Re: Ketonkörper und Insulin?
Moin Marc,
Ketose ist keine Gefahr, sondern ganz normaler Stoffwechsel auf der Basis von Ketonen statt Glukose. Dafür braucht der Körper auch sehr viel weniger Insulin als für die Glukose, also den Stoffwechsel auf der Basis von Glokonen ;-)
Gefährlich kann es mit der Ketose erst werden, wenn das wenigere Insulin auch nicht mehr dafür ausreicht, mit dem minimalen Glukon-Umsatz bei der Ketose einen flachen & niedrigen BZ-Verlauf zu halten. Aber auch dann würde ich eine sehr viel langsameres und späteres Umkippen des Stoffwechsels, als aus der Glukose erwarten, wenn überhaupt.
Denn wenn in der Glukose die Zellen ihren Energiebedarf ausschließlich aus Glukonen decken, fehlt denen die Energie, wenn sie infolge Insulin-Mangel plötzlich keine Glukone mehr einlassen können. Der BZ steigt in toxische Höhen, und die hungernden Zellen bestellen nun alternativ Ketone. Die könnten sie auch weitgehend ohne Insulin nutzen, wenn sie denn könnten. Denn tatsächlich müssen sie dafür erst einmal ein Enzym produzieren, mit dem sie die Ketone verwerten können, und für den Anlauf dieser Enzym-Produktion brauchen sie mehr als einen Tag. Zeit genug, dass sich im Blut des Betroffenen immer mehr Ketone sammeln, sehr viel mehr, als in der funktionierenden Ketose, und das Blut übersäuern und so zur Ketoazidose führen. Das ist die unter Typ1 (praktisch ausschließlich glukogen ernährt) so gefürchtete Stoffwechsel-Entgleisung, die ohne rechtzeitige Behandlung schon einiges an Leben gekostet hat.
Aber weil in der schon laufenden gesunden Ketose keine Zeit zum Umstellen auf die Keton-Verwertung ungenutzt verstreichen muss und weil damit kein Grund für eine besonders hohe Konzentration von Ketonen im Blut besteht und damit auch keine Gefahr der Übersäuerung, sehe ich zumindest aus meiner laienhaften Position keinen Grund, dass eine gesunde Ketose in eine Ketoazidose münden könnte.
Und? Alle Klarheiten restlos beseitigt? Jürgen