel gebracht hat damit aufzuhören. Ich hatte mehr Energie, ein Ziel, Emotionen... beim Malen habe ich es deutlich gemerkt: Vorher sahen meine Bilder trübe und grau- häßlich aus. Nach der Bulimie hatten dann die Bilder sehr viel Kraft, leuchteten und strahlten, sind bis heute sehr ausdrucksvoll und voller Emotionen. Ich male meist abstrakt und stecke da alles was ich habe rein. Und das war eben nach dem Kotzen viel, viel mehr!!!! Auch so, war ich glaube ich stolz auf mich, daß ich es schaffen würde- wenigstens bin ich es im Nachhinein.
Ich muß dazu sagen, daß ich mich nach der Bulimie erst einmal kärglich ernährt habe. Ich habe ganz wenig gegessen und immer das gleiche. Dafür habe ich aber kaum zugenommen! An dem ersten Tag ohne, aß ich z.B. nur ein paar Riegel Kinderschoki und ein Brotscheibchen. Zum Mittag gabs manchmal nur 3 Nüsse... Die ersten Jahre war ich wohl magersüchtig und echt noch klapprig dürr- aber mir ging es besser als mit dem Kotzen!
Insgesamt habe ich in den 11 Jahren vielleicht 6 mal mich willentlich übergeben. Ich habe es auch meinem Partner immer gestanden! Er war dann sauer, oder traurig hat mir aber immer verziehen, denn ich sagte ihm, es sei die Ausnahme- war es auch!!! Ich habe gelernt, die Verantwortung für das Gegessene zu übernehmen! Wenns mal zu viel ist- selber Schuld. Dann paß ich eben das nächste mal besser auf. Man kann wirklich auch mal einen vollen Magen verdauen und wenn man den nächsten Tag wenig ißt, gleicht es sich mit dem Gewicht auch wieder aus!!!!!!!!
Eine Therapeutin hat mir dabei nicht geholfen! Diese hatte mir wärend der Bulimie gekündigt, die Therapie beendet, weil sie meinte, daß es Selbstmord sei und im Vertrag stand daß dann die Therapie zu beenden sei! Na die war sowieso doof und hätte mir eh nicht dabei helfen können.
Heute habe ich eine sehr sehr gute Therapeutin, die mir heute sehr gut hilft! Wir sprechen auch über Sucht und sie gibt mir Hilfestellungen auch was das Essen betrifft!
Ja, liebe kleine Fee, ich wünsche Dir, daß Du es packst und Dein Freund Dich besser verstehen lernt! Es ist nicht einfach, wenn er solche Vorstellungen von den Menschen hat, wie Du schreibst!
Alles liebe
von der
Kessi