Re: Insulineinstellung
Moinmoin,
bei mir wurde vergangene Woche festgestelt, dass meine Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin produziert.
Genau das ist Diabetes. Dieses Defizit kann man möglichst gesund ausgleichen, und zwar
1. mit der Verringerung des Insulin-Bedarfs,
2. mit der Verstärkung der noch möglichen Insulin-Ausgabe,
3. mit dem Ersatz des dann noch fehlenden Insulins aus Pen oder Pumpe.
Zu 1.
Funktioniert ganz einfach: man isst weniger Stärke und Zucker. Das entspricht zwar nicht unserem normalen Geschmack, hat aber den großen Vorteil, dass für die nicht gegessene Menge keine Medis genommen und keine Nebenwirkungen in Kauf genommen werden müssen. Dass unser Körper unbedingt KHs braucht, ist ein Ernährungs-Mythos ohne jede biologische Grundlage. Hier eine kleine Anleitung zum Rausfinden, wie viel das im eigenen Fall bringt
http://phlaunt.com/diabetes/DeutschMgDlFlyer.pdf
Die Vorgabe zu den Tagesprofilen, die ich übersehen hatte, schließt diese einfachste und gesündeste Möglichkeit allerdings von vornherein aus. Die vorgegebene Menge ist nach allen mir bekannten Erfahrungen zumindest für viele Typ2 ganz gut zum Zunehmen geeignet.
Zu 2.
Hierher gehören alle Medikamente, die den noch verfügbaren Rest an Insulin produzierenden Beta-Zellen zur vermehrten Insulin-Ausgabe antreiben. Weil sie das auch zu den Zeiten machen, zu denen man diese Ausgabe gar nicht braucht, muss man dann dafür extra essen und sich auf diese Weise munter mästen.
Zu 3.
Ist nach dem KH-Verzicht der gesündeste Weg zum gesunden Blutzucker, weil man damit praktisch einfach die jeweils fehlende Menge an Insulin ersetzt und den Organismus nicht anderweitig zusätzlich belastet.
Wichtig:
Etwa die Hälfte von dem Zucker, den der gesunde Organismus bei unserer empfohlenen Standard-Ernährung mit gut der Hälfte der täglichen Kalorien in KH-Form umsetzt, kommt nicht direkt durch die Futterluke, sondern wird von der Leber ausgegeben. Typ2-fehlgesteuert kann diese Menge ein Vielfaches vom Normalen betragen, und sie braucht selbstverständlich zu ihrer ordentlichen Verstoffwechselung auch Insulin.
Der Fehlsteuerungs-Effekt scheint übrigens dann am geringsten, wenn der BZ im gesunden Rahmen verläuft
Bisdann, Jürgen