Jungfräulichkeit

[Samira22]

Hmm... das ist mir hier ein wenig peinlich, aber ich bin 22 Jahre alt/jung und hatte noch nie Sex mit einem Mann oder Frau. Ich bin aber nicht lesbisch, ich finde Frauen auch nicht anziehend oder so.

Mein Problem ist einfach, ich hatte noch keinen Geschlechtsverkehr mit einem Mann, trotz meinem Alter. Ich hatte wahrlich schon genug Situationen in welcher ich mit einem Mann hätte "Schlafen" können, jedoch stoppe ich immer vorher. Irgendetwas in mir sagt immer "Stopp". Ich weiss schon gar nicht mehr was ich tuen soll. Ich bin frisch verliebt und in meinem Alter möchten die Jungs ja schon gerne mit der Freundin "Schlafen". Ich getraue mich nicht, mich ihm anzuvertrauen. Ich weiss ja selbst nicht, warum ich immer vorher stoppe. Es ist einfach ein Gefühl in mir. So wie Ekel, aber ich steh doch nicht auf Frauen, warum verhalte ich mich dann so?

Ich wäre froh, wenn mir jemand darauf eine Antwort hätte. Bitte aber keine Verarschungen, es ist mir damit sehr ernst.

Danke schön

 

[alexxxx]

RE: Jungfräulichkeit

Warum Ekel? Was hast du denn bisher erlebt? Von Seite deiner Eltern und bisherigen Freunden. Kann es sein das du Angst hast davor?

 

[Petronius]

RE: Jungfräulichkeit

erstmal: mit 22 noch jungfrau zu sein, ist nichts peinliches

zweitens: "ekel" vor sex würde ich tatsächlich als problem sehen. aber vielleicht ist das ja nur eine umschreibung, weil dir kein treffenderer begriff einfällt

welchen stellenwert hat denn überhaupt sex für dich? hast du freude an deiner eigenen körperlichkeit? magst du deinen eigenen körper? kannst du die selbstbefriedigung genießen?

eine menge fragen, ich weiß. aber vielleicht führen sie uns ja zu brauchbaren antworten

 

[Antwortender]

RE: Jungfräulichkeit

Leider hast du die Fragen der wenigen ersnstzunehmenden Beiträge nicht beantwortet, sodass die Antwort tatsächlich erschwert ist. Wenn du ein gestörtes Verhältnis zum SEX hast, zB weil du im Sinne religioser Unsinns erzogen worden bist, wird dir schwer zu helfen sein. Diese bodenlose moralinsaure Dummheit mit der Erhaltung der Jungfernschaft bis nach der Hochzeit hat viele Scheidungen und unglückliche Ehen verschuldet. Bist du aber aufgeschlossen und vernünftig und hast du nur Angst vor dem körperlichen Schmerz der Entjungferung, dann ist da nicht weiter schlimm. Der Schmerz ist leicht auszuhalten, oder garnicht vorhanden. Wenn du bisher OB benützt hast, bist du einen Fremdkörper ja schon gewöhnt. Wenn du nicht ohnehin schon Pettingerfahrung hast, solltest du mit einem Partner alle Fomen der Ersatzbefriedigung, also sowohl manuelle, als auch orale Stimulation des Kitzlers ausgiebig ausprobieren und genießen und dich auch über die männliche Genitalanatomie und Funktion aktiv informieren, indem du mit Hand und Mund dafür sorgst, dass ER abspritzt. Dabei kannst du ohneweiters Jungfrau bleiben, so lange, bis du dich danach sehnst, es nicht mehr zu sein! Ohne deshalb lesbisch zu sein, kannst du dich auch mit einer Freundin sexuell betätigen, damit du die Materie kennen lernst. Melde dich wieder, wenn du noch Fragen hast, ich helf dir gerne, und wenn du hier eine e-mailadresse angibst, können wir anonym und von Idioten ungestört korrespondieren. Alles Gute!

 

[julia27]

RE: Jungfräulichkeit

Ist es nicht etwas naiv anzunehmen, dass Samira zwar noch nicht für Sex mit einem MAnn bereit ist, aber mal locker mit einer Freundin ihre Sexualität austestet? Und ich hatte auch eher das Gefühl, dass es für sie auch mit Liebe oder zumindest Gefühl zusammenhängen sollte.
Ansonsten stimme ich dem Antwortenden zu. Samira, wenn Du einen Partner hast, dann taste Dich halt langsam vor. Nichts überstürzen, sondern erstmal mit Fingerübungen anfangen.....
Ach ja, und ein OB in der Vagina ist wahrlich NICHT mit einem erigierten Penis zu vergleichen. Lass Dir das gesagt sein.... ;-)
Julia.

 

[Stiepel]

RE: Jungfräulichkeit

>>>Ich bin frisch verliebt und in meinem Alter möchten die Jungs ja schon gerne mit der Freundin "Schlafen".<<<

Was willst Du mit diesem Satz sagen?
Was bedeutet "verliebt" für Dich? Welche Erwartungen knüpfst Du daran?

"Die Jungs" möchten teilweise schon mit 15 mit Mädchen schlafen. Und mancher Mann will es noch mit 50 just for fun & action. Also interessiert das schon mal überhaupt nicht. Was allein zählt, ist WAS DU WILLST.

>>>Ein Gefühl wie Ekel<<<
Ekel gibt es normalerweise nicht. Wenn man sich Jemandem emotional stark verbunden fühlt, kann man - auch ohne Lehre zum Krankenpfleger oder zur Altengehilfin - sogar Erbrochenes aufwischen, oder anderes Beispiel: jede Mutter und zunehmend viele Väter windeln das Baby.
Besteht also tatsächlich eine Abneigung, den Mann zu berühren, vor seinem Schweiß- oder Mundgeruch, dann solltest Du die "Kumpel-Ebene" beibehalten, denn dann bist Du nicht verliebt, sondern fühlst Dich einfach nur in der Gesellschaft dieses Mannes wohl. Dann teil ihm das mit, damit auch er weiß wo er mit Dir dran ist.

Du meintest aber vermutlich mehr eine spezielle Scheu vor den Geschlechtsteilen und damit wohl wie hier bereits erwähnt wurde, ganz speziell irgendeine Furcht vor den männlichen im Besonderen.
Dazu zuerst folgende Frage: wie stehst Du zu Deinem eigenen Geschlecht? Kannst Du Dich selbst genießen? Kennst Du bereits Orgasmen durch Selbstbefriedigung?
Dann ist es wohl wirklich nur die "Angst vor dem Ersten Mal" - etwas völlig Natürliches, da jede/r vor etwas Unbekanntem zögert...auch vor dem 1.Sprung vom 3m-Brett und dem ersten Autolenken.
Wenn Du also "richtig" verliebt bist, sprich die Furcht aus, lernt Euch mit Augen, Händen, Mündern kennen. Steigert sich beim Zeigen, Streicheln, Küssen die Verliebtheit, dann "passiert" Euer Erstes Mal in einiger Zeit ganz von selbst. Lass Dich nur von Deinem eigenen Bedürfnis leiten und baut sanft aber zielbewusst die Barierren ab. Er versäumt nichts, selbst wenn er noch monatelang nur vor Dir, in Deine Hände, zwischen Deine Brüste oder Lippen kommen darf. Im Gegenteil: ist er echt fasziniert von Dir, dann wird er dieses intime Kennenlernen unglaublich genießen und BEIDE den GV viel stärker, wenn dafür die Zeit gekommen ist.
Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Euch gegenseitig signalisiert, Euch vertrauen und für einander ÖFFNEN ZU WOLLEN! Krampf wird es, wenn Einer den Eindruck hat, die Partnerin versperrt sich weil ich ihr nicht gut genug bin.

 

[Samira22]

RE: Jungfräulichkeit

Es kann schon sein, das ich Angst davor habe. Hatte nicht gerade die leichteste Kindheit. Detaills sind ja egal.
Ich habe bei einem Mann, was das Sexuelle anbelangt, noch nie die Initiative ergriffen.
Um ehrlich zu sein, habe ich nichts mit einem Mann gemacht, nur machen lassen.

 

[Samira22]

RE: Jungfräulichkeit

Petronius, danke für deine Antwort, und nun meine...

1. Find ich schon irgendwie, aber ich will ja auch nicht mit einem X-beliebigen schlafen, sondern mit jemandem den ich liebe.

2. Es ist keine Umschreibung, aber wenn ich mit einem Mann auf Tuchfühlung gehe, ekelt es mich wircklich, aber nach einer gewissen Zeit hört dies auf.

3. Sex hat für mich keinen Stellenwert, da ich es ja noch nicht kenne.

4. Nein, an meinem Körper habe ich eigentlich wenig freude. Ich bin ziemlich mollig, aber zu meiner Entschuldigung nicht, oder nur sehr wenig, wegen der Ernährung. Es hat mit der Psyche zu tun.

5. Jedoch geniesse ich meine Selbstbefriedigung sehr. Mache es auch fast täglich.

 

[julie]

RE: Jungfräulichkeit

dem ist nichts mehr hinzuzufügen!!!!

 

[Petronius]

RE: Jungfräulichkeit

hallo samira,

ich denke, stiepel hat schon was sehr richtiges gesagt. dein körpergefühl sagt dir, daß du noch nicht so weit bist. wenn du deinen partner "nicht riechen kannst", ist er (noch) nicht der richtige

du stehst nicht auf frauen. du stehst aber anscheinend auch nicht auf männer, entschuldige, wenn ich das so direkt sage. drei theorien:

1 der richtige kommt schon noch

2 vielleichst sprechen dich doch eher frauen an, und du kannst oder willst es dir nicht eingestehen

3 dir ist der gedanke des körperlichen an sich zuwider. indiz dafür wäre, daß du deinen eigenen körper nicht so akzeptieren kannst, wie er ist. indiz dagegen wäre, daß du deine autosexualität lustvoll auslebst

sex hat für dich also doch einen stellenwert, und du kennst ihn auch. hier ist dir, glaube ich, ein freudscher passiert. du trennst das, was du für sex hältst, von deiner eigenen lust ab. dann ist es etwas unbekanntes, fremdes. dem du dich eher aus pflichtgefühl näherst: "wird ja auch so langsam zeit..." jedenfalls nichts, wobei es wirklich um dich ginge

ingenieure sollten lieber nicht psychoanalysieren, ich weiß schon. aber wäre es so wie von mir zusammengesponnen, dann würde das so nicht funktionieren. mach dir klar, daß du in diesem spiel die hauptrolle spielst. und das spiel geht nicht darum, irgendwelche anforderungen an körperliche perfektion oder erwartungen an erotische virtuosität zu erfüllen. das völlig offene und (im besten sinne) erwartungslose umgehen miteinander ist die beste voraussetzung für harmonie

dazu ist vertrauen nötig, sich-fallen-lassen-können. das scheinst du noch nicht erfahren zu haben, aber ich wünsch dir alles gute

 

[Stiepel]

aktiv erwachsen

aktiv erwachsen

Ich meine keinen erzwungenen Aktionismus, aber setz Dir zum Ziel, zu zeigen was Du willst und zu handeln, wenn Dir danach ist.

Hast Du schonmal was mit Yoga, Raiki oderso probiert? Techniken, die geeignet sind, zur Ruhe zu kommen, um die innere Stimme seines Körpers zu erlauschen, wären vermutlich interessant für Dich.

Sobald Du gelernt hast, klar zu spüren was Dein Körper für Bedürfnisse hat, ist es nur noch ein kleiner Schritt, dann auch Deinem Partner mitzuteilen: jetzt will ich geküsst werden, jetzt verlangt mich nach streicheln meiner Brustwarzen, nach sanften Bissen in meine Scham usw. Es wird Dir sexuelle Anbahnungen sehr erleichtern, wenn Du Deinen Körper "hörst". Dein Freund wird gern darauf eingehen. Und er wird sehr wahrscheinlich (und hoffentlich) auch Egoist genug sein, dann ebenso zu Dir zu sagen: "....und mir wäre jetzt danach, dass du mir über den Damm kreist....) usw

Komm raus aus der Angst.
Und falls doch Details aus Deiner Kindheit wichtig wären, erst noch verarbeitet zu werden, teile sie mit.

 

[Samira22]

RE: aktiv erwachsen

RE: aktiv erwachsen

Stiepel, danke nochmals für Deine Antwort....

Nein, Lesbisch bin ich sicherlich nicht, meine Kollegin ist Lesbisch, ich damit echt nichts anfangen. Gut, ich sage auch ab und zu, die finde ich süss. Aber ich spüre nichts, wenn ich eine attraktive Frau sehe.

Wenn ich aber einen Mann sehe, den ich anziehend finde, dann fängt es schon an zu kribbeln. Aber ich kann einfach nicht über meinen Schatten springen. Doch, es gab genau 3 Stück, mit denen hätte ich fast geschlafen. Aber jedesmal, bevor sie in mich eindringen wollten, verhinderte irgendetwas dies. Aber auch bei diesen Aktionen, war ich eigentlich nur passiv anwesend. Ich meine, ich habe bei diesen Situationen ausser Küssen mit dem Mann nichts gemacht.

In meiner Kindheit musste ich sehr oft zusehen wie meine Mutter von ihrem neuen Freund auf jeglicherweise gefickt wurde, von brutal bis hin zu softem Sex. (Noch eine kleine Information, beide waren, oder sind stark Drogensüchtig. Ich habe mit beiden keinen Kontakt mehr, und will diesen auch nicht wieder aufbauen.) Es war auch Sex mit anderen Männern dabei, welcher ich mir anschauen konnte. Da sie in ihrem Rausch waren, bemerkten sie nie meine Anwesenheit. Ich war damals so zwischen 6-9 Jahre alt.

Nicht dass du jetzt denkst, man hätte mich vergewaltigt oder so, nein wircklich nicht.

Mit 9 Jahren kam ich dann endlich zu Verwandten und wurde dort grossgezogen. Aber auch dort liess mich das Thema nicht los. Du kennst ja sicherlich die Doktorspielchen, wir machten sie immer auf dem Spielplatz... es gefiel mir. Niemand drängte mich jemals zu irgendetwas und alle waren in meinem Alter welche dort mitmachten. Wir fanden das normal, ich meine wir lernten unseren Körper so besser kennnen.

Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll. Ich meine, warum verhalte ich mich immer so? Ich will nicht zu einem Psychodoktor und ihm das erzählen. Aber es fängt an mich zu belasten.

 

[Stiepel]

RE: aktiv erwachsen

RE: aktiv erwachsen

Wie kommst Du auf lesbisch? Ich fragte nur nach Deinem sexuellen Verhältnis zu Dir selbst.... und wenn ich die Beschreibung der Doktorspielchen lese... scheint da kein Bruch zu sein.

Aber durch das frühe Beobachten Deiner Mutter mit diversen Lovern, ist evtl. ein Misstrauen entstanden. Du hättest theoretisch wohl kein Problem mit Sex, aber Dein Problem beginnt vorher: Du misstraust der Beziehung. Ist es das?
Ich wiederhole die Frage: Was erwartest Du von einer Beziehung? Liebesschwüre? lebenslange Treue? Ehering? Ist es Angst, an eine solche "Niete" zu geraten wie Du vermutlich die Bettgenossen Deiner Mutter einschätzt?

Die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch, dass eine erste Beziehung "für's Leben" ist. Ja, die meisten Menschen finden das überhaupt nicht. Lebensabschnittspartner heißt der zeitgemäße Begriff. Aber dieser Lebensabschnitt - auch wenn er manchmal nur Monate beträgt - kann eine Bereicherung sein. Je nachdem was man draus macht.
Ob es Sinn macht mit Deiner Mutter nochmal Kontakt aufzunehmen, kann ich von hier aus natürlich nicht sagen. Aber etwas aus diesen frühkindlichen Erinnerungen hast Du vermutlich schon aufzuarbeiten. Der "Psychodoktor" wie Du sagst, "bohrt" nicht. Dich bei einer Psychologin, die Dir sympathisch ist, auszusprechen, könnte durchaus ein guter Weg sein, um "beziehungsfähiger" und mutiger im Blick auf Männer zu werden.

 

[Samira22]

Danke

Danke

Hallo Stiepel

Danke für deine Antwort. Auf deine Frage, was ich von einer Beziehung erwarte kann ich nur Antworten:
Ich erwarte von einem Mann, dass er mich akzeptiert wie ich bin, zu mir steht, treu ist und dass ich einfach glücklich bin. Gut, eine Zukunft wäre natürlich auch schon.
Aber es muss nicht gerade Heirat und Kinder sein, gut, wenn es der richtige ist schon einmal, später.

Ich war lange genug wegen meiner Mutter bei einem Psychodoktor, mehreren sogar. Ich konnte nicht mit ihnen reden, sie sind erwachsen, sie verstehen nicht was ich meine, ich kann es auch nicht mehr so richtig ausdrücken, es sind Gefühle. Wenn ich mit jemandem darüber spreche, dann sind das Freunde welchen ich vertrauen kann. In meinem Alter, sie können verstehen warum ich so gehandelt habe und handle. Vielleicht sagen sie auch einfach nur, dass sie mich verstehen, aber es hilft.