• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Kein Sex mehr nach der Geburt unseres Kindes

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neshama

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Im Juli 2014 wurde unser Sohn geboren. Als ich schwanger wurde, waren wir gerade einmal ein paar Monate zusammen und die Schwangerschaft war nicht geplant. Wir freuten uns dennoch und waren uns sicher, dass wir den Weg in eine kleine neue Familie gehen wollen. Ich war 35 und mein Mann 38 Jahre alt, wir haben beide studiert und standen mitten im Berufsleben. Ich verließ für ihn und für unser Kind Berlin und zog aufs Land, was zunächst sehr schwierig war. Für mich war uns ist aber mein Sohn ein großes Glück, da er nun in sehr idyllischer Umgebung aufwächst, sehr gesund und heiter ist, wurde die neue Lebenssituation auch für mich leichter.
Doch nun gestaltet sich unsere Paarbeziehung immer schwieriger. Das für mich größte Problem besteht darin, dass wir seit der Geburt unseres Kindes gar keinen Sex und auch keine wirklichen sonstigen Zärtlichkeiten haben. Am Anfang war es vermutlich, weil ich sehr wenig schlief und stillte- als das jedoch verging änderte sich nichts. Ich hatte sehr schnell das Gefühl, dass mein Mann mich nicht mehr attraktiv findet, da ich nach Schwangerschaft und Stillzeit zugenommen hatte. Vor der Schwangerschaft war ich sehr schlank und nun bin ich eigentlich ganz normal mit einer Kleidergröße von 38-40. Inzwischen habe ich mit sehr viel Mühe einiges an Gewicht verloren und achte sehr darauf, dass ich auch wenn ich nur zu Hause bin ordentlich angezogen und zurecht gemacht bin. Zunehmend fing ich an darunter zu leiden, dass ich mich als Frau durchsichtbar fühle. Alles was ich mache, scheint für ihn eine Selbstverständlichkeit zu sein und wenn ich mich beklage, dann findet er, dass ich übertreibe und er sagt, dass es wohl wieder werde, wenn ich wieder schlanker bin. Was aber wenn ich mich nicht weiter runterhungern will? Ich finde mein Leben mit Kind sehr anstrengend, ich habe wenig Hilfe, schlafe nach wie vor wenig und habe wenig Kraft. Ich esse sehr gesund und verzichte meistenteils auf Kohlenhydrate. Heute sagte mir mein Mann, dass ich "untenrum" anders aussehe und dass er Probleme damit hat. Jetzt bin ich völlig verzweifelt und auch wütend. Ich habe schon einen Paartherapeuten angeschrieben, denn ich denke, dass wir es alleine nicht schaffen werden, diese Probleme alleine hinzubiegen. Ich schreibe, weil ich auch etwas für mich brauche. Es ist schrecklich für mich, mich so abgelehnt zu fühlen.... was soll ich tun?
 
und er sagt, dass es wohl wieder werde, wenn ich wieder schlanker bin. Was aber wenn ich mich nicht weiter runterhungern will?

Hi,

du solltest dich keinesfalls runter hungern, deine Gesundheit für die Vorstellungen deines Mannes zu opfern, das geht zu weit.
Ich würde ihm das auch so sagen und wenn er dich nur als Hungerhaken möchte, dann passt es einfach nicht.
Vielleicht ist es eine Art Fetisch, wenn Männer auf eine knabenhafte Figur stehen, aber Frauen sollten sich dem nicht beugen, auch nicht aus Liebe.

Rede mit ihm ganz offen darüber, vielleicht gibt es ja auch anderes auf was er steht, das man dann in Sexspiele einbauen kann.
Es wäre auch gut wenn du ihn dazu bewegen könntest mit dir zu einem Therapeuten zu gehen, vielleicht ist er dafür offener wenn du ihm eine klare Ansage machst, die Gewichtsabnahme betreffend.

Damit ob du Anziehend bist hat das nichts zu tun, das bist du sicher, aber der Mann dazu muss natürlich auch passen und es kann nicht sein das eine glückliche Beziehung von einem ordentlichen Untergewicht abhängt.
 
Das Gewicht ist auch ein "Nebenkriegsschauplatz", denn sowohl das als auch die veränderte Scheidenoptik sind objektiv völlig in Ordnung , aber ein Zeichen dafür, dass Ihr Partner sich in der Beziehung fehl am Platze fühlt. Da können Sie hungern, so viel Sie wollen, das macht es nicht besser! Bitte lassen Sie das darum auch schön sein, und fühlen Sie sich nicht allein verantwortlich für das Problem!
Tatsächlich ist eine Paartherapie dringend notwendig, damit Sie herausfinden können, wie Sie Ihre Familie retten können. Eine Beziehung, die vom Gewicht abhängig ist, ist keine... Und von Liebe ist hier gar nicht zu reden. Die müssen Sie wieder entdecken, und dafür muss in der Tiefe geschaut werden, was wirklich nicht stimmt.

LG, Dr. Höllering
 
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