würde Dr. Riecke seinen Patienten erstmal einen Sport-Trainingsplan für die nächsten 3 Monate mitgeben. Wahrscheinlich wäre sein Wartezimmer schnell leer.
Ich nehme mal an das er genau das tut, die Alternativen empfehlen und darum geht es doch auch in dem Job.
Schließlich geht es in der Regel bei Psychotherapien auch nicht um Medikamente, sondern um Psychotherapien und die haben erst einmal nichts mit Medikamenten zu tun!
Psychotherapeuten verschreiben in dieser Funktion so gut wie nie Medikamente, einmal weil man deshalb nicht in eine Therapie geht und zum anderen weil die allermeisten das überhaupt nicht dürfen.
Es gibt mittlerweile sogar immer mehr Psychiater, die froh sind wenn sie nichts verschreiben müssen, was auch daran liegt das die Budget chronisch überstrapaziert sind.
Die Wartezimmer sind trotzdem voll, weil es eben nicht so sehr um Medikamente geht, außer bei jenen wo es wirklich angesagt ist bzw. wo es den Übergang zur Therapiefähigkeit leichter macht.
Warum sollten die Wartezimmer auch leer werden?
Meinst du jeder Patient ist so vor den Kopf gestoßen wenn er keine Pillen bekommt, das er das Weite sucht?
Bei vielen ist das Gegenteil der Fall und die Fachleute stellen sich immer besser darauf ein, akzeptieren die Verweigerung von Medikamenten (selbst wenn sie nötig wären) und brechen die Behandlung trotzdem nicht ab.
Klar gibt es von denen immer noch viel zu wenige, die auch ohne Verschreibungen behandeln, aber sie sind auch nicht mehr ganz so selten.
Wer eine Psychotherapie macht, der weiß meist auch das er dort keine Medikamente bekommt, geht also hin in dem wissen, das gesprochen und nicht geschluckt wird und findets auch vollkommen in Ordnung.
Also ich kenne keinen der nicht mehr zum Arzt, oder in eine Therapie geht weils keine Medis gibt.
Würdest du das denn so machen?
Nicht mehr hingehen weil die Ursachen nicht medikamentös behandlungswürdig sind?
Bei den Wartezeiten zwischen vier und zwölf Wochen (beim Psychiater) und bis zu einem Jahr Tendenz steigend (beim Psychotherapeuten), scheinen die meisten Patienten es so zu sehen wie es ist und auch keine Medikamente zu wollen.
Eine Psychotherapie ist nicht auf Medikamenten aufgebaut und so viele wollen trotzdem eine haben, so sehr das sie auch ein Jahr darauf warten.
"""vielleicht ist es genau umgekehrt: sie befürchten, dass Sport hilft, möchten ihren Lebensstil aber nicht ändern."""
Was auch Ängsten geschuldet wäre.
Die Angst vor Veränderungen, so wie es ist weiß man was man hat und fühlt sich vermeintlich sicher, etwas neues zu beginnen bedeutet diese Sicherheit zu riskieren.