• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

keine Lust seit Schwangerschaft

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schnuckl

New member
Können sie mir erklären warum?
Ich liebe meinen Mann, aber trotzdem habe ich nicht so viel Lust wie er. Er könnte jeden Tag. Aber ich bin der Meinung es gibt wichtigeres. Es ist mir auch gleich, wenn wir mal 4 Wochen keinen Sex hatten. Stört mich nicht.
Warum ist das so?
Mir ist es schon unangenehm ihm gegenüber weil ich es nicht erklären kann!
 
RE: keine Lust seit Schwangerschaft

Bei uns war es ähnlich. Leider hast Du nicht geschrieben, wie lange die Geburt Eures Kindes zurückliegt; im zeitlichen Rahmen der Stillzeit ist diese Unlust wegen des Hormonpegels noch als normal zu benennen.
Da es bei uns aber auch danach nicht viel besser geworden ist, habe ich sehr viel Streit mit meiner Frau gehabt. Denn auch bei mir ist es so, daß ich jeden Tag Lust habe, meiner Frau aber einmal pro Woche reicht. Vor der Schwangerschaft hatten wir wesentlich mehr Sex und sind uns aber einig, daß wir beide da wieder hinwollen, nicht zuletzt, um unsere Ehe zu retten, denn auf Dauer würde dieser Dissens uns beide fertigmachen. Wir werden uns wohl auf eine Partnertherapie einlassen, um den "Urzustand" wieder herzustellen. BEi Euch scheint es insofern noch viel extremer zu sein, weil Dir sogar 4 Wochen ohne Sex nichts ausmachen. Ich würde daher dieses Problem sehr ernst nehmen, denn nur weil der Zustand von Deinem Mann im Moment vielleicht toleriert wird, heißt das nicht, daß er auf Dauer damit leben kann. Und es nur ihm zuliebe öfters zu tun, kann auch keine Lösung sein.
 
@NEO; nicht dramatisieren

@NEO; nicht dramatisieren

Euch auf eine Partnertherapie einzulassen wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Positives in Eure Ehe bringen.
Aber Deine Aussage "um unsere Ehe zu retten" möchte ich dennoch angreifen.

Eine wirklich gute harmonische Partnerschaft MUSS es aushalten, wenn auch in Sachen Sex temporär differente Bedürfnisse bestehen. Warum? Weil man als Single ja auch nicht besser dran wäre und sich mit den angewachsenen beiden Lovern begnügen müsste! Jedenfalls ist das meine Lebenserfahrung und Überzeugung (die natürlich niemand außer meinem Partner teilen muss).
Ich war nämlich auch schon mal in der Situation - innerhalb einer als gut geltenden Partnerschaft wohlgemerkt - auf GV total und auf Sex im weiteren Sinn über ein halbes Jahr verzichten zu müssen. Nicht allerdings auf Ausdruck von Liebe, was selbstverständlich durchhalten und überbrücken half.

Sollte ein Paar nicht, wenn es sich bindet, bedenken, dass besondere Situationen wie Geburten, Krankheiten, phsychische Talsohlen mit zum Leben gehören und dass der Partner oder die Partnerin davon dann jeweils mitbetroffen ist?
Ich jedenfalls sehe eine Ehe nicht als Supermarkt wo stetig zur Verfügung gestellt werden muss was ich brauche. Viele wechseln den/die PartnerIn dann wie von ALDI zu PLUS.
Glücklicherweise habe ich einen Mann, der noch überaus Sex-aktiv ist (manchmal mehr als ich es bräuchte, wie Du meinem anderen posting entnehmen kannst) Aber glaub mir, in meinem Alter macht man sich auch Gedanken darüber, wie es weitergehen würde, wenn der Partner z.B. zuckerkrank würde... und ich meine, gerade dann, wenn man mit den "Schlaglöchern" des Lebens rechnet, werden sie einem nichts anhaben. Ich jedenfalls wäre ziemlich zuversichtlich, dass wir auch immer noch befriedigenden Sex haben könnten, falls ER sein Standvermögen einbüßen sollte.
 
RE: keine Lust seit Schwangerschaft

liebe(r) neo und schnuckl,
also ich bin zwar nicht verheiratet und hab noch keine kinder, bin aber seit jetzt mehr als zwei jahren in einer festen beziehung. ich kann nur sagen, dass ich auch jeden tag, jede stunde, jede minute,...könnte, sie halt net. aber das ist galub ich ganz normal, dass männer öfters wollen als frauen.
nun ja, nach einer schwangerschaft könnte man die unlust der frau ganz einfach so erklären: der fortpflanzungstrieb ist erst mal auf längere zeit befriedigt. warum? ist doch klar, oder? dass da trotzdem noch was geht ihr verzweifelten :-) hat auch noch andere gründe.

ich hab mal ein sprichwort gehört, dass eigentlcih den rest erklärt. ist für mich eigentlich auch so der rote faden für ne beziehung. nicht nur, um jeden tag sex zu haben, sondern auch, um gemeinsam glücklich zu sein.

Das Vorspiel beginnt schon außerhalb vom Bett.

Alles klar?

Also, ein beispiel:

SIE kümmert sich um das kind, macht den abwasch und bringt anschließend noch den kleinen ins bett. ist müde(ist allerdings kein grund, nicht sex zu haben).

ER schaut fußball an, springt ihr ins bett hinterher und will halt.

sie nicht. warum?
sie hat das gefühl, alles machen zu müssen. fühlt sich von ihrem mann vernachlässigt. denkt, er denke nur an das eine.

unstzimmigkeiten im alltag führen unweigerlich zu einem schlechteren sexleben.
also immer schaun, dass beide seiten glücklich sind.

viel erfolg euch!

euer pelepones
 
RE: @NEO; nicht dramatisieren

RE: @NEO; nicht dramatisieren

Danke für die ausführliche Antwort, Stiepel !
Allerdings bin ich auch schon fünf Jahre mit meiner Frau zusammen, ansonsten alles sehr harmonisch. Auch gehöre ich nicht zu der fußballschauenden, haushaltsarbeitsscheuen Biertrinkerfraktion, wie im anderen Beitrag beschrieben, sondern versuche sehr wohl, auch Romantik als Rahmenbedingung aufrecht zu erhalten. Alerdings dauert unser Tief nicht ein hallbes Jahr an, sondern unter Einberechnung der Schwangerschaft schon beinahe zwei Jahre, wo ich selbstverständlich lange Zeit nichts dazu gesagt habe, obwohl es mich sehr gestört hat. Ich kenne auch durchaus Elternpaare in ähnlicher Situation, wo der Mann ähnlich wie die Frau seinen Lustpegel gesenkt hat, weil er sie nach der Geburt oftmals mehr als "Muttertier" denn als Ehefrau ansieht. Wie erwähnt- wenn es beiden ja nichts ausmacht, dann ist es ja o.k.
Auch bis zu einem halben Jahr halte ich noch für verkraftbar. Aber darüber hinaus hatte ich wirklich Probleme damit und irgendwann noch viel später ist es dann aus mir herausgebrochen, weil ich nicht mehr länger dazu schweigen konnte. Es war dann auch so -fast überraschend- heftig für meine Frau, daß wir seitdem viele erregte Gespräche hatten, die in einer Sackgasse endeten. Mit viel verständnisvollem zuhören haben wir uns jetzt etwas im Griff, aber die beiderseitige Unzufriedenheit kann keine Lösung sein. UNd Hoffnung haeb ich auch nur deshalb, weil meine Frau sich sehr wohl an unser früheres Sexualleben erinnert und sich danach zurücksehnt, wenn sie auch noch nicht weiß, wie. Ihren Hormonhaushalt hat sie bereits untersuchen lassen. Dort waren allerdings keine Defizite festzustellen.
Da ich Deine Postings seit einiger Zeit verfolge, nehme ich Deine (erfahrene) Meinung schon ernst, aber Du wirst mir sicher zustimmen, daß eine Tiefphase nur eine Phase sein darf, kein Dauerzustand.
 
RE: @NEO; Dauerzustand

RE: @NEO; Dauerzustand

Zwei Jahre sind lang.
Du nimmst Deine Vaterrolle wahr. Du bist romantisch.
Dann ist guter Rat teuer???

Wie sieht es denn mit Ersatz-Sex-Praktiken aus? Hat Deine Frau etwa auch keine Freude mehr an Sex, wenn nicht auch sie zum Orgasmus kommt? Überkommt es sie wenigstens wieder spontan und macht sie dann SB? Das tun wir Frauen nämlich recht gern in Erinnerungen an Sex schwelgend, der z.B. am Abend zuvor nicht bis zum O gereicht hat.

Oder teilt Ihr das Bett jetzt dauerhaft zu dritt? Dann sollte Junior oder Prinzessin vielleicht mal zu Ommama und Ihr allein in Urlaub?
 
RE: @NEO; Dauerzustand

RE: @NEO; Dauerzustand

Hallo Stiepel,
klar macht sie auch SB; manchmal überkommt sie die Lust schon spontan, wenn ich tagsüber arbeiten bin. Natürlich soll sie sich dann auch "abreagieren"; wir reden da auch ganz offen drüber. Aber unser gemeinsames Sexualleben ist mit früher nicht mehr vergleichbar, nicht nur, was die Quantität angeht. Da Du auch Praktiken angesprochen hast: es hat früher quasi kein Tabu gegeben. Wir haben nahezu alles ( natürlich nur im Rahmen zu zweit) gemacht, was die Phantasie hergibt. Egal, ob oral, anal, NS......
Das macht die Sache um so schlimmer, denn davon ist nur noch wenig übrig. Orgasmusprobleme haben wir beide nicht ! Im Gegenteil: für mich ist es schon ein befriedigendes Erlebnis, wenn ich sie z.B. oral verwöhne, bis sie kommt. Was danach kommt, ist gar nicht so wichtig.
Ach so: Kind im Bett ist bei uns nie ein Thema gewesen. Da waren wir uns beide von Anfang an einig. Die Zeit und Gelegenheit wäre schon da mit Ausnahme einer mehrjährigen Abendschule, die meine Frau neben der Erziehung unseres Kindes absolviert. Klar bringt das als ein nicht unbedeutender Punkt Stress in die Beziehung; es kann aber nicht sein, daß nur dadurch alles so auf dem Kopf steht.
 
Durststrecken...

Durststrecken...

...gibt es wohl in jeder Ehe und ich habe Stiepels und dein Austausch mit Interesse verfolgt.

Ich finde deinen Ansatz nicht schlecht, vielleicht mal therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal kann ein Aussenstehender einfach besser helfen, den Knäuel zu entwirren? Oft entsteht in einer Partnerschaft eine Art Knopf und ich denke schon, es lohnt sich diesen zu lösen.

Klar unmittelbar nach der Geburt eines Kindes hat Frau wohl einfach tausend andere Dinge im Kopf und die Müdigkeit ist manchmal wirklich kaum mehr wegzukriegen und diese Durststrecke sollte der Partner durchaus mittragen helfen. Ist ja auch meine Meinung, aber irgendwann sollte man wieder in die alte und vertraute Art der Sexualität miteinander zurückfinden!

Und da muss ich nun einfach Stiepel widersprechen, wenn sie meint, es sei Pflicht und Selbstverständlich.... Für Frau vielleicht, für Mann? Höchst unwahrscheinlich!

Ich spreche jetzt natürlich nicht von schweren Krankheiten oder anderen Schicksalsschlägen, sondern vom normalen Familienalltag!

Ich höre zu oft von Männern in meinem Bekanntenkreis, dass sie es irgendwann einfach nicht mehr schaffen und dann halt fremdgehen!

Nicht weil sie die Ehefrau nicht mehr lieben würden, sondern einfach, weil sie es nicht mehr aushalten dauernd auf Sex verzichten zu müssen! Sie fühlen sich ungeliebt und unverstanden und begreifen nicht wirklich was eigentlich passiert ist... Und ich denke in den meisten Fällen - wie schnuckl schreibt - weiss Frau es auch nicht!

Und eben aus diesem Kreislauf sollte Frau herausfinden! Leider habe ich kein Patentrezept auf Lager und muss sogar ehrlicherweise eingestehen, dass mir das in meiner Ehe ebenfalls so ergangen ist. Auch ich habe immer damit gerechnet, dass mein Mann dafür Verständnis haben müsste. Es ist schief gelaufen und ich wäre froh gewesen, hätte mir damals jemand klar gemacht, dass das der Anfang vom Ende ist!

Es ist eine Art kriechende Langeweile... Immer, tageintagaus das Gleiche!

Wenn ich heute so darüber nachdenke, war es wohl die Eintönigkeit in meinem Leben, die irgendwie meine Lust einschlafen liess! Ich war müde, hatte keine Lust auf Unternehmungen. Jeden Tag arbeiten gehen - selbstverständlich immer perfekt gestylt - abends nach Hause kommen, kochen, Küche aufräumen, Kinder versorgen und spätestens um 22.00 Uhr müde ins Bett fallen. Keine Abwechslung, keine grossen Anregungen von aussen...

Nach meiner Trennung hatte ich dann das Glück, das ich mal "Mann" spielen durfte! Ich habe ein Kindermädchen gefunden, die bei mir wohnte, den Haushalt schmiss und die Kids betreute und so hatte ich die Gelegenheit mal Abends nach der Arbeit auf einen Drink zu gehen, oder mich mit Freunden auf einen Kinobesuch oder ein Abendessen zu verabreden. Ich konnte wieder Dinge unternehmen, die ich vorher völlig vernachlässigt habe! Ich habe so auch männliche Sichtweisen erfahren und viel über mich und andere gelernt.

Frau glaubt, als gute Mutter und Hausfrau auf alles verzichten zu müssen, quasi der Familie zu liebe und die Ehemänner denken natürlich dann auch, dass dies so sein müsse!

Heute lebe ich allein mit den Kindern, habe diesen Luxus nicht mehr... Aber ich würde heute den Teufel tun, wieder in dieses Fahrwasser zu geraten, ob es dem Nachbar nun passt oder nicht *ggg!

Abschliessend glaube ich einfach felsenfest daran, dass Frau sich eine gewisse Anregung von Aussen holen sollte... Z.B. mal ein Frauenabend in einer Bar oder Disko starten, auswärts essen gehen, sich mal von einem netten Kellner bedienen lassen usw. und wenn's nur in der Dorfkneipe ist?

Für Männer ist dies alles ganz selbstverständlich und denke, dort holen sie sich doch auch ihre Anregungen?
 
RE: keine Lust seit Schwangerschaft

Kann in allem Zustimmen außer einem: Punkt:
Es sollte nicht immer als normal hingestellt werden, daß Frauen ja sowieso nicht so oft wollen wie Männer. Das ist ein uraltes Klischee.
 
Zustimmung ja, aber...

Zustimmung ja, aber...

...eben, wenn Frau grad zum ersten Mal Mutter wird, ist halt eine Zeit lang und dies einfach naturgemäss, nur das Baby wichtig! Muss wahrscheinlich so sein, oder?

Aber ansonsten hast du natürlich vollkommen recht! Es kann durchaus auch umgekehrt sein!
 
RE: Zustimmung ja, aber...

RE: Zustimmung ja, aber...

Tja, so im Kopf erwartet man ja von den Männern, daß es ihnen ebenso wichtig ist, aber die reihenweisen körperlichen Veränderungen treffen sie nun mal nicht bzw. nur mittelbar. Außerdem haben mir befreundete Mütter gesagt, daß man sich leicht den ganzen Tag betatscht fühlt von so einem kleinen Hüpfer, gerade, wenn die Frau sich um das Kleine kümmert und der Mann arbeitet, hat die Frau ihren Bedarf an Körperkontakt häufig schon gedeckt. Na klar ist Sex was anderes als Schmusen mit meinem Kind, aber geht es euch nicht auch so, daß nach einem nüchternen Tag im Büro oder sonstwo mit dem ganzen "unnatürlichen" Verhalten der Wunsch nach Sex auch gleichzeitig der Wunsch nach Freude am Körper und Körperlichkeit generell ist?
 
RE: Durststrecken...

RE: Durststrecken...

Hallo Kyria,
vielen vielen Dank für Deinen Beitrag. Er hätte treffender formuliert nicht sein können. Das Du diese Erfahrung erst unter Verlust Deiner Beziehung gemacht hast, tut mir natürlich leid. Genau in der von Dir beschriebenen Situation fühle ich mich (oder besser gesagt wir uns). Aufgrund der äusseren Stressfaktoren ist unser normaler sexueller Umgang so stark beeinträchtigt, daß auch ich um unsere Beziehung fürchte. Ich kann mir meine Lust ja nicht verkneifen und meine Frau kann und soll nichts gegen ihren Willen tun. Wir haben darüber gesprochen (speziell über Deinen Beitrag) und sie möchte sich auch über eine neue Freizeitbeschäftigung, wo sie neue Leute kennenlernen kann, sich sportlich betätigen und auch mal ohne Kind aus dem Alltag herausretten kann. Ich habe nur die Befürchtung, daß die Zeit gegen uns spielt. Die letzten zwei Jahre haben ihre Wirkung gezeigt und die Situation wird für mich von Tag zu Tag verfahrener. Dabei scheint es offensichtlich, daß sich der angerichtete Schaden nicht in ein paar Tagen wieder richten lässt.
Ich könnte daher ein paar gute Ratschläge gebrauchen. Wie hättest Du es damals anders gemacht ? Wie hättest Du Deinem Mann klargemacht, daß Du aus dem Teufelskreis selbst herauswillst ? Würde mich über ernstgemeinte Antworten sehr freuen.
LG
NEO
 
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