• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Ich weiß nicht mehr, wie es weiter gehen soll!

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julschen100

New member
Hallo und guten Abend,
ich leide schon seit meiner Kindheit an einer generalisierten Angststörung, genau gesagt an Hypochondrie und Karzinophobie. Auch bin ich bereits in psychologischer Behandlung und arbeite von zu Hause aus allein mit autogenem Training um mich zu entspannen. Nur habe ich das Gefühl, dass es nur schlimmer statt besser wird. Ich leide so sehr darunter, dass ich ständig Panikattaken habe und ständig ein anderes Krebsleiden,durch permanente Selbstbeobachtung. Was kann ich denn noch tun??? Ich schaffe es nicht mich abzulenken, obwohl ich einen kleinen Sohn habe und mich mitten im Studium befinde. Trotzdem kreisen die Gedanken rund um das Thema Krebs
 
Hi,
machst du eine Psychotherapie und wenn ja, was für eine?
Weiß der Psychologe von deiner Situation?
Gibt er dir Tipps und Übungen mit?
 
Hallo, vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich mache eine Verhaltenstherapie und ja, sie gibt mir Tipps und Ratschläge mit. Nur leider sind die Termine so selten, manchmal wochenlang gar nicht. Sie ist sehr vollgestopft und auch ist es für mich immer zwei Stunden Fahrt hin und zurück. Leider sind bei mir im Ort kaum Psychologen vorhanden und wenn, dann nehmen sie keine neuen Patienten auf. Was kann ich denn z.B. noch tun, um mich nicht immer nach Symptomen abzusuchen bzw. Leberflecke zu begutachten etc. Logisch, dass man irgendwann denkt, dass die Leberflecken gestern noch ganz anders ausgesehen haben!
 
Was kann ich denn z.B. noch tun, um mich nicht immer nach Symptomen abzusuchen bzw. Leberflecke zu begutachten etc. Logisch, dass man irgendwann denkt, dass die Leberflecken gestern noch ganz anders ausgesehen haben!

Versuchen dem Drang zu widerstehen und das Vertrauen in den eigenen Körper stärken.

Warst du schon mal beim Hautarzt zur Vorsorge?
Wenn nein mach das und nimm dir vor nach seiner Entwarnung nicht mehr zu kontrollieren, das alleine dem Vorsorgecheck zu überlassen.
 
Ja, ich gehe regelmäßig jedes Jahr!Ohne würde ich gar nicht klar kommen. War jetzt erst im Mai (war alles top)und würde am liebsten schon wieder gehen. Aber ich weiß auch, dass sich so schnell kein Krebs entwickelt und ich daher beruhigt sein kann. Trotzdem suche ich mich zwanghaft an. Wie bekommt man dieses Gefühl, dass man seinem Körper vertrauen kann?Ich hab unterschwellig immer Angst, heute könnte sich ein Leberfleck verändern..manchmal passiert das dann auch, aber der Hautarzt stuft es dann immer als unbedenklich ein.
 
Machst du Sport?
Der kann helfen, auch dabei den Körper wieder zu spüren, zu merken das es sich gut anfühlt, gesund und stark..
Außerdem solltest du versuchen mit Argumenten gegen zu halten und Zwänge kann man eigentlich nur bessern, wenn man versucht sie nicht mehr auszuüben.
Es ist wie bei einer Sucht.
Je länger du es schaffst gegen zu steuern, desto leichter wird es.
Versuche den Drang auszuhalten, erst fünf Minuten, dann stetig steigern.

Sprich mit deiner Therapeutin darüber, das du gerade einen immensen Leidensdruck hast, vielleicht ist dann die ein oder andere Stunde mehr drin.
Macht sie mit dir zusammen Übungen?
Wenn nicht sprich sie darauf an, denn manchmal braucht man einfach einen Gegenüber um das durchzuhalten und den Bann zu brechen.
 
Vielen Dank, das werde ich probieren.Ich versuche dem entgegen zu wirken und mich nicht ständig absuchen.Ich habe mich jetzt im Fitnessstudio angemeldet und wollte diesen Aspekt auf jedenfall ausprobieren. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen und mir ein paar Fragen beantwortet haben.
Eine Frage hätte ich dennoch..Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich seit Mai ein Hautkrebs entwickelt haben kann?Also aus einem harmlosen Leberfleck?
Schönen Abend noch und vielen Dank im Voraus!
 
Kannst ruhig Du sagen, ich bin auch nur ein Laie.

Die Wahrscheinlichkeit von Hautkrebs dürfte gegen Null gehen.
Dazu kommt noch das der häufigste der weiße Hautkrebs ist und da hast du einige Jahre Zeit um ihn zu entdecken, ohne das er etwas anrichtet.

Versuch es auch mal mit Ausdauersport, der ist wirksamer.
Falls du entsprechende Krankheiten googlest, solltest du auch das sein lassen und auch nicht nach Erfahrungsberichten schauen, das macht fast jeden gesunden zum Patienten.

Wenn du zu große Probleme bekommst, dann solltest du vielleicht auch mal über einen Besuch beim Psychiater nachdenken.
 
"Machst du Sport?"

Eine sehr wichtige Frage.

Es gibt Untersuchungen, dass intensiver Sport schwere psychische Störungen auch ohne andere Therapie - weder Medikamente noch Psychotherapie - deutlich bessern kann.
Das gilt besonders für Störungen mit einer sogenannten Plus-Symptomatik, also Erregungs- und Angstzustände, Erfolge gibt es sogar bei einer manischen Psychose.

Im letzten Fall waren das aber Waldläufe in hohem Tempo mehrmals am Tag.

In Ihrem Fall genügen vermutlich Läufe, Radfahren, Ballsportarten in der Gruppe, so dass Sie richtig erschöpft sind.

Die Theorie: Bei Muskelarbeit werden sogenannte Myokine ausgeschüttet, die über die hypophysär-hypothalamische Schaltstelle in den Transmitterstoffwechsel eingreifen und so psychisch stabilisierend wirken.


Also tun Sie etwas!
 
"Machst du Sport?"

.....


Also tun Sie etwas!

:-) das ist zwar richtig und erfolgversprechend, aber:

Sport ist anstrengend

Julschen empfindet aber möglicherweise ihr Leben ("kleiner Sohn und Studium") bereits als anstrengend.

Plus-Symptomatik, so verstehe ich es, bedeutet ja, dass überschüssige Energie vorhanden ist.
Bei Angst ist diese Energie aber doch blockiert (in den Muskeln). Das müsste dann doch letztlich eher in Erschöpfung münden.

Wie geht es dir damit Julschen? Fühlst du dich kraftvoll und bereit für neue Aktivitäten?

Viele Grüße
 
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Bei Angst ist diese Energie aber doch blockiert (in den Muskeln). Das müsste dann doch letztlich eher in Erschöpfung münden.

Normalerweise bekommst du dadurch Energie, die die Erschöpfung bessert.
Einzig das Aufraffen und durchhalten ist bei Antriebslosigkeit schwierig.
 
Normalerweise bekommst du dadurch Energie, die die Erschöpfung bessert.
Einzig das Aufraffen und durchhalten ist bei Antriebslosigkeit schwierig.

das meinte ich nicht,
ich hatte gefragt, ob eine generalisierte Angststörung, die schon seit der Kindheit besteht, eine Plus-Symptomatik ist, weil ich mir vorstellen kann, dass die starke Muskelverspannung, die damit verbunden ist, eher in eine Erschöpfung mündet.
Im Prinzip steckt da natürlich (fehlgeleitete) Energie drin.
Bei manischen Menschen ist die überschüssige Energie wohl offensichtlich.
Vielleicht kann Dr. Riecke noch etwas dazu schreiben.
Ich fände es nämlich interessant, wenn (intensiver) Sport auch bei Erschöpfungszuständen helfen kann.

Viele Grüße
 
wenn (intensiver) Sport auch bei Erschöpfungszuständen helfen kann.

Also ich würde das so sehen, sofern man nicht gleich zwei Stunden durch den Wald rennt, sondern langsam damit beginnt kann Sport nur helfen.

Erschöpfung ist zu einem Gutteil auch Kopfsache, depressive Verstimmungen, oft ist der Körper gar nicht so schlapp wie man denkt, sondern der Kopf.
Es ist einfach alles zu viel, die Gedanken drehen sich nur noch darum, können nicht unterbrochen werden, das erschöpft und die Angst tut das Ihrige dazu.
Das ist auch bei Therapien ein gängiger Ansatz, auch erschöpfte werden zur körperlichen Betätigung angehalten, einfach weil es den Kopf frei macht und gerade durch die Anstrengung für Entspannung sorgt und Hormone freisetzt die einer Erschöpfung entgegenwirken, Schmerzen lindern, Glücksgefühle freisetzt.
Natürlich muss auch der Rest stimmen, Erholungsphasen, darauf achten nicht über seine Grenzen zu gehen, im Arbeitsleben genauso wie zuhause usw.
Dadurch kommt man auch viel schneller aus einer nahenden Erschöpfung heraus, bzw. kann sie abwehren, wenn man schon weiß das man Gegenwirken kann und vermeidet sie vielleicht sogar komplett indem man den Sport kontinuierlich betreibt, auch und gerade wenn es wieder besser geht.

Natürlich ist nicht jeder dazu in der Lage mit Sport zu beginnen, es muss sich erst einiges stabilisieren, meist der Antrieb oder Ängste das Körperfunktionen unter dem Sport leiden könnten.
Julschen scheint kein Problem damit zu haben mit dem Sport zu beginnen, so wie sich ihre Beiträge lesen.
 
"Vielleicht kann Dr. Riecke noch etwas dazu schreiben."

Plussymptomatik bedeutet lediglich, dass in Bezug zur Norm ein Mehr an Symptomatik vorhanden ist.

Der Begriff wird z.B. in der Neurologie beim Parkinson verwendet, wo Tremor ein Plus aber Akinose und Amimie und weitere Verminderung der Psychomotorik als Minussymptomatik bezeichnet werden.

In Psychiatrie (und Psychotherapie) sind demzufolge Halluzinationen, Erregung, Angst, Panik im psychischen Sinn eine Plus- und Antriebsmangel (z.B. bei Depression) eine Minussymptomatik.

Wenn jemand etwas von Bioenergie versteht, gibt es hier ebenso das Phänomen. Blokaden, Energiestau u.ä, ... , aber das geht hier sicher zu weit.
 
"Vielleicht kann Dr. Riecke noch etwas dazu schreiben."

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In Psychiatrie (und Psychotherapie) sind demzufolge Halluzinationen, Erregung, Angst, Panik im psychischen Sinn eine Plus- und Antriebsmangel (z.B. bei Depression) eine Minussymptomatik.

Wenn jemand etwas von Bioenergie versteht, gibt es hier ebenso das Phänomen. Blokaden, Energiestau u.ä, ... , aber das geht hier sicher zu weit.

Vielen Dank!

Was ich über Myokine gelesen habe, würde bedeuten, dass diese auch bei Minus-Symptomatik wie Depressionen und burnout helfen könnten.

Jetzt wäre es noch interessant zu erfahren, ob Julchen mit intensivem Sport begonnen hat und wie ihre Erfahrungen damit sind??
In dieser Jahreszeit muß man ja nicht ins Fitnessstudio gehen, sondern kann auch draussen Laufen, Fahrradfahren oder Schwimmen gehen. Das macht jetzt ja auch mehr Spaß als Sport drinnen.
 
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Jetzt wäre es noch interessant zu erfahren, ob Julchen mit intensivem Sport begonnen hat und wie ihre Erfahrungen damit sind??
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ich glaube, die Empfehlung Sport zu machen, schreckt doch die meisten Depressiven und Angstpatienten zu stark ab.
Bis jetzt hat sich noch keiner wieder gemeldet.

Schade :(
Es wäre schon interessant zu wissen, ob Sport hilft.
 
Bis jetzt hat sich noch keiner wieder gemeldet.

Oh doch, in anderen Threads gibt es schon den ein oder anderen dem es geholfen hat.

So schnell sind die wenigsten, der Schweinehund will erst noch ordentlich besprochen werden und die ersten Tage ist es mit der Wirkung oft durchwachsen, richtig merkt man sie erst wenn die Ausdauer besser wird.

Julschen Man darf sich hier aber auch gerne wieder melden, wenn man es nicht geschafft hat, keiner versteht das besser als die Leute hier.;-)
 
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Julschen Man darf sich hier aber auch gerne wieder melden, wenn man es nicht geschafft hat, keiner versteht das besser als die Leute hier.;-)

Vielleicht gibt es ja eine Sportphobie, und diese Phobie ist stärker als alle anderen ...
aber das müsste eigentlich Dr. Riecke wissen
 
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