Mha Alex, bist du lieb! Aufgabe Nummer eins ist wirklich für dich, hier zu schreiben und zu antworten.
Danke.
Nachdem ich selbst mal so besch***en gefühlt habe, kann ich mich nur zu gut in einiges hier einfühlen.
Und im Zusammenhang mit dem, was wir beide, Tired und auch andere erfahren haben und regelmäßig schreiben, glaube ich zu wissen, wie wichtig es ist, daß Einem Außenstehende immer und immer wieder helfen, aus diesen Denkweisen und grüblerischen, ängstlichen und depressiven Sackgassen rauszukommen. Das schafft niemand ganz allein - sonst wäre er gar nicht erst da hinein geraten. Das übliche Umfeld hat eventuell dazu beigetragen oder ist mindestens nicht ausreichend hilfreich, verständnisvoll und geeignet, um es zu packen.
Ich mache mit mir selbst ja nicht viel etwas anderes: Ich bete mir meine neuen, positiveren Glaubenssätze und Denkweisen auch zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit immer wieder und immer wieder vor. Einfach aus der inneren Überzeugung heraus - auch aufgrund von neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen, wonach sich unser Gehirn umprogrammieren läßt -, daß der Weg, den ich monate- und jahrelang in die negative Richtung "gedacht" und gegangen bin und der sich eingeprägt hat, sich durch positive Denkweisen wieder ausschleifen und austrocknen läßt.
Ich glaube daher auch, daß der blöde Spruch "wie Du mit 7 bist, so bist Du auch mit 70" in der Tat blöd ist. Klar werde ich mit 70 kein 100% anderer Mensch sein, logisch.
Aber ich denke schon, mit dem notwendigen Bewußtsein, Achtsamkeit, Geduld und Liebe zu sich selbst kann man sich sehr wohl in deutlich größeren Teilen ändern, als viele glauben.
Nur glaub mal:
Wenn mir Tired, crashdog und andere hier im Forum dabei nicht geholfen hätten, mich immer wieder auf die Spur zu setzen; wenn ich mir am Anfang nicht so viele "schlaue" Bücher mit Theorien und Weisheiten gekauft hätte, in denen ich immer und immer wieder von verschiedenen Leuten mit immer anderen Worten gelesen hätte, daß das Leben schön ist, eine Depression nicht das Ende ist und vorüber geht; das Leben als ganzes so gut ist, wie es ist und es funktioniert; wenn ich von unserer Nachbarin nicht das von mir schon mehrfach selbst empfohlene Hansch-Hörbuch locker ein halb Dutzend Mal und öfter gehört hätte; dann wäre ich jetzt sicher noch nicht so weit.
Ok - das Fluoxetin nicht zu vergessen... aber das allein ist es auch nicht:
Man kann sich sein Leben madig reden - oder
schön reden!
Man kann sich krank reden - oder
gesund reden!
Warum sterben denn viele ältere Menschen kurze Zeit schon, nachdem ihr Ehepartner gestorben ist...? Weil sie den Lebenswillen und -sinn verloren haben. Sie nehmen sich mit den Wochen und Monaten selbst nach und nach die Lebenskraft, bis es am Ende nicht mehr reicht. Womit ich niemanden verurteilen will (!) - ich denke, wenn man 60, 70 oder 80 ist und hat sein halbes Leben mit einem geliebten Menschen verbracht, ist der Tod desselben ein sehr dramatischer Einschnitt für das "Gewohnheits- und Familientier Mensch". So gesehen habe ich durchaus ein gewisses Verständnis dafür.
Warum genesen manche Krebspatienten scheinbar "plötzlich" 
, obwohl sogar die behandelnden Ärzte nur noch Monate an Restlebenserwartung vorausgesagt und keine Erklärung für die Spontanheilung haben...? Weil diese Menschen tief in sich drin den Lebenswillen wiedergefunden und entfacht haben. Weil sie (noch) nicht sterben wollen und genügend positive Gedanken und Kräfte und Hoffnung mobilisieren können, die besser wirken als die modernsten Medikamente und Chemotherapien. Oder zumindest als Katalysatoren für diese. Womit ich jetzt auch nicht behaupten will, daß wir keine moderne Medizin bräuchten - ganz im Gegenteil.
Aber unsere Psyche und damit Verzweiflung / Ohnmacht oder Mut / Hoffnung spielen für Krankheit und Gesundheit eine wesentlich größere Rolle als man glaubt! Und insbesondere wenn die Psyche - oder Seele - nicht mehr will, nutzen auch die modernsten Behandlungsmethoden nicht viel.
Leider sind wir uns der umgekehrt - also positiv - genauso gut funktionierenden Einflüsse nur zu wenig bewußt...
Vielleicht eben auch, weil wir in einer mittlerweile sehr wissenschaftlichen Welt leben, in der wir sehr der Technik und modernen Medizin vertrauen, was es irgendwo erschwert, uns selbst, Gott, der Hoffnung, zu vertrauen, wenn es mal darauf ankommt.
"Wo ist nur die blöde Maschine, das doofe Wundermittelchen, wenn man es mal braucht...?"
=>
In uns drin! Da fängt alles an.
Deswegen Rosa:
Wir können nicht verhindern, dass wir immer wieder schlechte Zeiten erleben, aber sich denen für ganz ausliefern, das wäre schade.
Eben!
Du bist alldem nicht ausgeliefert, auch wenn es sich so anfühlt. Du bist nicht ohnmächtig!
Wie bei Hope zitiere ich hier mal Benno Blues aus seinem Blog "
Depressiv sein verstehen - Ohnmacht und Depression":
Wenn sich der Gedanke der
Ohnmacht das nächste Mal in meinen Kopf einschleichen will, werde ich ihn als Lüge erkennen und ihn des Hauses verweisen. Es gibt immer ein Morgen. Es gibt immer eine Lösung. Es gibt immer Hoffnung. Der Weg reicht weiter, als ich ihn sehen kann. Darauf kann ich vertrauen...
Das soll alles nicht heißen, daß es leicht ist - leider ist es das nicht immer, vor allem nicht am Anfang.
Aber es geht! Ganz bestimmt!
Auch bei Dir. Du bist nicht ohnmächtig! Du bist nicht schwach!
Du kannst das! Du schaffst das! Und Du bist stark!
