• Krebs entwickelt sich, wenn die Balance zwischen Zellneubildung und Zelluntergang gestört wird und sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So kann sich eine bösartige Geschwulst bilden, ein sogenannter maligner Tumor. Es gibt viele verschiedene Krebsarten. Die meisten Tumoren wachsen zu Beginn in den Organen, zum Beispiel im Darm oder in der Lunge. Manchmal breitet sich der Krebs im Körper aus und bildet Metastasen. Haben Sie Fragen zu einer Krebserkrankung? Egal ob Hautkrebs, Lungenkrebs oder Magenkrebs: In diesem Forum können Sie sich rund um das Thema Krebs austauschen.

Iressa bei met. BC

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Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

die Therapie eines in 02/2004 diagnostizierten, bereits metastasierten (cerebrale Metastasen, die sofort bestrahlt wurden sowie Verdacht auf ossäre Metastasen, in 07/2004 dann Vergrößerung des Primärherdes in der Lunge sowie zahlreiche pulmonale und mediastinale Metastasen sowie stark vergrößerte Lymphknoten) mit dem Medikament IRESSA first-line (Beginn: 07/2004) brachte gute bis sehr gute Erfolge: Starke Rückbildung der pulmonalen und mediastinalen Metastasen sowie Verkleinerung des Primärtumors (nichtkleinzelliges BC) um ca. 60%; fast völlige Remission der hepatischen Metastasen und Partialremission der cerebralen Metastasen. Die vor ca. 4 Wochen kontrollierten, relevanten Tumormarker lagen allesamt im Normbereich und bestätigten somit die radiologischen Ergebnisse. Vor ca. 2 Wochen steigt plötzlich die Alkalische Phosphatase sowie der LDH auf Werte, die nicht mehr im Normbereich liegen! Eine vor 8 Tagen vorgenommene Thorax-CT ergibt zwar für den Thorax einen stabilen, mithin unveränderten, Verlauf, weist jedoch in der mitgeröntgten Leber nun drei Stellen auf, die aufgrund der schweren Grunderkrankung auf hepatische Filiae verdächtig sind. Nun zu meinen Fragen:

1. Mir drängt sich nunmehr der Verdacht auf, daß IRESSA in
seiner Wirkung langsam versagt, obwohl das
Medikament erst seit 5 Monaten eingenommen wird?

Wie sehen Sie das? Halten Sie das für möglich oder gar
für wahrscheinlich? Hatten Sie bereits ähnlich gelagerte
Fälle unter Ihren Patienten?


2. Gibt es möglicherweise noch andere Gründe, warum es
zu einer Erhöhung der AP und des LDH gekommen ist?
Die Patientin hat ja zudem auch ossäre Metastasen!
Kann IRESSA hier möglicherweise einen "Abbau" der
Knochenmetastasen bewirken, die dann möglicherweise
als nekrotische Metastasen durch die
Blutbahnen "schwimmen" und damit zu einer Erhöhung
der AP und des LDH führen?


3. Ich kann mir das Zustandekommen ggf. neuer Leber-
metastasen sowie der erhöhten AP und des LDH nicht
erklären, zumal IRESSA ja im Kopf und auf der Lunge
immer noch unverändert seine Wirkung zeigt?
Oder könnte möglicherweise ein anderer, weiterer
Primärtumor mit einer anderen Zellstruktur, die nicht auf
IRESSA anspricht, aufgetreten sein?


4. Ich habe gelesen, daß, wenn IRESSA in seiner Wirkung
nachläßt, man es mit anderen EGFR-Blocker auf jeden
Fall weiter probieren sollte, so z. B. mit dem
monoklonalen Antikörper (hier stellt sich aufgrund der
"Großmoleküligkeit" natürlich die Frage nach der Wirk-
samkeit auf die vorhandenen Hirnmetastasen) oder mit
dem Medikament TARCEVA. Was halten Sie davon?
Sollte man diese Optionen noch ausschöpfen?


Ich weiß natürlich, daß ich Ihnen hier einen ganzen "Schwarm" von Fragen stelle, der auch bestimmt nicht so leicht zu beantworten sein wird; trotzdem bedanke
ich mich im voraus für deren Beantwortung!
 
RE: Iressa bei met. BC

Leider können sich auch gegen Iressa nach einiger Zeit Resistenzen ausbilden (wie bei der Chemotherapie). Man muss abwarten. Die Resistenz kann sich in einem Organ (Leber, Knochen) entwickelt haben. Über die Kombination von Substanzen mit ähnlichen Angriffspunkten (EGF-Rezeptor) wird es nicht sehr viel Erfahrung geben, da diese Substanzen gerade in Studien geprüft werden. Fragen Sie doch die Firma über den neuesten Stand (www.astrazeneca.com oder www.iressa.com). Ich würde auch die therapeutischen Optionen ausschöpfen, wobei ich nun eher an den Einsatz einer Chemotherapie denken würde - auch in Ergänzung zu Iressa. Natürlich kann man alles mögliche probieren, insbesondere wenn man bereit ist, die Kosten dafür selbst zu tragen. Die Hirnmetastasen sind vielleicht durch die Bestrahlung noch unter Kontrolle.
 
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