RE: ich kann es einfach nicht lassen....
Hallo Schnupsi,
mir ging es auch mal so wie Dir, ist aber schon was her. Meine letzte bulimische Phase hatte ich vor 9 Jahren. Ja, meine bulimischen Jahre- es waren 11- waren so für mich wie das frohe Jugendleben. So in Saus und Braus leben ohne Reue. Auch dem Alkohol war ich nicht abgeneigt... Rauchen kam auch noch dazu...
Irgendwie fand ich das auch manchmal ganz schön schlimm- auch wie das Geld das Klo runterging! Meine Tage waren in meiner schlimmsten Zeit nur Fresszüge durch die ganze Stadt. Ich kannte in der Satdt, wo ich damals lebte, jedes Restaurante und jedes öffentliche Klo...!
Dann kamen ein paar Jahre mit meiner Schwester, wo wir gemeinsam um die Wette kotzten. (Soll aber nun keine Anregung sein
)
Dann lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Er fand die Bulimie erst ganz spannend- merkte aber bald wie ich abbaute: Ich lag meist nur im Bett(außer bei den Freßanfällen), hatte keine weiteren Interessen als das Essen und auch Probleme mit meinem Herzen- auch andere gesundheitliche Probleme. Kennst Du ja bestimmt...!
Meine Therapeutin hatte mir damals die Therapie gekündigt, weil sie meinte es sei schleichender Selbstmord und im T- Vertrag stand, daß dann die T. abgebrochen werden muß.
Ich hatte also nur meinen Lebenspartner und der stezte mir dann auch das Messer auf die Brust:" Entweder Du hörst auf zu kotzen, oder wir müssen uns trennen. Ich ertrage das so nicht mehr- Deine Teilmnahmslosigkeit und Aphatie." Das sagte er.
So hörte ich-weil ich ihn nicht entbehren konnte- von einem auf den anderen Tag mit der Bulimie auf! Am Anfang viel mir das unglaublich schwer! Vor meinem geistigen Auge, sah ich Unmengen von Süßigkeiten tanzen, ich schrieb Listen, was ich an einem Kotztag alles essen wollte u.s.w.
Irgendwann milderte sich das. Ich war noch ein paar Jahre magersüchtig- so mit 46 Kilo bei 1,67m. Jetzt habe ich etwas mehr drauf(53 kg) aber fühle mich dabei einigermaßen wohl. Mehr sollte es aber auch nicht sein!! Am liebsten würde ich 50 kg wiegen.
Ich hoffe, daß Dir meine Geschichte ein wenig geholfen hat. Irgendwie waren diese bulimischen Jahre, nicht gelebte Jahre- so im Rückblick. Ich hatte dann angefangen zu malen: Mit der Bulimie waren die Bilder grau und irgendwie trostlos. Nach der Bulimie sind nun meine Bilder farbenprächtig und sehr lebhaft!!!
Ich wünsche Dir alles Gute auf dem Weg in die Gesundheit!
Tschüß
Kessi
