RE: Ich habe es geschafft!! HORRIDO!!!!
Hallo Freddy
Hier geht es nicht um Männertränen, sondern um Menschentränen, egal welchen Geschlechts.
Es ist undere Gesellschaft, die uns dieses Schamgefühl beim Weinen aufzwingt, geht mir genauso. Hab so was auch schon gehabt, wennauch die Situation sicherlich andere Voraussetzungen hatte.
Mitleid wird dann gerne Vorgekaukelt, anstatt Toleranz, Aktzeptanz, Mitgefühl u. vor allem auch Distanz. Im nachhinein Getuschel.
Mit Stabilität u. vorsichtige Basis meine ich das, was Du bis jetzt erreicht hast. Dieses muß vorläufig erhalten werden, das kann einige Zeit dauern, bis Du den nächsten Versuch einer Dosisreduzierung machen kannst. Scheinbar hast Du eine gute Basis gefunden u. mußt diese jetzt auch stabil halten. Eventuell keine Dosisänderung u. mit den verbleibenden Problemen auseinandersetzten, verarbeiten. Das tust Du ja.
Arbeite an dir selbst:---Selbsterkenntnis---Eingeständnis einer angeblichen Schwäche----Glaub mir, viele kennen dieses Phänomen mit den Tränenausbrüchen, was auch gerne bei Filmen mit besonders sentimentalen Abschnitten beschrieben wird. Musik, die irgend ein Ventil anspricht, tiefe verborgene Empfindungen hervorruft, Romanabschnitte in die man sich regelrecht vertieft, Sie scheinbar selbst erlebt u. dann die Tänen.
Irgendwann braucht jeder sein Ventil, häufig wird dieses nicht erkannt u. es überrascht einen.
Lernt man solche Phänomene einzuschätzten, kann man diese Ventile bewußt einsetzten. Für den einen ist es die Gartenarbeit, für den anderen ist es der Sport.
Ich selbst habe ziemlich alles gemacht, mich immer ziemlich ausgepauert (liegt in meiner Natur), mich voll ins Leben gestürzt u. dann?----Alle paar Wochen brauchte ich mich selbst, denn irgendwann mußt Du auch alles mal verarbeiten, brauchst auch mal einen Ruhepol, od. das Gegenstück zu allem.
Ich habe kein Problem damit, mir das passende Ventil für meine Stimmungslage zu suchen, um vernachlässigte Gefühle, Erlebnisse usw. auszuleben.
Du solltest versuchen herauszufinden, warum Du dich gestreßt fühlst. Ist es Deine Angst, wieder weinen zu müssen. Je mehr Du versuchst, das zu unterdrücken, um so Schlimmer wird es.
Das Fest, nehme ich an, hat bei Euch im Heim stattgefunden. Du hast geweint, weil dich ein Lied, u.oder der Text angesprochen hat. Na und? Wo liegt das Problem. Anderen Menschen geht es auch so. Statt Mitleid zu zeigen, hätte man Dich beim Ausleben der Gefühle unterstützen u. dir dein Selbstwertgefühl stärken sollen, anstatt mit dieser Reaktion eine gewisse peinliche Berührtheit zu bestätigen.
Allerdings weiß ich nicht, wie Du Das empfgunden hast.
Versuche herauszufinden, wann besonders deine Zeiten für sensible Reaktionen auftreten, wie auch immer u. ziehe Dich wenn nötig auf Dein Zimmer zurück. Mimm dir ein Buch, eine Platte, eine CD, was auch immer u. lass "Deinen Gefühlen" freien Lauf. In Deiner Privatspäre ist das sicherlich hilfreicher, als auf den nächsten Ausbruch zu warten. (Wenn du für dich bist).
Tränen sind menschlich, nicht männlich od. weiblich.
Gruß Minou